Wir schliefen aus, es war bestimmt 9:30 Uhr ehe wir unser lauschiges Bett verließen. Das Wetter hatte sich gefangen, es war zwar weiterhin windig, doch zeigte sich ein zartes blau am Himmel und die Temperaturen versprachen weiterhin 22 Grad im Schatten. Unser Frühstück bestand aus einem Cappucchino und Croissant in unserem Café,eine schneller Abflug war also garantiert.
In allen Reiseführern wird immer Massa Marittima als Tip genannt und da es für Strand nicht reichen würde, setzten wir uns wieder ins Auto. Massa ist weitaus größer als die Nester der Vortage und kommt fast schon städtisch rüber, zumindest der Dom, Rathaus etc. Am Ende sieht man aber auch nicht sehr viel mehr als in den Vortagen. Der Name Marittima bezieht sich übrigens nicht auf das Meer, sondern zur Maremma zugehörig, quasi der stilleren und schöneren Toskana, wenn man so will. Natürlich ist Massa strunzalt, hatte in seiner Blütezeit um die 10.000 Einwohner und war sogar Bischofssitz. 1225 versuchte sich Massa als autonome Republik, und veröffentlichte das erste Berggesetzbuch weltweit. Rund um die Stadt waren Bodenschätze vorhanden, noch heute kann man Stollentouren unternehmen. Massa benutze bereits im 13 u. 14 Jh. den Kompass und bis in die 70er Jahre war der Bergbau eine große Einnahmequelle der Stadt. Die Malaria dezimierte im 18:& 19 Jh. die Bevölkerung und erst mit dem Legen von Drainagen wurde die Krankheit besiegt. Heute hat Massa ungefähr die gleiche Bevölkerungsdichte wie 1300.
Wir stellten den Wagen ziemlich zentral ab, bewundertendie Kathedrale San Cerbone und die Piazza Garibaldi mit Palazzo Comunale und Palazzo dei Conti di Biserno mit seinen Cafés und Pizzerien.
In die Neustadt mit Burg fuhren wir nicht, viel lieber nahmen wir einen kleinen Aperol inkl. Aperetivo zu uns und erinnerten uns an die grandios gute Pizza im Suvereto…..am Ende saßen wir im Auto und fuhren die 20km nach Suvereto.
Doch wer glaubt, Pizza gibt es an allen Wochentagen und zu jeder Uhrzeit, dem sei gesagt….NEIN das stimmt nicht! Wir hatten bereits die Erfahrung in Castagneto Carducci am Abend gemacht, hier war nun der Pizzaofen an einem Dienstag im September nicht an. Dafür gab es handgemachte Tortelli mit Bolognese… saugut.
Zeit war nun auch für das Konvent San Francesco, wo ( Ihr erinnert Euch) Heinrich der VII. aufbewahrt wurde.
Nachdem wir nun doch zur Burg gestiefelt waren, den Blick der Wetter App gecheckt hatten, beschlossen wir….das war die Maremma/ Toskana im Frühherbst, Für uns keine großen Akitvitäten mehr an den zwei letzten Tagen. Es soll mehr oder weniger durchregnen, schöner wird es erst ab Anfang Oktober, Pech für uns….es sind wieder bis zu 28 Grad angesagt.
Abends schmissen wir den sogenannten Toskanacut auf den Grill und genossen Steak vom Feinsten. Auch die 10 Mackerunde ging auf mich…. Wir waren ein wenig besorgt, draußen stürmte es gewaltig, Nachbarn hatten bereits Vorzelte, Markisen usw. abgebaut, wir vertrauten der Technik.
Wir standen die Wettereskapaden in der Nacht gut durch, frühstückten spät, duschten noch später und räumten ein wenig für die Heimfahrt. Es regnete immer wieder, unsere Wäsche lagerte lange in der WaMa, da wir keine Chance hatten, diese in den Trockner zu bekommen. Unsere Highlight an die vorletzten Urlaubstag waren:
- Cappucchino und Croissant gegen 13:00 Uhr
- Jacuzzi auf dem CP
- Pinienallee Bolgheri, der Ort fiel aufgrund von Regen aus
- Conad, wichtige Dinge für @home und für den Grill
- letztes Grillen
Auch die letzte Trudelpartie entschied ich in diesem Urlaub für mich, gegen 23:00 Uhr fielen wir in einen unruhigen Schlaf. Die Nächte sind wieder warm geworden, aufgrund der Wetterlage traut man sich kaum Fenster des nächtens offen zu lassen…..etwas das wir bitte bezahlen mussten, Ab 1:30 Uhr war ich wach, Mathias zog ab 2:00 Uhr nach und Emily wollte gegen 3:00 Uhr raus….Nachdem wir Durchzug im WoWa machten, kamen wir bis um 9:00 Uhr nochmal zur Ruhe und wurden, vollkommen ungeplant, von strahlendem Sonnenschein und 24 Grad geweckt.
Wir entschieden spontan, nach dem Frühstück ging es zum Strand. Selbst ich plante ein Planschpartie, die ich aber ganz schnell verwarf, als ich einen Blick aufs Wasser warf!
Sehr lieblich war das Wasser heute nun wirklich nicht, aufgewühlt, hohe Wellen….nur Emily spielte am Rand und war vollkommen glücklich und in ihrem Element. Es war uns eine große Freude unseren Hund so vollkommen durchgedreht zu erleben.
Mathias uns sie spielten bestimmt eine Stunde am Wasser, am Ende genossen wir noch das milde Spätsommerwetter und sonnten uns so an die zwei Stunden.
Auf dem CP gab es den obligatorischen Cappucchino und erste Abbauarbeiten. Gegen 19:00 Unr fuhren wir nach Donoratico, Ziel ein nettes Restaurant! Gar nicht so einfach in der Maremma Ende September, Wir landeten schlussendlich in einer kleinen Enoteca, waren komplett allein und komplett zufrieden.
Der letzte Abbau, die Abendgassirunde vollzogen wir bei Gewitter. So gehen wettertechnisch durchwachsene, inhaltlich grandiose zehn Tage zu Ende.
Wer bereits die großen Highlights der Toskana kennt, dem lege ich die Maremma ans Herz. Viel ursprünglicher, viel preiswerter und untouristischer, ein grandioser Flecken auf der Landkarte.