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Italien 2021, IV: Ultental, Seceda, Val Gardena, Grödner & Sella Joch, Strada di Dolomites

Zwei spannende Tage liegen hinter uns , wobei das Ultental eher wieder so ein Ausweichprgramm aufgrund der Wetterlage, gewesen ist. Bergfex zeigte auch für unsere letzten Tage nichts Gutes an und die Aussicht auf Berge, hohe Berge schwand von Tag zu Tag, Wie heißt es so schön bei Asterix u. Obelix: „ Wie fanden Sie die Schweiz?“ „ Flach, einfach nur flach“…so ähnlich kam uns Südtirol vor. Die Seiseralm hatten wir bereits von der To- Do Liste gestrichen, diese hatten wir in 2020 bei schlechtem Wetter erlebt, das nächste Mal will ich blauen Himmel und Schäfchenwolken.

Da im Meraner Land Regen meistens nicht fällt, fuhren wir über Eppan und Lana in das Ultental, genauer gesagt nach Sankt Pankraz. Im gesamten Tal stehen noch wunderschöne alte Holzhäuser, die man im Rahmen einer ca. 11 km langen Wanderung erleben kann. Aufgrund der Wetterlage verzichteten wir auf die Wanderung (11km sind auch äußerste Grenze für den Wauz) und nahmen nur das „ Häuserl am Stein“ mit. Die Geschichte des Hauses ist ganz nüchtern erzählt. Im Jahr 1882 riss das Hochwasser der Falschauer Alles mit sich mit, das Häuserl ist auf dem Stein „ hängen“ geblieben. Leider ist das Gebiet mittlerweile großräumig umzäunt, vermutlich um die Hütten vor Vandalen zu schützen. Wir bewunderten dennoch das Häuschen und noch einige mehr im Rahmen unserer Wanderung nach Sankt Pankraz. Den Wagen ließen wir an der Falschauer stehen, Hochwasser war trotz Schneeschmelze nicht zu erwarten.

traumhafte Hütten!
fast davon geschwommen
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Auch die Nachbarschaft war recht ansehnlich:

In Sankt Pankraz lernten wir eine südtiroler ( italienische?) Besonderheit kennen. In den Tälern übernehmen die Gasthäuser die mittägliche Versorgung der hart arbeitenden Handwerker und Bauarbeiter….für uns bedeutete dies, dass wir auf einen sehr spröden Wirtinnencharme stießen ( die am Ende aber die beste Speckknödelsuppe) zauberte und ein absoluter Testosteronüberschuss im Weißen Rössl vorherrschte. Bestimmt sechs Firmen ca. 100 Essen wurden dort über die Mittagszeit durchgezogen, Respekt!

Sankt Pankraz gibt ansonsten nicht so viel her, lediglich die Aussicht kann noch bemerkt werden.

Viele Kinder wurden in St. Pankraz geboren, Klapperstörche überall

Pünktlich am Nachmittag fing es selbst im Meraner Land an zu regnen, schnell fuhren wir zurück in die Weinstraße und besuchten Mendl Speck in Neumarkt.

Der Nachmittag ist schnell erzählt, Mathias bereitete eine Brotzeit mit Kaminwurzen, Mendelspeck und Bergkäse zurecht und sprang im Anschluss in den See. Ich wollte auch schwimmen, ehrlich….und hab ab den Hüften aufgegeben. Mir ist der See noch zu kalt.

Dafür hielt sich das Wetter….wir verlebten einen wunderschönen Nachmittag auf der Terasse der Cantina von Tramin und kosteten uns durch die Weine durch! Mit Blick ins Tal bleibt nur eins festzuhalten, Tramin und Kaltern sind tolle Ecken auf der Landkarte. Mit etlichen Kisten mehr ( mein runder Geburtstag naht) verließen wir das tolle Etablissement und fuhren in den Ort hinein.

In Tramin überfielen wir noch Coop und kauften für die nächsten Tage ein und dann hielt auch das Wetter sein Versprechen. Pünktlich mit dem ersten Bier im Pernhof fing es an zu regnen….gut das wir unter der Markise hockten.

Eigentlich wollten wir uns am 10.6.21 an der Seceda versuchen, mit Blick in Bergfex.it schmiss ich Mann und Hund um 7:20 am 09.06.21 aus der Kuschiheia…..wenn nicht an diesem Tag, dann gar nicht mehr in diesem Urlaub! Espresso und Aufbackbrötchen aus der Hand und um kurz vor 9:00 Uhr saßen wir im Auto.

