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Nicaragua 2017, II: Ometepe…..“Eine Insel mit zwei Berge….“

Unsere Nacht war um 6:30 zu Ende, netterweise  bekamen wir noch nen Continental Brekkie und wurden um 7:50 auch von unserem Shuttle nach San Jorge abgeholt. Ne Sache, die man nur empfehlen kann. Wir wären mit öffentl. Verkehrsmitteln wie folgt unterwegs gewesen:

Taxi zum Markt von San Juan del Sur:3$, Öffentl.  Bus v SJdS nach Rivas rd 4$ , Taxi v Rivas nach San Jorge 3-5$ – Gesamtpreis min.12$ und mindestens zwei Stunden Fahrt. Wir gönnten uns also nen Shuttle für 25$ von Haustür bis Fähranleger und waren um 8:30 in San Jorge. Dort gingen wir auf eine sog. Llancha….wenig Passagiere, viel Fracht und nicht sehr vertrauenserweckend.

Llancha Karen

Mathias trug uns in die Passagierliste ein, die Rettungswesten nahmen wir gerne.


Die Überfahrt war mal wieder nichts für schwache Nerven, die berühmt berüchtigten Winde gaben Alles, das kleine Boot schaukelte sich durch die Wellen, wir hielten uns krampfhaft am Boot fest.  Gott sei Dank sind wir alle Beide seefest und nach einer Stunde war der Spuk vorbei, Ometepe zeigte sich von seiner schönsten Seite.

In Moyogalpa nahmen wir uns ein TukTuk und fuhren zu unserem Gästehaus, welches von einer reizenden Pfälzerin geleitet wird. Maria wohnt bereits seit 25 Jahre in Costa Rica und Nicaragua und konnte ne Menge erzählen, insbesondere die Diktatur und der Kommunismus machen ihr zu schaffen, die Hotelbesitzer werden ziemlich gegängelt mit Enteignungen und hohen Steuen.

Unsere Cabiña war sehr einfach aber absolut ausreichend UND wir hatten eine warme Dusche….die erste nach 14 Tagen…..das wir auch jede Menge Krabbelzeugs mitadoptiert hatten, bemerkten wir erst abends. Ich sage nur Arachnophobia, unser Highlight waren vier nicht ganz kleine Exemplare die sich in der Nähe des Kopfendes unseres Bettes tummelten! Maria konnte uns auch super beruhigen “ Euer Nachbar hatte letzte Nacht einen Skorpion im Zimmer, die kommen immer nach den Spinnen. Ein Biss ist gut fürs Rheuma!“ Axhso, na dann sind uns die Spinnen natürlich lieber.

Die ersten holprigen Rollerverssuche führten uns zurück nach Moyogalpa, wir hatten so richtig Appetit. Das lag vermutlich an der Schaukelei auf dem Boot, uns war förmlich schlecht vor Hunger! Moyogalpa ist ein reizendes Nest, mit einer geringen touristischen Infrastruktur rund um den Hafen. Es gibt ein paar Restaurants, die auf den Backpackermagen ausgelegt sind. Die Nicaraguaner sind zu arm um Essen zu gehen und somit gibt es in den Restaurants mehr oder weniger überall das gleiche Travelleressen. Wir stürmten einen Pizzaladen und sahen uns mit der wohl grandiosesten Pizza Margherita fast schon überfordert.

Nach dem Feudalmahl ( es blieb nichts übrig) zogen wir zunächst durch den Ort und bewunderten das niedliche Provinznest.

Danach versuchten wir uns mit dem Motorroller und fuhren Richtung Altagracia , über die nördliche Route, siehe Karte.

Wir scheiterten in La Flor, weil die Piste zum Wasser nicht mehr für den Roller befahrbar war. Unterwegs hatten wir aber immer wieder spektakuläre Aussichten auf den Conception, desweiteren besuchten wir den Friedhof und erfreuten uns an Ferkel, Pferde und  Rindviecher auf der Straße, in den Schlaglöchern oder auch mal direkt auf uns zuhaltend. Autoverkehr gibt es kaum, ab und an kam uns mal ein Bus entgegen. 

Friedhof mit Vulkan:

Wir kehrten zurück nach Moyogalpa, löschten den Staubdurst mit Toña und verbrachten die nächsten zwei Stunden bei uns auf dem Gelände. Zum späten Nachmittag, rd. 50Minuten vor Sonneuntergang machten wir uns auf den Weg nach Punta Jesus Maria. Hierbei handelt es sich um eine Landzunge aus schwarzem Sand, die in den Nicaraguasee  hineinreicht. Man kann dort super baden, die beiden Vulkane vom See aus bewundern und den Sonnenuntergang genießen. Leider auch kein Geheimtip mehr, die Traveller sind angekommen. 

Unseren ersten Abend ließen wir mit Fisch ausklingen, Pommes und Reis fanden keine Beachtung-aber die zwei Fische auf meinem Teller gehören gewürdigt:Der zweite Tag auf Ometepe begann für mich früh, unser Nachbar hackte ab 6:20 Holz, ohjee…..Mathias schmiss ich um 8:00 Uhr aus dem Bett, mit unserem „Fliegenden Nica Express“ gings ins hippe Cornerhouse Café, wo wir absolut überteuert aßen. Ab heute nur noch nicaraguanische Würfelbude, ich hab auf den Tourifrass keinen Bock!

Im Anschluss ging es “ on the road“, die Gott sei Dank recht gut war. Wir fuhren auf die andere Seite von Ometepe, zum Playa Santo Domingo. Einige Hostels, ein Sandstrand und nettes Planschewasser des Nicaragua Sees. 

Wir gewannen auch neue Freunde, ich weiß nicht wie sie heissen, sie sind aber neugierig, saufrech und verfressen….wir fanden sie goldig und hatten viel Spaß:

Unterwegs hatten wir immer grandiose Ausblicke auf Maderas  und Conception. Wir liefen  am Nachmittag ein Stück den Maderas hinauf, bewunderten die Petroglyphen am Wegesrand und loosten ab.beim Aufsuchen der angeblich grandiosesten Stelle ….quasi dem Postkartenmotiv für den Conception.

Petroglyphen, allerdings von unterschiedlichen Stellen auf der Insel:

Statt dem Postkartenblick fanden wir auf dem Weg zurück nach Moyogalpa dafür diesen Ausblick, auch nicht so schlecht:

Da es gestern so schön war, entschieden wir uns nochmal den Sonnenuntergang in Punta Jesus Maria anzusehen. Leider war eine französische Tourigruppe ebenfalls dieser Ansicht und versaute ein klein wenig dei Stimmung.Anfänglich ganz leer, tobten aufeinmal  30 Mann, alle in Decathlon gekleidet über die Sandbank. Die Backpacker staunten nicht schlecht  und die Damen und Herren Ü70 schauten auch ungläubig auf das Treiben am und im See.

Unseren Abend verbrachten wir in Moyogalpa…..Mathias hatte sich nochmal Pizza Margherita gewünscht, die kleine Fassung-selbstverständlich.

Die zweite Nacht war anstrengend, unser Nachbar neben uns jagte Skorpione und wir trauten uns auch nicht uns zu bewegen,  da noch vier kleine Untermieter das Winzlingszimmer mit uns teilte.

Wir frühstückten  heute in einem kleinen Café lecker und preiswert und machten uns dann auf den Weg nach Charco Verde Nature Reserve. Wir entschlossen uns für eine kurze Runde  um die Lagune, bewunderten die Schmetterlinge und sahen sogar Äffchen, die in  den Bäumen tummelten.

Leider wurde uns auch Charco Verde durch die grässliche Franzosentruppe von gestern versaut….diese gröllten sich durch den Park und wunderten sich, warum die Affen Ausriss nahmen? Wir flüchteten und fuhren nach Ojo di Agua.

Ein Naturpool, gespeist durch Wasser, welches von den beiden Vulkanen „angeheizt“ wird….warm war es nicht wirklich, aber angereichert mit Mineralien. Trotz des Sonntags hielten sich die Massen in Grenzen und wir planschten in den warmen Fluten.

Nachmittags furen wir  nach Altagracia und freuten uns über das aufgeräumte Dörfchen in dem Feiertagsstille herrschte. Es war Zeit für ein Bierchen und Huhn mit Jalapeños.

Wir hatten 3/4 des Conception umrundet und beschlossen den Weg nach Moyogalpa anzutreten. Unser Hintern tat uns nach drei Tagen Roller so weh, den Rest des Nachmittags vertrödelten wir auf dem Zimmer und fuhren abends ins Dörflein zum Essen.

