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Italien 2022, VIII: Podere Pianetti, Donoratico, Castagneto Carducci

Unsere Abreise aus Südtirol gestaltete sich ereignislos, wenn man mal von den ewigen Dränglern und “ ich habs eilig“ Senioren im Campingplatzeigenen Bäcker absieht….wir haben erstmal genug von St. Josef! Die ewig neugierigen, Blogwartrentner mit 130.000€ Geschoss und dem ewigen Nörgeln gehen uns auf den Geist.

Nun also Toskana, 33 km nördlich von Piombino ( Elba Fähre). Die letzte Nacht war wirklich kalt ( um die 5 Grad) und gespannt schauten wir, wann es denn nun endlich wärmer werden würde. Ein wenig zogen die Temperaturen ab Gardasee an, die 20 Grad Marke wurde aber erst spät gezogen und auch in Donoratico ( unser Ortsteil) zeigte das Thermometer nur 23 Grad, dafür blauen Himmel. Vor zwei Jahren war es viel, viel wärmer….Pech für uns in 2022.

Die Fahrt zog sich, wir waren Beide müde, der Wecker um 6:20 hatte keine Freude bei uns ausgelöst. Das Navi sprach von 4 Stunden ( mit PKW) wir benötigten knapp sechs Stunden und bogen gegen 14:00 Uhr auf dem Agriglamping Podere Pianetti bei Castagneto Carducci ein.

https://poderepianetti.de

Da wir bereits online eingecheckt waren, gingen die Formalitäten sehr schnell, wir bekamen die Numero Uno und wohnen quasi genau neben der Rezeption, was aber nicht schlimmt ist.

Schotterplatz mit eigener Rasenfläche, den Westies freut es.
Nachbar gegenüber, jwd.

Der Podere Pianetti fährt ein anderes System, rund 20 Stellplätze ( zumeist stehen hier die 200.000+ x Geschosse) und ein paar Luxuszelte. ein Kräutergarten zur Selbstbedienung, Privatbäder, Whirlpools statt Animation am Pool. Mittendrin nun wir, auf unserem 300qm großen Stellplatz, der nächste Nachbar in Rufdistanz, lautes Rufen bitte! Gleich daneben die Bäder, vier Stück inkl. Waschmaschine und Trockner zur freien Verfügung.

An diesem ersten Tag hatten wir aber für die Schönheit des Platzes wenig übrig, sehr wohl bewunderten wir die Zypressenallee und die Palmen vom Nachbarn ( Paradu Ecovillage ) und wähnten uns atmosphärisch in Indien, wirklich wahr.

Ich kochte ein paar schnelle Tortellini zusammen, Mathias baute unser Camp auf und irgendwie fühlten wir uns nur müde….richtig geschafft. Da WoWa nur 80km/h in Italien fahren dürfen, kommt man quasi gar nicht viel südlicher als wir jetzt sind, so lang kann kein regulärer Urlaub sein.

Am späten Nachmittag zog es uns zum Hausstrand, der hinter einem Waldstück grenzte. Als ich den trockenen Wald sah, war eins klar….HIER GIBT ES MÜCKEN und ja, wir haben die Biester in den letzten Tagen mehr als genug hassen gelernt.

Nsch dem Mückenparadies eröffnete sich ein schöner Strand, mit Blick auf Elba und sogar Korsika, wie wir später lernen mussten.

Hunde eigentlich nicht erlaubt

Hunde sind an diesem Strandabschnitt eigentlich nicht erlaubt, da es aber bereits 16:30 Uhr war, schaute man großzügig über diesen Umstand hinweg und Emily genoss Meerkontakt.

Nach rd. einer Stunde hauten wir vom Hausstrand ab und fuhren zu Conad. Was Leichtes für den Abend war gefragt, wir entschieden uns für Garnelen, Carpaccio und Tartar mit frischen Ciabatta.

Gegen 21:00 Uhr lagen wir im Bettchen, wir waren so dermaßen platt von der Fahrt und auch hier zeigten die Temperaturen kaum mehr als 15 Grad, wenig einladend für lange Abende auf der Terrasse, die Blutsauger sollten auch nicht auf ihre Kosten kommen.

Am nächsten Morgen sah die Welt schon wieder anders aus, auch wenn uns der Kampf an den Waschmaschinen dann doch den letzten Nerv raubten. Meine Idee, die gesamte Wäsche vor Abreise zu waschen, gerät ins Wanken. Das Waschen von drei Maschinen kostete uns am Ende zwei Vormittage und viel Generve, da die illustre Gesellschaft auf dem Campingplatz zwar ab 8:00 Uhr die Maschinen besetzt, diese aber gerne erst am Nachmittag ausräumt! Wir räumten gerne für sie die Maschinen und platzierten die nasse Wäsche auf Wäscheständer und Körbe! Im Gegenzug wurde für unsere Maschine dann mal die Pausentaste gedrückt…..was für ein be…..Verhalten, anders kann man es nicht nennen!

