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Frankreich 2022, XIII: La Combe, Saint Mere Eglise, Barfleur & Utah Beach

Wir d-dayen mal wieder, zum letzten Mal, versprochen!

Unser Frühstück nahmen wir am Deutschen Soldatenfriedhof in La Combe ein, ein lauschiges Plätzchen im Sonnenschein. Emily durfte mit auf das parkähnliche Gelände, über 21.000 Soldaten aus WWII liegen hier begraben, viele namenlos….

Überraschend viele Franzosen, Niederländer, Briten und Amis tummelten sich mit uns auf dem gelände, man zollt auch den Gefallenen des Feindes Respekt, Repekt!

In der Stupa befindet sich ein Massengrab

Schon mal von Saint Mère Église gehört? Ich auch nicht,bis ich mich mit den Landungsstränden beschäftigt habe. Das Nest nennt rd. 3000 Einwohner sein eigen und Alle würden durchfahren, wenn sich nicht am 06.06.1944 ein amerikanischer Fallschirmspringer im Kirchturm verfangen hätte.

Das Drama wurde übrigens verfilmt “ Der längste Tag“ und keine Angst, der Soldat John Steele wurde gerettet, da hängt kein ausgemergeltes Skelett :0)! Den Gang in die Kirche schenkten wir uns, erst später habe ich gelesen, dass die Kirchenfenster die Story um die Fallschirmspringer dokumentiert…..

Nur Atrappe, John Steele hat sich auf der anderen Seite verfangen, diese hier passt aber besser….mit Blick vom Marktplatz auf Puppe und Fallschirm

Unser nächstes Ziel hatte nichts mit D-Day sondern Genuss zu tun, zum Einen optisch und natürlich auch kulinarisch.

Wir fuhren nach Barfleur, eine Gemeinde, die wie Veules les Roses und Beuvron en Auge zu den schönsten Dörfern Frankreichs gehört. Das stimmt auch, wenn man in den Seitenstraßen unterwegs ist , leider liegt der zentrale Marktplatz direkt am Hafen und die Autos versauen ein wenig die Idylle.

Da wir auch noch Ebbe hatten, was zumindest Mathias nicht sehr angetan, mir gefiel Barfleur aber doch ziemlich gut und ich schlich trotz Wärme auch in die eine oder andere Seitengasse.

Wir entschlossen uns für ein kulinarisches Highlight, es lockte eine Platte mit Meeresfrüchten…für französische und auch deutsche Verhältnisse unschlagbar günstig.

Bevor wir auch den letzten Landungsstrand, Utah Beach, besuchten, fuhren wir noch um die Bucht und bewunderten dann das doch recht hübsche Barfleur; ich für meinen Teil war bestätigt, Mathias mochte das Nest weiterhin nicht so sehr….lag wohl an der Ebbe.

Der Weg nach Utah Beach war bereits toll, wir fuhren immer an der Küste entlang, fanden noch einen tollen CP direkt am Meer, muss man sich mal später im Rechner ansehen.

Kurz vor Utah Beach hielten wir an einem Memorial, ich verzichte auf Fotos , es war das Übliche…..Panzer und viel Heroisches…der Blick auf den Strand lohnte aber doch und auch hier lagen Überreste von Hafenanlagen und Batterien am Strand verstreut.

Heute sind Austernfischer unterwegs

Dafür war Utah Beach dann doch noch noch ziemlich cool, da dort das Landing Boat Monument steht und man somit einen Eindruck von den Nussschalen erhält.

Mathias schubste Panzersperren um und damit war zumindest für uns die geschichtliche Aufarbeitung des D- Days erledigt……

Unser Fazit zu den D- Day Stränden fällt wie folgt aus: Arromanches, Utah Beach, die dt. Batterie und Juno sowie das Denkmal von Caen waren lohnenswert. Vergessen kann man getrost Omaha, da reicht der Soldatenfriedhof aus, es sei denn man steht auf Denkmäler. Ich war happy, dass wir nicht alle Strände an einem Tag besucht haben, diese organisierten Touren müssen grässlich sein. Der 06.06. hat riesig Spaß gemacht und ist für zukünftige Normandieliebhaber ein heißer Tip, hier wird noch richtig gefeiert!

Der Rest des Tages ist schnell erzählt, wir fuhren zu Casino, dem örtlichen Supermarkt, shoppten Merguez, Steak und Backkartoffeln und schmissen das letzte Mal den Grill an. Unser Vorrat wird weniger, das Sightseeingprogramm ist fast, aber nur fast, abgearbeitet,

Frankreich 2022, X: Bayeux, Arromanches (Mulberry B), Colleville sur Mer ( Omaha)

Unser Tag war mal wieder etwas zweigeteilt, Erstes eine puppige Altstadt inkl. Kathedrale und. Unseco Site und Zweitens die Fortsetzung von D- Day, Landungsstrände usw…..die übrigens auch Unesco World Heritage Status erlangen sollen.

Fangen wir mal mit Bayeux an, der einzigen Stadt der Normandie, die nichts absolut gar nichts im zweiten Weltkrieg abgekommen hat. Keine Bombeneinschläge, keine Granatsplitter…..Das sieht man noch heute, viele Stadtpalais, eine Wahnsinnskathedrale und ein paar schöne Altstadtecken prägen das Stadtbild. An genau einer dieser Ecken frühstückten wir und versauten dabei so einigen Touris wohl das Foto?

