Karibik 2022, X: St. Lucia

Die Hafeneinfahrt nach St. Lucia ließ einen interessanten Tag erahnen. Mittlerweile ist wieder mehr Individualität drin, ab heute dürfen alle Inseln auch mit lizensierten Veranstaltern von den Inseln besucht werden. Da ist für uns allerdings nicht mehr relevant, Stornierung bedeutet, dass das Guthaben auf das Reisekonto geht, welches am Ende verfällt, da wir ja 300€ Bordguthaben von der Aida erhalten haben. Also nehmen wir NATÜRLICH jetzt alle gebuchten Ausflüge wahr…..für uns ist es mit der Individualität vorbei, max. die Eckzeiten vor und nach den Ausflügen können wir noch für uns nutzen. Sei es drum, wir können damit leben. 

St. Lucia kam von der ersten Minute an schicker daher; dieser erste Eindruck hielt auch bewahrlich während des gesamten Tages Stand, auch wenn die Dörfer sich kaum von anderen Inseln unterscheiden. Mondän für die Yachties und Liebhaber der Segelkultur…..

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

So, nun lockte also die Spektakulärste Insel der Westindies ….warum eigentlich Westindies? Die Deutschen nutzen den Begriff nicht, wir betiteln die Inselkette als Inseln über  dem Wind, oder Leewards. Westindies ist gebräuchlich im englischsprachigen Raum und bezieht sich auf den ollen Columbus und dem verzweifelten Versuch Indien auf dem Seeweg zu finden, Stattdessen landete Christoph in der Karibik und benannte die Inseln als westindische Inseln, was kritisch betrachtet natürlich grob falsch ist. Da die Insel aber die Begrifflichkeit ebenfalls nutzen und sich damit identifzieren…..soll es einfach so sein.

Während St. Vincent am Vinzenztag entdeckt wurde, war es bei St. Lucia der…na, wer weiß es ? Natürlich der 13. Dezember und dann irgendwas mit 14…vermutlich 1492? Nein, weit gefehlt….natürlich war es der 13. Dezember aber nicht Columbus sondern französische Seeleute und zwar 1502! Columbus hatte aber um 1500 herum, auf seiner dritten Karibiktour, ebenfalls St. Lucia gesichtet….und segelte weiter!

Ähnlich wie Grenada, Antigua, Dominica, St. Vincent….die Insel war immer ein Spielball zwischen Frankreich und den Briten; schlussendlich blieb sie britische Kolonie und ist auch heute noch Mitglied des Commonwealth.

Unsere Tour startete oberpünktlich um 8:20 Uhr und wir hatten wieder wahnsinnig Glück mit unserer Reiseleitung. Die Fahrt durch Castries war unaufgeregt, es war Markttag…..wie gerne wäre ich da herumgestromert! Allerdings muss man aber festhalten, wir hätten individuell genau so, wie hier beschrieben, den Tag geplant……lediglich mit Mietwagen, statt mit Bus.

Regierungssitz
Typische Hütte
Hier wird Radio gemacht

Der Besuch in einer Holzschnitzerwerkstatt war der einzige Fauxpais an diesem Tag. Dennoch bleibt festzuhalten, schlechte Souveniere sind immer ein Lacher UND es gibt immer Kaufwillige. Ich fand die Pflanzen vor dem Anwesen viel spannender.

Souveniere die Niemand braucht?

Hier eine kleine Auswahl zur Pflanzenwelt….mal eben am Straßenrand “geschossen“:

Weiter ging es durch den dichten Regenwald und zum Aussichtspunkt Moule á Chique an der Südspitze der Insel, wo sich Atlantik und Karibik treffen. Unterwegs fuhren wir durch einige Dörfer, die sich mit denen der anderen Inseln in nichts unterschieden. Hier war Saint Lucia nicht mehr mondän.

Blick auf Anse da Sable, Viex Fort Bay
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Unsere erste Pause fand ebenfalls mit Blick auf die karibische See statt, Einige nutzten die Chance uns sprangen mal eben ins Wasser.

Es folgten der Besuch der Plantage Balenbouche (sehr interessant) die seit 70 Jahren im deutschen Besitz ist und mühselig am Leben erhalten wird.  Man kann dort auch wohnen, siehe booking.com oder auch hier:

Die Besitzerin, eine Deutsche, zeigte uns das Anwesen und beschrieb sehr bildlich die Probleme der Erhaltung. Die alte Zuckermühle steht schon lange still, das Anwesen verschlingt Unmengen an Kohle. Die Plantage war nicht so mondän wie Subury, wirkte dadurch aber authentischer.

die alte Mühle

Anschließend ging es zu den Sulphur Springs und dem Vulkan Soufriere, der gerne als Drive In Vulkan angepriesen wird, weil man fast mit dem Auto zum Geothermalfeld kommt; sehr spannend. Der Vulkan sprudelte und spuckte stinkenen Schwefel, lt Guide ist ein echter Ausbruch schon lange überfällig. Diese Geothermalfelder gibt es nur noch auf Island und Neuseeland. Rotorua hatte ich 2006 ebenfalls mal besucht und mich schlagartig beim Geruch daran erinnert. Es gibt natürlich auch heiße Quellen und Heilbäder, dafür hatten wir aber keine Zeit.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Zum Mittagessen erwartete uns die Estate Soufriere Zuckermühle, die uns echte karibische Hausmannskost in schönem Ambiente und sensationellen Bananenketchup kredenzte.

Die gesamte Stadt Soufriere liegt übrigens im Vulkankrater, wenn der Vulkan wirklich mal ausbricht…“gute  Nacht Marie“. 

Endlich, am Nachmittag ging es dann zu dem Aussichtspunkt der zwei Pitons, petit und gros…also klein und gross.

Beeindruckend!!!! Das Dorf im Kessel ist übrigens das Vulkannest Soufriere

Wir machten uns wieder auf den Weg nach Castries, bekamen einen Extrastop in Anse la Raye, ein Dorf was uns verzauberte. Die Kinder im Meer, am Meer, Alles war toll. St. Lucia hat unseren Favoriten Grenada abgelöst.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Der Blick auf die sensationelle Marigot Bay war zum Abschluss nur noch das Tüpfelchen auf dem „I“.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Zurück in Castries bummelten wir durch die Hafenshops und erstanden ein paar überteuerte Mitbringsel.

Den Nachmittag ließen wir auf unserem Balkon ausklingen, „ Sail away“ auf der Terasse.

Wir entschieden uns für das Bella Donna, Mathias hatte Bock auf Spaghetti.