Egal, da es morgens eh eher frisch ist, fährt man auch nicht um 9:00 Uhr an den Strand, Ich pflegte am ersten Morgen Blog und Bilder und erkundete unser Glampingparadies, wirklich schön! Am Abend zuvor war uns bereits aufgefallen, dass die Etruskerküste fast noch unberührt vom Massentourismus ist, z.B. gibt es nicht ein einziges Hotel in Donoratico, auch die Auswahl an Restaurants etc. ist im erfrischenden Rahmen. Donoratico ist ein typisches italienisches Straßendorf mit vielen unschönen Bauten aus den 50er- 60er Jahren, Cavallino nicht unähnlich.

Zurück zu unseren Platz, 200.000€ Busse der Marke Modelo und Concorde dominieren die paar Stellplätze, die nie kleiner als 200qm sind. Zu dieser Idylle kommen die bereits erwähnten Whirlpools, Grillplätze, Kinderbecken, tolle Sanitäranlagen mit chilliger Musik zur Entspannung, überall Rosmarin, Thymian und Blumen. die Glampingzelte sind einfach top, inkl. Tv und allem Schnickedöns….wer was Tolles sucht, wird hier fündig werden.

Rezeption und Kräutergarten
Sanitäranlagen, vier komplette Bäder, eins davon jeweils barrierefrei, WaMa und Trockner
großzügig, einfach nur großzügig…die Zypressen gehören zur Allee außerhalb des Agriglampings
Grillplätze, davon gibt es mindestens vier Stück
Kinderplansche
Erwachsenenplansche

Genug gesehen? Hier noch die Verlinkungen zu Modelo und Concorde, falls der eine oder andere Lesende Lust hat, sein spärliches Taschengeld auszugeben:

https://www.morelo-reisemobile.de

https://www.concorde.eu … ich hab mal nen Concorde konfiguriert….knapp 550.000€ :0)….

Nachdem die zweite Maschine auf der Leine war, fuhren wir die 15 Minuten zum Hundestrand von Castagneto Carducci und wähnten uns im Emilyparadies, inkl. Strandbar, brackigen Fluss ( die Hunde lieben es), klasse Aussicht nach Elba und Korsika und gaaaaanz viele Kumpels für den Wutwestie.

Der Parkplatz kostet 0,60€ pro Stunde, nebenan gibt es einen Wohnmobilstellplatz, den man getrost als Stellplatz für eine Nacht mal nutzen kann.

Elba

Ein Hund in seinem Element

Wieder kochten wir an diesem Abend selbst, es gab T-Bone, Toskanacut….lecker wars. Dazu kam noch Bruschetta, für Mathias Tartar und für mich Carppacio.

Abends fielen wir wieder geschafft in unsere Heia, auch nichts tun kann anstrengend sein.

Der dritte Tag in Pianetti begann wie der Morgen davor, eine Waschmaschine wollte gewaschen werden, Blogpflege und Fotos standen auf dem Programm.

Immerhin, um 11:30 Uhr waren wir am Strand und mein Mann und Emily auch umgehend im Wasser und in ihrem Element.

Leider ging beim ausgiebigen Toben ein Ball verloren und ein Westie ohne Ball ist quasi nicht lebensfähig. Also fuhren wir nach Sasetta, ließen die gleichnamigen Thermen links liegen und fuhren zum Tierladen. Zwei Billigbälle ließen den Hund in wahre Freudensprünge und Aktivitäten verfallen, sie bewachte die Dinger auf dem Campingplatz und nur gutes Zureden half ihr über die Tatsache hinweg, dass wir nicht auf dem Platz bleiben, sondern nach Castagneto Carducci wollten.Castagneto Carducci ist unsere bildhübsche Hauptgemeinde, in deren eingemeindeter Gemeinde Donoratico wird wohnen.

Typisch toskanisch mutet das Dorf mit dem hübschen Doppelnamen, den es aber erst seit 1907 in seiner jetzigen Form ( zu Ehren des Dichters Carducci) trägt. Castagneto ist seit 754n Chr. bekannt und hieß Castagneto della Gherardesca (herrschende Familie der Bolgheri) daraus wurde 1848 Castagneto Marittimo und 1907 die heutige Form.

Castagneto Carducci
der gute Bolgheri Wein wird hier angebaut
Zypressenschönheiten

Wir erschlenderten uns die bildhübsche Altstadt, stöberten durch kleine Läden, kauften im überteuerten Alimentari ein und waren erstaunt, dass doch ein reges touristisches Treiben an diesem untouristischen Nest von statten ging.

Eigentlich hatten wir so richtig Hunger, uneigentlich mussten wir bis 18:30 warten, ehe die ersten Restaurants wieder aufmachten, Ein Umstand, den meinem Mann zu schaffen machte, irgendwie brachten wir die yzeit aber herum und landeten nicht nur bei einem tollen Ausblick sondern auch das vorgesetzte Essen war toll.

Mit einem Lieblingsort mehr im Gepäck verließen wir gegen 20:00 Uhr Castagneto und kullerten den Berg hinunter nach Donoratico.