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Schweden 2025, V: Hunnebostrand, Hövenäset, Tanum, Grebbestad, Fjällbacka, Hamburgsund

Heute sollte das Kayak zum Einsatz kommen! Nichts was aus Deutschland mitgenommen wurde, soll unbenutzt bleiben. Wir waren heute etwas zackiger unterwegs, bereits um 10:00 Uhr auf den Weg nach Hunnebostrand, eine der Perlchen der Westschären im Skagerak.

Wir fanden auch umgehend einen Parkplatz in „Citynähe“ und bestaunten ein weiteren puppigen Ort mit wunderschönen Häusern….allerdings wieder ohne Kaffee, weil wirklich ALLES noch um 10:30 Uhr geschlossen hatte. Ohne Touristen hat der Ort rd. 1700 Einwohner und eine Kunstausstellung an der Strandpromenade Udden

Wir erwanderten und erkletterten uns tolle Aussichten, Emily machte neue Freunde, das Wetterchen gab wieder Alles.

Auch die Kultur kam nicht zu kurz. Ich warf einen Blick auf die Granitarbeiten inGudden. Wechselnde Künstler aus Schweden zeigen sich, neben den Dauerexponaten.

Zurück auf dem Campingplatz gings anden Aufbau unseres Kaya,s….Emily schaute neugierig mit. Ihr erstes Kanuerlebnis in Berlin liegt ja bereits ein wenig zurück.

Screenshot

Wir paddelten von uns nach Hövenäset und natürlich passierte das, was passieren musste….es gab nen Plumps und unser Hund lag im Wasser. Gut, das ich die Leine in der Hand hatte, Sie hatte sich mächtig erschreckt und die frischen. Temperaturen gaben das ihre…Emily fror sich die kleine Poperze ab. Der Herr des Geschehens setzte uns dann wieder in Johannesvik ab und paddelte alleine noch ein wenig weiter.

Fazit: schön war es, vor Allem weil Klärchen Alles gab.

Wir aßen ein spätes Mittag ( selbstgemachte Spaghetti a la Sandra ) und vertrödelten den Nachmittag auf dem Campingplatz.

Zu 17:30 Unr zog es uns nochmal nach Smögen, wir waren scharf auf frisches Meeresgetier, Krabbenzeugs zum pulen ohne Schnick und Schnack.

Nach einer kurzen Runde durchs Nest wurden wir fündig…er war der Fischdealer vom ersten Abend. Es erwarteten uns keine Goschpreise, ein Kilo Grarnelen rd. 17€

Unser vorletzter Abend in den Schären ging früh zu Ende, es war draußen frisch. Der Wetterbericht für den nächsten Tag versprach herbstliches Wetter und 17 Grad, so beendeten wir am 02.09.24 mit einer Sightseeingrunde unseren Aufenthalt in Bohuslän.

Unser erstes Ziel war Tanum, kurz nach 10:00 Unr bogen wir auf den Parkplatz des Vitlyckemuseum ein. Tanum, noch nie gehört? Gehört zu den 15 Weltkulturerbestätten des Landes und zeigt einen Teil der rd. 10.000 Felsritzungen, die man in Bohuslän gefunden hat: https://www.vitlyckemuseum.se/de/tanums-welterbe2/die-felsen-von-vitlycke/

und: https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/tanums-haellristningar-felsritzungen-tanum

Die Ritzungen stammen aus der Bronzezeit( ca. 5000 Jahre alt, sorry Bibelfläibige) und sind sehr detailreich in ihrer Darstellung. Es wurden Granitsteine am Wasser gewählt, die nunmehr alle auf dem Land liegen, Schweden hatte eine Landhebung von 25-30m und somit befinden sich die Ritzungen mittlerweile in tiefen Mischwäldern, vorwiegend Birken.

