Morgens mit erschreckenden Nachrichten aus Mittelitalien wach geworden, es sind schwere Unwetter mit einigen Toten und Vermissten durchs Land gezogen. Kaltern blieb verschont, auch wenn das spätsommerliche Wetter nun wirklich sein Ende finden wird.
Noch schauten wir aber in einen blauen Himmel und packten kurzerhand die Badesachen, ab dem 15.09. dürfen Wauzis in den Montiggler See. Die kurze Autofahrt gab tolle Blicke in die Berge preis, das Wetter ließ noch auf sich warten.
Unser Badeplan ließ sich leider nicht so umsetzen, der Hund darf nicht an den offiziellen Lido, die Tümpel rechts davon waren voller abgemoderter Pflanzen und Algen. Wir wollten keinen Stinkehund im Auto, deshalb hatte unsere Emily mal so richtig Pech.
Was tun mit dem angefressenen Tag? Wir entschieden uns für Bozen und das war eine goldrichtige Idee. Nachdem wir uns einen Parkplatz im Kessel erobert hatten ( Parkhaus, 2€ pro Stunde, mit Suchfunktion nach dem eigenen Auto und grüner Leuchtmarkierung sofern ein Platz frei ist) gings in die kleine, aber feine Altstadt.
Wir genossen zunächst eine gute Pizza, meine würde ich sogar als sehr gut bezeichnen und liefen dann durch die Gassen und über den sehr sehenswerten Markt. Ein echtes Ziel hatten wir nicht, noch hatten wir uns im Vorfeld mit Bozen auseinander gesetzt.
Dennoch ein kurzer Einblick in die Stadtgeschichte: Die Stadt ist mit 107.000 nicht nur die größte Stadt sondern auch die Landeshauptstadt der autonomien Region Südtirol. Sie hat Universitäten, gilt als Messestadt und hat einen eigenen Dom.Mittlerweile sprechen über 70% der Bevölkerung italienisch, was durch die Italianisierung während der Mussolini Ära forciert wurde, deutsch ist quasi erste Fremdsprache….muttersprachlich sprechen lediglich 25 % der Bozener noch deutsch, ladinisch spielt kaum eine Rolle.
KuK lässt grüßen, wir fanden original österreichische Architektur und von Kaiserin Elisabeth ( Sissi) verschenkte Ginkobäume. Einzig die Massen an Touris war ein wenig anstrengend.
Leider behielt der Wetterbericht dann doch am Ende recht, es setzte der angesagte Regen ab 14:30 Uhr ein., Gott sei Dank kein Unwetter wie an der Adria.
Die erste Husche warteten wir mit Blick auf dem Dom und einen Aperol Sprizz gelassen ab.
Zurück in Kaltern überlegten wir, ob wir unser Glück im Winklkeller versuchen sollten oder den regnerischen Nachmittag verfaulenzen sollten.
Der Winklkeller siegte, gegen 16:40 Uhr liefen wir los; leider war unser Einsatz nicht von Erfolg gekrönt. Wir wussten, dass es voll werden würde, eine vorherige Tischbestellung war bereits erfolglos, die Hoffnung aufgrund der Wetterlage doch noch in die Buschenschaft zu kommen, wurde zerstört.
Immerhin konnten wir bereits einen Blick werfen UND eine Reservierung für den letzten Abend in Südtirol erfolgreich durchführen.
Zurück auf dem CP gabs drei Runden Kniffel ( ich siegte jedes Mal) sowie vier Runden Vier gewinnt. Hier trennten wir uns 2:2…. mit zwei Flaschen Vino im Kopf ging es gegen 23:30 Uhr in die Heia.
Es hatte sich eingeregnet und wurde im Verlauf der Nacht auch nicht besser, Wir wachten gegen 3:00 Uhr aufgrund von Sirenen auf, vermutlich ein Autounfall auf der Brennerautobahn. Natürlich stierten wir in die Nacht, die Nachrichten der vergangenen Tage waren beunruhigend, Campingplätze immer der unsicherste Platz bei Wetterkapriolen.Gegen 4:45 Uhr wollte Emily im strömenden Regen raus, warum auch immer….ein dringendes Bedürfnis war es nicht.
