Schlagwort-Archive: Namibia

Namibia 2021, XIII: Fazit

Nach 23 Tagen im wunderschönen Namibia ist es Zeit ein kleines Fazit zu ziehen,  das Land auch hinsichtlich der Pandemie, Sicherheit usw. zu betrachten. Im Vorfeld sind wir oft gefragt worden, ob es nicht gefährlich ist, in Zeiten von Corona eine Fernreise zu wagen? Ich behaupte mal ganz frech, dass die größte Gefahr in der Willkür des RKI, Auswärtigen Amtes und Bundesregierung besteht, weniger an einer existentiellen Gefahr im Land an sich. Die Einstufungen in Virusvariantengebiete und Hochrisikogebiete ist sei Monaten umstritten, keine Virusvariante konnte auf Dauer von Europa ferngehalten werden, hierfür wären Grenzschließungen und absolute Reiseverbote wie in Australien oder Neuseeland notwendig ( und auch diese sind von Delta überrannt worden). Die Bewertung eines Landes geschieht meistens sehr einseitig, weniger wird die Form des Urlaubs betrachtet. Wer mit eigenen Camper oder PKW unterwegs ist, wird sich in NAM sicherlich nicht anstecken.

Die Ansteckungsgefahr ist lediglich in größeren Lodgen, Windhoek oder Swakopmund gegeben, die Sicherheitsmaßnahmen werden sehr ernst genommen, die Bußgelder sind bei Verstoss sehr hoch, weitaus höher als in D, bei weitaus geringerem Einkommen.

In Namibia wohnen rd. 2,5 Millionen Menschen auf einer Fläche die mehr als doppelt so groß wie Deutschland ist, zum Teil haben wir über Stunden keine anderen Autos auf den Pads/ Straßen gesehen.

Namibia eignet sich, aufgrund seiner Kolonialgeschichte sehr gut als Einsteigerland für Afrika. Die Strukturen sind eindeutig europäisch, die meisten Lodgen sind immer noch in den Händen von Namibiern britischer, niederländischer und deutscher Herkunft. Englisch ist Amtssprache, hochdeutsch noch weit verbreitet, selbst afrikaans ist verständlich, sofern langsam gesprochen wird.

Das Essen mutet europäisch ( deutsch) an, das typische Kartoffeln, Gemüse, Fleisch findet man fast täglich auf dem Teller. Beim Fleisch handelt es sich zumeist um Wild, weniger Schwein oder Rind, fast nie Huhn.Wir sind immer gefragt worden, ob wir Vegetarier oder Veganer sind, auch hier ist man auf Sonderwünsche eingerichtet.

Am Meer gibt es den frischesten Fisch der Welt, dieser wird direkt morgens aus dem Wasser geholt und tagsüber verzehrt, Freunde von Austern und Co werden in NAM ihr Eldorado finden, sowohl Swakopmund als auch Lüderitz züchten Austern auf vorgelagerten Bänken.

In Bezug auf die Sicherheit können wir von keinen negativen Erfahrungen berichten. In den größeren Orten ( Lüderitz, Swakopmund, Outjo) haben wir mit Bettlern zu tun gehabt, die offensichtlich drogensüchtig waren. Aufdringliche Bettelkinder, zumeist Jungs, sind uns aufgefallen, diese waren aber in den Griff zu bekommen. Ich würde keinesfalls nachts zu Fuss unterwegs sein wollen, mit dem Auto muss man stetigen Wildwechsel einkalkulieren….ja, es gibt Zebras, Giraffen, Schweine allerlei Antilopen  sogar Elefanten, Löwen und vor Allem Geparde in freier Natur!

Die Anlagen und Hotels waren stets mit Wachpersonal gesichert.

Ich bin 2004 in einem Supermarkt in Windhoek meiner digitalen Speicherkarten erleichtert worden, das Täschchen mit Denselbigen lag, unvorsichtigerweise, im Außenfach meines Rucksacks und wurde mit einem Portemonnaie verwechselt….

Der Straßenverkehr ist sehr angenehm, da an diesem nur überschaubar viele Menschen überhaupt teilnehmen….im Ernst, wir haben manchmal über Stunden kein anderes Auto gesehen.

Die Kolonialgeschichte ( keine rühmliche) ist weiterhin überall ersichtlich, Gleiches gilt für die Apartheid, die nach den Deutschen durch das südafrikanische Protektorat „zelebriert“ wurde. Dennoch hat sich eine eigene namibische Kultur entwickelt und auch die Weißen deutscher Herkunft fühlen sich als Namibier und sind sehr stolz auf ihr Land.

Natürlich sind Exoten wie die Allgemeine Zeitung, Hitradio Namibia, Deutschlandfunk Namibia für uns Reisende sehr lustig anzuschauen/ lesen/ hören, Namibia wirft aber nach und nach das koloniale Erbe ab.

Wirklich „deutsch“ geht es nur noch in Swakopmund und ein wenig in Lüderitz zu, komischerweise wurde im Norden viel auf deutsch/englisch ausgewiesen, afrikaans war aufeinmal vollkommen verschwunden, z.B in Etosha, Outjo, Grootfontain.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Kommen wir zu den Hotels/Lodgen/Gästefarmen….umso abgelegener desto teurer und nicht unbedingt immer gut!

Während man in Windhoek, Lüderitz, Swakopmund super komfortabel und schick für rd. 45- 60€ DZ inkl. Frühstück wohnen kann, legt man in der Wildnis gerne das Dreifache auf den Tisch! Meistens ist die Halbpension inkludiert und bezahlen tut man Aussicht und Lage, niemals die Exklusivität eines Sternehotels wie in Europa. Belohnt wird man oft mit Witz und Charme in den Anlagen ( Madisa, Spitzkoppe) oder sensationellen Tiersichtungen in den privaten Reserves ( die zum Teil sehr guten Tierschutz leisten) wie Löwen, Elefanten und Nashörner. 

Hier ein paar Beispiele aufsteigend von 45,0€- 350€…….Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Es gibt leider auch Jagdfarmen, von Denen ich grundsätzlich die Finger lassen würde, ein Beispiel sei genannt…Sachsenheim, bei Outjo.

Eine gute Alternative, bei wenig Luxus, sind die NWR Camps. Diese liegen in den Nationalparks und bieten den Vorteil im Park direkt zu schlafen…..möchte man in Etosha nicht missen, die Tiersichtungen am Wasserloch von Okaukuejo des nächtens sind sensationell.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Die Eintritte in die Parks sind günstig, auch Aktivitäten wie Pirschfahrten, Tracking oder Hides sind weitaus preiswerter als z.B. in Uganda.

Namibia verfügt über das größte Straßennetz Afrikas, die in A-E Pads eingeteilt sind. Die einzig A- Pad beginnt vor Windhoek und endet nach 60km in der Hauptstadt und ist eine Autobahn dt. Machart, selbst die Brücken sahen aus wie auf der A2. Die Hauptstraßen Richtung Mariental, Swakopmund und Outjo sind B- Pads, alle gut befahrbar. Witziger waren die C -, u. D-Pads, da konnte eine C schlechter sein als eine gut gewartete D- Pad. 

Die C- Pad nach Helmeringhausen
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Die Es sind private Pisten, meist nur mit 4×4 zu befahren. Zum Thema 4×4 ….ohne  geht nichts….ich würde niemals mit einem normalen PKW in NAM umhercruisen.

Mit Übernahme des PKWs erhält man bei Europcar ein Einführungsvideo, welches bitter sinnvoll ist. In diesem wird man auf die Gefahren hingewiesen und diese sind nicht ohne! Wir haben erlebt, wie ein Touri sich die Achse gebrochen hat, weil er mit rd. 90 Sachen über einen Geschwindigkeitsbremser gebrettert ist. 

Auf der Blick auf die Reifen lohnt, bei uns war ein Reifen beschädigt, der auch prompt geplatzt ist, obwohl wir mit moderater Geschwindigkeit unterwegs waren. Bei Übernahme des Wagens macht es Sinn, nach einem zweiten Reservereifen zu fragen, wir hatten das Glück, dass Walvis Bay und Swakopmund nicht weit waren.

Leider hilft in Notfällen das Handy nicht immer weiter, NAM ist zumeist noch eine Edgezone, max 2G manchmal 3G. Auch das wlan in den Lodgen ist fast immer schlecht, es reicht aber um ein paar E- Mails abzusetzen.

Namibia ist viel Sand mit grandioser Natur, zum Baden aber komplett ungeeignet, obwohl die Temperaturen gerne auch über 40 Grad klettern können.

Das Meer wird selten wärmer als 12 Grad der Benguela Strom aus der Antarktis ist nicht nur kalt sondern auch stürmisch und gefährlich. Orte wie Swakopmund, Walvis Bay und Lüderitz haben selten Temperaturen über 20 Grad, Hitze ist dort nicht zu erwarten.

Die Pools sind alle winzig klein, man versucht über die Größe ein wenig Temperatur in das Planschewasser zu bekommen. Wir hatten Nachttemperaturen weit unter dem Gefrierpunkt (-6 Grad) mit Tagestemperaturen bis zu 43 Grad; Wüste eben! Außerdem gehen die Tierchen gerne an den Pool, Antilopen und Klippschliefer haben wir am Wasser „erwischt“, die Pools sind demzufolge nicht immer sauber.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Ein Thema ist sicherlich auch die ärztliche Versorgung, die zum Teil über die Luft ( flying doctors) sichergestellt wird. Die größeren Orte haben Krankenhäuser, welche auch auf dem ersten Blick echt gut aussahen. Diese waren während der Pandemie dennoch nicht ausreichend, viele Menschen hatten keine Chance weil Intensivbetten und Sauerstoff einfach fehlten.

Ich habe in Windhoek eine Impfstraße von außen besichtigt, diese sah gut aus, Covid Teststellen habe ich ebenfalls mehrfach gesehen….. zumindest häufiger als in Italien!

Die Supermärkte sind gut sortiert, ein Eldorado für Shopper mit Kochambitionen. Vielfach ist deutsches Zeugs zu finden, fraglich ob es wirklich die Maggiravioli sein müssen? 

Wir haben uns an den riesigen Maßeinheiten erfreut, in NAM geht man aufgrund der Entfernungen eher selten zum Einkaufen und wenn, wird auf Vorrat eingekauft.

Biltong, Miliepap und Boerwors sollte man mal gekostet haben, wir haben das Trockenfleisch ( Biltong) gerne auf unseren Autofahrten gegessen, Pap  ( Maisbrei ) wird als Sättigungsbeilage gereicht, Boerewors (Bauernwurst= Wildwurst) gibt es fast täglich zum Frühstück oder beim Braii= Grillen.

Namibia hat eine eigene Währung, die sich 1:1 an den südafrikanischen Rand hält. Der NAD ( Namibia Dollar) und ZAR sind gleichberechtigte Währungen, oft hat man die ZAR bezahlt und NADs bekommen und vice versa…..

Der Dollar ist zur Zeit recht schwach, was z.B Essen gehen und Tanken zu einem echten Vergnügen macht. Bleibt man in NAM in den größeren Orten, ist das Leben weitaus günstiger als in Europa. Erst durch die teuren Lodgen und Gästefarmen wird Namibia teuer, wer diese nicht bezahlen will, ist mit einem Hightop Camper oder einer Overlandtour ebenfalls gut beraten.Mit diesen Varianten kann man mit sehr kleinem Geld den Südzipfel Afrikas komfortabel bereisen, da die Campingplätze alle sensationell gut ausgestattet sind. Zum Teil ist man der Natur noch einen Ticken näher, 2004 habe ich sowohl nachts die Löwen brüllen gehört,  als auch Elefanten mittenmang unserer Zelte genossen.

In 2021 schlich wohl lediglich eine Hyäne um unsere Hütte am Waterberg, später las ich bei Tripadvisor das Hütte 8 berühmt ist für Leoparden, die sich gerne dort in der Nähe aufhalten.

Ich hoffe ich konnte in meinem Fazit Namibia nochmal ein wenig näher bringen. Das Land steht nicht typisch für den afrikanischen Kontinent, dafür ist die Landschaft zu widersprüchlich, die Kultur zu europäisch.

Der Spruch „Es gibt Afrika und es gibt Namibia und Südafrika“ ging mir nie ganz aus dem Kopf und es ist viel dran an dieser Äußerung. Dennoch, wir werden bestimmt nochmal „runter“ fliegen, mir schwirrt der Caprivistreifen und nochmal Botswana im Kopf herum. 

Namibia 2021, XII: CCF & Windhoek

Unsere vorletzte Nacht in NAM war unheimlich, irgendwann schreckten Mathias und ich hoch ( muss gegen 2:00 Uhr gewesen sein) und vermuteten die Hyänen bereits bei uns im Bett…..die waren so extrem laut, das Lachen und Kichern war wie aus einem schlechten Horrorfilm!

Um 6:30 Uhr klingelte der Wecker, wir mussten früh los, bis zum CCF waren es 144km, was das in NAM heißt, wussten wir nach über drei Wochen im Land. Als wir aus dem Haus traten, traf mich ein kleiner Schock…..ein Mäuschen war des nächtens bei uns im Tauchbecken ertrunken. Können Mause so laut schreien???? Wenn ja, tut es mir unendlich in der Seele leid, wir hätten sie retten können!

Nach einem schnellen Frühstück machten wir uns auf den Weg, fuhren am NWR Campingplatz vorbei und befanden uns bald auf gerader Route nach Otjiwarongo, einer mehr als aufgeräumten Stadt mit großen ( noch) deutschen Einflüssen.  Unterwegs verabschiedeten sich brav Pumba, Springböcke, Giraffen und Impalas…..

Beim CCF wurden wir herzlich empfangen und erhielten eine kurze Einführung in das Unternehmen, welches 1990 gegründet wurde. Neben dem Schutz der Geparden unterrichtet der CCF auch Farmer im Umgang mit den Raubtieren, züchtet Hunde zum Schutz für die Schafherden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Nach dem Einführungsfilm ging es in das Schutzgebiet, wo zur Zeit fünf Mädels leben, die alle nicht mehr in die Freiheit entlassen werden können. Sofern ein Gepardenbaby unter sechs Monate gefunden wird, kann es nie mehr zurück in die Wildnis, da es die Kenntnisse zum Überleben, von der Mama nicht  erlernt hat. Eine Pflegerin erklärte bei der späteren Fütterung „ die Katzen würden zum nächstbesten Menschen gehen und um Futter betteln“….sind eben nur Mietzemaus, nichts weiter. Der CCF sammelt in gesamt Namibia Gepardenbabies uns Problemgeparden ein, viele werden nur in ein anderes Gebiet gebracht, um dort weiterleben zu können.  Covid hat den Fund natürlich schwer getroffen, ich glaube ich werde für 2022 wohl einen Geparden adoptieren.

Nun lasst Euch mit Fotos von Rainbow ( als sie gefunden wurde, erschien ein Regenbogen), Savannah ( sehr helles Fell) und den anderen Mädels, verzaubern.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Eine Stunde dauerte die Pirschfahrt, wir sahen alle fünf Gepardendamen, die ziemlich relaxt waren.

Im Anschluss stöberten wir uns durchs Museum und sahen bei der Fütterung von insgesamt elf Geparden, männlich und weiblich zu.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Alle Schicksale wurden uns erzählt, zum Teil waren die Biester nur wenige Tage alt ( Dominik, 10 Tage) wenn sie gefunden wurden. Wir erfuhren auch, dass es in Namibia verboten ist, Geparden noch als Haustiere zu halten, Viele sich an das Gesetz aber nicht halten. Sofern ein Gepard zahm und auf den Menschen bezogen ist, wird es schwierig, da der Gepard oftmals seine Überlegenheit gegenüber dem Menschen „ ausspielt“, dann entwickeln sich diese Tiere zum Problemgeparden, kommt dann noch der angeborene Instinkt durch, ist die Haltung als Haustier quasi nicht mehr möglich.