Also rein in die Wanderschuhe und los gings! Wir waren nicht nur am Museum, fuhren noch nach Fossum und Balken und Aspeberget. Die hier gezeigten Bilder stammen aus allen vier Stellen. Emily war mal mit dabei, mal war sie im Auto. Zum Vitlyckemuseum gehört noch ein altes Gräberfeld aus der Bronzezeit und ein Nachbau eines Dorfes, welches wir uns aber nur aus der Ferne anschauten.

Grabbei Tanumshede:

Das nachgebaute Dorf aus der Bronzezeit:

Nach Balken fuhren wir nur, weil wir es auf den niedlichsten Elch des U niversums abgehsehen hatten…..leider war dieser so verwittert, dass uns nur eine Darstellung am Stein geholfen hat:

Wir fuhren weiter nach Grebbestad, fanden keine Austern und auch nur ein verschlafenes Nest vor…..immerhin ein geöffnetes Restaurant und damit war die Versorgungslage gesichert:

Fjällbacka erlebten wir leider nur im Regen, Es gibt Bohuslänkundige die behaupten, dass Fjällbacka die hübscheste Stadt in den Schären ist. Immerhin werden dort die Camilla Läckberg Krimis gedreht, die auch alle in Fjällbacka spielen. Film ist im Fjällebacka eh Programm, Ingrid…die berühmte Ingrid Bergmann war häufiger in Fjällbacka.

Ingrid wird gehuldigt:

Modernes Hundepensionat? Emily wollte trotz Regen nicht in die Hütte!

Zum Abschluss machten wir noch einen Abstecher nach Hamburgsund, ein Örtchen voller Geschichte. Der Hering hatte den Ort reich gemacht, es gab eine direkte Verbindung nach Dänemark und Deutschland zur Kaiserzeit. Für uns gab es immerhin ICA fürs Resteessen am Abend und einen Blick auf den Hafen und die Fähren die Hamburgsund mit Hamburg ô verbinden.

Hamburgsund war bereits in der Bronzezeit besiedelt, aufgrund der geschützten Lage am Ende des Sunds fanden hier wohl Versammlungen und Rechtsprechungen statt.

Der Nieselregen, der uns immer wieder an diesem Tag begleitet hatte, hörte zum Abend hin auf, es wurde milder und wir saßen für unsere Verhältnisse noch recht lange vor der Wohndose.

Schön waren die vier Tage auf den Schären, uns erwartet nun ein kurzer Stop in der südlichen Mitte, Gränna am Vätternsee.

Schweden 2024, IV: Kungshamn, Smögen und Lysekil

Die „Hitze“ ist vorbei, drausen essen und Sonne genießen noch nicht. Wir trödelten in unserem Schwedentempo den Aufbruch herbei, gegen 10:40 Unr verließen wir das geliebte Nest….ciao bis zum nächsten Mal.

Über Göteborg, Mist die Maut schlug an ( wir erwarten Post aus SE in B) ging es gen Norden, nach Bohuslän und in die Schärenwelt. Ziel war Kungshamn, knapp 200km südlich von Oslo. ….dort wo Schweden so richtig schwedisch wird.

Zur Erinnerung, 2023 hatten wir die Saison in den südlichen Schären ( südlich von Göteborg) erkundet, nun war der Norden dran:

Die Fahrt zog sich nen bissel, schwedische Autobahnen sind eher langweilig. Gegen 14:00 Uhr waren wir in Johannisvik, unseren arg hübschen Campingplatz mit eigenen Hafen.

Nachdem wir das Notwendigste aufgebaut hatten, zog es uns zum Wasser und dort erstmal ins resorteigene Restaurant. Wir entschieden uns für Pizza, die erste in SE, nicht die schlechteste…..

Pappensatt zog es uns ans Wasser, wir waren umgehend verliebt in diese schöne Ecke des Landes und das war nur das Gelände vom Camping Platz.

Wir legten eine kurzes Schläfchen in der Wohndose ein und fuhren gegen 17:15 über Kungshamn nach Smögen. Smögen….der Inbegriff von puppiges Schweden, eines der am Meisten fotografierten Motive, nach Karlskronas Kleingartenkolonie.

