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Norwegen 2021: Color Line & Oslo

Mathias Geschenk zum 50.Wiegentag ist eine Coronaodyssee vom Feinsten. Er wurde  bereits 2019, 50 Jahre alt und meine zarten Planungen für ein tolles Geschenk starteten in 2018. Mein lieber Mann hatte mal etwas von Oslo erzählt, am Liebsten Anreise per Seeweg. Ich hatte die sogenannte Minikreuzfahrt mit der Color Line bereits 2x gemacht, 2008 und 2009 war die Color Magic noch ein neues Schiff mit allen Schnick und Schnack gewesen, ökologisch bereits damals nicht sonderlich verträglich. 

In meinen Planungen hatte ich mein ökologisches Bewusstsein durchaus eingebunden, klar war, dass ich auf Fähren, mit Baujahr 2003 und 2007 nicht unbedingt gehen wollte, die horrenden Hotelpreise schreckten mich ebenfalls ein wenig ab. Mindestens eine Nacht sollte man in Oslo verbringen, der Landgang von vier Stunden reicht nur fürs Rathaus aus! 

Mit intensiver Recherche fiel meine Wahl im Frühjahr 2019 auf die Aida Perla, ein Hybridschiff der neueren Generation. Diese bot für April 2020 eine viertägige Tour nach Oslo an. Wir wären vier Nächte an Bord, zwei Seetage zum Entspannen und satte 15 Std. in der Stadt gewesen……klingt perfekt? Ja, wäre es wohl auch gewesen, wenn in China nicht irgendein Trottel Fledermäuse vom Straßenmarkt gefuttert hätte…..mitten im ersten Lockdown 2020 wurde die Reise abgesagt, damals gab es nur die Option der Umbuchung und so kamen wir in den Genuss einer Westeuropatour von Mallora, über Oslo ( echt wahr) nach Hamburg! Zur Wartezeit vom 12 Juli 2019 bis 27. April 2020 hängten wir nun nochmal 12 Monate dran, um im März 2021, wieder im Lockdown,  die Träume mit der Aida zu begraben! Wieder erfolgte eine Umbuchung, wir machten Oslo platt und entschieden uns für die Karibik 2022…..mal schauen, was die Fledermausanhänger und die Förderer von Virusvarianten im November und Dezember 2021 an Überraschungen für uns parat haben.

Da mein lieber Mann aber rd. 30 Monate nach seinem 50 Geburtstag nun endlich mal in den Genuss seines Geschenks kommen sollte, zog ich wieder Plan A und buchte Colorline, verbunden mit einem Hotel in Oslo. Wie ich später feststellen konnte, wurden beide Fähren auch mittlerweile auf Hybrid nachgerüstet und stoßen 90% weniger Co2 aus, als noch vor zehn Jahren. In der Betrachtung, dass in der Fähre Massen an LKWs, Busse und andere Transportgüter binen 20 Std. nach Oslo transportiert werden und diese in der Zeit keinen CO2 Ausstoß haben, ist die Nutzung der Fähre sogar am Ökologischsten….das gilt freilich nicht für die Touris, die agieren „am Saubersten „ mit dem Popöchen @home.

Ich ließ mich nicht lumpen, reservierte eine Kabine der Color Class (außen) und entschied mich für das Hotel Continental, welches zu der Gruppe „ Leading Hotels of the world“ gehört, dort das Deluxe Doppelzimmer. 

Eine Woche, bevor es losgehen sollte, verlor Oslo den Risikostatus und damit gehörte das lästige Einreiseprocedere ebenfalls der Vergangenheit an. In Norwegen war 2G angesagt, andernfalls Quarantäne.

Sturm Ignaz der dann irgendwie zu Hendrick wurde, läutete unser Oslo Wochenende ein, ein Minitornado war in der Nacht zuvor durch Kiel gefegt, insbesondere meine Familie machte sich bzgl. der Überfahrt so ihre Gedanken.

Allerdings verhieß der Wetterbericht nur Gutes und wir waren erstaunlich ruhig, was den ersten Herbststurm des Jahres 2021 anging.

Wir verließen unsere Wohnung um 5:45 Uhr, Emily lag da noch brav zugedeckt bei der Hundeoma und träumte sich durch viele tierische Abenteuer. 

Gut kamen wir durch die Stadt und auch das Wetter war gnädig mit uns. Es regnete mal ein wenig, dann heftiger um im Anschluss uns wieder trocken über die Autobahnen zu schicken und so parkten wir um 9:30 Uhr unseren Erwin vor Rewe in Kiel ein.

Unser Ziel war das Klo, das Café im Rewe und die Getränkeabteilung der Supermarktkette. Nach Mettbrötchen und Kaffee ging es uns gut, ein wenig Urlaubsstimmung machte sich breit. Wir waren viel zu früh am Norwegenkai, bereits um 10:30 Uhr stand unser Auto brav geparkt auf dem Parkplatz der Colorline, der mit 15€ pro Tag als fair bezeichnet werden kann. Mathias staunte über den Pott, mir fiel auf, dass die Kreuzfahrtschiffe mittlerweile sehr viel größer daher kommen…..die Magic hat nun auch 14 Jahre auf dem Buckel.

Im Terminal herrschte Maskenzwang und ich wurde sogar darauf aufmerksam gemacht, als ich nach dem Verzehr meines Nusskranzes die Maske nicht umgehend wieder über den Nuschel zog. Ab der Passkontrolle war es mit den Coronamaßnahmen vorbei, Norwegen hat sämtliche Einschränkungen abgeschafft……um es kurz zu machen, der Virus wird den Norwegern um die Ohren fliegen! Wir liefen weiter mit Maske, uns war auf dem Schiff zu voll und zu unübersichtlich. 

Unsere Kabine, die 8608 ( ich war immer auf Deck8) war für Fährverhältnisse großzügig und komfortabel, lag auf der Backboardseite und verfügte über eine großzügige Minibar. Diese durften wir plündern, weil Wifi und Minibar in der Color Class inkludiert ist…..ich lobte meinen Buchungsspürrsinn.

Pünktlich um 14:00 Uhr gings los, die Sonne zeigte sich, die Kielerförde glich einem Dorfteich. Wir genossen die Ausfahrt an Deck, fuhren an Laboe und dem berühmte Denkmal und U-Boot vorbei. 

Die Fähre bahnete sich mit rd 20 Knoten ( bis 21,9 konnten wir messen) ihren Weg nach Oslo, die See wurde aufgewühlter aber nicht gefährlich. 

Wir erkundeten das Schiff, stellten fest, dass es weder Sushi noch Tapas an Bord mehr gibt, sehr viel mehr Klamottenläden sich breit gemacht haben. Uns quälte ein Nachmittagshungerchen, welches wir mit einem Krabbentoast bekämpften.

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Die 1,5 Std. vor dem Abendessen verbrachten wir in unserer Kabine. Aufgrund von Corona und Co hatten wir uns bereits gegen Sauna und Wellness entschieden, der Wind machte das Deck nicht so attraktiv. Um 17:45 Uhr standen wir am Grand Buffet und uns wurde bereits Einlass gewährt. Ach Du meine Nase…..das Restraunt war voll, am Buffet fanden die Schlachten ums Fresschen statt und das alles ohne Coronaauflagen! Nicht mit uns, wir liefen brav mit Maske und ließen eh Kartoffeln, Fleisch und Pommes außen vor…..bei den Schalentierchen war es merklich leerer und wir waren eh nur auf diese aus! 

Drei Teller  und einen Flan später verzogen wir uns nochmal kurz aufs Deck um umgehend wieder zurück in die Kabine zu gehen….zu stürmisch.  Wir ließen den Abend mit dem Inhalt der Minibar ausklingen und genossen den Luxus des wlans.