Wir machten uns erst um 12:30 Uhr auf den Weg nach Windhoek, dankbar, keinen PCR Test mehr machen zu müssen. Gegen 16:00 Uhr waren wir am Herzinger Boutiquehotel, mit einem rasenden Besitzer, der uns in sekundenschnelle das Zimmer übergab, drei hastige Sätze zwecks Frühstück ( steht im Kühlschrank) herunterrasselte, die Flitsche für die Einfahrt ( inkl. Panikknopf, wusste ich zu diesem Zeiunkt noch nicht) aushändigte und dann niemals mehr gesehen wurde! 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Wir hauten uns aufs Bett, genossen mittelgutes Wlan ( immerhin, zwei Blogbeiträge bekam ich in den folgenden 12 Stunden noch durch und fuhren zu 18:30 Uhr zu Joe‘s Beerhouse. Die Windhoeker Institution war um Längen voller als vor gut drei Wochen, ein Haufen Reisegruppen trieb sich dort herum. Wir saßen wieder an unserem alten Tisch und unterhielten uns sehr nett mit einer Vierergruppe Frischangereiste. Ein paar Tips wurden weiter gereicht, dazu genossen wir Austern ( frisch und gebacken ) sowie Spaghetti und Mathias die sagenumwobene Bratwurst. Mathias bestellte sich im Anschluss nochmal Austern und bereits im Verlauf des Abends merkte ich, dass irgendwas am Abendessen krumm war…..ab 2:00 Uhr nachts, gaben wir uns die Badezimmerklinke in die Hand. Gott sei Dank ohne Erbrechen, das wäre ein Drama geworden.

Das Kühlschrankfrühstück ließen wir am nächsten Morgen fast unberührt, gegen 9:30 Uhr starteten wir ein kurzes Soghtseeingprogramm, Windhoek hat nicht so arg viele Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Zunächst hielten wir zwangsweise am Tintenpalast ( heutiges Parlamentsgebäude) da Mathias nun doch mit Übelkeit zu kämpfen hatte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Ich lief einmal um die Christuskirche herum, das berühmte Reiterdenkmal der dt. Schutzgruppe wurde nun doch endlich mal entfernt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Dieses soll in der Alten Feste stehen, die aber auch so vor sich hin gammelt, Corona lässt grüßen. Wir bewunderten gemeinsam die Reste der Festung und warfen einen Blick auf das neue Denkmal, welches sehr viel passender für das neue, moderne Namibia ist.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Windhoek 2004 vs. 2021, die Stadt streicht nach und nach das koloniale Erbe ab.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Aber natürlich bleibt dennoch ein großer Teil Deutschtümmelei weiterhin vorhanden, die Leute wollen dies aber auch so ( auch die Schwarzen, man glaubt es kaum.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Kurzeitig unterbrachen wir das Sightseeingprogramm und fuhren in die Wernhil Mall, die größte Shoppingmall Namibias, direkt in der Innenstadt. Dort konnte Namibi bewacht stehen und wir in Ruhe bei Pick n‘ Pay einkaufen gehen. Wichtige Dinge für Europa wurden ershoppt, zusätzlich gab es für die laschen Mägen Salzstangen und Bananen. Die Mall steht Europa in nichts nach, es war quasi alles erhältlich.

Anbei eine Impfstation, wie bei uns kostenfrei und für alle Altersgruppen, es wird AZ verimpft und leider von der Bevölkerung nicht angenommen.

Ein Bilton Shop, hier wird Trockenfleisch an Frau und Mann gebracht.

Wir schlenderten im  Anschluss in Richtung Independence Avenue ( ehemals Kaiser Wilhem St.), versuchten für unsere Helen Haarodukte zu shoppen ( und scheiterten in drei Läden) um dann die Schneedächer von Windhoek zu bewundern und in die Luisenapotheke zu gehen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Bei Bushman Arts kauften wir neue Tischsets und hatten eine herzergreifende Unterhaltung mit der Besitzerin ( natürlich dt. Background) die ihren Papa an Covid verloren hat und sich maßlos über ihre Landleute aber auch Touris ärgert. Sie hat eine Woche lang versucht, ihren Vater in eine Klinik zu bekommen….dann war es zu spät. Die Weißen haben die dritte Welle in NAM nicht ernst genommen. Wir plauderten lange miteinander, ihre Einstellungen deckten sich mit unseren.

Erwähnenswert ist noch der Meteoritenbrunnen, wo etliche „Splitter“ zu einem Denkmal verarbeitet wurden.

Im Gebäudekomplex Kaiserkrone legten wir eine Windhoekrast ein und lernten Grace kennen. Ein nettes Mädchen, die sich mehr schlecht wie recht mit einer Handybude über Wasser hält. 

Windhoek ist in 2021 angekommen.

Gegen 13:30 Uhr lösten wir unsere Sachen im Herzinger aus und waren bereits um 14:30 Uhr zum einchecken bereit. Europcar zeigte uns, dass Namibi sehr wohl einen Schraubenschlüssel besass, wir nahmen Abschied von unserem Flitzer, die uns tapfer 5123 km durchs Land gefahren hat…ja es waren Fünftausendeinhundertdreiundzwanzig Kilometer! 

Ganz neue Sicherheitsproceduren kamen auf uns, am Hosea Kutako Airport zu. Wir mussten z.B. die gut verpackten Kameras auspacken, bevor geboardet wurde, wurden nochmals alle Tachen durchsucht und alle Passagiere abgescannt. Wir erfuhren, dass in Onguma ( ja, unser Onguma) ein Nashorn umgebracht worden ist, die Behörden versuchen nun händeringend das Horn zu finden! Was für ein Schock und Elend, den Wilderern sollten die Pfoten abfallen!

Mit ein wenig Verspätung starteten wir, wieder konnten Mathias und ich eine Viererreihe für uns genießen.

Beim Start weinte links, zwei Reihen hinter mit,  eine Frau, mit Blick in einen wunderschönen Sonnenuntergang. Ihr Mann versuchte sie zu trösten „ wir fliegen doch bald wieder“……aus Sympathie tropfte auch aus meinem Auge ein Tränchen, ich konnte sehr gut mitfühlen. Ich denke ich spreche für uns Beide, wenn ich sage „ mit Namibia sind wir noch nicht durch“!

Der Flug war unspektakulär, erwähnenswert war die mieserable Organisation der Crew, Mathias wartet heute noch auf sein Frühstück, Decken und Kopfhörer sind nur noch käuflich zu erhalten….bei 800€ für einen Flug, gebucht über LH eigentlich ein Unding!

Noch schlechter war das, was uns in Frankfurt erwartete! Zunächst war die Maschine mit Verspätung in Windhoek gestartet, da vor 5:00 Uhr morgens keine Airline landen darf! Dann flog unsere Maschine noch Warteschleifen um am Ende im Chaos der Morgenmaschinen zu versacken. 

Unbeschreiblich was sich an der Passkontrolle, Gepäckdurchleuchtung usw. abspielte. Zu wenig Personal, die Covid Bestimmungen, die langen Wege, unfreundliches Personal…..UNGLAUBLICH! Total durchgeschwitzt, fast schon rennend haben wir es am Ende,  in die Maschine nach Berlin,  geschafft. Andere waren nicht so gut dabei und deren Gepäck mußte natürlich erstmal wieder ausgeladen werden…..somit hatte auch diese Maschine Verspätung! Wenn zwei Stunden Umsteigezeit nicht mehr reichen, stimmt etwas nicht, willkommen in Deutschland!

Immerhin am BER lief alles glatt und binnen einer Stunde nach Landung konnten wir unser Fellknäuel in die Arme schließen und uns an den gedeckten Frühstückstisch setzen.

Namibia 2021, XI: Waterberg

Obwohl  unser Bett in Onguma himmlisch gemütlich war, schliefen wir dennoch nicht so dolle, ich lag bereits ab 5:00 Uhr wach und zählte Schäfchen….aka sortierte Fotos der Etosha Tage. In der Nacht wunderten wir uns über den Brandgeruch und machten uns so unsere Gedanken…..im Verlauf des Tages erfuhren wir, dass das Wasserloch bei Halali abgebrannt ist!!!! Wir waren fassungslos! Brandursache, zumindest am 17.09.21 unbekannt, bei über 40 Grad kommt Buschsavanne gerne mal ins brennen!

Um 7:00 Uhr standen wir auf, genossen das beste Frühstück des Urlaubs und bewunderten das Corona Buffet. Perfektion par excellence….so kann es auch gehen, einfach Alles in Weck Gläser verfrachten.

Um 8:30 Uhr  machten wir uns auf den Weg zur Waterberg Valley Lodge mit einem Anstecher zum Hoba Meteoriten bei Grootfontain.

Hierbei soll es sich um den größten Wumms aus dem All handeln, der jemals gefunden wurde. Leider haben auch hier wieder Bestien der Sorte Mensch mit Sägen gewerkelt und sich Souveniere mitgenommen. Alle Fakten zum Meteoriten, siehe Foto.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Und immer schön aufpassen, könnte ja noch einer vom Himmel fallen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Die Natur hatte sich übrigens auf die rd. 130 km extrem verändert, aufeinmal gab es Bäume, blühende Jacarandabäume und Blumen! Wir wollen ja mal nicht vergessen, es ist Frühling in NAM. Die Temperatur zeigte moderate 30 Grad.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Nach dem Besuch aus dem All ging es zu 100% über D Pads Richtung Waterberg. Die Wege führten über viele Farmen, die meisten hatten deutsche Namen wie Salzbrunn, Schönbrunn, Mariabrunn, guter Hoffnung und ich lernte viele Schließungen an den Farmtoren kennen. 

Tor auf…. Auto durch…Tor zu….nach 5km wieder Tor auf,Auto durch und das ganze Spiel von vorne….nochmals 140km können lang sein! 

Am Waterberg war ich 2004 bereits schon mal, damals auf dem NWR Campingplatz, mit tollem Blick auf das Plateau. Damals machten wir eine Wanderung auf dieses, was mittlerweile ohne Guide verboten ist. 

Das Plateau ist übrigens 48km lang und bis zu 16km breit, dass Massiv ragt 1900m hoch.

Auf dem Waterberg ist ein Nationalpark entstanden, der Giraffen, Nashörner, Kudus, Oryx, DikDiks, Klippschliefer, Hyänen, Geparden und Leoparden usw.beherbergt. 

Wir hatten uns für Waterberg Wilderness, einem Naturpark am Fuße des Waterbergplateaus entschieden, da dort Nashornwalks angeboten werden und wir gerne an Uganda und Ziwa Rhino denken. Wilderness hat drei Lodgen, die Valleylodge war bereits ziemlich teuer, verfügt aber kaum mehr als einen Jugendherbergsstandard, immerhin mit Pool und schönen Blick auf das Bergmassiv. Als wir dort ankamen, wurde uns freudestrahlend das Upgrade verkündet, wir zogen also in die Viersternelodge auf dem Plateau ein, die nicht wirklich ihre 300€ pro Nacht wert ist…..uns sollte das aber egal sein, Glück gehabt mit dem Upgrade!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Unser Chalet verfügte über einen Kalahariblick ( ja, wir sind wieder in der Kalahari) und hatte das Bergmassiv im Hintergrund. Ein eigener Tauchpool, Weinregal und ein großes Zimmer erwartete uns.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Hütte, Waterbergmassiv am Morgen zum Sonnenaufgang

Ich nutzte die Größe des Raumes um mal eben für Berlin zu packen, wer weiß, was uns in Windhoek erwartet.

Den Nachmittag verschlunzten wir im Restaurant oder Hütte und faulenzten, Abendessen gab es um 19:00 Uhr, zur Abwechslung mal Oryx paniert. Wir gingen früh ins Bett, die moderate Wärme am Plateau versprach erholsamen Schlaf. Hier gibt es übrigens wieder Klippschliefer, die den nicht so ein ladenden Pool zum Trinken nutzen….

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
die Erwartung an den kommenden Tag stieg mit dem Tiramisu quasi in ungeahnte Höhen.

Der nächste Morgen begann mit einem schönen Sonnenaufgang und einem gemütlichen Frühstück und ging um 8:00 Uhr in einen rund dreistündigen/10-12km Marsch über, der uns durch die Kalahari führte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Wesley, unser Guide war einfach nur toll, 38 Jahre alt, vom Stamm der Hereo. Er hatte einen kritischen Blick auf die derzeitigen Verhandlungen der Bundesregierung mit  der namibischen Regierung ( Völkermord an den Hereo 1904) und vertrat die gleiche Auffassung wie wir.: Geld versickert in irgendwelchen Taschen, nachhaltiger wären Stipendien und Programme gegen die Arbeitslosigkeit ( durch Covid zZt bei 78%) Geldzahlungen an die Opfer ( welche Opfer, nach 117 Jahren?) sind Schwachsinn und helfen in keinem Fall den Hereos. 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Er erzählte viel von seiner  Familie, er selbst war das neunte Kind von zehn und der erste Sohn nach acht Töchtern! Seine Eltern ermöglichten ihm Schulbildung, er sprach gut englisch ( namblisch nach seiner Aussage :0))deutsch, vermutlich afrikaans und die Stammessprache. 

Wesley führte uns in die Kultur der Hereo ein, erzählte von Hochzeitsriten, wie Verhandlungen zw. den Eltern der Braut und Bräutigam geführt werden, dass bei der Geburt eines Kindes der Kindsvater ein Schaf zur Mutter bringt. Wenn dieses Schaf die Hütte der jungen Mutter betritt, wird das Kind anerkannt und das Fell des Schafes wird für das Baby als Tragetuch etc. verwendet…wenn nicht, gilt das Baby als nicht ehelich; so einfach ist das.

Da Hebammen die Kinder auf die Welt bringen,gibt es bis heute keine Geburtsurkunden, alle Kinder des Jahres 2021 sind nach Hereologik im „Jahr des Todes des großen Führers“ geboren….der Hereohäuptling ist im Sommer 21 an Covid verstorben!

Die ganzen Geschichten verliefen mit Blick auf das Bergmassiv …

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Die Dächer unserer Lodge
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Nach drei Stunden hatten wir die Nilpferde am bekannten Wasserloch aufgespürt, das Tracking an sich war kein Tracking….Wesley wußte genau, dass sich die Viecher dort aufhalten.

Wir trafen auf drei Breitmaulnashörner, bestehend aus Mama, Papa und Baby…total relaxt, wir kamen mehr als nah an die Tiere, die in ihrem Schlummer ziemlich niedlich waren, sofern man das zu einem Koloss von 2,5 Tonnen sagen kann.

Total begeistert von der Nähe zu den Nashörnern und der entspannten Armosphäre machten wir natürlich mehr Bilder als notwendig und freuten uns, dass uns der Rückmarsch erspart bleiben würde, da wir abgeholt werden würden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Wesley hatte noch eine kleine Zugabe für uns parat, er erklärte das die Nashörner vermutlich aufstehen würden, wenn der Wagen kommt…..und so war es auch! Das die Viecher direkt auf uns zuhielten und Wesley schnellstens seine Touris in den Wagen verfrachten musste, gehörte vermutlich ebenfalls zum Plan. Wenn es wirklich gefährlich werden würde, würde man den Jeep  doch 100m entfernt von den Nashörnern parken?! 

rechts noch ein Ärmel….sie waren keine vier Meter mehr von uns weg…..

Diese Logik fiel mir aber erst in der Lodge ein, in dem genannten Moment schlug unser Herzelein doch mal kurz nen Ticken schneller…..Nashorn nur noch drei-vier Meter entfernt, davon auch noch zwei ( Papa Rhino blieb entspannt), wir purzelten alle in den Jeep!

Aufgekratzt erfreuten wir uns an den Giraffen, die vor dem Waterbergmassiv auftauchten und gegen 12:00 Uhr waren wir wieder auf dem Lodgegelände. 

