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ITALIEN 2020, IX: Pisa & Lucca

Zwei kleinere Perlen standen auf dem Programm, Pisa und Lucca. Beide Städte haben am Ende positiv überrascht. Überrascht hatte uns auch das Wetter, es hatte geregnet, die Temperaturen waren empfindlich „runtergegangen“. Nach einem ausgiebigen Frühstück zeigte sich aber die Sonne und zack machten wir uns auf den Weg nach Pisa. Die Stadt zeigte sich  bereits bei der Durchfahrt sehr überraschend und wir entschieden spontan, nach „der Sehenswürdigkeit“ der Stadt „dem Turm der Turme“ uns noch ein wenig durch Pisa treiben zu lassen.

An der Piazza dei Miracoli, der Platz der Wunder, fanden wir nicht nur zügig einen Parkplatz, wir rieben uns auch erstaunt die Augen! Woher, zum Henker, kamen denn nun all die Touris??? Neben vielen, vielen Teutonen, stießen wir wieder auf die Philippinos, Europäer aus allen Ländern und sogar Amerikaner tummelten sich am Platz. Alle wollten den Turm „festhalten“ und das Gesamtbild sah mehr als lustig aus. 

Wir liefen über den Platz, im Dom lief eine Messe, vor dem Babtisterium hatte sich eine Schlange gebildet.

Der schiefe Turm wurde 1173 erbaut, war von Anfang an schief und Galileo Gallilei versuchte sich an den Gesetzen der Schwerkraft. Natürlich sieht das Ding immer noch beeindruckend aus, das gesamte Ensemble auf dem Platz wirkt sehr schön angeordnet und harmonisch.

Der Turm war in den 90ern sogar gesperrt, er wurde mit Stahlkabeln und einer Betonhülle um den Sockel, sowie einem fast 700 t. schweren Bleibarren als Gegengewicht gesichert.

Aufgrund der Menschenmassen trugen wir fast durchgehend Mund- Nasen- Schutz und wir verschwanden relativ zügig wieder von der Piazza dei Miracoli.

Wir fuhren zurück zur Innenstadt, parkten den Wagen am Arno und schlenderten am Flussufer entlang. Die Stadt beeindruckte mit schönen alten Palästen sowie einer sensationellen Gelateria. 

Nach rd. 1,5 Stunden machten wir uns auf den Weg nach Lucca, einer etwas weniger besuchten Stadt, die dennoch an diesem Sonntag recht voll war. 

Wir parkten den Skoda an der, von den Römern erbauten Stadtmauer, und schlichen mehr oder weniger enthusiastisch in die Stadt. Diese wirkte wie ausgestorben, fast leblos.Lucca erlebte seine Blütezeit bereits zw. dem 6-12 Jh. und musste sich, anders als z.B Siena, nie den Florenzern unterwerfen. Die Stadt war wohlhabend, viele Kirchenbauten zeugen heute noch von der Blütezeit der Stadt.

Wir schlenderten zunächst zur Pizza Napoleone, an der der Piazza Ducale lag. Hier begann auch ein überdimensionaler Flohmarkt, der sich durch die gesamte Innenstadt zog.

Leider war auch der Dom mit Marktständen zugebaut, der Duomo San Martino wurde ab 1204 erbaut und bietet im Inneren einige schöne Gemälde. Er ist im Großen und Ganzen nicht so beeindruckend wie der Dom von Siena oder Santa Croce, ich möchte hier nur noch das von Tintoretto gemalte „letzte Abendmahl“ zeigen. Das fanden wir sogar besser als das berühmte Gemälde von Leonardo da Vinci.

Da es anfing zu regnen, wir machten hinne und stellten am Torre Guinigi fest, dass dieser uns eh nicht empfangen würde….wegen Renovierung geschlossen. Der Turm gehört zum Gebäudeensemble der Familia Guingi und auf dem Turm wachsen seit dem 15 Jh. Steineichen.

Eine große Überraschung war die Piazza dell‘Anfiteatro, wir waren baff….eine Hufeisensiedlung in der Toskana. Die Häuser wurden, analog eines Amphitheaters ab 1830 im Gleichgewicht angeordnet. Es befinden sich Kneipen und tolle Restaurants  in dem Oval, wir entschieden spontan auf der Piazza essen zu gehen.

Unsere Pizza und Nudeln waren sensationell und wir konnten uns so auch vor dem Regen schützen.

Im Anschluss lugten wir kurz auf die Basilica di San Frediano aus dem 12 Jh., Luccas älteste Kirche. Prunkstück ist die Fassade, die Christis Himmelfahrt darstellt.

Bevor wir zurück zum Auto liefen, machten wir dem Geburtshaus von Giacomo Puccini (1858-1924) unsere Aufwartung und zogen positiv Billianz. Ich würde Lucca nicht an einem Sonntag empfehlen, da der Flohmarkt nen bissel überpräsentiert ist, dennoch sollte die Stadt auf keiner Toskanareise fehlen.

Auf dem Weg zum Toskana Village CP fanden wir noch einen hübschen Landschaftsspot im Sonnenuntergang.

Zurück in Montopoli spielten wir ne Runde „Mensch ärgere Dich nicht“ und fielen gegen 23:00 Uhr wieder vollkommen erschlagen in die Heia. Ich hatte den späten Abend mit Blog schreiben verbracht, das Tagebuch will schließlich gepflegt werden.