Im Bett schaukelten wir durch die Nacht, der Wellengang war recht ordentlich, die Fähre fuhr eine erhebliche Verspätung ein. Ich stand des nächstens öfter mal am Fenster und stierte hinaus, Deck 8 ist nicht wirklich hoch…..die Wellen müssen zwischendurch fast an unserem Fenster gewesen sein, wie ich morgens feststellte. Die Fensterscheibe war versalzen und schlierig und ich ziemlich unausgeschlafen.

Wir frühstückten gegen 8:00 Uhr und genossen das grandiose Oceanic Restaurant mit Wahnsinnsblick. Es ging viel ruhiger,  als am Buffet einen Stock tiefer, zu und die Atmosphäre war schon klasse. Später genossen wir die eisekalte Durchfahrt des Oslofjords, die Sonne gab aber alles und versprach einen tollen Tag. 

Oceanic Restaurant, wir saßen ganz vorne!

Wir liefen am Deck hin und her um die besten Spots von Backbord und Steuerbord einzufangen. Norwegen ein Herbstmärchen, schaut her:

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Ca 30min. vor Oslo sollten wir alle in unsere Kabinen gehen, das Ausschiffen würde deckweiss erfolgen, Nr. 8 quasi zuletzt! Also gibt es doch noch ein paar Coronaauflagen, man mag es kaum glauben! Doch nicht mit uns, als alte Colorline Erfahrene wußte ich, das Beste kommt zum Schluss und wir hatten es eh nicht eilig von Bord zu kommen.

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Mit der Sichtung des Rathauses und dem Viertel Aker Brygge verließen wir das Deck und genossen die Aussicht auf Bygdøy aus unserer Kabine.

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Wir verließen unsere Kabine mit wehmütigen Blick und hockten auf der Treppe zu Deck neun. Das Getümmel am Ausgang machte uns Angst, Corona und Impfdurchbrüche lassen grüssen. Hunderte von Menschen ohne Maske, wir konnten es kaum ertragen.

Schlussendlich setzten auch wir unsere Füsse auf norwegischen Boden, schwer bepackt ( wir hatten die Minibar geplündert, Getränke sind teuer in Norwegen) machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt.

Die ersten Impressionen in Aker Brygge ( Fotos gibts vom Rückweg) versüßten uns den Fussmarsch, nach rd. 20 Min. standen wir vor dem Hotel Continental am Nationalmuseum.

Einchecken ging noch nicht, Klamotten abladen sehr wohl. Der erste Blick in unserem Domizil machte Lust auf mehr, wie gesagt das Continental gehört zum erlesenen Club „ Leading Hotels of the world“ und hier sind wohl insbesondere die Theaterterassen erwähenswert, ein Luxusrestaurant, welches wir von innen allerdings nicht kennenlernten- zu billig!!!!!!

Wir ließen uns den Weg zum Busticket erklären, kauften dieses in einem Kiosk und saßen kurze Zeit später in der 30, die uns binnen 15 min nach Bygdøy brachte.

Unser Ziel war das Norsk Folkemuseum, ein Freilichtmuseum mit Häusern aus allen Regionen Norwegens. Diese wurden zum Teil bereits vor über 100 Jahren vom originalen Platz entfernt und in Bygdøy wieder aufgebaut.
Natürlich fehlte auch eine Stabskirche nicht und mit der tiefstehenden Sonne ( wir hatten zwar strahlendes Herbstwetter dennoch stand Klärchen tief und warf lange Schatten, der Winter im Norden naht ) war der Musumsbesuch ein Traum.

Wir liefen rund zwei Stunden über das Gelände, ein wenig Norwegenfeeling kam tatsächlich auf.

Auch die Neuzeit fehlt nicht!

Gegen 14:00 Uhr fuhren wir wieder in die Innenstadt, verpassten einen Blick auf die Magic, die gerade den Hafen verlassen hatte und schlenderten zum Rathaus, Hafen und warfen einen Blick auf die Akerhuis Festung.

Das Oslo rådhus ist ziemlich prägnant, ein roter Wumms an zentraler Stelle. Für Architekturfans allerdings ein gefundenes Fressen. Ich war nun zum 3x in Oslo und mittlerweile mag ich die rote Festung. Dieses wurde, mit der Unabhängigkeit von Schweden (1905) notwendig, man wollte das Ereignis gebührend feiern. Im Rahmen von Spenden und eines Architekturwettbewerbes 1914 wurden die passenden Baumeister gefunden, Der erste Weltkrieg verhinderte das Projekt, der achte Vorschlag der Archtekten Ameberg und Poulsson kam 1930 zur Ausführung. Ich finde den Bau typisch für diese Zeitepoche, Stilelemente von Nationalromamtik bis Klassiszismus sowie Funktionalismus sind zu finden. 1939 konnten die ersten Büros bezogen werden, die Fertigstellung erfolgte erst nach dem 2.Weltkrieg.

Die Akershus Festung wurde 9x belagert, stand im Zweiten Weltkrieg unter der Wehrmacht und wurde später Gefängnis. Mittlerweile dient die Festung Repräsentationszwecken des Königshauses, im königlichen Mausoleum sind die Könige der Neuzeit beigesetzt.

Wir entschieden, trotz müder Füße noch zur Oper zu laufen und unseren Check In „nach hinten“ zu vertagen. Rund 15 Minuten benötigten wir, liefen durch Gamla Stan und bewunderten das eine oder andere schöne Gebäude.

Bewundernd schauten wir den Badenixen zu, die bei 8 Grad in den Oslofjord sprangen. Wir standen in warmen Wintersachen, die Norweger genossen die Warmbadehäuser und den kalten Fjord „wenns schee macht!“

An der Oper tobte das Leben, einen Tag vorher hatte das Munch Museum eröffnet, Oslo war voll mit Touristen und das Ganze ohne Coronaauflagen!

Die Osloer Oper wurde 2008 eröffnet und gilt das DAS Kulturobjekt in Norwegen. Der große Saal ist der Semperoper nachempfunden, die Lage wurde der Oper von Sydney abgekupfert….zentraler Ort, am Hafen, Begegnungsstätte aller Norweger und Gäste der Stadt. Interessant und erwähenswert….das Bauprojekt wurde fünf Monate früher fertig! Das kennen wir in Deutschland nun schon mal gar nicht. Genau aus diesem Grund konnte ich die Oper im November 2008 bereits bewundern.

Wir setzten uns zunächst ans Wasser, genossen den Blick und stiegen dann der Oper aufs Dach!

Von oben genossen wir einen grandiosen Blick auf die Stadt und das schöne Herbstwetter, unglaublich wieviel Glück wir hatten.

Wenig enthusiastisch schlichen wir Richtung Hotel, wir hatten etliche Kilometer in den Knochen und wollten einchecken.

Im Hotel wartete eine tolle Überraschung auf uns! Wir bekamen ein Upgrade, aus dem Deluxe Zimmer wurde eine Junior Suite, bei booking.com kostete die geile Hütte 617€ pro Nacht! Wir nahmen dankend an und staunten über die niedlichen zwei Zimmer, hübsches Badezimmer und alles verdamt edel und ruhig.

Wir lümmelten ein wenig in unserem Schloss, köpften eine Sektflasche von der Fähre und schlurften gegen 18:00 Uhr zu einem Asiaten, der mongolisches Buffet anbot. Leider war die erschwingliche Alternative voll bis untern Rand….ich erinnere Munch, strahlendes Wetter, keine Coronaauflagen!

Schlussendlich landeten wir bei der teureren Alternative, im Mahayana. Dort aßen wir nicht nur eine sehr gute Vorspeise, sondern den sensationellstn Hot Pot Szechuan Art aller Zeiten.