Mein Fazit von Ometepe: Eine absolute Spielwiese für relaxte Ferien. Der Roller ist das beste Verkehrsmittel auf der Insel. Es gibt einige Resorts, die allerdings auch weit entfernt von Luxus sind, ansonsten nur kleine Gästehäuser samt krabbeligen Anhang. Die Bewohner von Ometepe sind super freundlich, Kriminalität quasi unbekannt wie uns Maria  bestätigte. Allerdings kann man auch die Wellblechmentalität nicht einfach wegreden, Nicaragua ist weitaus ärmer als Mexiko und auch Kuba kann nicht so viel Wellblech bieten. Anbei ein paar Dorfimpressionen ohne Tierchen.,,,,die sind auf der anderen Kamera.

Panama 2017, III: Bocas del Toro Archipel

Nachdem  der Beginn unserer Busfahrt ein wenig holperig startete, (siehe auch :http://allcontinentsinonelife.com/panama-2017-ii-san-uublas-inseln-im-land-der-kuna-yala/ ) verlief die Busfahrt an sich unbequem aber unspektakulär. Wir hatten eine Pause nach drei Stunden Fahrt und wurden wieder mit dem arg spröden Charme der Panamanen konfrontiert. Ein Völkchen dass selten lächelt, eher eine “ Leck mich am Popöchen Haltung“ verströmte  und mich irgendwie an alle Erzählungen aus Belize erinnerte.

Kurz und gut, Touristen werden in Panama vermutlich nur wegen der vielen Dolleros geliebt, Herzlichkeit haben wir in den 12 Tagen selten erlebt, Gastfreundschaft liegt den Panamanen nicht so richtig…..alle Menschen die wirklich nett waren, waren keine Panamanen sondern Volunteers und Ausländer die in Panama leben. Oh wie anders sind doch Länder wie Mexiko, Guatemala oder Honduras. Selbst die Kubaner, die auch nicht immer geliebt werden, sind  ein super herzliches Völkchen,  die uns mit Freude bewirteten und sich so viel Mühe gaben uns zu verwöhnen.

Eigentlich war es uns egal, als wir aber nichts zu trinken bekamen, weil wir in der Autobahn Cafeteria kein warmes Essen sondern nur zwei Äpfel  und zwei  Cola haben wollten und das Geschöpf vor Mathias im Bus anfing zu schreien weil Mathias sie fragte, ob sie  ihren Stuhl wieder zurückstellen könne, weil er seine Knie nun wirklich nicht mehr in die Sitzreihe bekommen würde, da waren wir fassungslos über Panama und seine Einwohner. Wir waren so sprachlos,  dass ein Pärchen Mitleid mit Mathias  hatte und die Dame konsequent aufforderten,  den verdammten Sitz wieder zurückzustellen. Grimmig fügte sie sich ihren  Landsmännern und wir hatten wenigstens zwei liebe Menschen in Panama gefunden. Unsere Vorderfrau hatte übrigens noch drei weitere Sitze zur Auwahl, da sie mir drei Kiddies reiste, die alle süß schliefen und dei zurückgestellten Lehnen nicht benötigten.

Um 5:40 Uhr hatten wir es geschafft, Almirante ein Chiquita Paradies in der Region Bocas del Toro begrüsste uns verschlafen mit Bananenplantagen der genannten Firma und gerissenen Taxifahrern die am Bahnhof bereits auf Opfer warteten. Wir hatten im LP gelesen, dass wir hart handeln sollen und den überzogenen Preis von 5$für für  500m  auf keinen Fall zahlen sollen. Umso erstaunter waren wir als der Teddybär von Cabdriver gelassen sagte „un Balboa per persona“ na super….da wir auf Gegenwehr gebürstet waren, war es eine umso schönere Erfahrung, das nicht Jeder uns die Dollar aus der Tasche ziehen wollte.

Am Bootsanleger kauften wir unsere Tickets nach Bocas Town und saßen um 6:20 bereits im feuchten Schnellboot nach Colon/Bocas Town. Dort angekommen wechselten wir die Stegseite und befanden uns 10 Minuten später auf Bastimentos im noch verschlafenden Bubbas House. Wir hockten uns in die communial area, luden die Geräte wieder auf , die in San Blas den Geist aufgegeben hatten und checkten um 8:00 Uhr ein. 

Anbei ein paar Bubba’s Impressionen…..ein wirklich schönes Haus

Wir genossen zunächst unser Zimmer, aßen lecker zum Frühstück und rutschten ganz gemächlich in den Tag. In Bocas regnete es trotz Regenzeit immer wieder mal und so vergammelten wir den Tag bis mittags um dann zum Wizard Beach zu laufen.

Old Bank auf Bastimentos ist ein bezaubernder karibischer Ort ohne Sehenswürdigkeiten, dafür gibt es  Delfine die am Hostel vorbeizogen.

Die Häuser sind auf Stelzen gebaut, lt. Reiseführer arbeiten die Mesnchen entweder in der Chiquita Industrie oder im Tourismus und sind tendenziell sehr arm….aber freundlich. Hier fühlten wir uns wohl und aufgehoben.

Unsere Nachbarn:

Bezüglich des Marsches zum Wizard Beach wird man allerdings gewarnt, Diebstähle und Überfälle  sind nicht selten. Wir liefen nur mit der Nikon los und stolperten  fast 30 Minuten  durch den Urwald über Baumwurzeln und durch viel Schlamm. Ich lief irgendwann barfuss, meine Flip Flops waren gerissen und dann hatten wir es geschafft.  Vor uns lagen 3km goldgelbes Surferparadies, zum Baden leider ungeeignet…..zu hohe Wellen.

Hier ist eben wilde Karibik, ohne Hotels oder Infrastruktur Den Weg zurück nach Old Bank absolvierte ich barfuss und stieg als Erstes unter die Dusche. ….den Schlamm bekam ich auch am nächsten Tag noch nicht gänzlich ab. Das lag aber nicht nur am Matsch an sich, sondern auch an den Wasserproblemen auf Bastimentos. Immer wieder gab es gar kein Wasser und man stand hilflos mit Seife in den Händen vor dem trockenen Waschbecken. Abends genossen wir Hostelfraß, echte Restaurants gibt es in Old Bank überhaupt nicht….Tourismus wie ich ihn mag. Um 20:30 lagen wir in unserer Heia.

An unserem zweiten Tag auf Bastimentos wollten wir eigentlich zum Red Frog Beach um die kleinen giftigen Pfeilfroggys zu bewundern. Das Wetter hatte wieder Regenneigung, es war verdammt schwül…die AC im Zimmer war auf 27 Grad eingestellt über die Außentemperatur  kann ich nur mutmaßen.  Naja um eine lange Geschichte kurz zu machen-wir blieben in unserer Hängematte. Ich pflegte meine Erkältung und las den 1300 Seiten Wälzer zu Ende, wir hatten einfach keine Lust mehr auf Speedboat.

Abends aßen wir lecker an einem Straßenstand, der die ziemlich genialsten Tacos außerhalb Mexikos zauberte. Die Nächte auf Bastimentos starten früh, lediglich zwei Kneipen machen hier die Nacht nicht zum Tage und das auch am zweiten Tag ohne uns.

Am nächsten Morgen nahmen wir Abschied von Bastimentos. Wir frühstückten und ließen uns mit dem Wassertaxi zur Isla Colon, nach Bocas Town bringen. Wieder ein karibisches Nest aber sehr viel entwickelter als Bastimentos.

Unser Hostel suggerierte eine perfekte Backpackerwelt mit dem kleinen Nachteil, das Einschecken erst ab 15:00 Uhr möglich ist. So blieb uns nur die Cola am Wasser und ein ausgiebiger Marsch durchs Dorf. Das Wetter war superb, wir freuen uns auf die morgige Radtour zum Playa Estrella…..40 km über die Insel…..hoffentlich mit Affen und Faultiere.

Selina Hostel :

Bocas Town muss sich in den letzten Jahren extrem den internationalen Backpackern angepasst haben….die ersten größeren Hotels entstehen gerade, es ist wahrlich der letzte, optimale Zeitpunkt fürs Archipel…..in ein paar Jahren muss man hier nicht mehr her, wie leider fast überall auf der Welt. 

Wir schlenderten durch Bocas Town, klärten den meeting point für unsere Weiterfahrt nach Costa Rica und kauften in einem der sechs bis acht Supermärkte die begehrte Chilisoße von Bocas del Toro, das Zeug ist extrem lecker. 

Wir besorgten uns auch frische Dolleros am einzigen Geldautomaten und standen lange in der Schlange.

Selbst der örtliche TV Sender filmte das Desaster vor der Bank of Panama.

Am Nachmittag nutzen wir das Happy Hour Angebot im Restaurant „Raw Fusion“ welches bereits der Reiseführer empfiehlte und auch wir waren schwer begeistert….es gab lecker Ceviche  ( Red Snapper) und Sushi das Bier kam auch nur noch 1$….. in Bocas Town lässt es sich aushalten.

