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Namibia 2021, XII: CCF & Windhoek

Unsere vorletzte Nacht in NAM war unheimlich, irgendwann schreckten Mathias und ich hoch ( muss gegen 2:00 Uhr gewesen sein) und vermuteten die Hyänen bereits bei uns im Bett…..die waren so extrem laut, das Lachen und Kichern war wie aus einem schlechten Horrorfilm!

Um 6:30 Uhr klingelte der Wecker, wir mussten früh los, bis zum CCF waren es 144km, was das in NAM heißt, wussten wir nach über drei Wochen im Land. Als wir aus dem Haus traten, traf mich ein kleiner Schock…..ein Mäuschen war des nächtens bei uns im Tauchbecken ertrunken. Können Mause so laut schreien???? Wenn ja, tut es mir unendlich in der Seele leid, wir hätten sie retten können!

Nach einem schnellen Frühstück machten wir uns auf den Weg, fuhren am NWR Campingplatz vorbei und befanden uns bald auf gerader Route nach Otjiwarongo, einer mehr als aufgeräumten Stadt mit großen ( noch) deutschen Einflüssen.  Unterwegs verabschiedeten sich brav Pumba, Springböcke, Giraffen und Impalas…..

Beim CCF wurden wir herzlich empfangen und erhielten eine kurze Einführung in das Unternehmen, welches 1990 gegründet wurde. Neben dem Schutz der Geparden unterrichtet der CCF auch Farmer im Umgang mit den Raubtieren, züchtet Hunde zum Schutz für die Schafherden.

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Nach dem Einführungsfilm ging es in das Schutzgebiet, wo zur Zeit fünf Mädels leben, die alle nicht mehr in die Freiheit entlassen werden können. Sofern ein Gepardenbaby unter sechs Monate gefunden wird, kann es nie mehr zurück in die Wildnis, da es die Kenntnisse zum Überleben, von der Mama nicht  erlernt hat. Eine Pflegerin erklärte bei der späteren Fütterung „ die Katzen würden zum nächstbesten Menschen gehen und um Futter betteln“….sind eben nur Mietzemaus, nichts weiter. Der CCF sammelt in gesamt Namibia Gepardenbabies uns Problemgeparden ein, viele werden nur in ein anderes Gebiet gebracht, um dort weiterleben zu können.  Covid hat den Fund natürlich schwer getroffen, ich glaube ich werde für 2022 wohl einen Geparden adoptieren.

Nun lasst Euch mit Fotos von Rainbow ( als sie gefunden wurde, erschien ein Regenbogen), Savannah ( sehr helles Fell) und den anderen Mädels, verzaubern.

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Eine Stunde dauerte die Pirschfahrt, wir sahen alle fünf Gepardendamen, die ziemlich relaxt waren.

Im Anschluss stöberten wir uns durchs Museum und sahen bei der Fütterung von insgesamt elf Geparden, männlich und weiblich zu.

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Alle Schicksale wurden uns erzählt, zum Teil waren die Biester nur wenige Tage alt ( Dominik, 10 Tage) wenn sie gefunden wurden. Wir erfuhren auch, dass es in Namibia verboten ist, Geparden noch als Haustiere zu halten, Viele sich an das Gesetz aber nicht halten. Sofern ein Gepard zahm und auf den Menschen bezogen ist, wird es schwierig, da der Gepard oftmals seine Überlegenheit gegenüber dem Menschen „ ausspielt“, dann entwickeln sich diese Tiere zum Problemgeparden, kommt dann noch der angeborene Instinkt durch, ist die Haltung als Haustier quasi nicht mehr möglich.

Wir machten uns erst um 12:30 Uhr auf den Weg nach Windhoek, dankbar, keinen PCR Test mehr machen zu müssen. Gegen 16:00 Uhr waren wir am Herzinger Boutiquehotel, mit einem rasenden Besitzer, der uns in sekundenschnelle das Zimmer übergab, drei hastige Sätze zwecks Frühstück ( steht im Kühlschrank) herunterrasselte, die Flitsche für die Einfahrt ( inkl. Panikknopf, wusste ich zu diesem Zeiunkt noch nicht) aushändigte und dann niemals mehr gesehen wurde! 

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Wir hauten uns aufs Bett, genossen mittelgutes Wlan ( immerhin, zwei Blogbeiträge bekam ich in den folgenden 12 Stunden noch durch und fuhren zu 18:30 Uhr zu Joe‘s Beerhouse. Die Windhoeker Institution war um Längen voller als vor gut drei Wochen, ein Haufen Reisegruppen trieb sich dort herum. Wir saßen wieder an unserem alten Tisch und unterhielten uns sehr nett mit einer Vierergruppe Frischangereiste. Ein paar Tips wurden weiter gereicht, dazu genossen wir Austern ( frisch und gebacken ) sowie Spaghetti und Mathias die sagenumwobene Bratwurst. Mathias bestellte sich im Anschluss nochmal Austern und bereits im Verlauf des Abends merkte ich, dass irgendwas am Abendessen krumm war…..ab 2:00 Uhr nachts, gaben wir uns die Badezimmerklinke in die Hand. Gott sei Dank ohne Erbrechen, das wäre ein Drama geworden.

Das Kühlschrankfrühstück ließen wir am nächsten Morgen fast unberührt, gegen 9:30 Uhr starteten wir ein kurzes Soghtseeingprogramm, Windhoek hat nicht so arg viele Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Zunächst hielten wir zwangsweise am Tintenpalast ( heutiges Parlamentsgebäude) da Mathias nun doch mit Übelkeit zu kämpfen hatte.

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Ich lief einmal um die Christuskirche herum, das berühmte Reiterdenkmal der dt. Schutzgruppe wurde nun doch endlich mal entfernt.