Die Brennerautobahn war voll, die LKW blockierten komplett die rechte Spur, Stau Richtung Austria. Wir bogen am Abzweig Val Gardena von der Alpenrennstrecke ab und Erinnerungen kamen hoch. Meine Mama und Klaus waren in den70er Jahren oft zum Skifahren in St. Christina und auch ich stand hier 1997 unterhalb des Langkofels mal auf den Brettern.

Wir parkten in St. Ulrich ( Ortisei) den Wagen ins Parkhaus ein und bemerkten bereits empfindlich die Temperaturunterschiede, 12 Grad im Tal.

Rauf auf die Seceda ist ein teurer Spaß, wir zahlten 75€ inkl. Hund und Retourticket, da muss das Wetter schon stimmen! Gut, dass es für uns an diesem Tag so einigermaßen passte. Übrigens, wer sich über das zum Teil sehr knatschige „grün“ der Wiesen wundert oder gewundert hat…..das sieht hier echt so aus. Ich hab aus fast allen Fotos schon die Sättigung genommen, da der Kontrast von Tal ,- zu Bergbilder echt krass ist. Oben dominiert noch braun/grau und dreckschneeweiß und im Tal das satteste grün, so unnatürlich grell in der Farbgebung …echt Wahnsinn.

Mit der ersten Gondelbahn ging es zur Zwischenstation nach Furnes. Dort wechselten wir in eine Gruppengondel, die wir für uns allein hatten.

Wir bewunderten aus dem Lift die Seiseralm, auf die wir einen ziemlich guten Blick hatten.

Angekommen auf der Seceda atmeten wir erstmal auf, kein Regen die Berge waren sichtbar,,,,,wenn auch nicht traumhaft schön! Zunächst blickten wir gen Langkofel ( Sasso Lungo, 3182m und Col Raiser 2106m , die Berge gaben Ihr Bestes und wollten sich durch den Wolkennebel drücken.

Die Aussicht war schon mal besser als auf der Seiseralm vor acht Monaten, die ja ebenfalls auf den Langkofel blickt.

Wir widmeten uns dann aber der Seceda, die zur Geislergruppe gehört. Als Seceda bezeichnet man die gesamte Alm, die berühmten Spitzen an der Abbruchkante haben alle eigene Namen. Wir genossen den Gesamtblick, liefen dann zur Panascharte und kraxelten zum Gipfelkreuz Aufeinmal trafen wir übrigens auf Chinesen, wie diese es nach Europa geschafft haben ( zur Zeit gilt Ausreiseverbot aus China) ist uns ein Rätsel, aber sie waren da und verunzierten mit ihren lilafarbenen Jacken die Szenerie. Von den „Gipfeln“ der Seceda sahen wir nur Pitla Fermeda 2640 m u. Gran Fermeda 2873m. Die Mittagsscharte (2597m) ließ sich erst blicken, als wir auf dem Rückweg waren. Das Bild dazu ist grottenschlecht, weil es gleichzeitig geregnet und gehagelt hat.

So, nun kommt die geballte Ladung Seceda ( nicht nach Aufnahmezeit sortiert) aus allen Winkeln:

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Ein traumhafter Blick vom Gipfelkreuz auf St. Christina, Langkofel, Col Raiser und das Langenfal

Auf dem Rückweg mussten wir doch ein wenig kraxeln und insbesondere der Schlamm machte uns ein wenig kirre….wie hatten keine Lust darin zu baden. Neben den Bergen kamen nun auch die Blumen zu ihrem Recht. Es blühten gerade die Krokusse und Enzian in rauhen Mengen.

Wir hatten mächtig Hunger und kehrten in die Bergbahnhütte ein. Dort ließen wir uns Wienerschnitzel u. Kaiserschmarren schmecken und beobachteten den Hagel der am 09.06.21 auf uns niederprasselte….und dann war aufeinmal die Seceda mit allen Spitzen der Geislergruppe frei.

Mit diesem schnellen „Beweisfoto“ zogen wir es vor, wieder ins Tal zu fahren. Wir froren und wollten von unten die Lage checken….Grödnerjoch ja oder nein?

Mein Wunsch mal kurz durch St. Christina zu fahren wurde erhört und als die Berge des Gadertal/Alta Badia zum Vorschein kamen, fuhren wir einfach weiter auf das Joch zu. Wir fuhren quasi dem schlechten Wetter davon und genossen die Fahrt zum Grödner Joch/ Passo Gardena 2121m von wo man einen super Blick auf den Sellastock, Langkofel, Cirsspitzen, Geislergruppe und ins Gadertal/Alta Badia genießen kann.