Leider war unsere erste Nacht bis morgens um 3:00 sehr unruhig….wir hatten nicht nur eine Backpackerfabrik sondern auch in einem Partyhostel eingescheckt! Derbste amerikanische HipHop Musik „versüßte“ uns die Nacht und verhinderte einen erholsamen Schlaf.

Unseren letzten Tag in Panama verbrachten wir am Playa de Estrella.

Wie der Name schon sagt, Seesternstrand…..leider regnete es den ganzen Tag und somit wurde es nichts aus meinem Wunsch einfach faul in der Gegend herumzuliegen.  Als der Fahrradverleih uns abriet mit dem Fahrrad die 20km oneway zu fahren, entschlossen wir uns den Inselbus zu nehmen, was angesichts der Wetterlage die beste Entscheidung gewesen war.

So begaben wir uns nur noch auf Seesternsuche und wurden auch hier fündig. 

Wir fuhren bereits um 15:00 Uhr mit dem Inselbus wieder zurück nach Bocas Town und stellten uns erstmal unter die heiße Dusche….es wird Zeit für den Pazifik, dort soll bereits seit Wochen kein Regen mehr gefallen sein. Karibik war wie immer, wenn wir uns in diesen Bereitengraden herumtreiben, ein wenig mit Wetterrisiko behaftet.

Mein Fazit zu Panama: Panama ist trotz der Briefkastenfirmen und des Kanals ein sehr armes Land. Gerade in der Karibik sieht man, dass zum Teil das Notwendigste fehlt….z.B habe ich Kuba nicht so desolat in Erinnerung. Panama wird zur Zeit von zwei Sorten Touristen förmlich überrannt….der amerikanische Pauschaltouri, der in den fetten Resorts hockt und für die horrenden Preise verantwortlich ist. Die zweite Gruppe sind die Backpacker aus Nordamerika und Europa. Die Panamanen sind in der Mehrheit schwarz, ihr Erbe liegt in Afrika, Jamaika und Belize. Bis auf wenige Ausnahmen haben wir die Menschen als eher spröde, nicht direkt unfreundlich, aber als unbeteiligt empfunden.

Morgen fahren wir nach Costa Rica und freuen uns auf hoffentlich besseres Wetter und erste Eindrücke der “ reichen Küste“.

Jordanien 2011

Wir gingen in Nuweiba an Bord und freuten uns auf eine langsame Anreise nach Jordanien. Ägypten hatte, im Frühling 2011 Spuren himterlassen, wir hatten genug vom arabischen Frühling und den islamistischen Emporkömmlingen  gesehen, wir wollten nur noch weg.  Die Fähre glich einer schwimmenden Moschee, bis auf uns  sechs Touris waren nur waschechte Moslems an Bord, die die  zehnstündige Fährfahrt ausgiebig nutzten um gen saudische Küste zu  beten.

Ich bin mir in meinem Leben noch nie so fehl am Platz vorgekommen, 1000 Menschen die nichts weiter taten als  beten  und uns mit kritischen Blicken förmlich zu durchlöchern.Der Golf von Aqaba ist ein merkwürdiger Ort, backbord schauten wir nach Ägypten , später dann auf Israel, steuerbord begleitete uns neun von den zehn Stunden  Saudi Arabien.

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Blick nach Saudi Arabiendsc05842_picnik

Wir mussten bereits an Bord die Pässe abgeben und in uns keimte die Hoffnung, dass die Einreise nach Jordanien schnell gehen würde-doch weit gefehlt, es war nach 22:00 Uhr als wir endlich im Hotel waren. Über zwei Stunden hatten wir auf unseren Einreisestempel warten müssen und dann waren wir endlich im kleinen Königreich Jordanien.

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Auszug aus Wikipedia: Akaba oder Aqaba (arabisch العقبة, DMG al-ʿAqaba, lokale Aussprache el-ʿAgabe, für steiler Abhang) ist eine Stadt in Jordanien mit 80.059 Einwohnern (Volkszählung 2004). Sie ist ein Seehafen am Golf von Akaba (auch Golf von Eilat), einem Seitenarm des Roten Meeres. Akaba ist der einzige Seehafen Jordaniens. Haupteinnahmequellen sind der Tourismus und der Export von Phosphatdünger. Akaba ist auch der einzige jordanische Tauchort am Roten Meer. Bereits unter König Hussein I. wurde in den 1990er Jahren ein Teil der Korallenriffe unter Naturschutz gestellt und weitere künstliche Riffe geschaffen. Trotzdem sind die Korallenriffe weiter in Gefahr. Akaba ist eine Freihandelszone und besitzt einen Flughafen.

Aqaba hat durchaus Charme. Alexandra und ich durchstöberten die Aldstadt, den Bazaar und Flaggenturm und das immer mit einem Blick nach Israel/ Eilat. Die Grenze ist so nah, man konnte fast hinüberschwimmen.

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Auf dem Markt dsc05858

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Wir gammelten angezogen, bei 40 Grad am Stadtstrand und hatten Freude den Nichtschwimmern beim Planschen zuzusehen.

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Die Zitadelle dsc05963

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Nach zwei Nächten zogen wir weiter, eine drestündige Autofahrt trennte uns von Wadi Rum. Wir bezogen unser Zelt in einem der Wüstencamps und starteten eine Jeepfahrt durch das Rum. Der arabische Frühling hatte bereits seine Spuren hinterlassen, es war menschenleer, der Tourismus war in Jordanien zusammengebrochen und es sollte in den nächsten Jahren noch übler kommen.

Wikipedia : Das Wadi Rum (arabisch وادي رم‎, DMG Wādī Ramm; auch Wadi Ram) ist das größte Wadi in Jordanien. Seine Felswände bestehen aus Sandstein und Granit. Als Schutzgebiet mit einer Fläche von 74.000 Hektar wurde es 2011 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Unser Zeltcamp war luxuriös, wir hatten sogar Bäder im Zelt. Es lag sehr malerisch und war ein guter Ausgangspunkt für Touren im Rum.

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Badezimmer with a view dsc04913

Blick ins Rum dsc04927_picnik

Die Tour mit dem Jeep war faszinierend- wir bekamen einen Eindruck in das Leben der Beduinen und sahen Felsmalereien. Sicherlich beeindruckten uns die Gesteinsformationen am Allermeisten- da ich die Wüste unedlich liebe, kam ich an diesem Nachmittag vollends auf meine Kosten.

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Leider blieb uns ein schöner Sonnenuntergang versagt, Klärchen ging in grau und blau an diesem Abend unter.

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Den Abend ließen wir bei beduinischer Gastfreundschaft ausklingen.

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Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns aus diesem magischen Teil Jordaniens und machten uns auf,  zu unserem absoluten Highlight unser Tour durchs Königreich. Auf dem Kings Highway ging es in ein weites Wadi….nämlich Wadi Musa, besser bekannt als Petra.  Unterwegs wurden wir noch stilecht aus Wadi Rum, mit schönstem  Wetter, Aussichten und ein paar Beduinen verabschiedet:

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Gen Mittag schauten wir zum ersten Mal ins Wadi Musa, wer genau hinsoeht, kann die Bauten der Nabatäer bewundern

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Kaum zu glauben, dass sich hier eine Hochzivilisation entwickeln konnte. Wir wohnten im Ort Wadi Musa, unweit von Petra.

Am nächsten Morgen starteten wir sehr früh, um vor den Tourimassen am El Kasne/ Dem Schatzhaus zu sein.  dsc06824

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Petra in Wikipedia: Die verlassene Felsenstadt Petra (arabisch البتراء al-Batrā’) im heutigen Jordanien war in der Antike die Hauptstadt des Reiches der Nabatäer. Wegen ihrer Grabtempel, deren Monumentalfassaden direkt aus dem Fels gemeißelt wurden, gilt sie als einzigartiges Kulturdenkmal. Am 6. Dezember 1985 wurde Petra in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

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Wer Petra besucht, darf nicht zimperlich sein, was den Eintritt betrifft. Bereits 2011 haben wir 34 € pro Person für ein Tagesticket bezahlt und das war der vergünstigte Gruppenpreis. Das Einzelticket beläuft sich ansonsten auf über 50€. Außerdem muss man lauffest und hitzeresitent sein. Wir sind an dem Tag morgen zu 7:00 Uhr in den Souk hinein, abends um 19:00 aus der Anlage raus und gegen 21 Uhr wieder hinein um auch Petra @night zu erleben…..

Bevor man den Souk/ Siq betritt bekommt man eine Ahnung, was dem Interessierten in den nächsten Stunden so erwartet. Wir sahen das erste Felsengrab:  dsc05120

Der Siq ist ein nach oben offener Tunnel/ enger Felsenweg, zum Teil nur wenige Meter breit. Links und rechts türmen sich Felsenwände auf und man erkennt Wasserleitungen, die berühmt sind in Petra. dsc06881

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Nach rd. 2 km öffnet sich der Tunnel und eins der grandiosesten Hinterlassenschaften der Antike öffnet sich dem Besucher:  dsc05133_picnik

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Wer glaubt, mit dem Schatzhaus hat man Petra gesehen und kann theoretisch umdrehen, dem sei gesagt, mit dem El Kasne beginnt das Abenteuer erst. Am Abend wird man, wie wir auch, zu der Erkenntnis kommen, dass es schade ist, dass Petra immer nur auf dieses- zugegeben- grandiose Gebäude reduziert wird.