Wir tranken ein Lunchbier und vertrödelten den Nachmittag. Den Friedhof mit den Gräbern der deutschen Soldaten vom Waterbergaufstand kniffen wir uns, diesen hatte ich 2004 besucht….wer wissen will, wen es dort „dahin gerafft hat“ schaut bitte hier: https://allcontinentsinonelife.com/namibia-2004-per-overlander-truck-durch-suedwestafrika/

Um 19:00 Unr machten wir uns frisch geduscht auf den Weg ins Restsurant und freuten uns über unsere Osnabrücker, die ebenfalls dem Weg in die Waterberg Plateau Lodge gefunden hatten. Wir aßen unser erstes Kudu Bobootie ( Auflauf ) und Nudeln…..und lagen um 21:30 Uhr im Bett…..draußen kicherten die Hyänen, es war direkt unheimlich und wir waren mehr als froh, bereits in dem Chalet zu sein. Die Tiere stromerten in unser direkten Nähe, auf der Suche nach einer Mahlzeit, nicht auszudenken, wir wären später vom Abendessen gekommen.

Namibia 2021, IX: Twyfelfontain & Wüstenelefanten

Verdammte Axt, was ist das heiß!

Nachdem wir die letzte Nacht an der Spitzkoppe das erste Mal ohne Jacke draußen sitzen konnten, pendelte sich die Nachttemperatur auf gemütliche 18 Grad ein. 

Um 6:50 Uhr klingelte der Wecker, um 7:30 Uhr gabs Frühstück, um 8:00 Uhr  verriss Leslie ( unser Wirt) unsere Rechnung ( Essen wurde mehrfach abgerechnet) und wir kamen viel zu spät weg!

Vor uns lagen 230km bis nach Twyfelfontain, der ersten Unesco Weltkulturerbestätte Namibias (2007). Gezeigt werden dort prähistorische Zeichnungen und Gravuren, die man auf einem 45 Minuten Rundkurs besuchen kann. Alleine darf man nicht mehr über das Gelände stromern, zu viele Idioten hatten sich mit eigenen Gravuren und Schmierereien „beteiligt“. 

Wir befinden uns jetzt im Damaraland, kurz hinter Uis wurden wir das erste Mal auf die hier noch lebenden Wüstenelefanten verwiesen und an den Straßenständen sahen wir die ersten Himbamädchen und Frauen in Wilhelminentracht.  Mathias tat was er konnte, damit wir die Zeit von google.maps hielten. Wir wollten nicht zu spät in Twyfelfontain ankommen, da das Thermometer bereits auf Ameib und an der Spitzkoppe 37 Grad angezeigt hatte.

Die Pads waren grausig, die C Pad nicht besser als die D Pads….dennoch bogen wir, bei 38 Grad im Schatten, um 11:50 Uhr auf den bewachten Parkplatz ein…..und welcher Wagen stand bereits dort? Der RAV4 von Werner und Ute. Es gab einen kurzen Schnack und dann machten wir uns, mit Melody unserer Guidin ( ist das korrekt gegendert?) auf den Weg durch die Gravuren.

Die dt. Familie Levin hatte sich hier angesiedelt und aufgrund der zweifelhaften Wasserzufuhr der Quelle, den Ort Twyfelfontain genannt. 1964 war die Familie gezwungen, die Farm zu verkaufen, da Twyfelfontein nationales Monument geworden war. Auf dem Bild sieht man die Ruinen des Farmhauses, das grüne Dach im Hintergrund schützt die Twyfelfontain.

Wir schlichen mehr oder weniger enthusiastisch ( die Hitze!!!) über die Anlage, es ging über viele Steine bergauf, bergab und wenig geradeaus.

Immerhin, die Bilder waren beeindruckend, immerhin sind die Gravuren bis zu 6000 Jahre alt.

Eines der berühmtesten Abbildungen ist der Löwe mit der Antilope im Maul aber insbesondere die Giraffenbilder fanden wir auch großartig. 

Nach der Wanderung gab es erstmal kalte Cola am Visitorcenter und ein niedliches, fast handzames Eichhörnchen, das Thermometer zeigte kurzeitig 43, langfristig 42 Grad an….

Vollkommem erledigt fuhren wir die rd. 55km zurück zum Madisa Camp, unser Zuhause für zwei Nächte.

Wir wurden herzlich empfangen, die Betreiber der Lodge sprachen ein herrliches englisch mit tollem südafrikanischen Akzent ( er sprach auch absolut fehlerfreies deutsch…die Wurzeln lagen nahe) und wiesen uns ins Camp ein. Diesmal tolle Luxuszelte mit Open Air Badezimmer…..die ich tagsüber toll, nachts aufgrund von Spinne, Schlange und Co nen bissel aufregend fand.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Die Anlage war wieder ein absoluter Traum, wer aber nun glaubt, dass wir hier moderate Campingplatzgebühren zahlten, dem sei gesagt…..ein Zelt inkl. HP kommt rd. 200€ die Nacht! Dort wo es kaum bis keine Unterkünfte gibt, kann man diesem Kurs aufrufen, alle anderen Optionen waren mal wieder unbezahlbar.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Wir vergammelten den NaMi bei rd.40 Grad im Schatten, mit den Beinen im Pool und genossen um 17:00 Uhr eine geniale Open Air Dusche mit vorgeheiztem Wasser. 

Ins Zelt konnten wir vor 19:00 Uhr nicht, die Außentemperatur ließ dies nicht zu.

Unser Abendessen war sehr gut, es gab zur Anwechslung mal Huhn.

Um 21:00 Uhr lagen wir im Bett, der nächtliche Toilettengang machte insbesondere mit ein wenig Sorge……

Die erste Nacht brachten wir überaus unspektakulär über die Bühne, wir gingen einfach grundsätzlich zu Zweit aufs Klo und wurden von unangenehmen Mitbewohnern verschont. Um 6:10 Uhr bimmelte das Handy und schnell packten wir die notwendigsten Dinge fürs kommende Abenteuer, Wüstenelefanten suchen ein.

Ohne Frühstück, lediglich mit ein paar Cracker und der Malaronetablette ( Malariaprophylaxe ) im Magen ging es über Stock und Stein zum Ugab River. Mit von der Partie waren zwei Deutsche aus Osnabrück, Mutter und Sohn. Warum wollten wir so früh zu einem augetrockneten Fluss? Am Ugab gibt es noch einige der wenigen Wüstenelefanten, Namibia hat nach jetziger Schätzung lediglich um die 180 Wüstenelefanten, aufgeteilt auf den Kunene/Kaokoveld und Damaraland/ Erongo. In Mali gib es ebenfalls noch eine Population und das war es dann….weltweit! Wüstenelefanten kommen mit weniger Wasser aus als normale Elefanten, sind widerstandsfähiger und in der Lage viel weitere Strecken zurückzulegen.Sie unterscheiden sich im Körperbau und verfügen über die größten Fußabdrücke aller Elefantenarten.

Wir verfolgten also ihre Spuren, schauten uns den Dung an ( unser Guide prüfte auch die Temperatur) und nach rd. 3 Std. hatten wir es geschafft und die süssen Rüssler gefunden. Was waren die Viecher entspannt!!!! Ich war noch nie so nah an Elefanten dran wie an diesem Tag, auf keiner meiner Reisen kamen sie Tiere näher als 5-7m an uns heran…diesmal lagen zum Teil nur 3m zwischen uns und den Tieren.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Wir schauten beim Trinken zu und als sich die Herde weiter am Fluss entlang bewegte, fuhren wir stückweise mit.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Die Herde war aktiv,futterte sich durch die Bäume und wir hatten viel Spass und genossen die Fantis,vor absolut grandioser Kulisse, nämlich vor dem Brandbergmassiv, Namibias höchstem Berg.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Ach die Sandschlachten waren spannend zu beobachten….ob unsere Kameras den Staub und Sand so toll fanden, wir sich erst zeugen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Kurz vor 12:00 Uhr hielt Lion, unser Guide im Flussbett an und stellte Tisch und Stühle heraus. Anweisung war, sofern die Elefanten kommen, eng an den Wagen drücken, wenn der Befehl „jump“ kommt, rein in den PKW.

Lunch im Flussbett, um uns herum der Elefantendung

Natürlich kam die Herde, bog aber vor uns ab, nur ein vorwitziger Fanti wollte mal schauen kommen….Tisch und Stühle hielten stand!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Während unseres Lunches beobachteten wir einen einzigen Elefanten,der sich von uns nicht stören ließ,auch nicht,als ich mit dem Stuhl umkippte.

Wir machten uns auf den Rückweg, hielten bei einem  Elefanten, der so vor sich hin döste, keine drei Meter von uns entfernt! Diesen beobachten wir lange, selbst unser Guide schoss Fotos, weil er jeden Tag andere und tolle Erfahrungen mit den Tieren macht, wir waren hellauf begeistert.

Als wir dem Fanti Auf Wiedersehen sagten, legte dieser seinen Rüssel über die Stoßzähne und verabschiedete uns sehr freundschaftlich

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Die Rückfahrt zog sich, fast zwei Stunden benötigten wir ins Camp. Es war heute windiger,so dass wir nach zwei Getränken in unser Zelt marschierten und uns durch die vielen Fotos wühlten.

Ich duschte an diesem Tag kalt, zum Abendessen wurde gegrillt und damit gingen zwei wundervolle Tage in Madisa zu Ende.

Namibia 2021, VII: Swakopmund & Cape Cross

Die letzte Nacht in Sesriem war grenzwertig,es fing an zu stürmen und unsere Hütte gab einen herrlichen Baustellenlärm von sich. Ächzende Verankerungen, schlagende Zeltplanen im Wind, irgendetwas Metallisches haute immer auf unser Dach…..mehr oder weniger zerschlagen saßen wir um 7:30 Uhr beim Frühstück und waren ziemlich froh, nicht bei Sturm in die Dünen zu müssen…..das hatte ich 2004 in noch weitaus schlimmerer Form und es war kein Zuckerschlecken, Der russischen Reisegruppe habe ich es gegönnt und unter „mieses Karma“ verbucht.

Die 89km nach Solitaire waren ein Klacks,Mathias beäugte immer argwöhnisch die Tankanzeige,die sich von einer Reichweite von 610km auf 390km herunterarbeitete….da stimmt eindeutig etwas nicht.

In Solitaire parkten, unverabredet Ute und Werner, das Paar aus der Gondwana Lodge, wieder neben uns ein. Es. gab ein freudiges guten Morgen, bevor ich eine kleine Runde „durch“ Solitaire drehte, Warum hält man in Solitaire? Diese Versorgungsstation besteht nicht nur aus Tanke, Lodge, dt. Bäckerei ( mit dem besten Apfelkuchen der Welt, natürlich!) sondern hat sich einen Kultstatus erworben, so das wirklich Jeder hier hält. Schaut selbst:

Nachdem wir Überlebenscracker gekauft hatten, den Kuchen ließen wir aus, der Tankwart uns versicherte, dass der Benzintank voll ist ( egal was die Anzeige sagt), machten wir uns auf die rd. 220km bis Walvis Bay. Vorher wollten wir nen kurzen Stop im Kuiseb Canyon und am „ Topic of capricorn“ Schild einlegen…….

Kaum 40 km hinter Solitaire, die Salzpad hatte unangenehmste Züge angenommen, die Geräusche waren widerlich, meinte Mathias nur gaaanz trocken „hier stimmt was nicht!“ Er hatte recht, es hatte uns den rechten Hinterreifen zefetzt! Nun haben wir uns also eingereiht in die Namibiareisenden mit Reifenerfahrung! Es gehört zum guten Ton einen Platten zu haben, mein Reiseführer gab sogar den Tip, gleich zwei Reservereifen bei sich zu führen!

Eine Zierleiste wurde ebenfalls wieder eingesammelt, auch diese hatten wir verloren.

Mathias und ich standen wie Rudi Ratlos und Susi Sonnenschein vor Namibi und räumten erstmal den Kofferraum aus, die Rucksäcke wurden zu Fahrer und Beifahrerin.
Als wir so langsam den Wagenheber aus dem Kofferraum gezerrt hatten, hielt ein südafrikanischer Wagen, deren Insassen uns aber nur „good luck“ wünschten und weiter fuhren. Keine zwei Minuten später hielten Ute und Werner neben uns und schlagartig fühlte sich die Misere, mitten in der Namibwüste, schon viel besser an! Leider stellten wir fest, das der Schraubenschlüssel fehlte, wir also die Radmuttern nicht würden lösen können! Verdammte Axt!!! Das Werkzeug von Werners Leihwagen ( Toyota Rav 4) passte auch nicht zum Renault Duster.

Unsere Rettung kam in Form eines namibischen Kennzeichens, zwei kernige weiße Farmerjungs sprangen aus dem Wagen, zerrten aus ihrem Geländewagen das notwendige Werkzeug und keine 10 Minuten später hatte Namibi wieder vier Schühchen an! Man beachte Mathias Haltung zum Geschehen, wir lachten uns im Nachhinein noch krumm…“er hielt peinlich den Covid Abstand ein“.

Vorsichtig fuhren wir die ersten Kilometer, großartige Stops wurden vermieden, Werner fuhr vorneweg und irgendwann sah man sie…sie warteten auf uns, wie lieb!
Etwas Gutes hatte dieser Zwischenfall aber doch: Unsere Tankanzeige funktioniert wieder!

Mein kluger Reiseführer gab Auskunft, dass Europcar im Protea Flamingo Bay in Walvis Bay eine Dependance hat und somit war unser Ziel geklärt. Erst die Flamingos, dann zu Europcar! Wir benötigen einen Ersatzreifen und nen Drehschlüssel.

Die Bilder zum Kuiseb sind quasi nicht besser als in 2004, wir fuhren einfach nur straight weiter.

Die letzten 140km durch die Namib zogen sich wie Kaugummi….langweilig links, langweilig rechts. Mathias fuhr extrem vorsichtig, ohne Reservereifen durfte jetzt nichts passieren. Im Nachhinein betrachtet, ist uns die Reifenpanne an der besten Stelle des gesamten Urlaubs geschehen. Sowohl Walvis Bay als auch Swakopmund schnell erreichbar, eine gewisse Infrastruktur vorhanden. Die Piste gut befahren, wie oft hatten wir über Stunden Niemanden gesehen, Wir hatten sogar 3G Netz, normalerweise hat man in der Wüste über Stunden NICHTS. Am Abzweig nach Swakopmund trafen wir wieder auf Werner und Ute, die auf uns gewartet hatten. Wir verabredeten uns zu 18:00 Uhr im Fish Deli Swakopmund und auf ein Bier im Bräuhaus…..ja, wir waren tatsächlich drin!

In Walvis Bay kümmerten wir uns erst mal um die Flamingos, diese waren 2004 im Nebel verschwunden, wir freuten uns über das klare, fast sommerliche Wetter.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Für Walvis Bay hatten wir ansonsten auch 2021 keine Augen, wobei ich die Strandvillen durchaus sehr nett fand. Unser Ziel war das Protea Hotel, wo wir leider feststellen mussten, dass es dort Europcar nicht mehr gibt. Die Rezeption erklärte uns, dass der Flughafen eine Autovermietung hat, die uns telefonisch sofort weiter helfen konnte. Unsere nächste Anlaufstelle war Quality Tyres, wo Mathias ein Formular ausfüllte und Namibi seine alte Felge mit neuem Reifen bekam. Das Reserverad landete wieder dort, wo es hingehört…..in den KOFFERRAUM, wo es hoffentlich auch bleibt. Bei Pupkewitz kaufte Mathias einen Kreuzschlüssel, somit fühlten wir uns gut gewappnet.

Schlußendlich waren wir um 16:30 Uhr am Prost Hotel, Sam Nujoma Ecke Leutwein Str., mitten in der Innenstadt. Dieses hatte ich gezielt ausgesucht, weil ich Alles in Laufdistanz haben wollte und mir irgendwie die Ecke „bekannt“ vorkam. Der Preis für das DZ unschlagbar günstig, keine 100€ für zwei Nächte inkl. Frühstück.

Auf den Stufen zur Lobby entdeckte ich folgende Tafel und mir fiel es wie Schuppen von den Augen!

Das Hotel Grüner Kranz wurde 2001 zur Swakop Lodge, in dieser habe ich bereits 2004 geschlafen! Deshalb kam mir die Straßenecke so bekannt vor. Das Prosthotel hat erst 2017 neu geöffnet, alte Elemente findet man noch überall.