Sellastock/ Sellagruppe mit Piz Boé 3157m
Cirsspitzen
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Geislergruppe

Und weil es soooo schon war, nochmal alle Massive vom Grödner Joch von vorne:

Kirchlein mit Sellastock

Wer sich wundert, dass die Fotos zum Teil aussehen, als ob sie zu unterschiedlichen Tageszeiten aufgenommen wurden, dem sei gesagt…..es lagen zum Teil nur Minuten aber komplett unterschiedliche Lichtverhältnisse vor…..außerdem waren fünf Kameras ( inkl. zwei Handys im Einsatz).

Da der Blick ins Gadertal/ Alta Badia ( Colfosco) noch soooo schön war, fuhren wir weiter zum Sellajoch.

Das Sellajoch ist 2218m hoch und wird von der Langkofelgruppe geprägt.

Wir fuhren bis Colfusco, mussten dann leider einsehen, dass wir nicht bis Bozen bzw. Kaltern durchkommen würden, Also ging es übers Grödner Joch, Val di Fassa, Val di Funes, Val di Fiemme die Dolomitenstraße zurück. Wir wählten diesmal aber den direkten Weg und fuhren z.B durch Moena ( ein Nest welches ich beim nächsten Mal auf jeden Fall besuchen möchte.

Diesmal sahen wir Berge, auch wenn wir die Pässe ausließen, Einen Blick auf den Rosengarten/ Latemar zum Abschluss, das Licht wurde im Verlauf des Abends nen bissel armselig.

Auf dem Campingplatz freute sich die Paula über unsere Heimkehr.

Ich kochte ein paar schnelle Nudeln mit Tomatensoße, im Anschluss fielen wir einfach nur noch in unser Bett. Der Tag hatte uns geschafft…..

Italien 2021, III: Alto Adige, Trento, Veneto & Mendelpass

Ein überraschender Sonntag, den wir erlebt haben. Geplant waren Montagna und das Weingut Baron Longo. Im Anschluss wollten wir bei Bozen den Mendelpass erkunden. Herausgekommen ist eine winterliche Tour auf der Strada di Dolomites, Dolomitenstraße. Aber fangen wir mal mit unserem Morgen an….wir waren faul, standen spät auf, frühstückten lange ( drinnen, die Stühle waren noch nass) und zogen erst gegen 11:00 Uhr von dannen. Unser Ziel war Montan und der Parkplatz von Franz Haas ( Weinkellerei). Also überquerten wir bei Neumarkt die Etsch und standen aufeinmal gegenüber von Tramin.

Wir wollten einen Blick auf das Weingut von Baron Longo werfen, ein tolles Fotomotiv, da die Reben kreisförmig angeordnet wurden.

Nachdem wir bei Franz Haas für die Fotos geparkt hatten, wollten wir uns das Angebot der Weinkellerei anschauen. Wir nahmen eine Sonntagsprobe mit und zogen mit zwei Flaschen Lagrein à 15€ von dannen. Eine davon war für unsere herzigen Nachbarn reserviert!

Die Kellerei entpuppte sich als tuffig italienisch, Herr Haas scheint auch ein versierter Kunstkenner zu sein….es gab viel zu staunen.

Erstaunlicherweise kamen uns ein Haufen PKWs entgegen und neugierig wie wir waren entschieden wir spontan in die Richtung zu fahren, aus der, der Autoverkehr am heiligen Sonntag kam. Also ging es in die Berge, die Sonne schien ( noch) und auch wenn wir keine Jacken dabei hatten fühlten wir uns nicht unwohl. Unser Ziel war das Val di Fiemme mit dem Gebirgszug des Latemar…….leider mal wieder ohne Ausblick. Umso höher wir kamen umso weniger Berge sahen wir. Wir waren schon lange im Trento unterwegs und bewegten uns auf der Strada di Dolomites Richtung Norden, grobe Richtung Val di Funes, Val Gardena, Madonna di Campiglio. Die Dolomitenstraße war die erste Straße die Südtirol, Trentino und Venetien miteinander verbindet, Nach achtjähriger Bauzeit wurde die Straße 1909 eröffnet: https://www.dolomititour.com/de/belluneser-dolomiten/grosse-dolomitenstrasse.htm

Aufeinmal waren wir in Cavalese, wo uns sofort die Kirche San Sebastiano ( v. 1805) in den Bann zog. Schnell war ein Parkplatz gefunden und wir genossen den unerwarteten Besuch des Fleimstals/ Val di Fiemmes. Cavalese wird für Fans des Nordischen Wintersports ein Begriff sein, 2013 fand die nordische Ski WM im Tal statt. Uns begrüßten übrigens viele Oldtimer die die Zeit wohl nutzten ebenfalls im Konvoi die Dolomitenstraße fuhren.