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Warum aber aufeinmal so viel Deutsche in der Stadt waren ( wie übrigens auch am Mont Saint Michel ) lässt sich wohl nur auf den ältesten Comic der Welt zurückführen, dem großartigen Teppich von Bayeux! 1061 von vielen fleißigen Händchen auf Leinen gestickt, umfässt dieser Wandteppich 58 einzelne Szenen und ist rd. 70m lang. Ein ganzes Museum widmet sich der Geschichte um Harold und William dem Eroberer ( der übrigens die Westminsterabtei in London schlussendlich baute) und der Eroberung des britischen Königreiches….blutrünstig und nach Macht strebend, Mord und Todschlag auf fast jedem Zentimeter gestickten Leinen.

nettes Museum in einem alten Kloster

Man erhält für die elf Euro Eintritt einen Audioguide, der den Staunenden die Geschichte näher bringt.

Fotos sind im Musum verboten, die hier gezeigten sind Abfotografien von Postkarten, die ich im Anschluss gekauft habe. Die Reihenfolge wird wohl auch nicht unbedingt dem Ablauf der Geschichte entsprechen, soll lediglich einen kleinen Einblick geben.

Nach dem Besuch des Musums ging ich noch in die Kathedrale und dann fuhren wir nach Arromanches, einem Badeort südlich von Bayeux. Dieser war unser Einstieg in die D- Day Aufarbeitung an diesem Tag.

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Zur Erinnerung, am 06.06.22 hatten wir uns dem Sword Beach und Juno Beach gewidmet, heute standen letztendlich Gold Beach/ Arromanches auch Mullberry B genannt und Omaha auf dem Programm.

Warum Arromanches? Hier hatten die Briten einen künstlichen Hafen angelegt, der im großen Stil Materialien, Autos und Truppen an die normannische Küste brachte. Bei Ebbe, nur bei Ebbe, kann man die Ruinen und Überbleisel ansehen, ein bizarres Bild, wir waren nicht allein am Strand und am Ende des Tages hielten wir fest, dieser Besuch war der Eindrucksvollste aller D- Day Stätten.

das sind Wasserstraßen, kaum zu glauben….

Überhaupt,es sind noch wahnsinnig viele Briten und Amis in den Orten, nachwievor fahren alte Jeeps, Militärfahrzeuge durch die Straßen, die müden Möchtegernkrieger feiern sich und ihre Nationen immer noch….

Auch mein Mann war unfreiwllig ziemlich stilvoll unterwegs, er fiel unter den ganzen D-Day Narren kaum auf.

Stilecht ließen wir uns mittags Fish& Chips und einen Hamburger schmecken,so viel Loyalität den Alliierten gegenüber muss schon sein :0)!

Unser nächstes Ziel war eine fast vollkommen unzerstörte Anwehrbaterie der Deutschen, die in Longues sur Mer noch immer wie einsatzbereit steht….auch hier tummelte sich das Volk, wo man doch annehmen könnte, das Feindesgut eher gemieden werden würde….O- Ton eines Mitbesichers: „bloody good weapons of these bloody Nazis!“ ….ja, soviel dazu! Diese bloody good weapons haben in einer Nacht 2000 US Amerikaner getötet, das war 1944 nicht 2022…man kann gar nicht so viel brechen, wie man gerne möchte!

Richtig bizarr wurde an es an diesem Tag in Omaha, der ja als Inbegriff aller D-Day Strände ( neben Utah) gilt. Omaha umfässt die Gemeinden Colleville sur Mer und Vierville sur Mer und nennt mehrere Memorials, Museen und den großen Amerikanischen Kriegsfriedhof sein eigen.

Am Strand war es eher unspektakulär, kaum vorstellbar, dass die klippenähnliche Struktur verantwortlich für viele Opfer am berühmten 6.6.44 gewesen ist. Durchschnittlich 7,5 sek. hatte ein Soldat, sich nach Absprung vom Boot,in Sicherheit bzw. Deckung zu bringen….Viele sind aufgrund der schweren Last einfach ertrunken. Die ersten Boote verzeichneten die größten Verluste, auf dem Friedhof liegen über 9000 Gefallene! Der Film “ Soldat James Ryan“ wurde direkt am Omaha Beach gefilmt, quasi der Originalschauplatz .

Die Museen bewunderten wir nur von außen,wir wollten den Hund nicht alleine lassen und ehrlich,dass Drumherum war spannender als das olle Kriegszeug,was es überall zu kaufen gab.

die schlechtesten Souvenire der Welt?

Am Lustigsten war die Truppe vor dem Omaha War Museum,nein….keine Flüchtlinge, nur D-Day Touristen mit Hangover, die Dame mit Fuchs am Kragen hielt auch bei 23 Grad die Stellung, und jedes Haar der Betonfrisur sitzt.

Unser letzter Sightseeingpunkt an diesem Tag war der amerikanische Friedhof, der ziemlich. beeindruckend ist und nicht mal eben in zehn Minuten besucht werden kann.

Neben einem Visitorcentre, Mahnmal,Aussichtspunkt auf Omaha, ewiger Flamme und den über 9000 Gräbern, waren auch viele Reisegruppen und Veteranen anwesend. Der Friedhof wird von den Amis gepflegt,  hier sind Sicherheitskontrollen notwendig und erinnert in seinem Aufbau ( man erhält einen Plan am Eingang) eher an Disneyland.

Ich lass mal Bilder sprechen, beeindruckend war es in jedem Fall.

Gegen 19:29 Uhr waren wir wieder auf dem Campingplatz und hielten unser Versprechen ein,Abendessen im heimischen Bistro: Croque Monsieur und Jambon à la Normand….naja…wird nicht wiederholt!

Gegen 23:00 Uhr fielen wir in zehnstündigen Schlummer