Unser Auto stand in dem Motel Annex, wo wir damals gewohnt haben. Ich hatte die 22 oder 23. Hier fand damals die große Schlüppisandbefreiungsaktion statt, aufgrund des Sandsturms im Sossusvlei haben wir auf dem Parkplatz eine Klamotten- Ausschüttel- Party gefeiert….es war sensationell und ich freute mich über das unverhoffte Wiedersehen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Unser Zimmer schick und gemütlich mit sensationellem Bad ……45,—€ pro Nacht!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Wr drehten eine erste Runde durch Swakopmund und beehrten den deutschen Supermarkt Woemann&Brock. Es gab dort jeden erdenklichen Fresskram aus good old D, jede Menge deutschstämmiger Namibier und es gab frisches Chili Biltong und Laugenbrezel, auf die wir es abgesehen hatten.

Woermann gehörte halb Deutsch- Süd- West. Zunächst war der alte Woermann verantwortlich für die Schiffspassagen, später war der Kerl praktisch überall in NAM zu finden. Auch heute noch sind die Woermann Supermärkte quasi überall und werden von allen Namibiern geliebt.

Weitere Bilder vom immer noch sehr, sehr deutschen Swakopmund gibts im weiteren Verlauf und im Zusammenhang. Um 18:00 Uhr trafen wir auf Ute und Werner und gemeinsam ließen wir uns Fisch und Seafood im Fish Deli schmecken. Dort gab es übrigens Rollmops, Matjes, Bismarckhering…..echt wahr!

Im Anschluss verschlug es uns ins Bräuhaus wo der Swakopmunder Rentneradel sei Feierabendbier genoss. 2004 haben mich keine zehn Pferde in das Etablissement bekommen, 2021 fand ich es lustig. Das es dort Haxe und Sauerkraut gibt, ist wohl für Alle klar?! Gut das wir pappe satt waren….

Unsere Retter in der Not:

Wir waren ziemlich platt und da es auf Sperrstunde zuging blieb es bei einem Bier. Am nächsten Tag wollten wir früh zu den Robben nach Cape Cross.

Das Frühstück am folgenden Tag war sensationell und um Klassen besser als in dem sauteuren Ding im Sossusvlei. Wir ließen es langsam angehen, fuhren erst gegen 8:30 die 130km zum Kreuzkap/Cape Cross. Dort lebt eine der größten Robbenkolonien der Welt. Ca. 250.000 Tiere halten sich dort „ all year round“ auf, die Männchen nur, wenn Brunftzeit ist.

Das Kreuz am Cape Cross wurde von den Portugiesen 1486 aufgestellt und von den Deutschen Anfang des 19. Jh. restauriert.

Die Strecke aus Swakopmund gen Norden ist nicht die Spannenste. Links hat man den tosenden Ozean, Salzgewinnungsanlagen und Minen. Ein paar Ferienorte wie Henties Bay oder Torra Bay vervollständigen die Strecke.Dafür ist die Straße gut befahrbar, leider ist die Strecke aufgrund des vielen Nebels sehr unfallreich. Auch wir sahen, wie ein Wrack abgeschleppt wurde, der Krankenwagen sehr langsam den Unfallort verließ….das Wrack sah fürchterlich aus. Der herrschte zwar kein Nebel aber ein typisches Nordseewetter erwartete uns am Morgen.

Kommen wir nun zu den Robben/ Ohrenrobben/ Seelöwen….es gibt mehrere Bezeichnungen für die Tiere. Egal mit wem man spricht, Jeder weist auf den fürchterlichen Gestank hin, den die Robben produzieren. Nicht nur lebendige Tiere liegen dort zu Tausenden herum, man sieht auch Kadaver,um den sich die Möwen streiten. Die Babies warten auf ihre Mamas, die alle im Ozean auf Fischfang sind. Diese sind leichte Beute für Schakale und Hyänen. Bis Oktober sieht man nur Muttertiere und Nachwuchs.
Als wir am Parkeingang ankamen, wurde uns freudestrahlend mitgeteilt, dass wir keinen Gestank zu erwarten hätten, da Wind und keine Sonne wäre. Erwartungsvoll fuhren wir zum Parkplatz, der bereits von den ersten Robben bevölkert wurden. Auch am Cape Cross lagen die Biester, die Picknikarea als auch den Steg haben sich die süßen Biester ergattert…eigentlich waren sie überall! Cuteness overload…ja wenn der Gestank nicht wäre. Man kann diesen kaum beschreiben…Pisse, Kacke, Kadavergeruch, irgendwas Süßliches ( vermutlich die Kadaver) und noch nen bissel Fischreste ….hm lecker. Auch Stunden später kann man den Geruch jederzeit abrufen.

Mathias hätte beinah die Robben beim einparken übersehen und ab diesen Moment hatten wir eh nur noch ein debiles Grinsen im Gesicht. Wir ignorierten den Gestank und stiefelten los.Verjagen tut man die Robben, indem man in die Hände klatscht oder mit einem Stock am Gitter des Steges entlangschlägt. Niemals die Viecher anfassen und bitte das Grinsen nicht aus dem Gesicht nehmen!Neben dem Gestank ist das Geschreie der Viecher unglaublich, wir drehten einige Filmchen mit dem Handy.

So,nun geht der Vorhang auf für die größten und niedlichsten Stinker des Universums:

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Zurück in Swakopmund befreiten wir uns von Schmutz und Gestank und starteten mit unserem Stadtbummel. Zunächst ging es zum schönsten Haus von Swakopmund und zur berühmten Jetty und dem Woermann Komplex.

Uns faszinierten die Wellen, der rote Sand in der Luft, die Aussicht….das Wetter war im Verlauf des Vormittags ein Träumchen geworden.

Da uns ein kleines Hungerchen quälte, gab es Kaffee und Kuchen im Culture Café. Dieses Café zeigt, wie toll sich NAM entwickelt hat.

Im Anschluss bewunderten wir einige achitektonischen Überreste aus der Kolonialzeit auf der ehemaligen Kaiser Wilhelm Str., jetzt Sam Nujoma. Ich gehe nicht auf jedes Haus ein, kann aber versichern, dort wo noch etwas an der Fassade/ Schaufenster etc. auf deutsch geschrieben steht, wir noch auf sicher deutsch gesprochen.

Am Tag zuvor waren wir in einer Galerie, wo uns ein Hund an der atûr begrüßte. Der Besitzer meinte nur im schönsten hochdeutsch „ da ist das Begrüßungskommitee“! Mathias war bei Leder Sibold und wir unterhielten uns sehr nett mit Tochter und Vater Sibold, Namibier durch und durch und dennoch deutscher als wir Alle zusammen.

Erwähnenswert sind noch der alte Bahnhof, die katholische und evangelische Kirche als auch ein paar kleinere Schònheiten und koloniale Peinlichkeiten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Der Leutchtturm ist ebenfalls der hübsch und Alles in Allem ist Swakopmund nen bissel das Warnemünde des Südens und keinesfalls afrikanischer geworden mit den Jahren.

Mathias kaufte sich bei Herrn Sibold tolle Tellies aus Kuduleder, seine Sneaker bleiben in Afrika. Sowohl mit Vater Sibold als auch Töchterchen nen netten Schnack gehalten……hätte auch Hannover sein können.

Gegen 18:00 Unr waren wir bei Pick‘n pay und bewunderten die Auslagen. Wir deckten uns mit Biltong, Cracker, Wasser für die nächsten Tage ein…..wir fahren wieder in die Wildnis.

Unser Abendessen wurde wieder im Fishs Deli gekocht, die Meeresfrüchte sind so günstig, da muss man zuschlagen. Eine Auster kostet rund 1€, die hier gezeigte Langust kam rd. 5€….wir ließen es uns gutgehen, Mathias ließ sich auch nicht das Matjesbrötchen entgehen.

Wir gingen an diesem Abend wehmütig ins Bett, gerne wären wir noch ein wenig länger in Swakopmun geblieben.

Namibia 2021, VI: Sossusvlei

Unser Abschied aus Lüderitz verzog sich schnell und schmerzlos. Wir gaben kurz nach 7:00 Uhr den Schlüssel beim Wachmann ab und kündigten der Katja aus Helmeringhausen unser Kommen an.

Mit einem Instantkaffee im Kopf und einem Salzcracker im Magen schmissen wir uns auf die Strecke, die allein bis Helmeringhausen drei Stunden dauern würde.

Bei Garub suchten wir nochmals die Wildpferde, wurden aber auch bei schönstem morgendlichen Sonnenlicht nicht fündig. Kurz am Abzweig hinter Aus wurde aus der Straße eine Piste oder Pad, wie man in Namibia so sagt. Die Straßen sind in Kategorien eingeteilt und das war immer noch ne C Pad….naja.

Nach rd. drei Stunden bogen wir in Helmeringhausen ein, welches irgendwie als Straßendorf durchgeht, aber eigentlich komplett nur Hotel ist. Alle Gebäude gehören zur Familie Basler, die das Anwesen von der Familie Hester abgekauft hat. Die Hesters, als Gründerfamilie von Helmeringhausen, hatten sich so zerknatscht, dass diese das Land nur noch loswerden wollten. Gut für Katja und Björn, die aus Lüderitz weg wollten. Björn als Baujahr 70’, bereits seit 1970 in Namibia und stolzer Besitzer der namibischen Staatsangehörigkeit, kann regulär Land kaufen. Ausländer dürfen das mittlerweile nicht mehr, Wohnungen ja, Farmen nein!

Katja ist 1990 über ein Programm nach NAM gekommen und am Ende einfach geblieben, Erzieherinnen wurden in Deutschland damals nicht gesucht. Das Björn in NAM hängen geblieben ist, lag daran, dass die Papiere des österreichischen Vaters und der tschechischen Mutter nicht in Ordnung waren, eigentlich wollte die Familie nach Neuseeland auswandern. 

Und wie haben wir die Zwei jetzt eigentlich kennengelernt? Auslöser war mal wieder ich, mit meinem Herz auf dem rechten Fleck! In meiner Namibia Facebookgruppe „Allein,- Individualreisende durch Namibia, Botswana und KTP“ suchte die Katja Jemanden, der zeitnah „runter“ fliegt und ein Buch und Katzenleckerlis mitbringen könnte. Ich meldete mich bei ihr, wir stellten fest, dass wir exakt über Helmeringhausen nach Sesriem fahren würden und eh ein Tankstop im Hotel notwendig wäre…..damit war der Deal geritzt, zumal das Hotel mit dem besten Apfelkuchen Namibias wirbt und klar war, das wir werden Hunger mitbringen. In den Tagen vor dem Abflug kam ein Päckchen aus MeckPom vom Sohnemann und eines aus Mainz von Katjas Mama und nun war es also an uns den Postmann zu spielen. Wer übrigens ein paar Infos zum Hotel haben möchte, schaut hier: https://www.helmeringhausennamibia.com

Außerdem habe ich den Auszug aus den Dumont Reiseführer beigefügt:

Wir wurden von Baslers freundschaftlich empfangen und gemeinsam hechelten wir den Dorftratsch durch.Meine These, alle Weißen kennen sich in NAM, wurde mal wieder bestätigt. Als wir Seeheim erwähnten kam von Björn nur „ hatte Zirk Schuhe an?“.

Ihr erinnert Euch an Seeheim und den Quarantänewirt mit niederländischen Wurzeln? Mathias hatte sich über die schlimmen Narben am Bein gewundert, zum Teil waren Wunden noch offen und insgesamt sah das Alles nicht gesund aus. Björn erzählte, dass die Ehefrau die Hütte 2018 abgefackelt hat und die Beiden sich so dermaßen in die Flicken bekommen hätten, dass der arme Zirk von Mirinda Kloppers förmlich aufgeschlitzt wurde, ein Messerstich sogar im Rücken landete….wilder Westen live, wir staunten nicht schlecht! Auch zu Coenie Nolte aus Keetmanshoop und zu Joaõ aus dem Portuguese Fisherman hatten die Beiden Stories zu erzählen und irgendwie erschien mir NAM wie ein Dorf. Ich möchte mal festhalten, diese Menschen wohnen Alle mehrere hundert Kilometer auseinander. Wir verplauderten unser grandioses Frühstück, erhielten Einblick ins Schulsystem (homeschooling zu 100%, Baslers mussten dafür eine eigene Schule gründen, die in ZA registriert ist), Post (kommt 1x die Woche) und wie sieht es eigentlich mit einkaufen aus? Björn ganz trocken „ ach letzte Woche war ich für eine Überweisung in Lüderitz, wir fahren 1-2x pro Woche!“ Nochmal zu Erinnerung, wir waren drei Stunden, oneway, an diesem Morgen unterwegs. Achja, Covid hatte die Familie ebenfalls erfolgreich ausgebrütet….erstaunlich, wir haben drei Menschen hier näher kennengelernt und Alle hatten den Virus, man kann es kaum glauben.

Nach 1,5 Stunden kam der Abschied, ich lege Jedem das Hotel in Helmeringhausen ans Herzelein, das nächste Mal bleiben wir ne Nacht bei Baslers. 

Wir tankten voll und schmissen uns wieder auf die Pad C27, die uns mit wunderschöner Landschaft und Eindrücke  aus der Namib ( Namib Rand Reservat) noch über  200km unterhielt.

Hightlight war sicherlich der Kadaver und die wilden Melonen und irgendwann, als wir tief in der Namib waren, sahen wir auch wieder Tiere: Oryx, Strauße und ein paar Zebras, jwd. Die Fotos sind alle nicht sonderlich brauchbar, noch wußten wir auch nicht, dass die Sossusvlei Lodge ein eigenes Wasserloch besitzt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Gegen 16:30 Uhr waren wir daaaa! 

Willkommen in unserer teuersten Hütte in diesem Urlaub und die Hütte war AUSGEBUCHT, wie wir beim Abendessen bemerkten( über 50 Zimmer, zu Covid Zeiten ein „no go“ dazu später mehr) Also lasst Euch erstmal in den Fünf- Sterne- Wüstenluxus verführen, die Preise waren eben im Januar sensationell toll…..jetzt im September ( Peakseason) horrend….aber lassen wir das, immerhin war HP inkludiert und wir hätten ja auch die 75qm Luxushütte mit dem Standardhüttchen tauschen können.

So wohnten wir nun erste Dünenlage, schicke Einrichtung, 30qm Bad mit zweifelhafter Badewanne ( hallo, wir sind hier in der Wüste) und fühlten uns für 10 Minuten mal ganz toll… 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Die Temperaturen sind ab jetzt übrigens recht nett,wir nähern uns wieder dem Wendekreis des Steinbocks, die Tropen kommen näher. Hier, in Sesriem waren 26- 28 Grad angekündigt, ab nächste Woche gehts dann hoch in die 30er. Die Nachtemperaturen liegen bei 6-9 Grad, also optimal.Frisch wird es für uns vermutlich nur noch in Swakopmund, da es am Atlantik niemals nie warm ist.

Wir erkundeten das Gelände, warfen einen Blick auf den Pool, der dem  Sternenbild des Kreuz des Südens nachempfunden wurde.

Am Ende landeten wir mit einem Bier in der Hand in vorderster Oryxfront und genossen die Landschaft  und die Tiere, die sehr nah an die Hütten und Hotelanlage herankommen, die natürliche Scham zw.Mensch und Tier ist hier nicht mehr vorhanden. Diese Erfahrung haben wir in der Kalahari nicht gemacht, wo die Tierchen sehr, sehr scheu waren und uns immer argwöhnisch beäugten. Habe ich bereits erwähnt, dass ich großer Oryxfan geworden bin? Die Viecher sind einfach foll….

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Unseren Sundowner nahmen wir bei einem grandiosen Sonnenuntergang ein, einmalige Wüstenatmosphäre.