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Die Stadt war Garnisonsstadt und gehörte zu Tirol und damit zur K.u.K. Dynastie. Mittlerweile sieht man von der österreichischen Vergangenheit nicht mehr viel, im Gegenteil…Cavalese war eindeutig italienisch.

Wir fanden auch das schönste Coop weltweit, an einem Bach mit Mühle gelegen, leider zeigte die Uhr 12:25, um 12:30 Uhr wurde geschlossen….nischt mit Lebensmittel.

In einem Nachbarnest war man uns gnädiger. Da zeigte die Uhr 12:50 Uhr und der Laden machte um 13:00 Uhr dicht…..sie ließen uns hinein und doch noch für unser Abendessen shoppen! Danke dafür!

Wir fuhren weiter die Dolomitenstraße entlang, immer Richtung Moena (Val di Fassa). Aufeinmal wurde San Pellegrino angepriesen und wir entschieden spontan mal zu schauen wo der gleichnamige Gänsewein herkommt. Umso höher wir fuhren, desto schlechter wurde die Wetterlage, Wir hielten kurz am Rio Pellegrino, das Termometer zeigte 10 Grad.

Leider war die Sicht am San Pellegrinopass richtig schlecht, nichts mit Rosengarten ( Cartinaccio)Marmolada u. Latemar.

Wir fuhren noch ca. 10km Richtung Grödnerjoch als es sintflutartig anfing zu regnen. Da die Sicht sowieso ziemlich mies war, entschieden wir uns das Abenteuer Dolomitenstraße auf 2022,2023, 2024 zu verlagern…..irgendwann muss das Wetter doch mal gut sein?

Mit einem kurzen Stop mit Blick auf Moena ( auch hier kann man theoretisch Rosengarten, Latemar und Marmolada bewundern) fuhren wir zurück nach Kaltern. Die Gebirgskette auf dem Foto scheint der Rosengarten zu sein, wir wissen es aber nicht wirklich.

In Kaltern erlebten wir die Überraschung schlechthin…es hatte nicht geregnet, schwülwarme 27 Grad sorgten für Mücken und Schnaken und Schweiß am ganzen Körper. Es blieb den restlichen Nachmittag warm und trocken.

Wir verklöntem die Stunden mit unseren Nachbarn, ich verkochte die Berliner Reste ( Spaghetti irgendwie Bolognese mit Wegzehrung aus Berlin) und gemeinsam tranken wir den sehr guten Lagrein von Franz Haas.

Gegen 22:00 Uhr hüpfte ich dann doch mal unter die Dusche und dann in die Heia.

Der dritte Tag in Sudtirol begann verhangen, es hatte in der Nacht geregnet, das Thermometer zeigte 17 Grad an. Wir hatten schlecht geschlafen, das Wetter machte uns ein wenig lustlos. Aber immerhin, es regnete nicht und so zog es uns zum Mendelpass (1386m) . Wir fuhren nicht mit der Standseilbahn sondern nahmen unseren PKW und waren mehr als happy, dass in Mendel tatsächlich die Sonne schien und die Aussicht gar nicht mal soooooo schlecht war.

Wir tranken ein Radler, genossen die Sonne und fuhren wieder hinunter.

Unser nächster Gang führte uns nach Ora/ Auer und dort zu Eurospar und dem chinesischen Dealer unseres Vertrauens….Spanngurte, Mülleimer fürs Bad und allerlei Krims, viels Krams musste her. Wir kauften auch fürs Abendessen ein, wir wollten grillen.

Den Nachmittag verbrachten wir bei zwei Campari und ich im Verlauf der nächsten Stunden im Bett…..der Suff hatte mich dahingerafft. Da es eh anfing zu regnen ( na klar) war eine Siesta auch nicht schlimm. Wir verschliefen quasi den Regen und schmissen gegen 18:30 Uhr tolle Spieße ( mit Salciccia) auf den Cadac.

Wir weihten mein Weihnachtsgeschenk 2020 ein und es stimmt, ein Espresso schmeckt jenseits des Brenners verdammt viel besser.

Bei gemäßigten frischen 13 Grad ließen wir den Abend ausklingen. Unsere Hoffnung liegt auf den 9.6 u. 10.6….da sollte das Wetter besser werden.