Ich werde hier keine Details zu den einzelnen Bauwerke geben, zumal es sich eh nur um gefährliches Halbwissen handeln würde. Jeder der nach Jordanien möchte, wird Petra auf seine Art erfahren. Nur der Tip-  geht in jedem Fall zur Monastery/ Kloster ! Der Weg ist anstrengend aber am Ende sehr, sehr lohnend.

Viele Spaß mit meinen Impressionen: dsc05170

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Der Trost all Derer, die nicht gut zu Fuß sind- man kann fast überall ein Mulitaxi oder Kameltaxi nehmen und den einen oder anderen Kilometer gutmachen. Wir sind, nachdem wir auch Petra bei Nacht erlebt hatten, förmlich auf allen Vieren ein letztes Mal durch den Siq gekrochen….fast 30km hatten wir in den Knochen.

Noch ein Makel der unbedingt zu erwähnen ist, Petra ist schwer aufs Foto zu bannen. Zum Einen steht die Sonne über Mittag senkrecht und es flirrt an allen ecken und Enden, Zweitens sollte man die Touriströme, die zumeist in großen Gruppen einfallen, nicht unterschätzen.

Am nächsten Morgen reisten wir ziemlich erschlagen aus Wadi Musa ab. Wir waren platt und total erschöpft….somit verschliefen wir einen Teil des Kings Highway.

Eine kurze Pause machten wir in Kerak, mit Blick auf die Burg und dem Besuch einer Bäckerei-  der Hunger wollte gestillt werden. Die Jungs hatten Spaß mit uns und wir wurden wieder munterer. Wir sahen auch Beduinenzelte, es ziehen immer noch etliche Clans durchs Land, gehören zu den Armen der Armen.

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Unser nächstes Ziel war Madaba: Madaba (moabitisch מהדבא, „Wasser der Ruhe“[1]; arabisch مأدبا, DMG Maʾdabā) ist eine Stadt in Jordanien mit 70.338 Einwohnern (Volkszählung 2004). Sie liegt rund 35 Kilometer südlich von Amman ( Quelle: Wikipedia)

Wir schauten uns die St. Georgskirche mit dem berühmten Mosaik von Palästina an, lt. Wikipedia:  Die griechisch-orthodoxe Kirche enthält das berühmte Mosaik von Madaba, das eine Landkarte Palästinas aus dem 6. Jahrhundert zeigt.

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Und dann war es endlich soweit, wir konnten die müden Knochen ins tote Meer bewegen und ein wenig die Blessuren pflegen.

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Am frühen Abend hatten wir es dann geschafft, wir waren in Amman und somit auch fast am Ende unserer Reise.

Wikipedia:  Amman (arabisch عمان, DMG ʿAmmān) ist die Hauptstadt des Haschimitischen Königreiches Jordanien und zählt 4.044.000 Einwohner[1] (Volkszählung 2015). Sie ist eine moderne Stadt, in der Muslime und Christen (10 %) zusammen leben. Die heutige Finanzmetropole begann erst nach der Staatsgründung Israels infolge der Flüchtlingsströme aus dem Westjordanland zu einer Großstadt zu wachsen. Die bekannten Ursprünge gehen bis in biblische Zeit zurück. Hier ist die Stadt als das biblische Rabba bekannt. Die Ammoniter bezeichneten sie selbst als Rabbat-Ammon. Sie erstreckte sich damals wie Rom über sieben Hügel. Heute erstreckt sich die Stadt über neunzehn Hügel. Bedeutende historisch-kulturelle Stätten sind das beeindruckend gut erhaltene römische Theater und der Zitadellenhügel im Stadtzentrum, sowie die König- Abdullah Moschee.

Anbei ein paar Impressionen der „weißen Stadt“ die mir sehr gefallen hat:  dsc07450

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König- Abdullah Moschee bei Tag und bei Nacht dsc05531

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Das Amphitheater: dsc05550

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Der Zitadellenhügel: dsc05589

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An unserem letzten Nachmittag fuhren wir hinaus nach Jerash/ Gerasa, lt. Wikipedia: Gerasa (auch Jerasch, Jarash oder Jerash, arabisch جرش Dscharasch, DMG Ǧaraš) liegt im Norden Jordaniens und etwa 40 Kilometer nördlich von Amman. Die antike Stadt Gerasa war Teil der sogenannten Dekapolis. Die moderne Stadt hat etwa 40.000 Einwohner und ist Verwaltungszentrum des Gouvernement Dscharasch. Bereits aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. stammen erste Spuren menschlicher Besiedlung in Gerasa. Es sind Bronzezeitliche– und Eisenzeitliche Spuren erhalten. Aus diesen Zeiten stammt auch der Name Gerasa.[1] Die bis ins 1. nachchristliche Jahrhundert nur unbedeutende Stadt erlebte unter römischer Herrschaft und unter dem römischen Frieden einen schnellen Aufstieg. Sie wurde Teil der Dekapolis und machte als Handelsstadt zunehmend dem älteren Petra Konkurrenz. Ihre Einwohner gewannen Erz in den nahen Adschlun-Bergen. Ab der Mitte des ersten Jahrhunderts führte dieser Aufschwung zu reger Bautätigkeit und einer reichen, auch heute noch beeindruckenden Fülle von Baudenkmälern.

 Karte von Gerasa

Im 2. Jahrhundert führten die römischen Expansionskriege in Asien zu einem weiteren Bedeutungsgewinn, es entstanden gut ausgebaute Straßen nach Pella, Philadelphia, Dion und zur Provinzhauptstadt Bos(t)ra. Kaiser Hadrian stattete der Stadt im Winter 129/130 einen Besuch ab. In den folgenden Jahrhunderten änderte sich die politische Situation in dieser Region grundlegend und die Stadt verlor an Bedeutung. In diese Zeit fällt auch der Aufstieg des Christentums und der Bau vieler Kirchen. Gerasa hatte einen eigenen Bischof – noch heute ist es ein Titularbistum – Bischof Placcus (oder Plancus) nahm 451 am Konzil von Chalcedon teil.

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Mit einem wunderschönen Blick in ein Tal außerhalb von Amman, verabschiedeten wir uns von dem kleinen Königreich Jodanien. Ein Land was mich beeindruckt hat und welches ich gerne nochmal, ein wenig länger erkunden werde.

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Israel und Palästina 2012

16 Tage Israel+ Palästina  mit dem Mietwagen….ich muss zugeben, ich war damals aufgeregt.  Wir wußten nicht, was wir von dem Land zu erwarten hatten. Wir waren von den Medien, von der öffentlichen Meinung und natürlich auch von der Politik beeinflusst. Dennoch war uns klar, dass das kleine Land zwischen Mittelmeer und Jordan uns ziemlich beeindrucken würde. Da ich 2011 bereits in Jordanien gewesen war, hatte ich zumindest eine Ahnung über das zu erwartende Wetter und eine Vorstellung vom Toten Meer.

Wir flogen Anfang September mit einem Direktflug von Israir nach Tel Aviv.  Es wird einem schon nen bissel mulmig, wenn man die Panzer auf dem Rollfeld sieht, die die Maschine zur Startbahn begleiten. Das vorherige Interview mit den israelischen Soldaten war unspektakulär gewesen, da sind die Amis happiger. Nach kurzweiligen drei Stunden landeten wir auf dem Ben Gurion Airport und kurze Zeit später übernahmen wir unseren Mietwagen.

Es war Freitag Nachmittag, rd. 1 Std. vor Sonnenuntergang und demzufolge kurz vor Beginn des Sabbats.  Wir lotsten uns mit Hilfe der App maps2go durch Tel Aviv und standen kurze Zeit später vor Momo’s Hostel. Ein Haus, welches nicht so unbedingt  zu empfehlen ist, dafür günstig und zentral, mit  nem eigenen Späti an der Ecke, liegt.

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Wir suchten uns an diesem ersten Sabbatabend nen bissel dumm und dämlich um noch etwas zu essen zu bekommen. Sabbat in Tel Aviv ist zwar lustiger als in Jerusalem, dennoch waren wir mit der Restaurant Auswahl nicht überfordert. Letztendlich landeten wir bei einem Spanier und genossen Calamaris mit Linsen- ungewöhnlicher Mix aber ziemlich lecker.