Um 19:00 Uhr gab es ein wirklich gutes Buffet ( mal draußen unter freiem Himmel) mit Bedienung von diesem…..ganz im europäischen Mallorcastyle. Wir probierten Impala und natürlich das bewährte Oryx, welches mein Mann aber ausließ ( wir haben das Wild im Verdacht in Bezug auf seine Magenprobleme).

Neben uns saß ein unangenehmes, unsympathisches deutsches Paar, die mir bereits an der  Bar aufgefallen waren. Sie stark verrotzt, mit offensichtlichen Schmerzen/ Fieber und er laberte sie bzgl. des morgigen Programmes nur zu….Madame gehörte ins Bett, mit einem PCR Test in Hals oder Nase! Wir checkten den Mindestabstand und atmeten in die andere Richtung. Schnell verließen wir die Szenerie, es war uns zu voll, zu nervig am Buffet und vermutlich auch zu viruslastig! Wie die Dame durch das Fiebermessen beim Check In gekommen ist…… ? Im Bungalow gugelten wir mit Lysterine und hochprozentigem Gin, nachts fiel mir ein, dass so eine FFP2 Maske für den Shuttle zw. Parkplatz und Deadvlie wohl nicht die schlechteste Idee ist ( bislang waren wir hier nur mit medizinischen Masken unterwegs).

Die Nacht im Luxusbett war so lala, ab 2:00 Uhr war ich hellwach, wir gehen einfach viel zu früh hier in die Heia. Das Licht ist grundsätzlich zw. 19:30-21:30 Uhr aus…auch das ist Afrika!

Um 6:00 Uhr klingelte Gott sei Dank der Wecker, pünktlich um 6:30 saßen wir bei einem mehr als durchschnittlichen Frühstück, dieses enttäuschte. Am gestrigen Tag hatte der Rezeptionist uns erklärt,dass das Tor zum Sossusvlei um 7:30 öffnet…..nicht mit mir! Ich wußte noch aus 2004 ganz genau, dass die Bewohner der Luxuslodge und des  Campingplatzes als Erste los dürfen, weil diese bereits im NP liegen. Für uns Normalsterbliche öffnet dieser mit Sonnenaufgang, der gegen 7:10 Uhr „losgeht“. Wir waren tatsächlich der erste Wagen, der vor dem Tor stand. Die Kiddies der Nationalparkverwaltung wurden gerade für die Schule in den Schulbus gesetzt, wir verabschiedeten die Kinder mit viel WinkeWinke. 

Der NP Ranger vergab uns die Nr. 1, die beim Herausfahren aus dem NP wieder wichtig werden würde und wir waren um 7:11 auf der Pad. Unsere Entscheidung, nicht auf die Düne 45 hinauf zu laufen, sondern direkt zum Deadvlie durchzufahren, war goldrichtig!

Wir fuhren zügig die 60km bis zum zentralen Parkplatz. Unterwegs hielten wir an zwei Dünen, eine davon die berühmte 45….schossen ein paar Bilder und fuhren zielstrebig weiter. Wir trafen, durch Zufall, das nette deutsche Paar, welche mit uns in der Gondwana Lodge gewohnt hat. Auf dem zentralen Parkplatz stiegen wir demzufolge zu Viert in einen der Shuttle, die uns durch die Sandpiste zu dem Dünenfeld brachten, welches es zu überwinden gilt, sofern man das Dead Vlie erleben möchte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Kurz zum Sossusvlei, hierbei handelt es sich um die höchsten Sanddünen der Welt, manche sind über 300m hoch. Diese befinden sich in der ältesten Wüste ( Namibwüste)  der Welt.  

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Das Sossusvlei ist eine Lehmsenke und 2021 aufgrund der starken Regenzeit nach über 20 Jahren mal wieder voll Wasser gelaufen. 

Um zum Deadvlei zu kommen, muss man ca. 20min. im tiefen Wüstensand, mehrere Dünen überwinden, teilweise sehr schweißtreibend, zumal wir noch dick angezogen waren. Es waren rd. 30 Grad angesagt, morgens zeigte das Thermometer noch 6 Grad und um im offenen Pick Up zu fahren, ohne die entsprechenden Klamotten an zu haben, sind wir nun doch mittlerweile zu alt :0)!

Hat man den schweißtreibenden Marsch zum Deadvlei bewältigt, eröffnet sich ein Panoramablick, den ich 2004 und auch 2021 einfach nur unglaublich fand.

Die große Angst, auf den Wanderzirkus vom gestrigen Buffet zu treffen, verschwand mit Ankunft am Deadvlei. Mit uns war nur noch eine  französische Familie im Vlei. Der Rest bestieg Dune 45, Big Daddy oder Big Mama…. Eine deutsche Reiseguppe kam uns bereits wieder entgegen, uff Glück gehabt!

Während ich 2004 mehr das große Ganze UND den berühmten Baumstamm ablichtete, konzentrierte ich mich beim zweiten Mal auf die Kleinigkeiten….ohne, dass der berühmte Stamm zu kurz kam! Taucht ein, in die Farben der Wüste:

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Gefühlt 500 Fotos später begrüßten uns die Dünenbesteiger und wir zogen es vor, zum Sossusvlei zu fahren und das wenige Wasser im Vlei zu bewundern! Das hier gezeigte Bild ist historisch, sofern der namibische Sommee 21  ein Ausrutscher war.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Mit noch mehr Fotografien aus einem der wunderschönsten Eckchen dieser Welt und dem Glück auf Oryxantilopen zu stoßen kamen wir schlussendlich auch an der Düne 45 an.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Ich verzichete auf den Aufstieg (45min. für 170m), den hatte ich 2004 im Sandsturm hinter mich gebracht und brauchte diesen nicht mehr um 11:30 Uhr vormittags. Mathias versuchte sich an der ersten Steigung,vollzog aber nicht den gesamten Dünenkamm.

Car No.1 war um 12:00 Uhr wieder aus dem NP Register ausgetragen, der nächste Weg war die Tankstelle von Sesriem. Wir bemerkten, dass unsere Tankanzeige wohl defekt ist. Es war nicht möglich, den Tank voll zu bekommem….sei es drum, nun müssen wir eben auf die abgerissenen Kilometer achten. Wir nehmen sowieso fast jede Tanke mit, in der Wüste will man nicht ohne Diesel stehen.

Der restliche Tag ist schnell erzählt. Wir hatten ein Burger Lunch ( mehr Auswahl gab es leider nicht) mit Blick auf die Oryx in der Anlage und ein SchlumLum in unserer Luxushütte. Der Nachmittag verflog mit der Sichtung unserer Bilder, wir waren begeistert….

Gegen 18:00 Uhr nahmen wir wieder einen Sundowner an der Bar, erste Reihe zur Natur und genossen den letzten Abend im Süden von Namibia.

Hab ich mal, erwähnt, dass ich Oryxantilopen große Klasse finde?

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Zum Abendessen war nicht der Wanderzirkus auf Tour sondern der russsiche Staatszirkus! Ein unflätige Reisegruppe ohne Masken, Anstand, Abstand, mit saumäßigen Tischmanieren hielt die Lodge in Trab. Champagner u nd Tequila flossen in Strömen, wir verzogen uns an die Rezeption, da wir die besoffene Truppe nicht ertragen wollten.

Unser Fazit zur Sossusvlei Lodge, wundervolle Location, tolle Hütten mit allem Schnick u. Schnack. Liebes Personal, welches sich große Mühe gibt. Am Ende bleibt aber festzuhalten, dass dies aber auch auf ALLE anderen Anlagen zutraf, das Frühstück sogar um Klassen schlechter war, als in den anderen Häusern. Also bleibt festzuhalten, dass was das Ding teurer war, war sie nicht besser!

Mit dem Süden verabschieden wir uns nun auch von den sehr guten aber auch sehr teuren Anlagen. Im Norden ist es wärmer des nächtens und bei unserer Entscheidung spielten eher die Lage oder auch die Individualität eine Rolle ,stay tuned…..

Namibia 2021, V: Lüderitz u. Kolmanskoop

Leider hatte sich Mathias beim letzten Abendessen in der Gondwana Canyon Lodge den Magen verhunzt! Die Nacht war demzufolge eher unruhig, mein lieber Mann pendelte zwischen Bad und Bett.

Um 6:30 Uhr war die Nacht dann auch leider schon vorbei, ein langer Tag stand uns bevor. Das Frühstück war eher eilig, ich konnte es wenigstens noch genießen, Mathias bekam nichts herunter…..was allerdings oll gewesen ist, wir wissen es nicht! Wir haben Beide identisch das Gleiche gegessen.

Und so schön verabschiedete sich die Canyon Lodge im Morgenlicht…

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Die Fahrt stellte uns vor ein paar Herausforderungen, da sowohl das Navi als auch google maps noch die alte C17 nach Seeheim als passende Route angaben.Diese sollte man aber tunlichst nicht nehmen, da das letzte Stück lebensmüde ist. Gott sei Dank warnte die namibische Verkehrbehörde vor diesem Stûck Straße und packte ein Straßenschild mit dem Hinweis „most dangerous and risk for life“ an den Straßenrand. Brav fuhren wir also über Naute Kristall und Naute Damm und schlugen zum ersten Stop in Seeheim auf.

Seeheim liegt in einem Talkessel und ist eigentlich nur noch ein Hotel. Nen bissel kann man den alten Dorfkern erkennen, fast hätte Seeheim Stadtcharakter erlangt, neben zwei Hotels war auch ein Bordell im Betrieb. Der Name Seeheim wurde von den deutschen Schutzsoldaten verliehen, da bei Hochwasser des Fishriver regelmässig die umliegenden Felder unter Wasser standen und Seeheim zur Insel wurde. Der richtige Glanz wurde Seeheim durch den ersten Weltkrieg verwehrt, heute ein staubiges Fleckchen auf der Landkarte.

Das Hotel ist eher bescheiden, brannte in 2018 mal ab und gehört einem putzigen weißen Namibier (Zirk Kloppers) und dessen herzigen Hund (Eloy) , die sich Beide zu uns gesellten.

Mr. Kloppers erzählte über die Covid Zeit in NAM, das Hotel war Quarantänehotel für Busreisende…1800 Menschen hat er beherbergt, er selbst ist auch schwer an Covid erkrankt ( O- Ton „If you don‘t die of it, you wish to die, because you feel so terrible), will sich dennoch nicht impfen lassen. Die Story über die Quarantäne war allerdings spannend. Alle Reisenden die in Kapstadt in einen Bus nach NAM steigen, müssen ein negatives Testergebnis vorweisen. Leute, die später zusteigen, müssen spätestens an der Grenze das Testergebnis vorweisen. War ein Passagier positiv, wanderte der gesamte Bus in Quarantäne und wurde in Seeheim mit Porridge und Spaghetti Bolognese versorgt. O-Ton „vier normale Gäste sind aufwendiger als ein volles Haus mit Quarantänegästen“. Seiner Ansicht nach, hat die dritte Welle insbesondere die weiße Bevölkerung getroffen, die ( ähnlich wie bei uns) an den Maßnahmen zweifeln und sich an keine Auflagen mehr halten. In Namibia hat statistisch jede Familie Erkrankte oder Tote zu beklagen, hier hält man sich strikt an die Auflagen ( Maske, z.T Fieber messen, Hände immer desinfizieren, Ausgangssperre).

Leider konnten wir nicht weiter plaudern, wir mussten noch über 300km fahren.

Mathias hockte sich unweit des Hotels neben den Wagen…Übelkeit und Durchfall machten ihm weiterhin das Leben schwer.

Die B4 war super zu befahren, fast wie eine europäische Schnellstraße. Wir waren in der Namibwüste angekommen, die anfänglich recht unspektakulär wirkte und immer besser wurde! Wir hielten dennoch nicht mehr für Fotos an, beide Bilder stammen aus dem Handy und während der Fahrt.

Wir fuhren über Aus nach Garub/ Garug und hielten an der alten Zugstation. Ein beliebtes Fotomotiv, für das man bereits ins Diamantensperrgebiet muss, quasi die falsche Seite der Schnellstraße. Obwohl es keine Klunker mehr in Lüderitz und Umgebung gibt, ist ein riesiges Areal immer noch nicht frei zugänglich. Dies soll sich zukünftig ändern, noch benötigt man einen Permit für das Sperrgebiet. Die Geisterstädte Ponona u. Elisabeth Bay als auch der Bogenfels sind bis heute, nur im Rahmen von organisierten Touren erlebbar.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Weitere Bahnstationen lohnen zu keinem Fotostop, haben aber so romantische Namen wie :Bucholzbrunn, Ausweiche, Rotkop, Grasplatz und natürlich Kolmanskoop ( damals noch Kolmanskuppe) die alte Geisterstadt und Ziel für den zweiten Tag in Lüderitz.

Wir hielten auch Ausschau nach den berühmten Wildpferden der Namib. Hier streiten sich die Geister, die einen sagen die Pferde stammen vom Schloß Dusiwib und wurden von den deutschen Besitzern, nach Ende es ersten Weltkrieges, sich selbst überlassen, Andere behaupten, dass die Pferde Nachkommen von Garnisonseinheiten sind, die ebenfalls nach dem Ende der Kolonialzeit einfach freigelassen wurden. Die dritte Variante fantasiert von einem untergegangenen Schiff….egal wie die Geschichte wirklich war, bis zu 350 wilde Pferne soll es in der Namib geben. Die Tiere haben sich angepasst, erhalten Wasser über die Wasserleitung bei Garub. Wir hielten natürlich Ausschau und sahen genau ein Pferd……Hunderte von Metern entfernt, ohne Parkmöglichkeit. Das Abenteuer Wildhottehü verlagerten wir also auf unseren Abreisetag, eventuell haben wir dann mehr Glück.

Lüderitz kam auf dem ersten Blick sehr deutsch und ein wenig heruntergekommen rüber…..viele Jugendliche und offensichtliche Suffkis turnten in den Straßen, die hier Bismark, Nachtigall, Moltke, Hafen, Nest oder Bahnhof Straße heißen.

Wir wohnten in der Inselstraße im Cormorant House ( im kapholländischen Stil) und haben wieder richtig Glûck gehabt, schaut selbst:

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Wir mussten keider nochmal los, das Café Daily Delis verkaufte die Permits für Kolmannskoop. Wir wollten mit Fotopermit in den ghosttowm, nicht organisert.

Den späten Nachmittag verschliefen wir, echtes Sightseeing gab es erst am Folgetag.

Um 17:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Waterfront. Dort bewunderten wir das Woermannhaus und den Hafen. Insgesamt wirkte Lüderitz wie ein deutsches Seebad an einem kalten Sommertag.

Unser Abendessen wurde uns im Restaurant Essenzeit serviert, Zeit für Fisch. Da Mathias weiterhin schwächelte, genoss ich ein paar Scampis mehr…..man war das lecker. Übrigens kam die Fischplatte für zwei Personen, inkl. Austern, unter 20€. Auf dem Bild sieht man nur eine Portion, bitte im Geiste verdoppeln.

Um 19:30 lagen wir im Bett, leider ist es weiterhin frisch des nächtens…..der Sommer ist hier noch fern.

Unser Wecker klingelte um 7:00 Uhr und mit einem schnellen Kaffee und Cracker zogen wir von dannen. Wir schafften es noch vor 8:00 Uhr auf dem Gelände von Kolmanskoop// Kolmanskuppe zu sein und waren tatsachlich die Ersten und allein! Die Geisterstadt hat schon was, Anlaufstelle von Möchtegern,- Hobby,- u. Profifotografen war es auch mir bereits seit Jahren ein Anliegen, mal hier UNGESTÖRT umherzustreifen.

Das schafft man tatsachlich nur mit einem Fotopermit, der es erlaubt vor und nach den offiziellen Öffnungszeiten auf dem Gelände zu sein. Nachmittags nehmen aber die Stürme vom Atlantik zu, demzufolge war klar, dass wir vormittags dort sein werden.