Hochzufrieden und 90€ leichter schlenderten wir in unsere Luxusbude und gönnten uns ein warmes Bad und natürlich Sekt! Früh sanken wir in unsere Kissen, die Nacht auf dem Schiff war nicht so erholsam gewesen und das Sightseeing Programm hatte uns geschafft.

Am nächsten Morgen ließen wir es ruhig angehen. Wir standen gegen 8:00 Uhr auf und ließen uns das genialste Frühstücksbuffet aller Zeiten schmecken…Sushi, Asiatische Lachscreme, Mexikanische Tortillas, Smoothies, Bircher Müsli, englisch, amerikanisch und gut norwegisch….ein Krabbensalat zum „reinlegen“. Wenn die Hütte nicht so exorbitant teuer wäre, würden wir wiederkommen.

Wir ließen unsere Taschen im Zimmer, da wir dieses bis 11:00 Uhr behalten konnten. Zunächst warfen wir einen Blick auf das Nationaltheater und schlenderten zum Schloss.

Die Königsfamilie war zwar @home, doch leider bekamen wir von Mette- Marit und Hakøn keinen zweiten Kaffee. Somit blieb uns keine Wahl,wir schulterten unsere Taschen und liefen gelassen gen Fährhafen.

Unser erstes Ziel war das Oslo Nobel Peace Center, dem wir einen Besuch abstatteten. Wer es noch nicht wusste, der Friedensnobelpreis wird nicht in Stockholm, sondern in Oslo, im benachbarten Rathaus verliehen.Wer das Gebäude richtig interpretiert, erkennt, dass es sich um den ehemaligen Westbahnhof der Stadt handelt. Das Peace Center ist eine Stiftung, die aber auch regelmäßige Ausstellungen zum Thema Friedensnobelpreis stattfinden lässt. Unser Blick ins Innere war zu kurz, dennoch verweilten wir bei Gandhi, der den Preis 1947 erhalten hätte, leider wurde er kurz vorher ermordet. Der Preis wurde in diesem Jahr nicht vergeben. Arafat macht ebenfalls Geschichte, da dieser die Auszeichnung in Uniform entgegennahm…..

Da wir noch viel Zeit hatten, kam auch Aker Brygge zu seinem Recht, Der „neueste Stadtteil“ von Oslo, auferstanden aus dem alten Werksgelände Aker Mekaniske Werksted, unweit des Hafens. Hier sollen die teuersten Büroflächen und Wohnungen stehen….ich glaube es sofort. Die Bucht an der Aker Brygge liegt, heißt übrigens Pipervika….wie niedlich. Die Bilder sind bei der Ankunft und Abreise entstanden, deshalb die unterschiedlichen Licht,- u. Wetterverhältnisse.

So ging es mal zu in Aker Brygge:

Es wird versucht, die alten Lagerhallen aufzuhübschen…

Aus 2008 wußte ich noch, von wo man den besten Blick aufs Schiff bekommt, den wir uns trotz trüben Wetters nicht nehmen lassen wollten. Außerdem war es auch für mich das erste Mal die Color Fantasy und natürlich wollte ich auch diese in voller Schönheit bewundern.

Tolle Aussicht

Für das tolle Tanke Café reichte die Zeit dann doch nicht, wir waren hibbelig und wollten aufs Schiff…..das nächste Mal kommt aber bestimmt.

Um 13:15 Uhr betraten wir die etwas ältere Fähre und bezogen wieder eine Color Class Kabine, diesmal auf Deck 9.

Natürlich standen wir an Deck und genossen die Ausfahrt aus dem Oslofjord, bevor wir das Schiff unsicher machten.

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Das Fram Museum, hier können die Fram und die Kontiki bewundert werden.

Im Supermarkt wurde Duty Free angeboten, wir nahmen lediglich Fazermint, Lakritze und Toblerone mit. Mathias verliebte sich in eine Whiskeyflasche, die tatsächlich günstiger als auf dem Festland angeboten wurde. Die Norweger shoppten, als ob es kein morgen geben würde.

Die Unterschiede zw. Fantasy und Magic sind fein, es gibt sie aber. Am Ende muss man festhalten, dass die Fantasy trotz vier Jahre mehr auf dem Buckel, nicht schlechter weg kommt, im Gegenteil.

Die Bänke an Deck begeisterten uns und es gab noch die alte Sushibar, die wir umgehend aufsuchten.

Hier noch ein paar Impressionen vom der Fantasy, die Unterschiede liegen meist in der Deko, weniger an der generellen Ausstattung des Schiffes.

Wir verbrachten die Zeit bis zum Abendessen in unserer Kabine, das eigene Wlan machte andere Ablenkung überflüssig. Wir hatten uns im Vorfeld, aufgrund der Pandemie, gegen Sauna und Schwimmbad entschieden und so schaukelten wir durch den Fjord, Richtung Skagerak, der auf der Rückfahrt alle Esswilligen trifft…..und das schaukelnd!

Das Abendessen war übrigens nochmals besser als auf der Hintour, das Drama am übervollen Buffet blieb aus und so schaukelten wir uns durchs Essen….evtl. blieb manch Einer auch auf seiner Kabine, nicht Jeder ist seefest.

Und so sieht der Speisesaal auf der Fantasy aus:


Der Abend verlief ruhig, die Nacht noch ruhiger. Wie auf allen drei Überfahrten schläft man in der zweiten Nacht auf dem Schiff besser, da die Fähre aus dem Skagerak „raus“ ist.

Am nächsten Morgen erwartete uns spätherbstliches Wetter in Kiel und ein grandioses Frühstück im Oceanic Café.

Pünktlich um 10:00 Uhr waren wir wieder in Kiel und nach einem kurzen Boxenstop bei Rewe „on the road“ nach Berlin. Mit dieser viertägigen Tour ging unsere Serie „drei WE Trips in drei Wochen“ zu Ende. Wir freuten uns auf unser Zuhause, dem Wauz aber auch auf die Karibik….wir sind ehrlich, die drei Nächte haben Lust auf Meer gemacht!

Mal schauen ob es klappt, die AIDA verspricht 2G und die erste Fahrplanänderung haben wir bereits, Statt Grenada zwei Tage auf Barbados, statt Guadeloupe Sint Maarten….damit kann man super leben, insbesondere Barbados freut mich. Bei zwei vollen Tagen ( Ankunft 6:00 Uhr, Abfahrt 22:00 Uhr) hat man mit dem Mietwagen echt ne Chance die Insel kennenzulernen.

Norwegen 2019, III: Kabelvåg

Nach vier Nächten ging unsere Zeit in Å zu Ende. Leider regnete es in Strömen und schon das Gepäck in Isbjørn zu verstauen, war eine echte Herausforderung, Wir hatten eigentlich den Plan, eine Menge Fotostops auf unseren Weg nach Kabelvåg, in der Nähe der Hauptstadt Svolvær , einzulegen und sahen genau diesen Plan schwinden. Der erste Stop an dem von uns so genannten „Nudeltopffjord“ (Djubford) war ein Reinfall, deshalb gibt es auch keine Fotos. Es stürmte auf der Brücke und die Objektive bekamen nen Haufen Nass ab. Ansonsten war uns aber auch an diesem Tag das Glück hold und irgendwie bekamen wir doch noch die Fotos, die wir haben wollten….ich bitte die Regentropfen zu entschuldigen….trotz Wischen und Putzen, konnten wir es manchmal nicht verhindern und die Bilder sind Alle noch nicht bearbeitet.

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Da zwischendurch immer wieder die Sonne aufriss, war unsere Tour über die Inselkette wirklich etwas für die Sinne. Die Lofoten sind ein tolles Winterziel und das nicht nur für Fotografen und Nordlichtliebhaber.