An unserem ersten Tag, Samstag – natürlich Sabbat verzogen wir uns ins muslimische Jaffa. Das war eine kluge Entscheidung, zumal dieser Stadteil jede Menge zu bieten hatte und alle Geschäfte geöffnet hatten  und ordentlich brummten. Wir bummelten am Hafen entlang, durch Markthallen und kuriose Antiquitäten- Gerümpel Läden.

Bick auf Tel Aviv von Jaffa

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Blick auf Jaffa

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Jaffa Hafen und Altstadtisrael-31

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Die christlich- äthiopische Gemeinde feierte mehrere Hochzeiten und wir hatten ein großes Vergnügen, dem Treiben zuzusehen, auch wenn es an eine Art Massenabfertigung erinnerte.

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Unseren Nachmittag verbrachten wir am Strand und stürzten uns in die Fluten des Mittelmeeres. Das Wasser war himmlisch warm, die Temperaturen lagen bei rund 30 Grad,

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Abends fuhren wir zurück nach Jaffa und kehrten bei Dr. Shashuka ein. Dieses Restaurant ist wärmstens zu empfehlen, die urige Ausstattung und Shashuka in allen Varianten ließen unser Herz höher schlagen.

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Ein weiteres Highlight ist der Dizengoff Brunnen, vor Allem bei Nacht.

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Am nächsten Morgen fuhren wir aus Tel Aviv hinaus,  gen Norden in Richtung Haifa Unser erstes Ziel war die Ausgrabungsstätte Caesarea, direkt am Mittelmeer.

Aus Wikipedia:

Caesarea Maritima (eigentlich Caesarea Stratonis oder Caesarea Palaestinae), das häufig ohne weiteren Namenszusatz Caesarea oder Cäsarea genannt wird, war eine bedeutende antike Stadt Palaestinas, später auch eine wichtige Festung der Kreuzfahrer. Der ursprüngliche Name der Stadt war Stratonos Pyrgos (griechisch Στράτωνος πύργος). Die archäologischen Stätten gehören heute zu den bedeutendsten Israels, das Gelände wurde zum Nationalpark erklärt. Die Stadt liegt nordwestlich von Hadera in der nördlichen Scharonebene am Mittelmeer, etwa auf halbem Wege zwischen Haifa und Tel Aviv. Unweit des antiken Ortes befindet sich das moderne Caesarea oder Keisarija.

Die Lage ist absolut einmalig, vermutlich kann nur Tulum in Mexiko eine ähnlich spektakuläre Lage bieten. Die alte Caesarstadt ist noch gut erhalten, ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Es war allerdings brütend heiß und wir waren froh, dass wir vormittags die Ausgrabungsstätte besuchten.

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Haifa:

Unser nächstes Ziel war Haifa, mit Bahaigarten und der deutschen Kolonie. Wir hatten nur einen Nachmittag in der Stadt, was meines Erachtens aber auch vollkommen ausreichend war. Der Bahaigarten wirkt am Besten in seiner Gesamtheit, entweder der Blick vom Berg Carmel oder von unten, aus der Deutschen Kolonie,  mit Blick auf den Berg.

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Die Deutsche Kolonie

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Die Deutsche Kolonie fanden wir nicht wirklich deutsch- aber ganz nett zum durchbummeln. Abends hatten wir Probleme, auf dem Berg Carmel ( wo unser Hotel lag) überhaupt noch etwas zu Essen zu bekommen. Es blieb bei Fast Food, mittlerweile konnten wir Chickcen Shawarma kaum noch ertragen.

Akko: Am nächsten Morgen ging es auf unserem Weg zum See Genezareth nach Akko. Eine alte Guttemplerstadt mit Festung, Templertunneln und einem sehr hübschen Hafen.

Aus Wikipedia: Akkon oder Akko, im Altertum auch Ptolemais (auch: Akers, Acre, Accho, Acco, Hacco und St. Jean d’Acre), griechisch Ἄκη, hebräisch עכו ‘Akkô [aˈkɔ], arabisch عكّا Akka, DMG ʿAkkā, ist eine alte Hafenstadt im Nordbezirk Israels in Galiläa an der Küste des östlichen Mittelmeers. Die Altstadt liegt auf einer Landzunge am Nordrand der Bucht von Haifa und ist von einer bis zu 150 m starken Festungsanlage umgeben. Auf der Landseite ist die Altstadt von der Neustadt umschlossen. Während die Neustadt eine mehrheitlich jüdische Bevölkerung aufweist, wird die Altstadt fast ausschließlich von israelischen Arabern bewohnt und ist eine der orientalischsten Städte Israels.

Der Hafendsc00927

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Die Zitadelleisrael-192

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Der Templertunnel israel-193

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Altstadt und Marktisrael-235

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See Genezareth:

Eine Reise nach Israel ohne den See Genzareth wäre nicht vollständig, wenn man auf Bibelpfaden unterwegs sein möchte. Wir hatten eigentlich dies nicht unbedingt vor, konnten uns aber  diesem Thema auch  nicht entkommen.

Wir wohnten im römischen Kurort Tiberias, direkt am See. Es gibt einige Kurhotels, nen bissel touristische Infrastruktur. Ausgesucht hatten wir uns den Ort, um von dort  Ausflüge am See und nach Nazareth zu unternehmen.

Unser erster Ausflug führte uns an den Jordan. Wir bewunderten die Yardenit Taufestelle, steckten selbst die Füsse in das heilige Wasser und bestaunten fassungslos die Täuflinge aber auch den Kitsch in den Souvenirläden.

Aus Wikipedia: Jardenit, hebräisch ירדנית, durch die Übertragung aus dem Hebräischen auch in der Schreibung Yardenit, ist eine Taufstelle am Fluss Jordan, nahe dem Ausfluss des Jordan aus dem See Genezareth und dem ältesten israelischen Kibbuz Degania. Jardenit wird vom Kibbuz Kinneret betrieben.

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Im Anschluß machten wir einen Abstecher nach Deganya Alev, dem ältesten Kibbuz  Israels, der auch im  6 Tage Krieg bekämpft wurde- ein Panzer am Eingang des Kibbuz erinnert an diese Kämpfe.

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Weiter ging es nach Kapernaum-  die Stadt von Petrus und Jesus. Der Überlieferung nach hat Jesus hier die meiste Zeit seines Lebens verbracht und gepredigt. Die meisten Wunder sind in Kapernaum geschehen und ein Besuch dieser Stadt bringt einen direkt in den Religionsunterricht zurück….auch wenn es mittlerweile mehr tote als lebendige Steine sind.

Aus Wikipedia: Kafarnaum, auch Kapernaum und Kapharnaum (hebräisch: כְפַר נָחוּם Kfar Nahum, „Nahums Dorf“, neutestamentlich-biblisch: Καπερναούμ, Kapernaum) war ein Fischerdorf in Galiläa im Norden Israels, am Nordufer des Sees Genezareth, etwa 2,5 Kilometer östlich von Tabgha und 15 Kilometer nordöstlich von Tiberias an der Via Maris gelegen. Das biblische Dorf wurde im 19. Jahrhundert mit der Ruinenstätte mit dem arabischen Namen Talhum, auch Tel Hum, Tell Hum und Tel Chum, identifiziert.[1][2]

Die weiße Synagoge wurde auf den Resten der „Jesus- Synagoge errichtet israel-257

Das alte Kapernaumisrael-254

Petrus´ Wohnhaus mit Kirche drüber….israel-256

Ort der Bergpredigt/ Berg der Seligpreisungen israel-262

Um die ganzen Eindrücke zu verkraften und um das grandiose Wetter zu genießen, zog es uns natürlich auch an das Ufer des Sees. Es ist nicht so einfach, überhaupt eine Badestelle zu finden, wir mussten lange suchen und am Ende sogar Eintritt zahlen um an einem Hotelstrand die Beine ins Wasser zu bekommen.

Dafür zeigte uns das Reisefröschel, was alles so in ihm steckt…pff….Jesus, wer war eigentlich Jesus ????israel-310

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israel-305Typische „Jesusboote“ => Nachbauten, auf denen tatsächlich Gottesdienste abgehalten werden. Die Bergkette hinter dem See sind bereits die Golanhöhen.

Die einzige Großstadt die wir im Norden Israels besuchten war Nazareth.

Bereits sehr nah am Westjordanland gelegen, in jedem Fall mehr eine muslimische Stadt. Als wir in die Stadt kamen, wurden wir an einer großen Kreuzung mit einer Inschrift konfrontiert, die mich bestenfalls irritierte, im Großen und Ganzen mal wieder an der Großherzigkeit des Islam zweifeln ließ:  israel-295

Aus Wikipedia:

Nazareth (ökumenische Schreibweise Nazaret; hebräisch נָצְרַת [naːts’raθ] – zur Schreibung siehe auch Schreibung biblischer Namen; aramäisch  ܢܵܨܪܲܬ [’naːtsraθ]; arabisch الناصرة, DMG an-Nāṣira) ist eine Stadt im Nordbezirk Israels in der historischen Landschaft Galiläa. Bis zum 7. Jahrhundert n. Chr. lebten hier Juden. Die Kreuzfahrer errichteten an Stelle der von Konstantin erbauten byzantinischen Kirche eine große franziskanische Basilika. Seit dem Mittelalter war die Stadt vorwiegend von arabischen Christen bewohnt.