Kurzer geschichtlicher Abriss zu Kolmanskoop: Der Ort hatte seine kurze Blütezeit während des Diamantenrushs rund um Lüderitz. Ungefähr 300 Familien, zumeist Deutsche, wohnten in dieser kleinen Edeloase, die ein Kasino, Schwimmbad, Kegelbahn, elektrisches Licht, Schulen, Zugverbindungen nach Lüderitz und Keetmanshoop ihr eigen nennen konnte. Trinkwasser wurde dort entsalzen, eine Eisfabrik tat ihren Dienst. In den Analen steht geschrieben, dass die Damen die neueste Pariser Mode trugen, der Reichtum offen zur Schau gestellt wurde. 1918, nach dem ersten Weltkrieg war damit Schluss, 1950 wurde der letzte Diamant gefunden und die Förderung beendet. Die schicken Hütten im Wannseestil verkommen so nach uns nach, Vieles wurde herausgetragen und als Baumaterialien genutzt.

Einige Häuser sind mittlerweile meterhoch versandet, ein Traum für Fotografen.

Die hier gezeigten Bilder sind weder sortiert noch vollumfassend. An diesem Ort sind fast 500 Bilder entstanden, dass hier ist nur eine zusammengesuchte kleine Auslese.

Und ja, wir sahen Spuren im Sand……..
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Von außen sehen die Häuser fast noch intakt aus, interessant ist, dass sich zum Teil der Wüstensand meterhoch auftürmt. Bei einigen Häusern sieht man, dass diese länger, als bis 1918, genutzt wurden. Mathias schaute sich gaaanz genau die noch vorhandenen Stromleitungen und Steckdosen an.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
der Sand liegt fast einen Meter hoch.

Wir trugen natürlich feste Boots, gingen dennoch nicht tief in den Sand hinein. Erstens wußte man nie, wie der Boden beschaffen ist, Zweitens sahen wir mehr als eine Schlamgenspur im Sand. Neben den Hyänentapsen keine so angenehmen Zeitgenossen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Einiger Gebäude wurden auch saniert und als Museum genutzt, es gibt eine restaurierte Kegelnahn und Turnhalle. Diese Bilder lasse ich aus, sie sind eher langweilig.

Ebenfalls restauriert ist der alte Bahnhof,semirestauriert die Eisfabrik und der Fleischer.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Anbei noch ein paar Bilder aus dem Museum, untergebacht in den ehemaligen Umkleiden der Turnhalle. Die Schulzeugnisse fand ich klasse….aber auch die Sektion über die Versuche Diamanten aus dem Sperrgebiet zu schmuggeln.

Wir frühstückten auf dem Gelände und zogen von dannen, als die Tourigruppen einfielen.

Unser Weg führte uns an der Lüderitzbucht vorbei zum Diaz Point. Auf dem Weg sahen wir die ersten Flamingos. Leider hatten wir kein Teleobjektiv dabei, die Bilder sind stark „herangezogen“…..ich hoffe auf das Federvieh ins Walvis Bay und auf KEINEN Nebel. 2004 wurden die die Vögel quasi von der grauen „ Suppe“ verschlungen.

Am Diaz Point erwartete uns eine steife Brise, die erahnen lässt, wie kalt das Wasser in diesen Breitengraden ist Der Beruwela Strom ist für das Wetter an der Westküste Namibias verantwortlich. Der gleiche Strom ist auch dafür verantwortlich, dass man in Lüderitz die frischesten Austern weltweit bekommt.

Warum Diaz Point? Nicht Alfred E Lüderitz war der Erste der hier auf Land stieß und eine Siedlung gründen wollte, nein Bartholomé Diaz landete 1488 hier an und suchte Schutz vor dem unberechenbaren Wetter. Er stellte ein Kreuz auf, welches mittlerweile rstauriert wurde. Die Besucherbrücke ist eingestürtzt, man muss nen bissel kraxeln, um ganz zum Kreuz zu kommen.

Kommen wir nun zu Lüderitz! Dem Grunde nach liegt hier die Wiege von Deutsch- Südwest- Afrika.

Alfred E. Lüderitz kaufte 1886 das Land dem Nama Häuptling Afrikaner Jonker ab, haute diesen mächtig übers Ohr und forderte bei Bismarck Schutztruppen an, da die Briten die Küste massiv patrouilliertem und für sich beanspruchten. Bismarck gab nach und schickte Soldaten nach Lüderitz. Zur Blüte kam der Ort aber erst mit dem Diamantenrausch rund um den Ort und es entstanden schicke Stadtvillen, Banken, Post und Eisenbahn.

Lüderitz ist auch heute noch gefühlt ziemlich deutsch, auf dem Weg in die Stadt konnten wir insbesondere die dt. Radiosender wie DW und Hitradio Namibia besonders gut empfangen. Wie beschrieben,sieht man an den Straßennamen noch das kulturelle Erbe, die Villen werden gepflegt, einige Beitriebe sind weiterhin deutsch. Das absolute Wahrzeichen der Stadt ist die Felsenkirche.

Im Corner Cafe genossen wir Möhrenkuchen und die strahlende Sonne. Dem Grunde nach ist es nicht kalt, lediglich der Wind erinnert an Nordsee im November.

Den späten Nachmittag verbrachten wir in unserer Unterkunft, abends gingen wir im Portuguese Fisherman essen, essenstechnisch wohl die allerste Wahl für Lüderitz. Unse drei Gänge ( 4 Austern, Octopus mit PeriPeri und Cataplana) kamen mit Getränken 38€, nie war eine Cataplana außerhalb Portugals wohl leckerer. Das der Chef in Groß Ziethen gewohnt hat, ziemlich gut deutsch sprach und ein herzensguter Mensch ist, machte den Abend noch schöner. Hinzu kamen die entzückenden Kellnerinnen, die so unglaublich frech, niedlich und charmant rüberkamen…..es war eine wahre Freude.

Unsere Zeit in Lüderitz geht zu Ende, es folgt wieder die Wüste. Unsere Schleimhäute werden es uns übel nehmen, meine Nase hat das Wüstenbreak echt gebraucht. Für alle Nachahmer empfehle ich drei Nächte, wir wären gerne ins Sperrgebiet gefahren oder hätten uns die kleinen Frackträger ( Pinguine) angesehen.

Namibia 2021, IV: Fishriver Canyon

Das wir in unserer letzten Nacht in der Kalahari nicht froren, lag nicht an der Außentemperatur ( es begrüßten uns -1 Grad am 01.09.21) sondern an der guten Isolierung unserer Zelthütte, man mag es kaum glauben! Zeitweilig hatten wir 28 Grad in unserer Behausung, Mathias wurde bei den Temperaturen schon ganz närrisch und stellte die AC auf 20 Grad. Die Heizdecken (echt wahr) blieben unbenutzt.

Frühstück gab es um 7:00 Uhr und gegen 7:30 Uhr waren wir „on the road“ zum Fishriver Canyon.Wir verabschiedeten uns herzlich von den Mädels, eine sehr gute Bewertung ( grandioses Preis ,u. Leistungsverhältnis) bei booking.com ist ihnen sicher.

Die Kilometer zogen sich, von der Torgos Lodge nur bis Koes waren wir bereits gelangweilt, über eine Stunde benötigten wir bis zum Abzweig auf die C17. Gott sei Dank wurde die Szenerie interessanter, weiße Straße, blauer Himmel, rote Erde…..mein Herz schlug wieder höher.

Kurz vor Keetmanshoop erheben sich links und rechts die Steinformationen des „Giants Playground“. Hier führt ein Rundweg durch, den wir allerdings nicht fanden, aber auch nicht wirklich suchten. Es war Mittagszeit und gnadenlose 30 Grad ( ja wirklich) ballerten auf unseren Schädel. Der Lichteinfall ist, bekanntermaßen, gegen 12:00 Uhr mittags ebenfalls nicht zu empfehlen und so begnügten wir uns mit „Straßensightseeing“ „von außen“…..wohlwissend ( also vermutlich nur ich) was uns am Nachmittag in unserer Lodge erwarten würde.

Eine ganz andere Nummer ist der Quiver Tree Forest ( Köcherbaumwald) den man unbedingt besuchen muss, egal zu welcher Uhrzeit. Besonders beliebt ist das Ding zum Sonnenuntergang, was aber eine Übernachtung in Keetmanshoop zur Folge hat. Die Dame (Coenie Grote) am Eingang hatte eindeutig deutsche Wurzeln, sie wechselte umgehend in unsere Muttersprache und erklärte uns etwas zu den Bäumen und gab Weganweisungen über die Farm ( höchstwarscheinlich die eigene).

Mit Begeisterung schauten wir uns die Aloen an, über 300 Stück nennt die Farm Gariganus ihr eigen. Unser Fotgrafenherz schlug höher, darauf ge…… das es mittags um 12:00 Uhr war.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Der nächste Stop war in Keetmanshoop, wir tankten Namibi auf, sicher ist sicher. Die Stadt war eher unscheinbar, viel Leichtbauweise und ein Blick auf den Township von der Hauptstraße. Das muss man in Kauf nehmen, wenn man den Köcherbaumwald am späten Nachmittag besucht. Keetmanshoop wurde übrigens vom Kaufmann Keetmann aus good old D finanziert, ohne selbst jemals vor Ort gewesen zu sein. Ob die Hoffnung (hoop) in Erfüllung gegangen ist?

Unterwegs wurde uns der beste Apfelstrudel von Namibia angeboten, wir überfuhren den Trockenfluss Kaiserkrone und überquerten den Nautedamm, hinter der Staumauer. Dieser ist der zweitgròßte Damm in NAm und staut den Löwenfluss.

Hinter der Staumauer erwartete uns Naute Kristall, ein herbeigesehnter Stop, leichte Müdigkeit und die Hitze  schafften Pilot und Copilotin. Dort gab es nicht nur einen heiß ersehnten Kaffee und Kuchen, nein….Naute Kristall ist eine Destillerie mit deutschen Besitzern die wiederum mit einem Händchen für Brandy UND dem ersten Gin, dem NAMGin gesegnet sind. Neben zwei Kostpröbchen im Köpfchen landeten auch zwei Fläschchen in Namibi….bemerke, es sind wirklich nur Fläschchen, medizinisch dosierte Einheiten.

Die letzten 100 km waren wieder spannender, eine Straußenfamilie mit 12 Mitgliedern schoss vor uns, über  die Straße, und irgendwann befanden wir uns im Gondwana Canyon Park. Dieser wird auch „zweites Etosha“ genannt, die Gondwana Collection hat ganze Arbeit in der Wiederansiedlung von wilden Tieren geleistet. Der Park kommt ohne Zäune aus, sogar das Spitzmaulnashorn hat hier wieder ein Zuhause gefunden. Uns begegneten auf dem Weg zur Lodge aber nur Springböcke und Oryxantilopen.

Es ist Zeit einen kleinen Exkurs zur Gondwana Collection zu machen. Vor 20 Jahren gegründet, unsere Canyon Lodge war das erste Experiment, hat sich die Gondwana Gruppe dem Naturschutz und dem Schutz von Namibia als Ganzes verschrieben. Die Lodgen sind alle an mehr oder weniger exponierten Stellen entstanden, Außenstehende würden sagen „hier kann man so ein Ding nicht hinstellen“….die Häuser liegen nicht unbedingt zentral, meistens auf unwerten Bauland und sind alle etwas gaaaaaanz Besonderes. Zum Teil werden alte historische Gebäude in den Gesamtbau integriert oder wieder restauriert. Die Gondwana Collection ist keine Kette, sondern ein Zusammenschluss mit harten Auflagen. Gondwana organisiert z.B. die Impfkampagne in NAM, stellt Zelte und med. Equipment zur Verfügugn. Gondwana arbeitet ökologisch und versucht sich selbst zu versorgen. Unsere Lodge am Fischriver Canyon ( Canyon Lodge) gehört zu einer von drei Lodgen in der Umgebung ( Canyon Roadhouse, Canyon Village und Canyon Lodge). Diese Häuser werden von einer eigenen Farm versorgt, einer Musterfarm mit Ausbildungsplätzen und einer ökologisch verträglichen Denkweise. Auch dort kann man übrigens wohnenLediglich 30% Zukauf muss realisiert werden, dieser erfolgt über Südafrika, da ZA einfach logistisch näher dran ist und man unnötige Transportkosten einsparen will. Später stellten wir fest, dass um jede Toilettenpapierrolle ein Bändchen gezogen wurde, das ein Abreißen von mehr als vier Blätter quasi unmöglich macht……

So weit so gut….wir passierten also das Roadhouse, welches wir uns am nächsten Tag mal genauer ansehen wollten und bewunderten die Gesteinsformationen rund um das Canyon Village. 

Einer dieser Haufen ist die Heimstätte der Canyon Lodge, die sich rund um ein altes deutsches Farmhaus gruppiert hat.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Die Gebrüder ( Name ist mir entfallen) bauten die schicke Hütte anno 1908 und lebten dort bis nach dem ersten Weltkrieg. Das Bettgestell auf dem Dach zeigte jeder holden Maid schon von Weitem, dass die Herren unverheiratet waren. Wo allerdings die holde Maid herkommen sollte, ist für mich unerklärbar.

Auch innen hat sich das Haupthaus den Charme von anno 18 Zopf erhalten, eine Sammlung von alten, deutschen Devotionalien erwartet den zahlenden Gast. Apropos zahlen, die Lodge ist, trotz des etwas tuffigem Charme recht hochpreisig, fast 230€ fallen hier pro Nacht an. Das Ambiente dieses Hauses bringt es aber wirklich in ALLE Reiseführer und nicht selten habe ich in der Phase der Reiseplanung von erfahrenen Namibialiebhabern gehört „Canyon Lodge das ist ein Highlight für sich“.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Und so war es dann auch für uns, die sich nicht nur an den Klippschliefern erfreute sondern tatsächlich auch die Wunschütte, ohne vorherige Wunschäußerung, bekamen. Es gibt Hütten, die immer im Schatten liegen und dann gibt es die Nummer 11….malerisch von Hinkelsteinen umgeben, sonnig mit gutem Überblick und Anspruch als Fotomodell. Die Nummer 10 hätten wir auch genommen, weiter oben ist aber dann doch noch schöner.  Wir waren begeistert, in den Hütten wird 18dunnemal zelebriert, alleine die Nachttischlampen erinnerten an längst vergangene Zeiten, die Bettwäsche mit eingestickten Zebras, ein Traum und man beachte die Steine in Zimmer und Dusche…..ja, die Hütten wurden um die Gesteinsbrocken herum gebaut! Der Charme also tuffig nostalgisch, ganz so gewollt vom Eigentümer, weg vom Kalahariachick der Game Lodge. Hier wurden uns vergangene Zeiten vorgeksukelt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Wir erkundeten das Gelände und waren uns einig, hier liegt der echte Giants Playground.

Am ( Infinity) Pool tummelten sich tatsächlich ein paar Sonnenanbeter, uns dürstete aber nach Windhoek Lager und Internet. Nach drei Tagen Abstinenz wollte der Blog gepflegt werden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Übrigens, auch die Tierwelt der Lodge soll zu ihrem Recht kommen, der nächste Verwandte der Klippschliefer ist übrigens der Elefant….nur mal so nebenbei!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Gegen 19:00 Uhr gab es ein wirklich gutes Buffet, mit Allem was das Herz begehrt.Mathias forderte sogar einen nicht vorhandenen Kuchen mit Vanillesoße ein, den wir nicht auf der Rechnung wieder fanden….

Hochbegeistert schlüpften wir in unser  Bett, das erste Mal ohne Socken, Schal und Fleece.. Wir verzichteten auf die zweite Decke und AC….mutig waren wir :0)….und bereuten es auch in der Nacht nicht.

Um 7:30 Uhr klingelte der Wecker, wir ließen es langsam angehen und gingen erst nach 8:00 Uhr zum Frühstück. Die Meisten waren bereits abgereist, unser Ziel für heute war ziemlich klar und einfach gestrickt…..

Erst an den zweitgrößten Canyon der Welt, im Anschluss ins Gondwana Roadhouse für Bier und vermutlich Roadhouse Lunch.