Wir versuchten uns noch an einem kleinen Wasserfall und immer wieder ließen wir uns auf den Blick auf die Fjorde verzaubern.

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Wer sich für die Brückenkonstruktion auf den Lofoten interessiert…..hier sieht man ein tolles Beispiel, wie gut die Infrastruktur auf der Inselkette ausgebaut ist.

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Wir kamen im sintflutartigen Regen in Kabelvåg an, es regnete im wahrsten Sinne des Wortes „cats and dogs“. Mathias opferte sich großmütig und versuchte unter großem Krafteinsatz und in Gefahr der eigenen Gesundheit an die Schlüssel für unsere Unterkunft heranzukommen……die Rezeption war nicht besetzt, der Laden, wo die Schlüssel sein sollten war zu. Im strömenden Regen telefonierte Mathias mit unserer Vermietung um dann vor dem falschen Apartment zu stehen. Schlußendlich, nach zwei Telefonaten hatten wir es aber dann doch geschafft, wieder ein Rorbuer, diesmal in der ersten Etage mit traumhaften Blick. Die Wohnung war nett und wir waren zufrieden.

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Uns zog es in den Supermarkt wo wir die letzten Lebensmittel einkauften. Übrigens 400g Erdbeeren ( zur Erinnerung, wir sind hier über dem Polarkreis) kosten auch nur 2,90€……..

Es gab Spaghetti und zum Nachtisch POLARLICHTER! Allerdings nur ein Lichtchen aber ein Vorgeschmack auf das angesagte, gute Wetter am nächsten Tag. Immerhin, es war das dritte Mal, dass wir Polarlichter in diesen acht Tagen zu sehen bekommen haben….wir waren nicht unglücklich.

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Der nächste Morgen war komplett anders, ein schöner Sonnenaufgang und ein herrlicher Tag erwartete uns. Wir schauten uns zunächst unsere Bucht an und planten die Polarlichter für den Abend. Es war ein KP Index von 5 angesagt und sofern es klar bleiben würde, wären unsere Chancen nie besser gewesen.

Zunächst der Blick auf unsere Unterkunft, das Haus in der Mitte….Wohnung oben, links.

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Nachdem wir unseren Fjord, inkl. Mole und Leuchtturm ausgiebig bewundert hatten, fuhren wir in die Hauptstadt der Lovoten, Svolvær, mit 4000 Einwohnern auch keinen wirkliche Metropole. Allerdings konnten wir dort die ersten Bausünden bewundern und da in Svolvær Hurtigruten anlandet, ist die Stadt weitaus touristischer. Wir stellen Isbjørn vor der sog. „Altstadt“ ab und schlenderten durchs Zentrum. Dieses ist ganz niedlich und sehenswert und bei dem Kaiserwetter, welches uns verwöhnte, waren wir mit unserer Sightseeing Tour ziemlich zufrieden. In Svolvær sahen wir das erste Mal so etwas wie touristische Infrastruktur, z.B konnten Speedboottouren in den nächstgelegenen Fjord gebucht werden. Ließen wir alles aus…..Fjorde hatten wir ausreichend besucht.

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Nachdem wir im einzigen Souvenirgeschäft der Lofoten ein wenig Kleinkram ershoppt hatten, warfen wir uns nochmal ins Auto und fuhren gen Süden. Wir hatten Lust auf Eisschollen, diese hatten wir am Tag zuvor bei der Anreise gesehen und wollten diese bei dem tollen Kaiserwetter natürlich gerne fotografisch festhalten……nur, wo waren die Dinger? Zunächst fuhren wir Richtung Kallestranda, mehr des Namens wegen…..doch die Natur überzeugte. Allerdings nicht der Stranda war sehenswert, mehr der Weg dorthin.

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Und wir bekamen die ersten Minieisschollen….

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Kallestranda war nicht sehenswert und auf einmal befanden wir uns schon wieder auf der Umgehungsstraße gen Leknes. In Valberg drehten wir um und gaben uns geschlagen…..Eisschollen und Elche nur in unbefriedigender Form- Natur war dennoch fantastisch.

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Gegen 14:30 Uhr waren wir wieder in Kabelvåg und stellten uns unter die Dusche und packten die Sachen, Wir wollten Polarlichterfertig sein……deshalb fuhren wir gegen 16:00 Uhr wieder nach Svolvær und gingen ins Anker Brygge. Dort konnte man Pub Style mässig sein Essen am Tresen bestellen, bezahlen und wieder gehen….perfekt.

Zunächst nochmal ein Blick während der Dämmerung auf den Hafen und der Blick aufs gute Essen, Ich hatte die Spareribs, Mathias und Ali aßen Fish & Chips.

Zurück in Kabelvåg warteten wir auf Gudot, aka Polarlichter…..die Kp App hatte uns eine echte Show versprochen und wir zogen Alles an, was wir besaßen und machten uns gegen 18:30 auf zur Mole.

Anfänglich war die Show noch verhalten und ziemlich unspektakulär, vergleichbar mit dem Nordlicht in Å und am Tag zuvor.

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Wir hatten die Mole noch für uns ganz alleine und konnten uns autoben, immer mit Blick nach Norden. Was dann in den nächsten zwei Stunden geschah, lässt sich schlecht in Worte fassen. Es war einfach nur wow- der Himmel glühte förmlich und wir Drei haben eine ganz tolle Auswahl an Fotos „erschaffen“. Sofern hier im Blog Bilder von Mathias auftauchen, habe ich diese gekennzeichnet……

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Dei nächsten zwei Fotos stammen von Mathias

Aber auch ich habe Leuchtturm zu bieten, auch wenn mich ein norwegisches Paar ziemlich unhöflich. verscheuchte,

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Nicht nur, dass ich vom Leuchtturm verscheucht wurde ( Beide hätten sich auch neben mich stellen können, Polarlichter werden nur mit Weitwinkel und Langzeitbelichtung etwas) , die alte Nebelkrähe stellte sich vor Alexandras Objektiv und verbot uns Musik aus dem Iphone zu hören……dafür, dass Beide nach uns auf die Mole gekommen waren und grundsätzlich ihre Wünsche als Forderung formulierten, ein ziemlich starkes Stück. Ich musste die Dame dann doch auf das Zauberwort „please“ hinweisen und dass das kleine Wörtchen „ Bitte“ echte Zauberei auslösen kann. Unser Trost an diesem Abend, sie waren nach der großen Show erschienen und mit nur einer Sekunde Belichtung sahen deren Bilder be…….aus.

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Achja, das miese Verhalten von Fotografen, eine Besonderheit auf dieser Reise.

Nachdem uns die Händchen fast abgefroren waren, das Polarlicht zwar noch da aber für uns Verwöhnten doch eher bescheiden leuchtete, machten wir uns auf den Weg zur Unterkunft.

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Dort angekommen packten wir unseren Kram, aßen die restlichen Spaghett vpm Vortag und gingen um 22:30 Uhr ins Bett. Die ganze Nacht bombardierte meine App uns mit Polarlichtnachrichten….doch für diese Reise waren Nordlichter Geschichte.