Nazareth ist die Heimatstadt von Joseph und Maria ….wie heißt es so schön im Lukas Evangelium: „Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger  ( Quelle: https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lutherbibel-1984/bibeltext/bibelstelle/Lukas%202,1-20/)

Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sich in Nazareth alles um Jesus´Eltern dreht, wenn man mal von der verwunderlichen Inschrift über der Kreuzung absieht.
Es gibt zwei Verkündigungskirchen…..also gleich zwei Stellen, an der Maria erfahren haben soll, dass die, obwohl Jungfrau , ein Kind erwarten würde…..erscheint uns komisch und ist wieder mal ein trauriges Beispiel im christlichen Religionskampf, der ja in Jerusalem abartige Blüten trägt – die eine Kirche ist katholisch, die andere orthodox…..wir als maximal evangelische Heiden zu bezeichnende gingen mal wieder leer aus 🙂 und wunderten uns einmal mehr auf dieser Reise.
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Josephs Haus
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Numero Due ….
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Wir machten uns auf den Weg nach Jerusalem. Dieser führte uns zunächst zu der größten historischen Ausgrabungsstelle- nach Bet Shean.  Die Anlage ist sehr groß, super erhalten und beeindruckt mit Heizungsanlagen, öffentlichen Bädern und einer komplexen Stadtstruktur. Wenn man auf den Berg ( siehe Foto ) geht, wird man mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Das ließen Mathias und ich uns nicht nehmen….trotz gefühlt 40 Grad + x !

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Wir fuhren auf direkter Strecke weiter nach Jerusalem und fuhren durch die gesamte Westbank/ Palästina.

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Wir hatten keinerlei Probleme mit unserem israelischen Auto nach Palästina einzureisen. Auffällig war sofort die relative Armut, die Felder sahen ungepflegt aus, der Wassermangel offensichtlich. Die Straßen waren nicht mehr so gut in Schuss. Wir machten einen kurzen Abstecher, an Ramallah vorbei, nach Jericho.

Jericho ist die älteste und tiefgelegenste Stadt der Welt ( lt. Wikipedia bis zu -250 m) Dementsprechend heiß war es dort.

Aus Wikipedia: Für jüdische und christliche Pilger war Jericho die letzte Station vor dem beschwerlichen Anstieg nach Jerusalem. Die Stadt liegt in der Jordansenke und diente wegen ihres wärmeren Kleinklimas den Herrschern Jerusalems als Aufenthaltsort im Winter. Nach dem Buch Josua wurde das von Jebusitern bewohnte Jericho bei der Landnahme Kanaans als erste Stadt westlich des Jordan von den Israeliten erobert und zerstört. Der Name der Jericho-Trompete leitet sich von dem in der Bibel erwähnten Fall Jerichos ab, bei dem der Klang von Trompeten, genauer sieben Schofaren, den Einsturz der Stadtmauern verursacht haben soll (Jos 6,4–20 LUT)

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Wir überfielen den örtlichen Dattelhändler, der zwar Mathias für seine drei Frauen bewunderte, ihn aber für die nicht vorhandenen Kinder ( bei drei Frauen) irgendwie auch bemitleidete – so ein reicher Mann für das arabische Weltbild UND KEINE KINDER 🙂dsc01433

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Die größte Attraktion in dieser Stadt, rd. 11 km vor Jerusalem, ist der Hisham Palace…..noch nen paar Ruinen, aber mit einem berühmten Bodenmosaik

aus Wikipedia: Der Palast des Hischam, arabisch قصر هشام‎, DMG Qaṣr Hišām, oder auch Khirbat al-Mafdschar, arabisch خربة المفجر‎, DMG Ḫirbat al-Mafǧar, ist eine nur noch in Ruinen erhaltene umayyadische Palastanlage fünf Kilometer nördlich von Jericho. Fertiggestellt wurde er vermutlich unter der Regentschaft des Kalifen Hischam oder seines Nachfolgers al-Walid II. um 743. Neben dem Palastgebäude befanden sich auf dem Gelände auch eine separate Empfangshalle, ein großzügig angelegtes Bad sowie eine Moschee. Nur wenige Jahre nach seiner Errichtung ist das Bauwerk durch ein Erdbeben zerstört und verlassen worden.

Dort trafen wir an der Kasse einen waschechten palästinensischen Spandauer, der sich sehr über die Berliner Mundart freute und darüber, dass sich auch mal ein paar Touris an diesen Ort „verirren“.

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Das berühmte Bilddsc01471

Dann waren wir endlich in Jerusalem, dem Höhepunkt einer jeden Israelreise- egal welcher Religion man angehört oder ob man nicht gläubig ist.

Aus Wikipedia:

Jerusalem (hebräisch ירושלים?/i Jeruschalajim [jɛruʃa’lajim], arabisch القدس al-Quds (asch-Scharif) „die Heilige“, altgriechisch Ἱεροσόλυμα Hierosólyma, lateinisch Hierosolyma und Jerosolyma (-orum, n.), Hierosolyma und Jerosolyma (-ae, f.), Hierosolymae (-arum, f.), Hierusalem und Jerusalem (n., indecl.), Solyma (-orum, n.), Solyma (-ae, f.), türkisch Kudüs) ist eine Stadt in den judäischen Bergen zwischen Mittelmeer und Totem Meer und hat 804.355 Einwohner. Sie wird sowohl von Israel als auch dem Staat Palästina als jeweils eigene Hauptstadt angesehen, beide Ansprüche sind international umstritten. In Jerusalem befinden sich der Sitz des Staatspräsidenten, die Knesset und das Oberste Gericht als Teil des politischen Systems Israels, die 1918 gegründete Hebräische Universität sowie die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem und Israel National Cemetery. In Jerusalem begegnen sich viele Kulturen der Antike und Moderne. Die Altstadt ist in das muslimische, jüdische, christliche und armenische Viertel gegliedert und von einer Mauer umgeben. Der politische Status der Stadt ist international umstritten und Teil des Nahostkonflikts. Das gesamte Stadtgebiet steht unter der Kontrolle Israels – Ostjerusalem, das bedeutende religiöse Stätten des Judentums, Christentums und des Islam beherbergt, wird von gemäßigteren Palästinenser-Organisationen jedoch als Hauptstadt eines zukünftigen palästinensischen Staates beansprucht, während radikalere Palästinenser-Organisationen die gesamte Stadt als Hauptstadt fordern.

Wir wohnten in der Jaffa Road im Jerusalem Hostel. Dieses hat ein imposantes Treppenhaus und weniger imposante Zimmer. Dafür liegt es herrlich zentral, fußläufig zur Altstadt und nur 15 Minuten von der Western Wall entfernt.

Auf dem Dach gab es ein „open air dorm“, welches wir aber auch gerne zum rumgammeln nutzen – das eine oder andere Bier wurde am Abend vernichtet, Wikipedia mit unseren Fragezeichen gequält. Wir merkten erst im Land, mit welchem Halbwissen wir uns auf die Reise begeben hatten.

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Jaffa Road israel-345

Es wird immer gesagt, dass Tel Aviv lebensbejahend und pulsierend ist, während Jerusalem für die Religion steht. Wir haben beide Städte genau so erlebt….T.A ist multikulturell und offen, Jerusalem wirkt für uns liberale Menschen bizarr, religiös in allen Facetten und weltfremd. In der Altstadt verscherbelt der muslimische Bazaarverkäufer Holzkreuze für die christlichen Pilger die den Leidensweg Christi auf der Via Dolorosa nachpilgern. Die ultraorthodoxen Juden hasten mit ihrer Kinderschar zur Western Wall/Klagemauer. Die säkulären Juden feiern fröhlich und lautstark Bar Mitzwah, während sich die äthiopischen Christen mit den Katholiken und Orthodoxen vor der Grabeskirche in die Flicken bekommen. Dazu kommen Armenier, griechisch – orthodoxe….und die nicht gläubigen Touristen, die sprachlos und mit großen Kulleraugen am Wahnsinn teilnehmen!

Auf dem Bazaar schaute uns oft König Abdullah von Jordanien in Läden  an und erinnerte uns daran, dass bis zum 6 Tage Krieg Ostjerusalem zu Transjordanien gehörte.  Die Ostjerusalemer sind zumeist Moslems und verehren das jordanische Königshaus.