Gesagt, getan…..um 10:00 Uhr waren wir unterwegs und rissen die rd. 20km nach Hobas ab. Dort zelebrierte ich ein Wiedersehen mit dem alten Campingplatz von 2004. Wie alle NWR Anlagen hat dieser mal bessere Zeiten gesehen, meine geliebten Poolregeln auf deutsch waren jedenfalls abmontiert.

Am Canyon nahmen wir mehrere Möglichkeiten für gute Fotos mit und drehten doch nach der Stunde der Schlucht dem Rücken zu.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Übrigens, der Canyon ist 130km lang, darf nur in den Wintermonaten Mai- August begangen werden und hat weder Sonnenaufgang noch Untergang, da er von Nord nach Sûd verläuft. Kurz und gut, der Canyon ist hübsch und beeindruckend, ihm fehlt aber eindeutig das Spektakuläre eines Grand Canyons oder eines Barrancas del Cobre ( Kupfercanyon). Zu dieser Erkenntnis war ich in 2004 bereits gelangt und diese hat sich auch in 2021 nur wenig geändert. Was eindeutig besser war, war die Tageszeit für den Canyon, diesmal am Vormittag, störten keine lästigen Schatten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Kommen wir nun zum Roadhouse….ein altes, echtes Roadhouse was so vor sich hingammelte, bis ein fündiger Geschaftsmann ein witziges Hotel und Restaurant daraus bastelte. 2004 war dieses Etablissement noch nicht eröffnet, nun gehört es zur Gondwana Collection und wie ich eingangs beschrieben habe, alle Häuser in der Collection sind etwas Besonderes, dieses hier alle Male:

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Und nun das Ganze von innen:

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Nebenbei gesagt, das Essen war sehr gut und auch die Zimmer sehen ordentlich aus. Wer also die Preise der Canyon Lodge nicht zahlen möchte, sollte es mit dem Roadhouse versuchen.

Und das Beste kommt zum Schluss, zwei superniedliche Hunde gehören zum Etsblissement.

Zurück in der Canyon Lodge hatten wir wieder mal viel Spaß mit den „Locals“, die uns den Coockie zum Kaffee wegstibizen wollen. Die Klippschliefer waren weiterhin lustig und die gechillte Echse ließ sich selbst mit einem. 40mm Objektiv ablichten, man kam zentimeternah an das Vieh heran.

Unser Nachmittag ist schnell erzählt, ich genoss eine heiße Dusche und ein Nachmittagsschläfchen. Leider schlägt das Wetter mal wieder um, die nächste Kaltfront naht…..wir packen die Sommersachen wohl wieder ein.

Die Lodge war merklich leerer, gestern waren tatsächlich zwei Reisegruppen am Start gewesen, natürlich Deutsche. Wenn nicht Deutsche, dann Schweizer oder Südafrikaner…..nun ja, es waren nur noch vier Plätze belegt, angesichts von Corona und Co nicht die schlechteste Idee.

Aufgrund der wenigen Gäste gab es an diesem Abend Menü, viergängig! Neben dem Salatbuffet wurden wir mit gefüllter Tomate, Erbsensuppe, Kudusteak und Gem Squash sowie Flan verwöhnt…..so langsam müssen wir kürzer treten, das Essen ist einfach zu gut in diesem Land. Wo soll das hinführen? Es kneifen mittlerweile alle Hosen! Da es nun für zwei Nächte ans Meer geht, werden wir auf Fisch umsteigen….wir freuen uns.

Namibia 2021, II: Berlin- Windhoek

Unsere Reiseplanung war turbulent, unser Abreisetag war irgendwie nicht besser. Bereits um 5:00 Uhr lag ich in der Wanne, obwohl ich erst zu 06:30 Uhr den Wecker gestellt hatte.

Mathias fuhr um 7:30Uhr zum HNO Arzt, bei ihm hatte sich im Rachen ein Abzess oder so gebildet…..leider bis zum Rand mit Eiter gefüllt! Damit will man nicht fliegen! Danach musste sich der arme Kerl durch den Verkehr bis nach Charlottenburg quälen, um an seinen neuen Rechner zu gelangen. Cyberport hatte überpünktlich geliefert, gut für Mathias….achja, der Abzess war übrigens ein Mandelstein, Sachen gibts!

Die Inzidenz lag am Abflugstag bei 47, gespannt wartete ich auf die Ankündigungen des RKI.

Der Wetterbericht für Windhoek versprach knalle Sonne, die Temperaturen lassen leider am Samstag zu wünschen übrig, den grandioen Pool lassen wir wohl eher ausfallen! Ich frage mich, wie wir im Zelt (ja, Luxuszelt mit Bad ) durch die Nacht kommen werden?

Um 12:00 Uhr kam meine Mama und holte unser total aufgeregtes Hundemädchen ab, die uns nicht eines Blickes zum Abschied würdigte…..Mademoiselle zog von dannen,tschüß Emily! Gegen 14:00 schneite mein Schwiegervater, zusammen mit einem grandiosen Regenschauer herein und brachte uns, theoretisch viel zu früh zum BER. Allerdings stellte sich das frühe Erscheinen als Glücksfall heraus, wir wurden umgehend unsere Rucksäcke los und konnten somit auch schnell durch die Sicherheitskontrolle. Da wir noch viel Zeit hatten, inspizierten wir den Foodcourt, der auf jeden Fall besser als die Klos war. Leider hatten wir keinen Hunger und kehrten demzufolge auch nicht beim Asiaten ein, ein Umstand den wir wenig später bereuen würden.

auf gehts nach NAM!

BER verabschiedete uns würdig zwischen zwei Schauern, im Bild sieht man bereits unsere LH.

Der Flug nach FRA war mit 45 Minuten angezeigt, dauerte am Ende dann doch ne Stunde, da wir ein Gewitter über Frankfurt umflogen. 

Das letzte Mal war ich 2006 auf dem Megaflughafen, damals wurde gebaut, heute wurd gebauf….es hat sich nichts geändert. Wir liefen uns nen Wolf von einem Gate zum Anderen, die Auswahl an Essen war schäbig, wir blieben bei Baguette. Die Toiletten waren auch nicht besser als am BER, Servicewüste Deutschland.

Unsere Maschine nach Windhoek war überraschend voll, dennoch hatten wir am Ende Glück, ne Viererreihe für uns. Die Enreisemodalitäten wurden überprüft,wir schäkerten mit ein paar namibischen Mädels herum, die von Mathias vollkommen fasziniert waren. Die Zwei waren soooo süß,wir waren schockverliebt.

Eurowings Doscover hat sich ja gerade brandneu gegründet und gegen die Maschine kann man echt nichts sagen. Was allerdings abtörnend war,sowohl für Kopfhörer,als auch Decke sollten wir ZAHLEN! Dafür, dass wir Lufthansa Tickets haben und 800€ für den Flieger gelöhnt haben, finde ich diese Firmenpolitik eine Unverschämtheit. Natürlich nahmen es die Herren im Flieger mit der Maskenpflicht mal wieder nicht so genau, insgesamt waren die Passagiere aber disziplinierter als in der Easyjet im April.

Nicht nur das die Decken und Kopfhörer bezahlt werden müssen, nein….ein Bier ( die Minidosen) kamen 3,60€….hoppla, am Himmel ist ne Menge geschehen. 

Das Essen war aber ok, Pasta um Mitternacht geht immer. Die zehn Stunden zogen sich wie Kaugummi,von den vier Sitzen profitierte eher mein lieber Mann, der sich knallhart drei davon schnappte. Sei es drum,er muss ja schließlich noch den Mietwagen übernehmen,ich armes Würstchen werde wohl eher nen Mittagsschlumlum einlegen. Die Versorgungslage war recht gut und um 7:40 begrüßte uns das Cockpit mit folgenden Worten „ wir landen in rund zehn Minuten, es begrüßt Sie blauer Himmel und ein Grad Celsius“ ….aha der Wintereinbruch ist also da! Frühpirschfahrten werden ziemlich viel Spaß machen! Gut das ich Handschuhe,Schal und Mütze dabei habe! Übrigens, nach 16 Stunden permanenten Masketragen waren die Ohren wund…..

Lachen, auch wenn es weh tut…1 Grad, es war säuisch kalt.

Unsere Einreise war irgenwie tragisch, gelandet um 8:10 Uhr, verließen wir erst um 11:30 Uhr den Flughafen. Neben 2x stramm vor der Kamera stehen, kam die recht komplizierte Einreise, gefolgt vom PCR Test Check und nochmaligem Durchleuchten des Gepäcks…wir wurden allerdings durchgewunken. Danach standen wir bei Europcar, gefolgt von zwei Handyanbietern und einer Einweisung des Mietwagens, inkl .Film. Das Ganze entweder im Klimaanlagenzug ( echt wahr) oder bei mittlerweile 6 Grad und stürmischen Wind. Wir hoffen ohne Erkältung durchzukommen.

Übrigens fahren wir mit dem berühmt berüchtigten GP, Gauteng Province,besser bekannt als Johannesburg- Gangsters Paradise….unser Wagen kommt aus Südafrika!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Unser Navi machte einen super Job, nach rund 40 Minuten waren wir an der Arebbush Travel Lodge. Ei.nTip in allen Reiseführern, viel gelobtes Restaurant, Übernachtungsoptionen in allen Kategorien. Als wir nachfragten, ob denn das Zelt bei der Wetterlage Sinn machen würde, meinte die Rezeptionistin nur, das eine AC zum heizen da wäre und auch die -6 auszuhalten sind. Wir sind gespannt.

Hier mun ein paar Impressionen von unserer wahnsinnig tollen Unterkunft, mit Grillplatz, Kühlschrank p, grandiosem Bad und Laminat….Glamping!

Was sagt Ihr zu diesem Traumbad? Rund 15qm, direkt am Zelt…..Wahnsinn, oder?

Wir hauten uns 2,5 Stunden in die Falle, ich fror bereits am Nachmittag erbärmlich. Gegen 15:30 drehten wir eine Runde über die Lodgeanlage und bestaunten ein paar mutige Touris, die im Pool waren!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Keine drei Kilometer von der Lodge entfernt lag unser Objekt der Begierde…Pick n Pay! Die Supermarktkette kannte ich noch aus 2004 und schnell konnten wir die Wasservorräte, Biltong usw. auffüllen, ready für die große Tour.

Auf dem Weg zu unserem Abendessen fuhren wir nicht nur an der Christuskirche, Pinselpalast und Hohe Feste vorbei, nein wir erfreuten uns an Straßen wie Schanzenweg, Uhlandstraße, Herziner Straße u. Lazarett Straße. Auch wenn es zunehmend weniger wird, das deutsche Kolonialerne ist dennoch überall.

Für Sightseeing nahmen wir uns am ersten Tag keine Zeit mehr, wer schauen will, wie es in Windhoek so aussieht, sguckf bitte unter Namibia 2004. Kultur kommt erst an unserem letzten Tag in dei Wochen, an unserem Amreisetag hatten wir nur noch eine Institution im Sinn: Joe‘s Beerhouse, das Lokal in Windhoek. Die Bude wo jeder Touri Haxe, Sauerkraut isst und Kümmerling trinkt. Ohne Reservierung geht nichts, auch die Namibier finden das Restraurant große Klasse. Alleine die Aufmachung ist toll eine grandiose Speisekarte verwöhnt den Gaumen…das Beste aus NAM ( Wild ) aus dem Meer ( Fisch) und nen bissel koloniales Flair. Als Hauswein wird übrigens Kümmerling angepriesen….

https://joesbeerhouse.com

Hier ein paar Eindrücke, wir saßen übrigens im Garten, dick verpackt in vier Jacken und einer Decke…l

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Unser Essen wählten wir ganz nach dem Motto, aus dem Meer ( Austern ), aus NAM ( Wildspieß) und was deutsches…..oder niederländisch?Boerewors oder Bratwurst zum kosten.Achtung Austern und Wurst wurden geteilt!

Den Kümmerling zum Abschluss ließen wir aus, mit Einbruch der Dunkelheit 18:30 Uhr waren wir wieder in der Lodge. Mathias duschte, amgesichts der Temperaturen entschied ich mich für Katzenwäsche. Mit Schal, Schlafanzug, Fleece, Steppdecke und Wolldecke gingen wir ins Bett.

Bereits um 20:21 schaffte die AC nicht mehr, die Gradzahl im Zelt zu halten, wir stellten uns auf eine sehr kalte Erfahrung ein.

Namibia 2021, I: Der CountDown läuft?!

Namibia….da war noch was!

Eigentlich ein Ausweichziel und im Verlauf des Jahres 2021 ein Sehnsuchtsziel geworden. Nachdem sich 2020 abzeichnete, dass unser Traumziel Chile im Coronalockdown unerreichbar sein würde, entschieden wir uns im Oktober 2020, genau Silvester in den Flieger nach Windhoek zu steigen. Aus den Chileverpflichtungen kamen wir recht gut heraus, bissel Schwund ist eben immer! Ob wir jemals den Hotelgutschein in der Atacamawüste einlösen werden, sei mal dahingestellt.

Namibia war kein Risikoland, der PCR Test zur Einreise war machbar und alle Zeichen stand auf „go“. Dann kam die südafrikanische Mutante und ab Heiligabend 2020 war Namibia wieder Risikogebiet….Hochinzidenzgebiet und Virusvariante gab es damals noch nicht. Entmutigt und schlecht gelaunt fanden wir uns am 29.12.20 noch am BER ein, um den notwendigen PCR Test zu machen! Gefrustet und noch viel schlechter gelaunt, dafür frisch negativ getestet, gaben wir dem Druck von außen ( die Grenzen wurden für Reiserückkehrer aus SA u. GB dicht gemacht) und dem Wetterbericht nach….und buchten um! Wir kamen glimpflich davon, lediglich Aufbuchungsgebühren fielen für unseren neuen Reisezeitraum an, Ende August in den September hinein ist eben fast Peakseason.

Die Infektionszahlen erholten sich in Namibia, ab Februar 2021 war Namibia wieder mal kein Risikogebiet. Wir machten uns wenig Sorgen, verlebten schöne Tage auf Mallorca und in Italien und vergaßen Inzidenzen und Co fast vollkommen. Die Impfung, die war uns wichtig….doppelt geimpft nach Afrika, man weiß ja nie! Auch dieses Event ging unspektakulär spektakulär ( Impflinge aus den Impfzentren wissen was ich meine) über die Bühne, auch wenn am zweiten Impftermin (21.06.21) schon wieder Abschiedsschmerz und Paradigmenwechsel für gemischte Gefühle sorgten. Namibia war am 19.06.21 Hochinzidenz,- und Virusvariantengebiet geworden, Inzidenz fast bei 500, jede Familie in NAM beklagte Erkrankte, in einem Land mit nur 2,4 Mio Einwohner geht das ziemlich schnell. Das Land versank im Lockdown, wir zogen Plan B….Normandie oder Italien?!

Portugal und GB wurden von der Liste der Virusvariantengebiete gestrichen, ich war sauer… die Inzidenzen in beiden Làndern säuisch hoch, aber NAM blieb in der Liste?! In meiner Wut schrieb ich ans Auswärtige Amt und an das RKI. Das RKI antwortete nie, das Auswärtige Amt redete sich heraus…..

In der zweiten Juliwoche schrieben wir alle Lodgen, Camps und Hotels an und baten um längstmöglichen Entscheidungsspielraum. Unsere persönliche Schmerzgrenze wäre am 17.08.21 erreicht, spätestens dann sollte Namibia platt gemacht werden. Auf Arbeit wurde bereits der neue Wunschtermin verkündet, 29.04.22…..16 Monate nach dem eigentlichen Abflug im Dezember 2020. Ein großer Dank geht an die Hoteliers in NAM, sie waren alle mehr als kooperativ, es kristallisierte sich heraus, dass wir wieder ohne große Umstände aus der Reise „rauskommen“ würden.