Kurz und gut, die Nacht war wenig erbaulich, wenigstens hörte der Regen gegen 9:30 Uhr auf und ein Frühstück draußen, bei feuchten 15 Grad war möglich.
Wir entschlossen uns für Trient, da dort die Temperaturen wenigstens die 20 Grad Marke kratzen würden und fuhren gemütlich über die Südtiroler Weinstraße, quasi die Scenicroute. Unterwegs kehrten wir kurz zu Mendl ein und kauften Speck und Kaminwurzen für Berlin. Wir bestaunten den vielen Schnee in den Bergen, klar unten noch Regen, oberhalb 2000m auf sicher eben rotziges Weiẞ.
In Trento, ist übrigens die Sprachgrenze, lernten wir ein kriminelles Parkhaus und eine süße kleine Innenstadt kennen, die uns sofort an die Toskana erinnerte…adieu KuK.
Zunächst bestaunten wir den zentralen Platz und gingen ins erste Haus am Platz auf einen Cappucchino und Tiramisu. Die kanadischen Radprofis ließen sich feiern, Trient/ Trento ist in Erwartung eines großen Sportevents…..
Googlelt man die Stadt, erhält man folgende Informationen:
Trient ist eine Stadt in der norditalienischen Region Trentino-Südtirol. Sie ist für das Castello del Buonconsiglio mit spätmittelalterlichen Freskenzyklen bekannt. Die Kathedrale von Trient auf der Piazza Duomo hat eine Fensterrose und eine barocke Kapelle. Auf dem Platz befindet sich außerdem das Casa Cazuffi-Rella, ein Renaissance-Gebäude mit einer Freskenfassade. Das MUSE im Südwesten ist ein Wissenschafts- und Naturkundemuseum mit Hightech-Ausstellungen. ― Google
Nachdem wir das Hüftgold genossen hatten, schlenderten wir durch die Stadt, die aber nicht sooooo viel hergabg und versuchten uns an dem Castello con Buonconsiglio. Long story short, werte Leser und – innen, es war uns nicht vergönnt. Wir bekamen keinen Parkplatz und gaben nach 20 Minuten Kurverei entnervt auf.
Was blieb war der Außenblick UND die Umgebung.
Die zwei vorherigen Fotos sind beide aus Wilipedia, schade…die Aussicht auf Trento muss großartig sein.
Ähnlich verhielt es sich mit dem Mausoleum von Cesare Battisto,hier schickte uns Google in die Wüste ….so blieb uns nur der Bick von jwd. Cesare Battisto war im Ersten Weltkrieg relevant, heute fährt man mehr für die sesationelle Aussicht hoch….beim nächsten Mal.
Wir kehrten Trento gegen 15:30 Uhr den Rücken zu und fuhren den schnellen Weg zurück, via Autostrada.
Abends räumten wir tatsächlich schon die ersten Sachen weg, auch wenn wir noch drei Nächte in St. Josef haben. Da wir den Sonntag am Garda See und unseren letzten Tag mit Wandern verbringen würden, war ein wenig Planung von nöten.
Abends schafften wir es das erste Mal in die Bürgerstube vom Bürgerhaus.
Der Kellner erkannte uns, bzw. den Hund und wusste auch sofort bescheid….ein Kaiserschmarrn, der nicht auf der Karte steht, muss dem Koch aus den Rippen geleiert werden. Auch im dritten Jahr hintereinander hatten wir Glück. Mathias aß sich durch Speckknödelsuppe, Hirschgulasch, Pizza und Schmarrn, das Restaurant staunte, staunte, staunte…..
Abends schlug ich Mathias mal wieder 2x im Kniffel, 1x durfte er gnadenvoller Weise gewinnen :0)….Vier gewinnt war ausgeglichener.
Wir fielen früh ins Bett, der darauffolgende Tag versprach lang zu werden.