Mittendrin vier Berliner /Innen, die bekanntermaßen die Kirche im Dorf lassen. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus. In Jerusalem wirkt alles dramatischer, wichtiger und offensichtlicher als sonstwo auf der Welt. Jerusalem wirkt auf den Besucher zunächst wie der Nabel der Welt und auf eigentümliche Art magisch….. was im Laufe der Geschichte wohl Viele so empfunden haben müssen

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Am nächsten Morgen eroberten wir die Altstadt durch das Jaffa Tor, liefen zunächst durch den Bazaar und Richtung Western Wall auch Klagemauer genannt.

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In der Altstadt wurden wir auch sofort mit den verschiedenen Religionen konfrontiert- Gottesmänner aller Weltreligionen eilten geschäftig in das jeweilige Viertel der Konvention- die Altstadt ist in ein jüdisches,  muslimisches , christliches und armenisches Viertel  ( das waäre etwas für Herrn Erdowahn) aufgeteilt.

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Wir steuerten zunächst die Western Wall an, mussten uns und unser Gepäck durchleuchten lassen, ehe wir das Gelände betreten durften.

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Altstadt Jerusalem

Das Gelände war faszinierend und die Stimmung die von dieser Mauer ausgeht, ist kaum zu beschreiben.

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An der Mauer beten die Männer links, die Frauen rechts. Also trennten auch wir uns und amüsierten und über die „Dämlichkeiten“ die auf Stühlen standen um dem Tun der „Männlichkeiten“ beiwohnen zu können.

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Die nachfolgenden Bilder, auf denen männliche Gläubige zu sehen sind,  stammen zumeist aus Mathias Kamera ( er war einfach näher dran) und geben einen tollen Einblick vom Tun an der Mauer.

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Kwittelchen- Zettel mit Wünsche, werden in die Mauer gesteckt.

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Wir liefen dann zum Übergang der uns zur Al Aqsa Moschee und zum Felsendom bringen sollte. Auf diesem Holzweg hatten wir ebenfalls einen guten Blick auf die Mauer und konnten bei einer Bar Mitzwah Feier dabei sein.

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Wir mussten uns wieder durchleuchten lassen, wieder wurde streng nach Männlein und Weiblein getrennt. Die Stimmung oben auf dem Tempelberg ist eine ganz andere als an der Mauer vom letzten Tempel von Jerusalem. Wir liefen auf dem Geländer der Al Aqsa Moschee in Richtung Tempelberg- in die Moschee durften wir natürlich nicht. Die Al Aqsa Moschee ist eher unscheinbar und wenig spekatkulär, obwohl sie sehr heilig ist ( Mekka, Medina, Jerusalem und Eyüp in Istanbul sind die heiligsten Stätten des Islam).

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Der Streit um den Tempelberg beschreibt Wikipedia wie folgt: Der Tempelberg (hebr. הר הבית Har haBait, arabisch  الحرم الشريف al-haram asch-scharif, DMG al-ḥaram aš-šarīf ‚das edle Heiligtum‘) ist ein Hügel im Südostteil der Jerusalemer Altstadt, oberhalb des Kidrontales. Auf seinem Gipfel befindet sich ein künstliches Plateau auf dem ursprünglich der Salomonische Tempel und der nachfolgende Herodianische Tempel standen und auf dem sich heute der Felsendom befindet. Auf der südlichen Seite des Tempelberges steht die al-Aqṣā-Moschee, die drittwichtigste Moschee des Islams. Der Tempelberg ist einer der umstrittensten heiligen Orte der Welt.

Die Juden glauben, dass sich unter dem Felsendom die Bundeslade befindet und somit kämpfen gleichermaßen Muslime und Juden um den „Besitz“ des Tempelberg.

Und dann steht man aufeinmal vor dem Felsendom, der umso beeindruckender wirkt, weil die Umgebung so schlicht und unscheinbar ist. Das Gebäude war in seiner gesamten Geschichte mal jüdisch, dann christlich unter den Templerorden und nun muslimisch.dsc01695

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Zurück in der Alstadt bummelten wir durch das muslimische Viertel

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Kurz darauf befanden wir uns im christlichen Viertel, vor der Grabeskirche, lt. Wikipedia : Als Grabeskirche oder Kirche vom heiligen Grab wird die Kirche in der Altstadt Jerusalems bezeichnet, die sich an der überlieferten Stelle der Kreuzigung und des Grabes Jesu befindet. Die Grabeskirche zählt zu den größten Heiligtümern des Christentums. Nach Überzeugung der überwiegenden Mehrheit der Gelehrten ist die Grabeskirche der tatsächliche Ort der Kreuzigung und des Grabes Jesu.

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An der Grabeskirche brummt das Leben- orthodoxe Christen, Katholiken, Äthiopier usw.usw….es ist unheimlich voll, die Prister/ Pfarrer leben auf dem Dach und bewachen ihren Teil der Kirche! es ist ein unglaublicher Wahnsinn-  es finden mehrere Gottesdienste gleichzeitig statt, die einzelnen Gemeinden übersingen sich. Mittendrin Tausende von Touris die einen Blick in die angebliche Grabkammer werfen möchten.  Wir waren sprachlos angesichts der vielen Polen und Russen die sich auf den Salbungsstein warfen

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Wir standen staunend vor Golgatha, mir fällt es schwer zu glauben, dass hier die Kreuzigung stattgefunden haben soll. Der Stein ist in der Kirche integriert und liegt unweit des Grabes und sieht in jedem Fall anders aus, als wir es aus allen schlechten Jesusverfilmungen rund um Ostern kennen israel-434

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Die Grabkammer ist spektakulärer von außen, als tatsächlich von innen. Mathias konnte einen Blick werfen, wir stellten uns NICH an im Wahnsinn der Pilger israel-511

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Am Ende unseres Besuches lernten wir die orthodoxe Primadonna mit dem goldenen Schlüssel kennen- nein im Ernst….den Schlüssel der Grabeskirche verwalten muslimische Familien, da sich die Christen ja uneinig sind.

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Ein weiteres Highlight ist die Stadtmauer, ein Marsch auf dieser gehört zu Jerusalem dazu um dei Altstadt besser in ihrer Gesamtheit zu erfassen : dsc02228

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Eines unserer großen Anliegen war der Besuch des Grabs von Oscar Schindler. Es ist nicht so einfach, auf den Friedhof zu kommen, der Schlüssel wird von einer jüdischen Familie verwahrt, die wir anriefen und auf den AB sprachen- am nächsten Tag war das Grab auf dem Zionsberg zugänglich dsc01930

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Wer den Ölberg von Jerusalem besucht, versteht das Holocaust Denkmal in Berlin. Auf dem Ölberg, mit Blick auf die Altstadtmauer und dem Osttor, das Tor durch das der Messias nach jüdischem Glauben, irgndwann mal kommen wird, will jeder gläubige Jude beerdigt werden israel-490

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Das Tor welches—der Messias wirds schwer haben. Das Tor wurde von den Osmanen zugemauert, heutzutage landet man in einem Jerusalemer Krankenhaus, wenn man behauptet der Messias zu sein…Krankheit: Jerusalem Syndrom

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Der erste Blick von Jerusalem ins Westjordanland/ Palästina….für uns Berliner/ Innen ein fast unerträglicher Blick. Jerusalem und Bethlehem getrennt durch eine Mauer!

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Wir besuchten auch die Gedenkstätte von Yad Vashem, ein bedrückendes Zeugnis unserer dunkelsten Geschichte-  das darf nie wieder geschehen!

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Bethlehem: Bethlehem (auch Betlehem, Efrata; hebräisch בית לחם, Beth Lechem; arabisch بيت لحم Bait Lahm, DMG Bayt Laḥm) ist eine Stadt im Westjordanland mit 29.930 Einwohnern. Die Stadt gehört zu den Palästinensischen Autonomiegebieten und grenzt im Norden an Jerusalem. Sie beheimatet zwei Universitäten. Zur Agglomeration Bethlehem gehören auch Beit Dschala und Beit Sahur; letzterer Ort hat wie Bethlehem biblische Bedeutung. Für die Israeliten, weil sie der Überlieferung nach der Geburtsort König David ist. Für die Christen in der ganzen Welt ist die Stadt von besonderer Bedeutung, weil sie der Überlieferung nach der Geburtsort Jesu ist.

Es  ging in den frühen Morgenstunden in die Stadt und dennoch waren wir viel zu spät dran. Wir mussten kurz an der Grenze zum Westjordanland warten und bestaunten bestürzt die Mauer, die Jerusalem vom Westjordanland trennt. Uns begrüßte eine christlich- arabische Familie, die ihr Haus direkt an der Mauer haben. Sie betreiben ein bescheidenes Souvenirgeschäft und erzählten uns von dem Morgen, als sie aufstanden und auf diese Mauer starrten- erschütternd!