Dennoch, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, wir beobachten die Lage im Land , Hitradio Namibia und die AZ ( Allgemeine Zeitung) wurden tägliche Ressource und beste Freunde.

https://www.hitradio.com.na/aktuelles/nachrichten/

https://www.az.com.na

Anfang Juli landeten die ersten Antonovs aus D in Windhoek und mit den ersten Hilfslieferungen, dem strengen Lockdown und einer gehypten Impfkampagne gingen die Inzidenzen rasant in den Keller. Die 300 wurde bereits am 17.7..21 gecrasht, am 25.07.21 lag sie dann schon bei 172,2! Zum Vergleich, GB hatte eine Inzidenz von knapp 500…..war aber keine Virusvariante….erschreckend wie von seiten der Politik mit zweierlei Maß gemessen wird.

Am 21.07.21 zeigte sich, dass frühzeitiges Impfen für uns durchaus Vorteile mit sich brachte ! Die Bundesregierung schaffte die Quarantänepflicht in Virusvariantengebiete für doppelt Geimpfte ab, Namibias Türen waren für uns wieder weit geöffnet!

Wir konnten es die ersten Tage nach der Verkündigung kaum glauben, ängstlich wurden weiterhin die Inzidenzen täglich betrachtet, eine lange To Do Liste wurde gefertigt, die Steine fielen zentnerweise…..

Hier nur ein kleiner Auszug:

  • PCR Test vor Abflug in D klären ( Centogene)
  • Alle Lodgen, Camps, Hotels nochmal anschreiben „wir kommen“
  • Kolmanskoppe offen? Klären
  • Grenzübergang Mata Mata offen, vermutlich nein…dann Zweite Pirschfahrt in der Kalahari, statt Kgalagadi in SA
  • PCR Test für Rückflug notwendig? Sofern keine Virusvariante mehr, nein andernfalls anmelden. Klärung Wartezeit auf Testergebnis
  • Einreiseanmeldung ausfüllen
  • Einreise D, Anmeldung im Auge behalten
  • Wlan in NAM?
  • Joes Bierhouse, Roaddinner buchen ( Restaurants sind in Windhoek geschlossen)
  • evtl. Hotel in W stornieren, falls wir zwei Nächte in W wegen Testung benötigen
  • Onguma Lookout buchen
  • Elke Pohl von Info.nam anschreiben, statt Gondwana doch Okaukuejo in Etosha möglich? https://www.info-namibia.com/de/info/allgemeine-informationen
  • Reiseplan für Einreise
  • Coronaversicherung auf englisch

Die letzten fünf Wochen vor Abflug zogen sich wie Kaugummi, jede Meldung aus dem südwestlichen Afrika wurde aufgesogen, Wir ließen Wetten laufen, verliert NAM noch die Virusvariante? Öffnen sogar wieder Restaurants in Windhoek und Swakopmund?

Auch die Situation in Deutschland und Europa wurde kritisch beäugt. Mitte Juli das ungeheuerliche Verhalten der feiernden polnischen Jugend „genossen“ machten wir uns auch Sorgen, wie sich die Pandemie auf dem Kontinent verändern würde. Boris Johnson mit seiner Politik in GB sorgte für Kopfschütteln, die Nachwehen der EM machten sich insbesondere in Italien und auf der Insel bemerkbar.

27.07.2021: Noch ein Monat vor Abflug, die Zeit kroch im Schneckentempo, der Blick auf die Politik im Wahlkampf löste jetzt auch bei uns ( wir gehörten immer zu den Geduldigen) nur noch Kopfschütteln aus!Söder und Spahn übereiferten sich mal wieder mit Quarantänemaßnahmen für Reiserückkehrer, natürlich erst nach dem 10.09.21, die Bayern haben ja schließlich lange Sommerferien! Das Ganze bei einer Inzidenz von <20 und selbst die hiesige Presse schrieb „ kein anderes Land auf der Welt macht solch ein Gewese“…..GB hat eine Inzidenz von 371,8 und galt lediglich als Risikogebiet, Namibia blieb Virusvariante mit 162,2 ….da brat mir doch einer einen Storch! Die von der Bundesregierung festgelegte Erleichterung für Virusvariantengebiete stand wohl auf Kippe, RKI ließ sich Zeit….tja, welche Impfungen schützen wohl hinreichend ( was soll dieses Wort im Gesetzestext) vor einer Infektion mit der Virusvariante? Überhaupt, analog des Jahres 2020 wurde mit allen Entscheidungen lediglich auf die Familien Rücksicht genommen. Singlehaushalte und Familien ohne schulpflichtige Kinder fielen mal wieder durchs Raster, nach den Sommerferien wird verschärft! Danke für nichts!

Wir waren mittlerweile ziemlich aktiv und hatten neben der To Do Liste, kurze Anschreiben für die Lodgen gefertigt und GANZ MUTIG den Mietwagen um einenTag verlängert, da unser Rückflug zeitlich nach hinten verschoben wurde.

Im Verlauf des Tages sickerte durch, dass die Testpflicht auch bei Hochinzidenz für Geimpfte erhalten bleiben wird, demzufolge benötigen wir einen Test in Windhoek……damit können wir leben! 

28.07.2021: Die Inzidenz sinkt weiter, 151 sagte das allwissende www. Damit reiht sich Namibia in Länder wie Frankreich, Niederlande und Portugal ein…..gespannt warteten wir auf die Ankündigungen vom RKI, die natürlich nicht kamen. Abends warf ich mal einen kurzen Blick in die namibianische Presse, die eindeutig Delta als die vorherrschende Variante angab und sich über die Entscheidung der Bundesregierung freute. Ob das die Bundesregierung auch weiß? Spahn und Söder übereiferten sich mit einer Testpflicht für Reiserückkehrer…uns ist es mittlerweile wurscht, ein PCR Test tut uns nicht weh. Abends habe ich das Cheetah Conservation Centre angeschrieben um zu klären, ob diese für uns im September geöffnet haben!

29.07.2021: Inzidenz bei 144, mit Spannung wird der Freitag mit allen Entscheidungen des RKIs erwartet. Das Cheetah Conservation Centre ist geöffnet, yeah….Geparden sind quasi gesichert. In der deutschen Politik gibt es nichts Neues, die beiden CDU/ CSU Kampfhähne übereifern sich mit Maßnahmen, die keine sind….wenn sich die Herren mal eingestehen würden, dass es gefälschte Tests, Impfbücher und Atteste im www zu Hauf käuflich zu erwerben gibt #Politikersinddoof!

Am 30.07.21 dann die Kehrtwende, nachdem auf drei Seiten der Bundesregierung jeweils etwas Anderes erzählt wurde! Mal war zu lesen, Geimpfte müssen nicht in Quarantäne ( so wie es das Bundesgesetzblatt verkündet hatte) mal dann wieder doch! Auswärtiges und Tagesschau hielten an „wieder doch“, fest , ich begab mich zu meinen Chef um meine persönliche Situation bei „wieder doch“ zu klären. Sechs von den 10 Tagen Quarantäne hätte ich noch meistern können ( Resturlaub/ Restüberstunden). Eine Antwort war aber an diesem Tag eigentlich. nicht mehr notwendig, gegen 13:00 Uhr kam eine Meldung der FAZ, dass alle afrikanischen Länder von der Virusvariantengliste genommen werden, uffff! NAM wir kommen…..abends hatte auch das RKI angepasst, wieder mal purzelten Steine. Am gleichen Tag lockerte Namibia seinen Lockdown, ab sofort sind Restaurants etc. wieder geöffnet, die Inzidenz liegt bei 135, Tendenz weiter sinkend. Es waren noch vier Wochen bis Abflug, wir passten im Geiste die dicke To Do Liste an, die merklich angenehmer wurde….Test am Ende entfällt, statt Parkplatzdinner nun doch was Anständiges zu futtern am Tisch.

02.08.21: Was für ein Tag, Inzidenz bei 105, statt Gondwana in Etosha nun doch Okaukuejo und wir bekommen sogar noch Geld zurück! Was will man mehr!? Wir buchten den Onkolo Hide ( Versteck am Wasserloch) und unser Wüstenelefanten Tracking. Wir freuten uns ein Loch in den Popo….und hefteten fleissig die Mails ab.

03.08.21: Zeitlupe geht schneller….Inzidenz bei 97,5! Bis wir fliegen ist Namibia raus aus allen kritischen Kategorien, ich bin mir sicher.

Warum wir unbedingt nach Okaukuejo wollten, seht selbst! Wer will schon 10km täglich in den Nationalpark fahren, wenn man im Park schlafen kann und fast vom Bett aus auf ein Wasserloch stiert?!

Ich konnte es noch gar nicht glauben, das Glück war uns hold! Wir hatten eine Rückmeldung von Elke Pohl erhalten, Okaukuejo ist gebucht….die Truppe darf mit einem Teil der Differenz gut essen gehen ,1000 NAM$ haben wir gesponsert

 04.08.21: Die Zahlen sind minimal wieder gestiegen, 98,5…..nichts was beunruhigend ist. Am Nachmittag kamen die Voucher und Elke beichtete, dass es wohl Sushi wird….gut angelegtes Geld würde ich mal behaupten. Wer von Euch Lesenden mal ein gutes Reisebüro benötigt, nimmt doch bitte dieses hier! Kommunikation in deutsch und superlieb. Wir haben zwar nur die Unterkünfte in Etosha über Info.Namibia gebucht, ich würde die nächste Reise komplett dort durchstylen lassen: https://www.info-namibia.com

06.08.21, noch drei Wochen bis Abflug….Inzidenz bei 91,2…. wir holten nochmal die Wohndose in Mahlow ab und verkrochen uns in Bestensee auf dem CP. Dort verlebten wir zwei schöne Tage, teils mit Christiane ( Mathias alter Schulfreundin) und Lisa ( süße kleine Westiedame) teils nur wir Drei.

07.08.21, auch auf dem CP in Bestensee warfen wir einen Blick auf die Inzidenz, im Radio verkündete Mr. Montgomery das alle Reiserückkehrer nur getestet ins Land kommen sollen…ja, Du alter Laberer, das wird auch Niemanden mehr vom Reisen abhalten. Schaut lieber mal bei den ganzen Impfdurchbrüchen ob die Leute wirklich geimpft waren! Gefälschtes Zeug ist zu Hauf im Umlauf!

Namibia ist mit 81,3 übrigens weiter Hochinzidenz, Niederlande mit 183 nicht….verrückte Welt.

08.08.21, während die Inzidenz in Deutschland steigt, sinkt sie in Namibia unaufhörlich!

An diesem Tag bezahlten wir nicht nur den Rest der Kalahari Game Lodge, nein….wir verabredeten uns mit Katja Salzbrunn- Basler, die in Helmeringhausen eine Farm mit Lodgebetrieb leitet. Der Apfelstrudel ist sagenumwoben, die Mama von ihr möchte Kekse und ein Buch nach NAM mitgeben. Machen wir doch gerne….
https://www.helmeringhausennamibia.com/de/restaurant#helm

Auch die neue Woche begann erfolgsversprechend, die von uns gefürchtete Inzidenz in Namibia lag bei 69,2, zeitgleich erfreute sich Berlin an 53.3….wir nähern uns an! In dieser Woche bestaunte ich noch die 69,3, 67,3, 63,7 und genau 14 Tage vor Abflug hatte Namibia die Inzidenz meines Heimatbezirks unterschritten. Namibia lag bei 62,8, Neukölln bei 76,3….und nun liebe Kritiker dürft ihr verstummen!

Die Coronaregeln wurden in NAM gelüftet, weiterhin gilt aber eine nächtliche Ausgangssperre….die uns knapp an der Poperze vorbei geht. Am Nachmittag (13.08.21) brachte der Postbote das zweite Päckchen für Katja aus Helmeringhausen. Katzenleckerlis und ein Buch fliegen mit uns gen Süden.

Das vorletzte Wochenende vor Abflug verbrachten wir mit einem Magen- Darm Ding ( nein, nicht Delta, die Tests waren negativ) und dem Buchen unseres Restaurants in Windhoek ( Joe‘s Beerhouse) …..

als auch den Cheetah Drive in Otjiwarongo:

https://cheetah.org/get-involved/visit-ccf/

Hier bleibt zu bemerken, dass wir zwar Geparden sehen wollen, dennoch ein Zeitfenster für einen eventuellen PCR Test vor Rückreise einplanen müssen….falls die Bundesländerbarone mal wieder verschärfen sollten! Heißt für uns am 19.9.21…frühes Aufstehen, Frünstück aus der Tüte, auf dem Weg, im Auto oder so ähnlich…egal!

Achja, die Inzidenz am 15.08.21…..schaut selbst:

Am 17.08.21 lief unsere selbst gewählte Deadline ab, gut das wir nicht in die Situation gekommen sind, diese Karte zu ziehen! Die Inzidenz lag bei 52, 8 in NAM, Neukölln war bei 106. Die Chancen, dass NAM aus allen Statistiken bis zum Abflug fällt, war nie größer. Mein lieber Mann fing an, das große Reisebuch auszudrucken, für NAM benötigt man einen kompletten Reiseplan, Covid Versicherung, PCR Test, 2 Reiseanmeldungen. Bei Centogene bekamen wir bereits Rabbat, wir sind immer zum BER gefahren, wenn es um den Test ging.

Hurra, hurra…..die Inzidenz liegt unter 50. Am 18.08.21 wurden wir mit der 46, 9 überrascht, Neukölln erfreut sich über 111. Wir buchten den PCR Test bei Centogene und planten gelassen die ersten Tage. Ich entdeckte die Wernhil Mall, Anlaufadresse für Supermarkt, Bank und Co.

Leider hielt der positive Trend nicht an, es folgte die 50,5 am 19.8.21…so what, Neukölln hatte sich auf 100 eingependelt.

Eine Woche vor Abflug, mittlerweile war die Warterei fast unerträglich geworden, stand die Inzidenz wieder bei 49,8…..leider ging auch das Thermometer für Namibia im gleichen Maße in den Keller. 14 Grad tagsüber und -3 des nächtens machte keine so echte Vorfreude. Ich nahm also auch noch die Steppjacke aus dem Schrank und sinnte über Fleece für die Nacht nach.

Am 21.08.21 erfreute sich Deutschland an einer Inzidenz von über 50, Namibia lag stabil darunter mit 45,1. Leider erfolgte noch keine Anpassung beim RKI aber das ist uns nun so langsam wirklich schnurzegal. Wir genossen ein Wochende in Schlepzig , mein Geburtstagsgeschenk vom lieben Papa und der „bösen“ Stiefmutter ( Karin Dir klingeln jetzt die Ohren? :0)

Drei Tage vor Abflug stieg die Nervosität ins Unermessliche, alleine der bevorstehende PCR Test veranlasste uns zu vielen Antigenttesten…..nicht das ein positives Testergebnis noch den Urlaub versaut? Der Wetterbericht machte ebenfalls keine Freude, 16 Grad in Windhoek, nachts -5 brrr……und das im Zelt! Zwar die Luxusvariante, dennoch Canvas!

Die Inzidenz lag am 24.08.21 wieder ü50, wird wohl doch nichts werden mit der Herabstufung…egal! Leider erhielten wir die Absage für die Etosha Aoba Lodge ( diese hat geschlossen), nun gehts ins Onguma Bush Camp. Ist eh nur für eine Nacht, was solls….

48 Stunden vor Anflug war die Inzidenz wieder stabil Ü50 und uns zog es zum BER. Bei Centogene war es leer, der PCR Test war inkl. An,-u. Abreise binnen einer Stunde erledigt. Nun hieß es Daumen drücken……

Die Ergebnisse von Centogene ließen am 26.08.21 auf sichf warten, erst nach 12:00 Uhr kam die erlösende Nachricht: NEGATIV.

Auch Namibia gab inzidenzmässig nochmal Alles, mit 47,1 fliegen wir doch sehr gelassen gen Süden. Nach viel Aufregung, Nervosität und nem Haufen Planerei geht es nun tatsächlich los. Mathias vollendete das Reisebuch, alleine die Einreise nach NAM beinhaltet Pass, zwei Einreiseformulare, PCR Test, Reiseplan und Covidversicherung….

Der nächste Beitrag kommt hoffentlich aus dem kalten Windhoek, nachts sind -5 Grad angesagt, winterliche Vorboten sozusagen.