Schlagwort-Archive: Jeanne d‘Arc

Frankreich 2022, II:Rouen, auf den Spuren von Jeanne d‘Arc

Generalstreik in Frankreich und wir haben davon nichts mitbekommen…naja evtl ein wenig Stau auf der Peripherique.

Um 11:30 fuhren wir auf den Parkplatz des Ibis/ Mercure in Rouen ein und standen erstmal an der Rezeption des Letzteren. Schwupps den Hauseingang gewechselt und schon war es das Ibis. Einchecken ging noch nicht, Zimmer erst ab 14:00 Uhr.

Uns wurde ein Stadtplan mit den Sehenswürdigkeiten von Rouen in die Hand gedrückt und los gings….zwischen Palmen und Osterglocken, vorfrühlingshaft!

Warum Rouen? Die Haupstadt der Normandie hat zwei Highlights und ein Downlight. Fangen wir mit Letzterem an, Rouen wurde im Zweiten Weltkrieg übel zerstört, quasi für den Erhalt von Paris geopfert. Der Wiederaufbau geschah eher lieblos im 50er Jahre Stil und gibt nicht viel her.

Nun zum Positiven, Rouen hat eine unter Unesco Weltkulturerbe stehende Kathedrale, die nicht nur den gleichen Namen wie das Pendant in Paris tragt, sondern auch in Größe und Optik Notre Dame nicht nachsteht. Rund um die Kathedrale wurde die Stadt liebevoll restauriert, einiges an Fachwerk ist heute noch erhalten.

Neben der Kathedrale gibt es die Grand Horloge ( große Uhr) zu bewundern, die am Anfang oder Ende der Einkaufsstraße den Touri in den Bann zieht.

Das Zweite Event, welches Touris aus aller Welt nach Rouen kommen lässt, ist die Tatsache, dass hier Jeanne d‘Arc oder auch Johanna von Orleans hier der Prozess gemacht wurde, sie am 30.5.1431 auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.

In Frankreich wird Jeanne als Heilige verehrt, sie gilt als Freiheitskämpferin und Anführerin der Feministinnen. Geboren in Lothringen hatte Jeanne die wenigste Zeit in ihrem Leben mit Orleans zu tun, demzufolge ist der deutsche Name auch eher befremdlich. Jeanne vertraute zu vielen Männern an falscher Stelle, z.B. wurde sie angeklagt, das sie Männerkleodung trug, obwohl man ihr diese im Gefängnis gegeben hatte

Kurzer Abriss aus Wikipedia: Während des Hundertjährigen Krieges verhalf sie bei Orléans dem Dauphin und späteren französischen König Karl VII. zu einem Sieg über Engländer und Burgunder, anschließend geleitete sie Karl zu seiner Königssalbung nach Reims. Nach der Niederlage der Franzosen in der Schlacht von Compiègne wurde Jeanne d’Arc am 23. Mai 1430 durch Johann II. von Luxemburg gefangen genommen, später an die Engländer ausgeliefert und schließlich in einem kirchlichen Verfahren des Bischofs von BeauvaisPierre Cauchon, der pro-englisch eingestellt war, aufgrund verschiedener Anklagen verurteilt. Am 30. Mai 1431 wurde Jeanne d’Arc im Alter von 19 Jahren auf dem Marktplatz von Rouen auf dem Scheiterhaufenverbrannt.[3]

Aber erstmal wollten wir die Kathedrale besuchen und scheiterten kläglich. Zweimal liefen wir um den Machtwumms und fanden den Eingang nicht. Also erstmal Kaffee und Kuchen im wohl niedlichsten Café der Stadt..

Aha, die Kathedrale macht Mittag, geöffnet wieder ab 14:00….

Also gings durch die Einkaufshöhle zur Grand Horloge und dann zum Verbrennungsplatz von Jeanne d‘Arc. Die Asche wurde übrigens in die Seine geschmissen, so wollte man Reliquiensammelei verhindern.

Hier hat es die arme Johann getroffen!

Auch der Platz vor der Verbrennungsstätte ist mehr als sehenswert. Altertümliche Ruinen lassen die Umrisse des damaligen Gerichts/ Justizpalast etc. noch erkennen.

Nun zur Kathedrale, hier gibt Wikipedia großartig Auskunft: https://de.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_von_Rouen

Der Wumms ist übrigens soooo riesig, den bekommt man nicht aufs Bild.Da wir aber den Eingang gesucht haben, gibt es viel Drumherum zu bewundern….

Gesagt sei an dieser Stelle, es fanden in Rouen die Krönungen und Grablegungen aller normannischen Könige statt, auch das Herz von Richard Löwenherz liegt in der Kathedrale.

Kommen wir nun zum Inneren. Leider wurde auch hier gewerkelt, das Gotteshaus war mit Gerüsten verunziert und so richtig Stimmung kam nicht auf. Sehr wohl kann man sich aber gut ins Mittelalter hineinversetzen.

die normannischen Könige
Richard Löwenherz, Quelle : Wikipedia

Nach so viel Kultur musste eindeutig die Essensfrage an diesem Tag geklärt werden, Wir entschieden uns, nachdem wir an einem Fleischer vorbeiliefen, für Brathuhn mit Salat, Baguette, Tzaziki und Garnelen…..aber erstmal einchecken, ausruhen, dann was Beißbares organisieren.

Unser Zimmer war sensationell groß, IBIS untypisch.

Wir vergammelten den späten Nachmittag und machten uns gegen 17:30 Uhr wieder auf den Weg.

Mathias in die Fleischerei, ich zum Supermarkt. Leider begleitete uns fieser Nieselregen, der nicht angekündigt gewesen ist, Normandie eben.

Am Ende sah unser Fresschen so aus, wir lobten unser Geschirr, welches wir aus Deutschland mitgenommen hatten.

Unser Fazit zu Rouen fällt positiv aus. Wir waren zufrieden, die Stadt nicht nur auf der Durchfahrt mitgenommen zu haben. Sicherlich wäre dies ok, da die drei Sehenswürdigkeiten nah beieinander liegen und binnen 90 min, gut besucht werden können. 2022 mussten wir Rouen begraben, da uns in Giverny der Regen so schlimm erwischt hatte, nun waren wir glücklich über unsere Entscheidung, im Winter hier gewesen zu sein.