Der Wecker klingelte um 4:30 Uhr und wir rieben uns verwundert die Äugelein, es lag mindestens 25cm Neuschnee ! Wir hatten noch rund drei Stunen Fahrt zum Flughaven Narvik/ Harstad vor uns und uns gruselte vor der Fahrt, ich schmierte Lachsbrötchen und kochte Eier ab und gegen 5:30 fuhren wir los….diesmal sehr dankbar für die Spikes in den Reifen. Die Fahrt zog sich, die LKWs brausten mit 80 Sachen über die Inselstraßen……unterwegs sah es so aus:

In Harstad/ Narvik mussten wir Isbjørns Schlüssel in eine Dropbox schmeißen und durften uns dann komplett alleine abfertigen. Check In war ja bereits online gelaufen. Am Automaten zogen wir uns die Bordkarten und bekamen die Gepäcktags, die wir an die Rucksäcke bastelten. Danach liefen wir zur Gepäckaufgabe, legten die Koffer in eine Wanne, wogen selbst aus und scannten die Taschen durch und im Stillen sagte Jede/r nur „toi, toi, toi“…….

Das Wetterchaos wurde von dem Enteisungsgerät namens „Cool as ice-Evenes Frost Fighter“ in Griff gehalten und die Frost Fighter schoben Überstunden. …

Auch die Königliche Luftwaffe der niederländischen Armee wurde von den Frost Fighter vom Notwendigsten befreit und auch wir in der Boeing 737 wurden mit der Fantabrause übergossen. Der Flug nach Oslo war unspektakulär und irgendwie kamen wir auch durch die fünfstündige Warterei bis zum Weiterflug nach Berlin. Wie bereits auf vorherigen Reisen wurde der Hunger mit Hamburger bekämpft.

Sechs Minuten vor der geplanten Ankunftszeit schlugen wir in SXF wieder auf und erstaunlicherweise kam unser Gepäck nicht nur an, sondern das auch noch in einer bemerkenswerten Geschwindigkeit.

Unser Fazit nach neun Tagen Norwegen im Winter fällt durch und durch positiv aus. Die Preise waren ok, vor Allem wenn man den exponierten Standort der Vesterålen und Lofoten bedenkt. Selbst 300 km nördlich vom Polarkreis bekommt man so ziemlich Alles was das Herz begehrt. Die Entfernungen sind nicht zu unterschätzen, die Straßen sind aber vernünftig ausgebaut und alle Autos sind mit Spikes ausgestattet. Lofoten im Winter bedeutet viele Fotografen, Workshops und ziemlich arrogantes Verhalten von den vielen Möchtegerns….ohne Stativ irgendwo aufzutauchen ist in deren Augen Frevel…. nach dem Motto „da kann nix bei raus kommen“.

Achja, Chinesen bevölkern ebenfalls die Insegruppe, diese waren aber nur laut, als Fotografen fielen sie eher positiv und ziemlich zurückhaltend auf….

Wir kommen bestimmt wieder, ich würde gerne ein wenig mehr wandern gehen und die wunderbare Inselwelt „von oben“ kennenlernen.

Norwegen 2019, II: Å i Lofoten,

Das Navi schickte uns nicht mit der Fähre vom ersten Tag Richtung Lofoten, wir konnten also aufs Bootchen verzichten und somit war die Fahrtzeit im Navi einigermaßen valide.

Wir machten eine kurze Rast um die Mittagszeit am sicherlich sehr hübschen Ingelsfjord ( Engelsfjord) der aber heute in „fifty shades of grey“ daher kam und mich fast kniehoch im Schnee und Alexandra direkt auf das blanke Eis platzierte. Gott sei Dank waren keine Kollateralschäden zu verzeichnen, weder Mensch noch Material waren zu Schaden gekommen.

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Ingles Fjord

Die Strecke zog sich enorm und die ersten 80km auf den Lofoten fand ich auch nicht so spektakulär, was allerdings auch am sauschlechten Wetter liegen konnte. Einen Fotostop machten wir noch und dann zogen wir durch bis ins „ last resort“ der Inselkette. Die E 10 endet in Å, weiter gehts nichts, man landet unweigerlich im Meer.

Fotostop vor Svolvaer

Gegen 16:00 Uhr fuhren wir durch Hamnøy und Reine und selbst heute standen Leute mit Stativen und fotografierten den berühmten Spot. Überall waren jetzt auch die Stockfischtrockenstände zu sehen, der Bacalau der Portugiesen kommt von den Lofoten. In Å war es beinahe trocken und so kamen wir nur kaum durchnässt in unser Rorbuer. Rorbuers sind alte Fischerhütten, die liebevoll wieder aufgebaut wurden und über dem Wasser liegen und viel Romantikflair aufweisen…..ich hatte mich für Å entschieden, weil die Unterkünfte einigermaßen bezahlbar waren, im Gegensatz zu Hamnøy und Reine.

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Zum Abendessen gab es Spaghetti Berliner Style und Salat aus Myre und gemächlich ließen wir auch diesen Regentag ausklingen.

Gegen 22:30 fielen wir ins Bett und wurden von Wellen und Sturm in den Schlaf gelullt. Der Wecker klingelte am heiligen Sonntag bereits um 7:00 Uhr, weil alle Wetterberichte von trocken und stürmisch sprachen und als die Sonne aufging, war es tatsächlich trocken. Wir frühstückten gut und zünftig und schauten uns erstmal ein wenig unsere Umgebung an. Die Rorbuer Siedlung ist wirklich sehenswert und wir waren, nachdem wir Reine, Moskenes und Reinebriggen besucht hatten, einfach nur froh in Å gelandet zu sein.

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Bei gutem Wetter macht es Sinn, das Fotomotiv der Lofoten nicht unbedingt aufzuschieben und demzufole fuhren wir geschwind nach Hamnøy um uns über die Horden von Chinesen zu wundern, zu ärgern und den Kopf zu schütteln. Aufeinmal waren sie da…..wie eine Kakerlakenkolonie.

Es war soooooo stürmisch, dass letztendlich nur mein lieber Mann mit seinem Stativ etwas ausrichten konnte. Wäre kein hohes Geländer auf der Brücke, wir wären Alle ins Wasser geweht worden…

Die hier gezeigten Fotos sind aus der Hand entstanden,mein Stativ war unzureichend für die Wetterbedingungen.

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Nachdem Hamnøy, der Hausberg sowie das Meer ausgiebig fotografiert worden waren, fuhren wir nach Moskenes und bewunderten die Trockengestelle für den Stockfisch mit zartem salzigen Geruch und einen Haufen Chinesen, die uns hintertrampelten.

Moskenes kann allerdings nicht nur Stockfisch sondern auch pittoreske Landschaft und so vertrödelten wir durchaus eine gute Stunde in dem hübschen Nest.

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Wir wollten das schöne Wetter noch für den Ort Reine und natürlich für Å, unser Basecamp, nutzen und fuhren wieder in den Süden um auf dem Weg über einen „ noch „ zugefrorenen Tümpel zu stolpern……die schönsten Landschaften sind dort, wo es keine Selfieschießenden Chinesen gibt!

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Leider fing es in Reine bereits wieder an zu regnen, der Blick über den Fjord war ein ziemlich schneller und an der Tankstelle schüttete es wieder so übel, dass sich Mathias das Mittagessen für Isbjørn verkniff….

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Zurück in Å gab es noch ein paar schnelle Fotos auf unsere Rorbuer Anlage, bevor wir im Schweinsgalopp in unsere Hütte flüchteten. Unser Heim ist die erste Hütte rechts vom Museum.

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Unser Mittagessen bestand aus den Spaghettiresten von gestern und der Nachmittag wurde mit Tee und staunenden Blick auf den Ozean zelebriert. Mittlerweile stürmte es und kleine Eisschollen trieben vor dem Fenster vorbei. Gegen 17: 20 fuhren wir ins Brygga Restaurant und hatten Glück, der Laden schließt um 18:00 Uhr…..puhhhh.

Es gab umgewollt bayrisch- Schweinebraten, Kartoffeln und Sauerkraut….lecker war es und wieder waren wir 100€ los! Morgen wird wieder selbst gekocht, sofern die Lebensmittelläden wieder aufhaben.