Aber bevor wir in Smögen waren,kam Kungshamn,der Königshafen zu seinem Recht.

Das Beste kommt ja immer am Schluss und für den 30.08.24 traf dies auf jeden Fall zu. Wir stellten unseren Wagen zentral in der Miniinnenstadt ab und liefen nach Smögebryggan und suchten das Objekt der Begierde.

Zunächst schauten wir aber verliebt auf das niedliche Dorf:

Mit ein wenig suchen und Blick auf den Plan kamen wir an die niedlichen Fischerhütten von Smögen.

Und ja,auch wir konnten uns kaum vom Motiv befreien….

Zurück im kleinen Zentrum von Smögen suchten wir uns einen netten Fischdealer und bekamen das ersehnte Smoerrebröd mit Garnelen.

Da die Tagestemperaturen bei nur 19 Grad liefen, wird es ab 20:00 Uhr im Schatten richtig frisch. Das liegt zumeist am Wind, weniger an den Temperaturen. Doch bleibt uns das stabile Herbstwetter erhalten, was natürlich gute Laune macht.

Der 31.08.24 begann strahlend, eisblauer Himmel, 19 Grad, die sich in der Sonne wie 28 anfühlten. Wir trödelten ein wenig herum, schließlich hatten wir uns „nur“ Lysekil als Tagestour ausgesucht.

Die rd. 40km gen Süden waren natürlich ein wenig lästig, erfreut waren wir, dass wir sofort am Hafen einen Parkplatz fanden. Ein Vorteil der Nachsaison, im Hochsommer muss es grässlich sein.

Lysekil hat immerhin 8000 Einwohner und ist direkt ein wenig städtisch.

Industrie, vor Allem Fischkonserven haben den Ort wohlhabend gemacht. Gebadet wurde auch schon immer, selbst Könige ( Oscar II) besuchten Lysekil. Das Gemeindehaus brannte vor nicht all zu langer Zeit ab und steht doch wieder in alter Schönheit.

Erwähnenswert ist das Aquarium und Stångehuvuds Nationalreservat, ein alter Steinbruch und die Curman Familie. Carl, ein Badearzt, dem Lysekil die beiden Badehäuser verdankt, sein Frau, die sich für Stångehuvuds einsetzte, kaufte und somit verhinderte, das nach dem Granitboom vor dem Granitboom ist und maßlos der Stein verhökert wird….heute eben ein Reservat und unser Ziel der Begierde.

Die Curman Villa kann man heute noch bewundern,leider verhindert ein dicker Stein die direkt Sicht:

Ausgerüstet mit Google maps und Wanderstiefeln zogen wir los. Erst durch Lysekil, dann auf falscher Fährte über Stock und gaaaaanz viel Stein, was uns aber zu diesem bezaubernden Hafen brachte.

Mit ein wenig Ortung fanden wir das Objekt der Begierde und wieder ging es über die rosa Granitblöcke, mit wahnsinnigen Aussichten auf die Schären….was für ein Paradies.

Unser Motiv des Tages, das kleine Feuerhäuschen,seit 1940 nicht mehr im Betrieb. Sein zweites Leben als Wahrzeichen bekommt der Hundehütte aber auch sehr gut, wir waren nicht allein auf dem Plateau, auch wenn man das glauben mag.

Auch auf dem Weg zurück in die Zivilisation kamen wir aus dem Staunen nicht heraus, Schweden ist eine wunderbare Wundertüte.

Zurück am Hafen gabs Fish& Chips, mit zehn Euro ein wohl mehr als preiswertes Vergnügen.

Zurück hielten wir im bezaubernden Hövenäset, unserem Nachbarsdorf….quasi Schwimmdistanz zu Johannesvik. Mehr dazu im nächsten Bericht.

Der restliche Nachmittag wurde für unsere Wäsche genutzt, Emily und Mathias sprangen in den Skagerak und den Abend ließen wir bei Nachos und Netflix ausklingen.