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Die Massen an Pilger, Gläubige und uns Unsgläubigen an der Geburtskirche war abartig. Und dennoch, wir taten es uns an…..wir stellten uns in die Schlange und warteten geschlagene drei Stunden um einen Blick auf  die Geburtsgrotte zu werfen….Moment mal, war es nicht ein Stall in dem die Jungfrau Maria gebar????? Egal, der Wahnsinn war, wie in Jerusalem allgegenwärtig. Die Kirche an sich ist unglaublich hässlich, nicht besonders ansprechend im Inneren…..aber es ist eben Bethlehem.

Der Stern von Bethlehem…

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Das ist tatsächlich der Eingang

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Hier gebar die Jungfrau und ist demzufolge Schuld am großen Kommerz im Dezember….oder so ähnlich 🙂

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israel-531Blick auf Bethlehem

Am Nachmittag begaben wir uns auf die Via Dolorosa und beschritten den Leidensweg Christi- die Massen, die mit uns gingen sahen auch alle recht leidend aus. Wir liefen natürlich mit kritischen Blick und erheiterten uns am Elend links und rechts von uns….sorry, ich kann es nur so wiedergeben. Kurz überlegten wir, ob das Reisefröschel ggfs. gekreuzigt werden könnte…….aber wir wollten den kleinen Kerl nicht in Golgatha opfern.

dsc02042Die Leidensstationen:

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Wir versuchten auch einen Blick nach Mea Shearim zu werfen- die Wohngegend der ultraorthodoxen Juden. Am Eingang zu den Straßenzügen sind Schilder mit Verhaltensregeln angeschlagen. Röcke knielang, lange Ärmel oder Jacken….ruhig sein, keine Fotos, kein Lachen, kein reden….Frauen und Männer strikt voneinander getrennt. Die Gegend sah armselig aus, es kam keine Musik, kein TV aus den Fenstern. Lediglich die schwarz gewandeten Männer und Frau in altmodischer Kleidung waren zu sehen.

Und dann läuteten die Sabbatsirenen und die Straßenbahnen in der Jaffaroad kamen zum Stehen. Die Ultras hetzten zur Western Wall, die gemäßigten Juden freuen sich aufs Wochenende. Für uns wurde es Zeit, diese bizarre Stadt zu verlassen.

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Sabbat in Jerusalem , nix fährt mehr israel-575

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Am nächsten Morgen gings raus, Richtung Totes Meer. Wir fuhren durch karge Landschaften, stückweise wieder durch die palästinser Gebiete der Westbank. Es ging immer tiefer und tiefer, die jordanische Grenze war nicht mehr weit .

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Wikipedia beschreibt das tote Meer so:  Das Tote Meer ist ein abflussloser See, der 428 m unter dem Meeresspiegel liegt, vom Jordan gespeist wird und für seinen hohen Salzgehalt bekannt ist.[1] Er grenzt an Jordanien, Israel und das von Israel besetzte Westjordanland.

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Das Schlammbad ist großartig und macht Spaßimg_7977

Wir fuhren am Nachmittag weiter in Richtung Masada. Leider war aufgrund des jüdischen Neujahrsfest ( Rosh Hashana) die Festung nicht mehr geöffnet und somit blieb nur der Blick nach oben aufs Felsmassiv.

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Weiter ging es durch die Wüste Negev und irgendwann kamen wir an Sodom und Gomorrha vorbei und natürlich überlegten wir mal wieder laut, was hier passiert war???  Mathias kam dann auf Lot’s Frau zu sprechen und das diese doch zur Salzsäule erstarrt ist. Ich war direkt stolz, was ihm so alles aus dem alten Testament noch eingefallen ist und wir waren wirklich begeistert, als ein Schild uns den Weg wies “ Lot’s wife“ sagte es aus und tatächlich, da stand die Dame: israel-605

Die nächste Nacht verbrachten wir in Dimona, auf einer Kamelranch. Wir wohnten in einer kleinen Hütte, genossen Wüstenflair und feierten mit einer jüdischen Familie lautstark Rosh Hashana- happy new year!

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Es ging weiter in Richtung Eilat- wir wollten ein paar Tage am Wasser entspannen, planschen und nach Akaba gucken.

Vorher besuchten wir den Timna Park, lt. Wikipedia: Timna ist der Name eines Nationalparks in Israel. Auch das benachbarte aktuelle Kupferbergwerk trägt denselben Namen. Es wurde 1955 eröffnet, 1976 geschlossen und 1980 wiedereröffnet.[1] Der 60 km² große Nationalpark befindet sich etwa 25 Kilometer nördlich der Stadt Eilat. Der archäologische Timna-Nationalpark mit antiken Kupferbergwerken und den Überresten einer Stadt (Hurvat Timna) befindet sich westlich des heutigen Bergwerks im Wadi Arabah, unweit des Golfes von Akaba am Rande der Negev-Wüste.

Wir waren begeistert- super Felsformationen, Wüstenflair und in Teilen erinnerte mih Timna an Petra ohne Bauwerke.

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Eilat ist Massentourismus und nur halb so schön wie Aqaba in Jordanien, wo ich ja in 2011 gewesen bin. Durch die vielen All In Hotels gibt es kaum Restaurants, wir hatten in den drei Tagen kaum Möglichkeiten essen zu gehen oder mal nen Drink an der Bar zu nehmen. Die Tage drehten sich  um Delfis und Fische- das Meer ist voll davon.

Blick auf Aqaba

dsc02650israel-640Das Dolphin Reef Resort ist zum Schutz der Delfine im Golf von Aqaba eingerichtet worden. Die Tiere begeben sich freiwillig in das Resort, die Tore zum Golf sind offen, dennoch bleiben die Tiere lieber in ihrer geschützten Umgebung , weil zu viele Tanker in der Region unterwegs sind. Die Delfine sind nicht handzahm aber an Menschen gewöhnt. Man kann neben ihnen schwimmen, es trennen nur noch die Netze Mensch und Tier.  Und wer Spaß an Fotos hat, wird auf seine Kosten kommen:

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Zurück fuhren wir über Mzpe Ramon, Wikipedia: Der Machtesch Ramon oder Ramon-Krater (hebräisch מכתש רמון‎) ist der größte Erosionskrater in der Wüste Negev. In der größten Ausdehnung misst er fast 40 km. Der gesamte Krater ist ein Natur- und Landschaftsschutzgebiet, und nur eine nachhaltige touristische Nutzung ist erlaubt.

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Auf dem Weg nach Tel Aviv machten wir außerdem Pause in Sde Boker- einem der ersten Kibbuz von Israel, wo mitten in einem Nationalpark Ben Gurion mit seiner Frau begraben ist.

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Die letzten zwei Tage verbrachten wir in Tel Aviv, waren am Strand und besuchten den Carmel Markt. Die Bauhaus Architektur ist nicht mehr soooo präsent, aber noch vorhanden.

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Uns interessierte das Itzak Rabin Denkmal und wir sahen uns die Stelle an, wo er 1995 umgebracht worden ist

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Auch das Reisefröschel macht Urlaub dsc05471a

Am Tag des Abflugs waren wir fast vier Stunden vorher auf dem Flughafen, was ich nur Jedem empfehlen kann. Der Flughafen ist das reinste Chaos, fast Jeder musste seinen Rucksack  bis aufs letzte Schlüppi auspacken und das Procedere war einfach nur anstrengend und grässlich.

Fazit: Auf Israel und Palästina muss man sich einlassen, Israel ist nicht so modern, wie es in den allgemeinen Medien „vorgegaukelt“ wird, es ist eindeutig ein Land des nahen Ostens. Es prallen alle Weltreligionen in allen Ausprägungen aufeinander.  Als nichtgläubiger Mensch habe ich mich sehr oft geschämt, auch die christlichen Touristen sind mehr als grenzwertig. Wer den Kampf der Christen auf und in der Grabeskirche versucht zu verstehen, wird nur den Kopf schütteln….

Wir sind morgens mit unserem `Grundschulreligionswissen aufgewacht, sind durch das Land gereicht und haben abends viele, viele Fragen an Wikipedia gestellt.  Am nächsten Morgen hatten wir noch mehr Fragen. Wir warfen die Geschichten des alten und neuen Testaments durcheinander, stellten uns der dunkelsten Zeit  der deutschen Geschichte und lernten so viele nette Israelis kennen, die auffallend deutschfreundlich waren.

Die Probleme zwischen der jüdischen und muslimischen Bevölkerung wird in den Tagen Samstag bis Donnerstag nicht so offenbar, am Freitag nimmt der Konflikt aber Ausmaße an, die für uns Europäer ebenfalls nur schwer nachzuvollziehen sind.

Im Angesichts des Freitagsgebets der Moslems sowie des beginnenden Sabbats der Juden stehen sich Soldaten und Demonstranten an den Stadtmauers Ostjerusalems mit Waffen gegenüber. israel-508

Die Situation ist beängstigend….und das Woche für Woche. Mittendrin die schwer zu fassende Minderheit der ultraorthodoxen Juden, die ich wohl niemals verstehen werde- zu weltfremd und zu extrem in Religion und Weltansicht.

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