Nach zwei Kniffelrunden verschwanden wir um 22:00 Uhr im Bett, es war irre laut….der Sturm schüttelte unsere Hütte, man hatte Angst, dass das Ding zusammenkracht. Allerdings, haben die Häuschen auf dem Wasser alle schon mehr als hundert Jahre auf dem Buckel und was hundert Jahre hält, hält auch einen Frühlingssturm aus.

Zur Geschichte des Kabeljaufangs und Verarbeitung möchte ich folgenden Artikel wärmstens empfehlen: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/kabeljau-fang-kopflos-auf-den-lofoten-11755688.html

Der nächste Morgen war wieder trocken aber bewölkter. Wir frühstückten gemütlich und verließen gegen 9:00 Uhr die Hütte. In Hamnøy war wieder die Hölle los aber wir ließen die Brücke, Brücke sein und warfen lieber einen Blick auf das Fischerdorf.

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Wir versuchten in Ramberg unser Glück an einer Selbstbedienungstankstelle und scheiterten kläglich. Der Bezinpreis liegt übrigens bei über 1,60€, nur so für den interessierten Leser/- in.

Unser Ziel war Nusfjord aber unterwegs lud dieser hübsche Fjord und der Eisschollenpilz zum Verweilen ein.

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Nusfjord hat nicht nur einen schönen Namen sondern liegt auch mehr als malerisch an dem gleichnamigen Meeresarm. Bis 1991 wurde dem Skrei/ Kabeljau in einer kleinen Fabrik die Zunge entfernt und entweder gebraten oder zu Tran verarbeitet. Ein kleines Museum lädt zum Schauen ein und auch hier sind die meisten Rorbuer zur Vermietung „ freigegeben“.

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Ein Lofotenurlaub ohne Hauklandstrand und Uttakleiv ist kein Lofotenurlaub. Nachdem wir in Leknes dem kleinen Isbjørn ein Luxusmittagessen verpasst hatten und selbst die leckeren Zmtschnecken verputzen durften, fuhren wir im Nieselpiesel zu den Stränden.

In Haukland stieg nur Mathias aus dem Wagen, Uttakleiv ist von der Straße kommend nicht einsehbar und somit fuhren wir zurück gen Leknes und verschoben Langzeitbelichtungen auf den nächsten Tag…….bis wir eine Kurve von Haukland entfernt waren. Plötzlich war es trocken, die Stative wurden gezückt und ein paar nette Impressionen wurden geschossen.

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In Reine überfielen wir, zusammen mit einer chinesischen Reisegurppe , Coop, kauften Fisch und zelebrierten ein reichhaltiges Abendessen. Lachs, Kartoffeln und eine Art Ratatouillegemüse. Wetten, dass die Chinesen an Cup Nudeln hängen geblieben sind?

Der Abend ging für duschen, Blog und dem Lauschen des niemals endenden Regen drauf…..leider wieder keine Polarlichter, nicht mal die kleinste Chance auf ein wenig grün am Himmel….dachten wir so.

Gegen 22:30 machten wir uns bettfertig und ich lag gerade gemütlich in meinen Kissen, als Mathias und ich nochmal einen Blick nach draußen warfen. Es war sternenklar und blitzschnell standen wir wieder in unseren Klamotten und schlitterten über das blanke Eis nach draußen. Es ist schwierig in Å nach Norden zu schauen, da der Hausberg den Blick verhindert…..nur Alexandra und Mathias schafften ein Aurora Borealis Foto an einer eher mittelmäßigen Location am Rorbuer. Wir sprangen in Isbjørn und jagten den Kleinen bis nach Reine, um festzustellen, dass es angefangen hatte zu regnen, demzufolge bewölkt war und viel zu stürmisch…..wir wurden fast in den Fjord gefegt und gaben nach zwei Fotos auf und fuhren durchgefroren wieder zurück nach Å. Dort war die Wetterlage zwar besser, Nordlichter sahen wir aber keine mehr und gingen geschlagen in unsere Heia.

Polarlichter in Å, hat Mathias fotografiert.

Am nächsten Tag erzählten uns zwei Jungs, dass sich das Wetter nochmal gefangen hat und sehr wohl Polarlichter zu sehen gewesen waren…..tja, Pech gehabt.

Der letzten Tag im Süden der Lofoten begann mit einem verheißungsvollem Sonnenaufgang und gut gelaunt fuhren wir gen Reine um dort ein ebenfalls sehr berühmtes Fotomotiv aufzunehmen. Vorher hielten wir aber an der ersten Kurve und genossen den Blick auf das sehr schöne Å i Lofoten.

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Natürlich waren wir am sogenannten Reineblick nicht mehr alleine, das Wetter war auch nahezu perfekt und die Lofoten erschienen uns wie eine süße Spielzeuglandschaft.

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Schwer konnten wir uns von dem pittoresken Bild trennen und auf dem Weg nach Uttakleiv und Haukland ließen wir mehr als ein schönes Fotomotiv einfach links oder rechts liegen, weil die Wettervorhersage zur Eile antrieb und wir nach Uttakleiv und Haukland wollten. Beide Strände sind ziemlich berühmt und sehr fotogen….wobei ich Uttakleiv um Längen interessanter finde. Wir trösteten uns mit der Möglichkeit alle Spots morgen aufzusuchen, sofern es….na was wohl, nicht regnet!

Uttakleiv hat das Teufelsauge zu bieten und dreimal darf geraten werden, wo sich alle Fotoworkshops, Profis und Amateure einfinden…. natürlich am Devil‘s Eye.

Insgesamt muss festgehalten werden, dass die Lofoten alle Andere als leer sind und wirklich alle Kamera,-u. Stativmarken als auch Klamottenlabel unterwegs sind. Vorwiegend Chinesen und Deutsche, die Lofoten sind ausgiebig gehypt worden.

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Nachdem wir uns mächtig über einen Fotografen geärgert hatten, der sich seinen Platz mit den Worten „just five minutes“ erschlich ( obwohl wir offensichtlich Bilder machen wollten) und nach 35 Minuten seine wohl 100ste Langzeitbelichtung machte, hatten wir genug und fuhren mit zunehmend mehr Nass von oben zum Hauklandbeach. Das Benehmen. mancher Fotografen ist erschreckend….von herablassend, arrogant, ignorant und einfach nur asozial ist alles dabei. Meistens Typen im mittleren Alter, die mit ihren Vollformatkameras herumprotzen. Es sind weitaus weniger Frauen mit professioneller Ausrüstung unterwegs.

Haukland war nett, den Hype um den Strand haben wir allerdings nicht wirklich verstanden. Toll muss es sein, Nordlichter dort zu sehen. Da wir aber nach Kåbelvag weiterfahren, enfällt der Polarlichtversuch für uns am Hauklandbeach.

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Bei strömenden Regen kamen wir in Leknes in einem Thairestaurant an, die grundsolides Thaifood für faire Preise anbot. Anbei ein Foto des Papayasalates…man bemerke, grüne Papaya nördlich vom Polarkreis. Der war seine 17€ wert, kostet in Berlin auch 11,00€…..

Der Nachmittag wurde, wie die anderen Nachmittage zelebriert, allerdings setzte bereits ein wenig Packwahn ein, erstaunlich wie man sich bei drei Nächten ausbreiten kann. Gegen 21:00 Uhr war es weiterhin stürmig und bedeckt…..keine Polarlichter mehr in Å i Lofoten.

Norwegen 2019,I: Vesterålen, Das Nyksund Projekt

Mal vor einem Urlaub krank werden, war eine ganz neue Erfahrung für uns. Im Normalfall erwischt es mich ja immer 24 Std. vor oder nach Abflug.

