Der Fuji verabschiedete sich doch im Sonnenschein, das machte die Buckelei zum Bahnhof ein wenig leichter. Wir genossen den Blick auf das Wahrzeichen und fuhren mit dem Regionalzug nach Otzuki.
In Otzuki wären wir beinahe im Zug nach Tokyo gelandet, der um 9:39 Uhr losfuhr, unser Zug setzte sich um 9:38 Uhr in Bewegung und hatte den gleichen Namen, nur eben nicht das gleiche Ziel. Man muss hier geografisch auf Zack sein und wissen, in welche Himmelsrichtung man will, bzw. wie die Endstation heißt. Beide Richtungen haben grundsätzlich den gleichen Zugnamen. So hetzten wir in zwei Minuten von Gleis fünf auf drei und erstürmten die erste Klasse, die im Japan „green class“ genannt wird. Leider flogen wir schnell auf und wurden vom Schaffner höflich und zuvorkommend in die Holzklasse verwiesen.
Die Zugfahrt war angenehm, die Landschaft abwechslungsreich. Der heilige Fuji begleitete uns noch ein ganzes Stück und wurde irgendwann von den japanischen Alpen abgelöst.
Hier kommt noch ein Bildchen aus dem Zug, irgendwo auf der Strecke.
In Matsumoto wohnten wir mehr als zentral, nur 100m vom Bahnhof entfernt und fußläufig zur Hauptsehenswürdigkeit „ der Krähenburg“. In der Stadt wurde 1994 der Giftgasanschlag ( Sarin) der Aum Sekte verübt. Damals kamen sieben Menschen ums Leben, Viele wurde verletzt.
Wir kamen bereits um 11:30 in unser Zimmer und wieder konnte man über die Touristenklasse nicht meckern. Unser Durchschnittspreis liegt bei 35€ pro Nacht/ Person während der gesamten Reise und dieses Zimmer lag genau auf dem Durchschnitt…..not too bad. Am Bodensee bekommt man für 70€ nicht mal ein Zimmer mit Bad.
Nachdem wir alle Klamotten einmal im Zimmer verteilt hatten und quasi eingezogen waren, machten wir uns auf den Weg zur Krähenburg, inkl. Abstecher im Family Mart, wir waren auf Reisbällchenentzug.
Wir fanden auch noch diese pittoreske Ecke in der Stadt, ein Kanal mit alten Kaufmanns,- u. Wohnhäusern und einem Schrein.
Auch in Matsumoto war das Supermarktlunch super, und frisch gestärkt schlenderten wir über das Burggelände. Dort war über Mittag relativ wenig los, lediglich ein paar deutsche Reisegruppen stritten sich über den Treffpunkt mit dem Guide. Eine niederländische Reisegruppe hatte uns bereits im Family Mart erheitert, als diese staunend die Auslagen bewunderten und ratlos ihr Lunch zusammenkauften.
Die Burg wurde 1504 erbaut und ist eine der wenigen Burgen die in Japan noch erhalten ist. Sie wird auch als Niederungsburg bezeichnet, da sie nicht auf einem Berg gebaut wurde.
Wir werden uns auch Himeji, Nijo, Hiroshima und Osaka Castle anseheb….mal schauen, welche uns am Ende am Besten gefallen hat.
Von innen ist die Burg eher schlicht gehalten, schließlich wurde nicht residiert, sondern verteigt. Wir nahmen uns fest vor, die einschlägigen Samurai Filme @home zu konsumieren.
Sagenhaft war allerdings die Aussicht auf Matsumoto und auf den schön angelegten Garten.
Wir genossen im Anschluß den Burggarten und schauten ein wenig in die Sonne, die am heutigen Tag alles gab. Leider hatte ein gefiederter Freund Anderes mit uns im Sinn und kackte mir im wahrsten Sinne des Wortes aufs Haupt…..also mußte notgedrungen ein Boxenstop her.
Bevor ich im Hotel in die Badewanne verschwand, schauten wir uns aber noch einen Schrein an, den Namen habe ich weder über maps2go noch über meinen Reiseführer in Erfahrung bringen können. Da er aber sehr hübsch war, kommen noch ein paar Bildchen in meinen Bericht.
Matsumoto gehört zu den schönsten Städten Japans und auch wir fühlten uns sauwohl in dieser hübschen Stadt im Talkessel der japanischen Alpen. Die nächsten größeren Städte sind Nagano und Nagoya.
Am Abend stand Matsumoto ein bissel Kopf, zehn Löschfahrzeuge versperrten die Hauptstraße und wir irrten ein wenig „lost in translation“ durch die Restaurantszene. Eins sah hübscher aus als das Andere, leider waren die Speisekarten diesmal wirklich nur noch ein Ratespiel und wir sehnten uns fast nach den Bestellautomaten von Tokio zurück.
Was essen wir heute?
Wir landeten schließlich in einer Restaurantkette von Osaka, die berühmt für ihre Gyoza sind. Davon gabs schon mal 12 Stück und beim Rest wurde wieder mal nur geraten.
Das Endergebis sah dann so aus und schmeckte, wie immer, ganz hervorragend.