Nach unserem sehr guten Frühstück im Hotel fuhren wir in die Berge, genauer gesagt nach Arcos de la Frontera, auch das „La Port de pueblos blancos, das Rorder weißen Dörfer , genannt. Wir ließen den Wagen im neueren Teil des Ortes stehen und erklommen das Bergnest. Ziemlich steil gings hinauf, unterwegs boten sich tolle Ausblicke. Während der Maurenzeit wurde der Ort Medina Arkosh genannt und war dem Kalifat von Cordoba unterstellt. Wie in Marokko findet man verschlungene Pfade und eine gelungene Alstadtarchitektur.
Ausblick vom Parador:
Die Kirche „ Iglesia de Santa Maria de la Asunción begeisterte uns sehr, mal eine ganz andere Architektur. Ich gehe davon aus, dass das Gotteshaus aus einer Moschee“ gebastelt“ wurde und die Kofession nach 1264 ( Rückeroberung durch Alfonso X. Die Messe ging gerade zu Ende und auch wir fröhnten im Ort dem spanischen Frühshoppen mit einem antialkoholischen Cuatado ( Espresso mit einem Fitzelchen Milch).
Arcos begeisterte uns , zumal wir recht früh unterwegs waren und gegen 10:30 Uhr noch recht wenig Touristen und vor Allem Gruppen den Ort unsicher machten. Das änderte sich im Verlauf der nächsten Stunde, deutsche Reisegruppen beglückten uns zunehmend. Erstaunlich, dieser Teil Spaniens ist fest in deutscher und britischer Hand.
Nachdem wir, ungewollt, ein deutsches Paar mit ins neue Dorf genommen hatten, diese aber an ganz anderer Stelle ihren Reisebus vermuteten, machten wir uns auf den Weg in die älteste Stadt Europas. Cádiz wurde 1100 v. Chr. als Gadir von den Phöniziern gegründet, die Stadt war karthagisch, römisch, maurisch und noch heute kann ein bunter Häusermix die berühmte Geschichte der Stadt erzählen. Die Mauren nahmen Cádiz hereits 711 nach Christus ein, 1812 war die Stadt sogar mal Spaniens Hauptstadt, wenn auch nur für kurze Zeit. Die Altstadt zeigt sich authentisch, die Stadtstrände sind feinsandig, breit und kilometerlang. Wir organisierten uns zunächst ein leichtes Mittagessen und zogen dann zum Torre Tavira weiter. Rund 100 Wachtürme sind noch in der Stadt erhalten geblieben, reiche Händler beobachteten im 18.Jh.von diesen Türmen aus das Treiben auf dem Meer und demnach das Handeln mit der neuen Welt. Cádiz wurde zu Zeiten von Christo Colon ( Christoph Columbus) der Hotspot für die koloniale Seemacht Spanien. Von hier zogen die Schiffe auf ihre Entdeckungstouren Richtung Amerika aus.
Die Aussicht vom 64m Turm war wirklich fantastisch, 6€ die sich lohnten. Emily hatte ihr TT ( Tragetaxi) , Mathias trug die Kleene die enge Wendeltreppe hinauf. Wir waren überrascht wie hoch das Ding tatsächlich war, oben hieß es erstmal Luft holen.
Der Blick auf die Stadt ist toll, wir bereuten keine einzige Stufe.
Die Altstadt hat auch sonst so ihre Reize, nichts ist überrestauriert, das Touristengetummel hält sich auch hier in Grenzen. Wir schlenderten im Anschluß hinüber zur Kathedrale, die neue Kathedrale, verkniffen uns aber den Besuch, obwohl diese zu den größten Kirchen Spaniens gehört.
Am Nachmittag stürzte sich Mathias in die Fluten. Leider schlug das Wetter ein wenig um, es war bewölkt und recht windig. Da auch Hunde an den Stadtstränden nicht erlaubt waren, war unser Badevergnügen recht kurz und schnell beendet.
Zurück in Jerez genossen wir unser schönes Zimmer und gingen, gezielt mit dem Willen, Tapas in unserem Restaurant von gestern Nachmittag zu genießen, an die nächste Ecke unses kleinen Platzes……doch nischt da, am Sonntag wird nicht gegessen, da wird gebetet! Erinnerungen an Porto wurden wach, wo wir in unserer Not unser Abendessen in einer Eisdiele einnahmen.
Aufgrund der Suche nach einem netten Plätzchen kamen wir an dem wunderschönen Platz vom Vortag vorbei. Von dem Partygetümmel des Vorabends war nichts mehr zu sehen, der Platz war aber weiterhin bildschön und ich freute mich einen Blick bei Tageslicht werfen zu können. Die Wolken waren ziemlich bedrohlich und später fing es an zu regnen. Der Sommer geht definitiv zu Ende, die Temperaturen verändern sich zur Zeit ebenfalls täglich, es geht nach unten……
Hier noch ein paar Handybilder von unserem Fang an diesen Abend….ein süßer Platz und grandioser Käse.