Warum tut man sich Norwegen, nördlich des Polarkreises, mitten im Winter an? Polarlichter und pittoreske Landschaft sagen die Meisten und auch wir wollten die Nordlichter mal live erleben. Und dann war da noch das Nyksund Projekt! Mathias verlebte den Sommer 1988 in Nyksund und bastelte an den Elektroanlagen des damaligen Ghosttowns. Nyksund liegt rund 300m nördlich des Polarkreises und ist das letzte Nest auf den Vesterålen. Nach Nyksund kommt gen Norden nur noch Spitzbergen und schlußendlich der Nordpol, schippert man in westliche Richtung trifft man nach 1500km auf das grönländische Festland.

Nun wird sich Mann/ Frau sicherlich fragen, wie Mathias im zarten Alter von 19 Jahren nach Nyksund gekommen ist…..und hier kommt das Nyksund Projekt ins Spiel. Nachdem 1975 der letzte Schulbus den Ort aufsuchte, die Kabeljaubarone längst den großen Fischtrawlern weichen mussten, verfiel der niedliche Ort auf der Insel Langøya. Wer Nyksund auf der Karte sucht, sollte sich zunächst an Sortland orientieren und dann Myre suchen und am Ende der Insel, auf einer kleinen Halbinsel, liegt Nyksund. Mittlerweile leben wieder 15 Menschen permanent im Ort, 40 Betten stehen für Touristen zur Verfügung. In den 80er Jahren kamen zunächst schwererziehbare und straffällig gewordene Jugendliche, die mit einem klapprigen Bus ( der Fidibus) drei Tage ( ohne Toilette, Mathias besteht auf diesen Fakt) aus den Berliner Ghettobezirken auf die beschaulichen Vesterålen fahren durften, um auf einem riesigen Arbeits- Abenteuerspielplatz in fünf Wochen wieder zu vollwertigen Mitglied der Gesellschaft zu werden. Damit jetzt kein falscher Eindruck entsteht, Mathias fuhr nach einer Ausschreibung des Bezirksamtes mit, Kinder aus der sog. Mittelschicht sorgten für den gehörigen Ausgleich. Nichtsdestotrotz, die fünf Wochen am Polarkreis haben meinen lieben Mann geprägt, die harte Arbeit, die Midsommarnächte und die Mischung aus Austeigern, schwererziehbaren Jugendlichen und Normalos, haben den Sommer 1988 unvergessen gemacht. Nach dem Projekt kamen die Aussteiger, doch das Cannabis wächst am Polarkreis nicht dolle und die Winternächte sind hart und lang. Nyksund wurde das zweite Mal verlassen (1997) und berappelte sich in den Folgejahren, es zogen Alteingesessene und Neunyksunder in den Ort und auch Mathias kehrte nach 31 Jahren wieder zurück.

Weitere wertvolle Informationen über das Schicksal des Ortes, die Inhalte des Projektes und über den Wiederaufbau findet man bei Wikipedia.

Ein sehr lohnender Artikel stammt vom Spiegel: http://www.spiegel.de/reise/europa/fischerdorf-nyksund-norwegen-zu-besuch-auf-den-vesteralen-a-1026681.html

Bevor wir aber auf die Vesterålen fuhren, flogen wir zunächst mit Norwegian nach Oslo und von dort weiter nach Harstad/Narvik, Flughafen Evenes. Der Flug war traumhaft, wir hatten so wunderschönes Wetter und das Eingangstor der Lofoten erwartete uns mit einem bildschönen Sonnenuntergang. In uns machte sich eine leise Hoffnung breit, bereits im Flieger konnte selbst das Handy einen grünen Schimmer am Horizont ausmachen.

Ankunft Harstad/ Narvik

Sixt erwartete uns bereits, unser Ford ( Upgrade) war geheizt und vor lauter Freude legte ich mich erstmal auf dem spiegelglatten Eis lang und küsste dem Auto quasi die Reifen. Der Schnee lag hoch und -8 Grad sorgten für authentisches Feeling. Wir suchten uns den Weg und machten uns auf die rd. 3,5 stündige Fahrt auf die Vesterålen.

Kaum eine Stunde im Auto, glotzte uns ein Elch auf der linken Straßenseite hinterher, und wir begeisterten uns am winter wonderland und hörten Weihnachtsmusik. Um nach Langøya zu kommen, mussten wir auch eine Fähre nehmen, Gott sei Dank kam diese ohne Wartezeit.

In Myre suchten wir einen Supermarkt auf und informierten uns über die Preise. In Norwegen geht nichts mehr mit Bargeld, Alles wird mit Kreditkarte bezahlt. Die Lebensmittelpreise haben uns nicht so sehr geschockt, allerdings war der Salat ( klassische Plastikschale) mit 149 Kronen ausgepriesen….leider bemerkten wir dies erst, nachdem zwei Schüsseln befüllt waren. Gut das sich am Ende herausstellte, dass es sich hierbei um den Kilopreis handelte und der Salat nicht viel teurer war als bei uns. Sechs Bier kamen allerdings 20€, der Name des Bieres Isbjørn-Eisbär ließ uns schmunzeln und wir waren uns einig, Kneipenbesuche in Berlin sind immer noch teurer, Prost!

Die letzten 14 km fuhren wir 2x, das Navi schickte uns in eine Sackgasse und wir mussten nochmal zurück nach Myre. Um 20:50 Uhr hatten wir es endlich geschafft, wir wurden bereits von unserem Wirt, einen waschechten Sachsen erwartet. Dieser war erfreut überrascht, als sich Mathias als Altnyksunder outete, ansonsten verströmte der Mann echten norwegischen Winbrödlercharme.

Übrigens, die Elektroleitungen in unserem Hotel hat Mathias mal verlegt, evtl. liegt ja noch von damals ein Kabel in unserem Zimmer.

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Wir aßen den Proviant aus Berlin und den Salat aus Myre und machten uns auf den Weg zum Hafen. Den Blick gen Himmel, suchten wir nach Polarlichter. Diese sind nicht unbedingt grün, ist der KP Index sehr niedrig, sehen die Lichter aus wie graue Wolken, benehmen sich nur anders. Meine Kamera schnappte bei 6500 ISO, aus der Hand , einen grünen Schimmer auf und sofort setzte bei uns geschäftige Betriebsamkeit ein….Stativ aufgebaut, Kamera auf unendlich gestellt und dann strahlten Alle im Kreis! Wir hatten tolle Nordlichter, die wir allerdings mit blossen Auge erst sahen, als diese anfingen „zu tanzen“. Wir trafen noch mehr Touris, die uns versicherten, dass der Abend besser war, als die Vorabende. Angesichts der sehr schlechten Wettervorhersagen waren wir mehr als happy und zogen durch bis 0:30 um danach noch sehr aufgekratzt unsere Ausbeute zu begutachten.

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Um 1:30 lagen wir im Bett und standen wenig später wieder auf….um 8:30 gab es ein sehr gutes Frühstück und ziemlich traurig schauten wir ins Wetter. Es stürmte und pladderte und unser Rundgang durch den Ort, war nach wenigen Minuten schon wieder zu Ende.

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Mit ein paar Erinnerungen an Nyksund verzogen wir uns aufs Zimmer, versuchten später, aus dem Aufenthaltsraum heraus noch ein paar Langzeitbelichtungen und bis auf die abendliche Ernährungslage gab es für uns nicht mehr viel zu tun.