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Dieses soll in der Alten Feste stehen, die aber auch so vor sich hin gammelt, Corona lässt grüßen. Wir bewunderten gemeinsam die Reste der Festung und warfen einen Blick auf das neue Denkmal, welches sehr viel passender für das neue, moderne Namibia ist.

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Windhoek 2004 vs. 2021, die Stadt streicht nach und nach das koloniale Erbe ab.

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Aber natürlich bleibt dennoch ein großer Teil Deutschtümmelei weiterhin vorhanden, die Leute wollen dies aber auch so ( auch die Schwarzen, man glaubt es kaum.

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Kurzeitig unterbrachen wir das Sightseeingprogramm und fuhren in die Wernhil Mall, die größte Shoppingmall Namibias, direkt in der Innenstadt. Dort konnte Namibi bewacht stehen und wir in Ruhe bei Pick n‘ Pay einkaufen gehen. Wichtige Dinge für Europa wurden ershoppt, zusätzlich gab es für die laschen Mägen Salzstangen und Bananen. Die Mall steht Europa in nichts nach, es war quasi alles erhältlich.

Anbei eine Impfstation, wie bei uns kostenfrei und für alle Altersgruppen, es wird AZ verimpft und leider von der Bevölkerung nicht angenommen.

Ein Bilton Shop, hier wird Trockenfleisch an Frau und Mann gebracht.

Wir schlenderten im  Anschluss in Richtung Independence Avenue ( ehemals Kaiser Wilhem St.), versuchten für unsere Helen Haarodukte zu shoppen ( und scheiterten in drei Läden) um dann die Schneedächer von Windhoek zu bewundern und in die Luisenapotheke zu gehen.

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Bei Bushman Arts kauften wir neue Tischsets und hatten eine herzergreifende Unterhaltung mit der Besitzerin ( natürlich dt. Background) die ihren Papa an Covid verloren hat und sich maßlos über ihre Landleute aber auch Touris ärgert. Sie hat eine Woche lang versucht, ihren Vater in eine Klinik zu bekommen….dann war es zu spät. Die Weißen haben die dritte Welle in NAM nicht ernst genommen. Wir plauderten lange miteinander, ihre Einstellungen deckten sich mit unseren.

Erwähnenswert ist noch der Meteoritenbrunnen, wo etliche „Splitter“ zu einem Denkmal verarbeitet wurden.

Im Gebäudekomplex Kaiserkrone legten wir eine Windhoekrast ein und lernten Grace kennen. Ein nettes Mädchen, die sich mehr schlecht wie recht mit einer Handybude über Wasser hält. 

Windhoek ist in 2021 angekommen.

Gegen 13:30 Uhr lösten wir unsere Sachen im Herzinger aus und waren bereits um 14:30 Uhr zum einchecken bereit. Europcar zeigte uns, dass Namibi sehr wohl einen Schraubenschlüssel besass, wir nahmen Abschied von unserem Flitzer, die uns tapfer 5123 km durchs Land gefahren hat…ja es waren Fünftausendeinhundertdreiundzwanzig Kilometer! 

Ganz neue Sicherheitsproceduren kamen auf uns, am Hosea Kutako Airport zu. Wir mussten z.B. die gut verpackten Kameras auspacken, bevor geboardet wurde, wurden nochmals alle Tachen durchsucht und alle Passagiere abgescannt. Wir erfuhren, dass in Onguma ( ja, unser Onguma) ein Nashorn umgebracht worden ist, die Behörden versuchen nun händeringend das Horn zu finden! Was für ein Schock und Elend, den Wilderern sollten die Pfoten abfallen!

Mit ein wenig Verspätung starteten wir, wieder konnten Mathias und ich eine Viererreihe für uns genießen.

Beim Start weinte links, zwei Reihen hinter mit,  eine Frau, mit Blick in einen wunderschönen Sonnenuntergang. Ihr Mann versuchte sie zu trösten „ wir fliegen doch bald wieder“……aus Sympathie tropfte auch aus meinem Auge ein Tränchen, ich konnte sehr gut mitfühlen. Ich denke ich spreche für uns Beide, wenn ich sage „ mit Namibia sind wir noch nicht durch“!

Der Flug war unspektakulär, erwähnenswert war die mieserable Organisation der Crew, Mathias wartet heute noch auf sein Frühstück, Decken und Kopfhörer sind nur noch käuflich zu erhalten….bei 800€ für einen Flug, gebucht über LH eigentlich ein Unding!

Noch schlechter war das, was uns in Frankfurt erwartete! Zunächst war die Maschine mit Verspätung in Windhoek gestartet, da vor 5:00 Uhr morgens keine Airline landen darf! Dann flog unsere Maschine noch Warteschleifen um am Ende im Chaos der Morgenmaschinen zu versacken. 

Unbeschreiblich was sich an der Passkontrolle, Gepäckdurchleuchtung usw. abspielte. Zu wenig Personal, die Covid Bestimmungen, die langen Wege, unfreundliches Personal…..UNGLAUBLICH! Total durchgeschwitzt, fast schon rennend haben wir es am Ende,  in die Maschine nach Berlin,  geschafft. Andere waren nicht so gut dabei und deren Gepäck mußte natürlich erstmal wieder ausgeladen werden…..somit hatte auch diese Maschine Verspätung! Wenn zwei Stunden Umsteigezeit nicht mehr reichen, stimmt etwas nicht, willkommen in Deutschland!

Immerhin am BER lief alles glatt und binnen einer Stunde nach Landung konnten wir unser Fellknäuel in die Arme schließen und uns an den gedeckten Frühstückstisch setzen.