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Italien2022, IV: Grand Canyon von Südtirol & Castelfeder

Wir stiegen wieder ins Wander,-u. Sightseeingeschehen mit ein. Zunächst wollten wir den Hocheppanerburgenweg laufen, da dieser aber Sicht benötigt, haben wir die Wanderung auf den letzten Tag in Südtirol geschoben, erst dann verspricht Bergfex wieder klare Sicht.

Also was tun? Zunächst genossen wir einen faulen Vormittag auf dem Campingplatz, inklusive langem und ausgiebigen Frühstück.

Gegen 11:30 Uhr packte es uns dann aber doch, wir fuhren über Auer und Montan, Richtung Weißhorn und dort zum Geopark Blätterbachschlucht, auch Grand Canyon von Südtirol genannt.

Dort gibt es verschiedene Wanderungen durch die Schlucht, man sollte tunlichst die Wanderung um das Weißhorn herum sein lassen…..schwierig, mit freigestellten Wegen, nichts für Schwindelfreie und mit min. 7 Stunden ( wir wären da wohl eher bei 10 Std.) auch nichts für Westie samt Betreuungspersonal.

Fit sollte man für die Schlucht schon sein, obwohl rd. 80% vollkommen moderat sind. Es sind Wanderstiefel gefordert, Helmpflicht gilt in der gesamten Schlucht.

Zunächst verläuft der Weg recht nett durch einen Wald, immer bergab, mit Chancen auf Pilze und viele Steinberge, wo natürlich auch ein Mount Matti hingehört.

Es geht bergab

Hat man das Waldstück hinter sich gelassen, läuft man einige Stufen hinunter in die Schlucht und hofft auf kein herabfallendes Geröll. Ziel ist ein kleiner Wasserfall hinter dem sogenannten Butterloch mit einigen interessanten Gesteinsformationen.

Der Marsch durch die Schlucht dauert ca. 35-45 Minuten, man muss bei jedem Schritt schauen, wie man durch kommt und überquert bei jedem zweiten Schritt den Blätterbach.

Der Wasserfall am Ende der Schlucht ist eher unspektakulär, es sind tatsächlich die unterschiedlichen Gesteine der Alpen, die hier spektakulär in Szene gesetzt worden sind.

Zurück geht es wieder ein Stück durch die Schlucht und dann kommt der mieseste Teil der Wanderung, Stufen….35 Minuten bergauf und im Anschluss noch rund 20 Minuten wieder durch den Wald, mit Blick auf Weißhorn, Gesteinsproben und Dinoinfos. Emily war platt, die sagte keinen Ton mehr, verkroch sich in ihrem Kennel und schlief den Schlaf der gerechten Wauzis.

Zurück in der Zivilisation ließen wir den Fotospot Castelfeder links liegen ( lohnte leider nicht an diesem trüben Tag) und fuhren nach Auer zu Europspar. Dort kauften wir unser Grillfest am Abend zusammen, emily verschlief den Shoppingstop total :0)!

Der Abend war schön lau und warm, wir saßen tatsächlich bis 21:30 Uhr draußen, Emily drehte auf ihrer letzten Gassirunde nochmal richtig auf, sie hatte ja den Spätnachmittag sowie Abend so richtig verpennt….

Am nächsten Morgen schliefen wir alle Drei so lange aus, dass Mathias seine Lieblingsbrötchen beim Bäcker nicht mehr bekam. Traurig knabberte mein Mann am Hasenbrot aus Berlin herum, die frischen „normalen“ Brötchen verneinte der Gourmet.

Er widmete sich im Anschluss Berlin und arbeitete ne Runde vom WoWa- Office aus, Technik die begeistert. Ich versuchte einen CP für unsere letzte Italiennacht zu finden, quasi die Nacht der Durchreise, Aus der Toskana bis nach Österreich ist uns zu weit, leider macht St. Josef keine Vorreservierungen für eine Nacht. Auf gut Glück kann an diesem WE ( der 3.10 beschert ein langes WE) eine Nacht auf der Autobahn bedeuten…..wer braucht das schon? Leider bekam ich im Verlauf des Tages bereits eine Absage…..doof, total doof.

Was tun mit dem angebrochenen Tag? Wir hatten noch grob Bozen, Trient, Eppaner Burgenweg sowie Castelfeder auf dem Programm und nahmen das letztere Event in Angriff. Eine alte Burganlage, mit Resten einer Kirche, archäologischen Funden , heute Alles nur noch Ruine, kurz über Auer, mit spektakulärem Blick auf das Oberetschtal mit seiner Kulturlandschaft.

Doch wie hinkommen? Die Beschreibung im Reiseführer war klar, oberhalb von Auer, dritte Kehre, Parkplatz am Sportplatz dann zwanzig Minuten den Berg hoch….gesagt getan, wir standen zunächst auf einen Nachbarberg und schauten mit Grausen auf unsere Begierde.

zwischen uns und dem Castelfeder liegt ein Tal, inkl. Weg…
weit, weit weg…..man glaubt es kaum

Bissel angefressen machten wir uns auf den Weg, die Sonne brannte ungeplant auf den Schädel, wir liefen also erst bergab, fanden mit ein wenig Suche den offiziellen Weg und dann ging es nur noch bergauf. Das Ganze dauerte natürlich keine deutschen 20 Minuten sondern südtirolerische…also 40 Minuten!

Obgleich es tierisch heiß war, Emily nur mäßig begeistert von unserem Event war, die Wanderung hatte was, es reicht sogar für einen Wikipediaeintrag: Castelfeder ist ein 405 m s.l.m. hoher, mehrfach gegliederter Porphyrhügel im Südtiroler Unterland zwischen MontanNeumarkt und AuerPrähistorischeantike sowie früh- und hochmittelalterlicheBesiedlungsspuren zeugen von seiner strategisch günstigen Lage. Die aus diversen zeitlichen Schichten bestehende Befestigungsanlage auf der Hügelkuppe wird selbst auch Castelfeder genannt und erhebt sich rund 150 m über die Sohle des Etschtals. Heute ist der gesamte Hügel ein geschütztes Biotop.[1]

Oben angekommen sind die Ruinen fast nebensächlich….es ist “der Blick, Baby, der Blick“…..und auch wir hatten unsere wahre Freude an der Kulturlandschaft ( alles Apfelbäume oder Vino) ….aber natürlich, die Ruinen haben auch etwas.

Natürlich fanden wir beim Abstieg den direkten Weg und waren NATÜRLICH in 20 Minuten wieder am Parkplatz, die alte Römerstraße machte es möglich.

Zurück in St. Josef gab es meine, am Morgen verkochten Berliner Reste…Paprikatopf mit Kartoffeln und Bratwürstchen….saulecker und genau das richtige. Den Nachmittag vertrödelten wir vor dem WoWa, regten uns über die Nachbarn und Andere auf dem CP auf ( Unsitte, das Grauwasser wir über einen Eimer mit Loch direkt ins Erdreich eingeleitet….im BIOTOP) und gingen ein Stündchen in die Heia, als es anfing zu regnen und zu gewittern.

Abends gab es Reste, eine warme Dusche und erholsame Langeweile…..mal sehen was das Wetterchen in den nächsten Tagen mit uns anstellt, das einzige Ausflugsziel was noch steht, ist der Gardasee.