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Unser Abendessen erkämpften wir uns förmlich, dass Restaurant wurde nur für uns aufgemacht und kaum saßen wir am Tisch, kam noch ein französisches Paar und eine norwegische Familie. Unser Wirt machte an dem Abend richtig Schotter. Im Regal fand Mathias sogar seinen Lieblingswhiskey, Connemara, wagte aber keinen Schluck, das Bier kam bereits 85 NOK. Mathias und Ali aßen Fish & Chips, ich probierte die Fischsuppe, die sehr gut war. Am Ende kam uns das Essen mit drei Bier rund 100€. Wir werden in den nächsten Tagen auch selber kochen, aber ein bissel Verwöhnprogramm muss sein.

Unser Abendspaziergang endete schnell, das Wetter war weiterhin katastrophal. Nyksund von oben verschoben wir auf unseren Abreisetag.

Am nächsten Morgen war der Schnee mehr oder weniger komplett weg, wir waren sprachlos über die Geschwindigkeit des Tauvorgangs und freuten uns über die Beschaffenheit des Bodens- er war trocken!

Wir standen um 7:30 Uhr auf, frühstückten wieder sensationell gut und zahlten unsere Rechnung….450 NOK, inkl. Abendessen….teures Pflaster.

Nyksund von oben wäre schön gewesen, der Schotterweg war aber so gruselig steil, das wir verzichteten. Dafür genossen wir den Blick am Ortseingang und schauten ein wenig wehmütig zurück …..besseres Wetter wäre toll gewesen. Wenigstens wie heute, trocken mit Regenneigung aber ohne Regen und Sturm.

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Gegen 11:30 machten wir uns, nach dem Besuch des Supermarktes in Myre, mit unserem Isbjørn ( unser Ford) auf den Weg Richtung Lofoten…….über vier Stunden Fahrt lagen vor uns und es fing hinter Sortland wieder an zu regnen.

Color Magic 2008/2009: Ein norwegisches Wintermärchen und ein verregnetes Sommerwochenende

Wer mich kennt, weiß dass ich nicht der Kreuzfahrttyp bin, mir schwerlich vorstellen kann, dass es lustig ist, in so einem Riesenpott mit 3000 anderen Wasserratten unterwegs zu sein. Kurz und gut, ich bin eine Landratte und nebenbei gesagt, auch kein Herdentier.

Umso erstaunlicher war es für mein Umfeld, dass ich zusammen mit meinem Stiefvater, nun ausgerechnet eine Mini Kreuzfahrt als Geburtstagsüberraschung für meine Mama zum 60. Ehrentag auserkoren hatte.

Die Tour startete am 17.11.2008, meine Mama wurde erst einen Tag vor Reiseantritt über die nächsten Tage informiert und freute sich riesig.
Voller Erwartung ging es in den frühen Morgenstunden von Berlin nach Kiel, der rote Blitz fand genau am Norwegen Kai einen Parkplatz und wir bestaunten die größte Fähre der Welt, die sich 13 Stockwerke hoch vor uns aufbäumte.
Da war auch ich, die selbsternannte Landratte mal baff und ziehe meinen Hut vor den Ingenieursleistungen. Wir warteten im Terminal aufs „boarding“ und wenig später stand auch ich das erste Mal auf einem Kreuzfahrtschiff oder so was Ähnlichem.

Wir suchten uns zunächst die beiden Kabinen und waren über den Standard sehr angetan. Meine Eltern hatten eine kleine Doppelkabine mit Blick in die Promenade, ich eine Zweibettkabine und eine kleine Couch. Ebenfalls konnte ich „fensterln“ mit Promenadenblick.  

Als nächstes erkundeten wir das Schiff und waren ziemlich begeistert….neben mehreren Restaurants (u.A. Sushi, Tapas, Fastfood) gibt es das sogenannte Observationsdeck mit 360 Grad Blick und sündhaft teuren Cocktails. Natürlich wurde auch an eine Wasserlandschaft gedacht, Zocker kommen im Kasino auf ihre Kosten und abends lockt die Theater/ Cabaret Show.

Das Wetter gab an diesen drei Tagen alles, die Fahrt aus der Kieler Förde hinaus, mit Blick auf La Boe bleibt unvergessen. Wir genossen das Aussichtsdeck und die frühwinterliche Sonne.

Später genossen wir den überteuerten Supermarkt, aber hej….Fazermint muss schon sein, wenn es nach Scandinavien geht….UND ein norwegisches Bier im Pub. Über den Preis wollen wir mal nicht reden, ich glaube es waren 8€ für 0,3l  🙂 !!!!

Das Abendessen findet in zwei Schichten statt, wir waren am ersten Tag in der ersten Runde und durften demzufolge bereits ab 18:00 Uhr das sogenannte Julboard (Weihnachtsessen) erstürmen. Ich habe bereits viel in meinem Leben gesehen, doch dieses Buffet hat mich damals überfordert. Mindestens 20-30 m. Büffet, ich glaube ich habe alleine 20 verschiedene Nachtische und Kuchen gezählt.

Auf dem ersten Blick war klar, wo die Norweger, wo die Deutschen sitzen….die Norweger hatten Berge an Fleisch auf ihren Tellern, während die Deutschen den Kaviar aus Salatschüsseln futterten- wirklich wahr!
Auch wir stürmten das Fischbuffet und genossen Meeresfrüchte satt.

Am Abend genossen wir meine Kabine, unsere mitgebrachten Leckereien und natürlich Fazermint und Sekt sorgten für eine gute Stimmung.

Wir gingen am späteren Abend nochmal an Deck, wo wir die klare Nachtluft genossen.

Leider war die Nacht nicht so erholsam wie gedacht, das Schiff lag schwer in den Wellen im Skagerak.

Am nächsten Morgen wurde zunächst unser Geburtstagskind geehrt und befeiert. Mit großem Hunger warfen wir uns wieder auf das Frühstücksbuffet, was wiederum sensationell gut war.

Mein persönliches Highlight der Tour schloss sich danach an- die Durchfahrt des Oslo Fjords, genannt  „Norwegen, ein Wintermärchen“. Mein Gott was das hübsch und beeindruckend. Die bunten Häuschen, die Inselchen, gekrönt mit einer schönen Einfahrt in dem Hafen von Oslo. 

 

Wir fuhren mit dem Taxi Richtung Innenstadt und mussten leider feststellen, dass 20€ in Norwegen nicht wirklich viel ist. Wir liefen zum Rathaus und zur Oper und bestaunten den Königspalast, der ebenfalls in der Innenstadt liegt.

Im Anschluss bummelten wir zum Fähranleger zurück und stöberten uns durch mehrere Geschäfte. Bei 80€ für einen Adventskranz stockte mir der Atem, Zeit wieder abzuhauen!

Unser Versuch, einen freien, unverbautem Blick auf unseren Luxusdampfer zu erlangen, gelang uns nach einigen Versuchen- das Wetter zeigte sich immer noch von seiner besten Seite.

Bis zur Abfahrt verbachten wir ein wenig Zeit im Fast Food Lokal auf dem „Dampfer“ und genossen einen waschechten scandinavischen Hot Dog.

Nachdem die Color Magic wieder in See gestochen war, gingen meine Mum und ich in den Whirlpool….lustig ging es zu im Skagerak, wir wurden hin und her geschaukelt.

Am Abend wiederholten wir das grandiose Julbord und im Anschluss verwöhnte das Theater unser Geburtstagskind.

Am nächsten Morgen legte die Color Magic im strömenden Regen von Kiel wieder an und ließ uns mit einem Haufen neuer Eindrücke zurück.
Schön ists gewesen, eine ganz andere Art von Urlaub, mittlweile kann ich mir gewisse Ziele ( z.b Karibik) doch auf einem Kreuzfahrtschiff vorstellen.

Die beschriebene Tour habe ich ein Jahr später nochmal wiederholt. Leider war unser Wetter im August weitaus schlechter als ein Jahr zuvor. Dennoch auch hier ein paar Bildchen von dieser Tour: