Ein überraschender Sonntag, den wir erlebt haben. Geplant waren Montagna und das Weingut Baron Longo. Im Anschluss wollten wir bei Bozen den Mendelpass erkunden. Herausgekommen ist eine winterliche Tour auf der Strada di Dolomites, Dolomitenstraße. Aber fangen wir mal mit unserem Morgen an….wir waren faul, standen spät auf, frühstückten lange ( drinnen, die Stühle waren noch nass) und zogen erst gegen 11:00 Uhr von dannen. Unser Ziel war Montan und der Parkplatz von Franz Haas ( Weinkellerei). Also überquerten wir bei Neumarkt die Etsch und standen aufeinmal gegenüber von Tramin.
Wir wollten einen Blick auf das Weingut von Baron Longo werfen, ein tolles Fotomotiv, da die Reben kreisförmig angeordnet wurden.
Nachdem wir bei Franz Haas für die Fotos geparkt hatten, wollten wir uns das Angebot der Weinkellerei anschauen. Wir nahmen eine Sonntagsprobe mit und zogen mit zwei Flaschen Lagrein à 15€ von dannen. Eine davon war für unsere herzigen Nachbarn reserviert!
Die Kellerei entpuppte sich als tuffig italienisch, Herr Haas scheint auch ein versierter Kunstkenner zu sein….es gab viel zu staunen.
Erstaunlicherweise kamen uns ein Haufen PKWs entgegen und neugierig wie wir waren entschieden wir spontan in die Richtung zu fahren, aus der, der Autoverkehr am heiligen Sonntag kam. Also ging es in die Berge, die Sonne schien ( noch) und auch wenn wir keine Jacken dabei hatten fühlten wir uns nicht unwohl. Unser Ziel war das Val di Fiemme mit dem Gebirgszug des Latemar…….leider mal wieder ohne Ausblick. Umso höher wir kamen umso weniger Berge sahen wir. Wir waren schon lange im Trento unterwegs und bewegten uns auf der Strada di Dolomites Richtung Norden, grobe Richtung Val di Funes, Val Gardena, Madonna di Campiglio. Die Dolomitenstraße war die erste Straße die Südtirol, Trentino und Venetien miteinander verbindet, Nach achtjähriger Bauzeit wurde die Straße 1909 eröffnet: https://www.dolomititour.com/de/belluneser-dolomiten/grosse-dolomitenstrasse.htm
Aufeinmal waren wir in Cavalese, wo uns sofort die Kirche San Sebastiano ( v. 1805) in den Bann zog. Schnell war ein Parkplatz gefunden und wir genossen den unerwarteten Besuch des Fleimstals/ Val di Fiemmes. Cavalese wird für Fans des Nordischen Wintersports ein Begriff sein, 2013 fand die nordische Ski WM im Tal statt. Uns begrüßten übrigens viele Oldtimer die die Zeit wohl nutzten ebenfalls im Konvoi die Dolomitenstraße fuhren.
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Die Stadt war Garnisonsstadt und gehörte zu Tirol und damit zur K.u.K. Dynastie. Mittlerweile sieht man von der österreichischen Vergangenheit nicht mehr viel, im Gegenteil…Cavalese war eindeutig italienisch.
Wir fanden auch das schönste Coop weltweit, an einem Bach mit Mühle gelegen, leider zeigte die Uhr 12:25, um 12:30 Uhr wurde geschlossen….nischt mit Lebensmittel.
In einem Nachbarnest war man uns gnädiger. Da zeigte die Uhr 12:50 Uhr und der Laden machte um 13:00 Uhr dicht…..sie ließen uns hinein und doch noch für unser Abendessen shoppen! Danke dafür!
Wir fuhren weiter die Dolomitenstraße entlang, immer Richtung Moena (Val di Fassa). Aufeinmal wurde San Pellegrino angepriesen und wir entschieden spontan mal zu schauen wo der gleichnamige Gänsewein herkommt. Umso höher wir fuhren, desto schlechter wurde die Wetterlage, Wir hielten kurz am Rio Pellegrino, das Termometer zeigte 10 Grad.
Leider war die Sicht am San Pellegrinopass richtig schlecht, nichts mit Rosengarten ( Cartinaccio)Marmolada u. Latemar.
Wir fuhren noch ca. 10km Richtung Grödnerjoch als es sintflutartig anfing zu regnen. Da die Sicht sowieso ziemlich mies war, entschieden wir uns das Abenteuer Dolomitenstraße auf 2022,2023, 2024 zu verlagern…..irgendwann muss das Wetter doch mal gut sein?
Mit einem kurzen Stop mit Blick auf Moena ( auch hier kann man theoretisch Rosengarten, Latemar und Marmolada bewundern) fuhren wir zurück nach Kaltern. Die Gebirgskette auf dem Foto scheint der Rosengarten zu sein, wir wissen es aber nicht wirklich.
In Kaltern erlebten wir die Überraschung schlechthin…es hatte nicht geregnet, schwülwarme 27 Grad sorgten für Mücken und Schnaken und Schweiß am ganzen Körper. Es blieb den restlichen Nachmittag warm und trocken.
Wir verklöntem die Stunden mit unseren Nachbarn, ich verkochte die Berliner Reste ( Spaghetti irgendwie Bolognese mit Wegzehrung aus Berlin) und gemeinsam tranken wir den sehr guten Lagrein von Franz Haas.
Gegen 22:00 Uhr hüpfte ich dann doch mal unter die Dusche und dann in die Heia.
Der dritte Tag in Sudtirol begann verhangen, es hatte in der Nacht geregnet, das Thermometer zeigte 17 Grad an. Wir hatten schlecht geschlafen, das Wetter machte uns ein wenig lustlos. Aber immerhin, es regnete nicht und so zog es uns zum Mendelpass (1386m) . Wir fuhren nicht mit der Standseilbahn sondern nahmen unseren PKW und waren mehr als happy, dass in Mendel tatsächlich die Sonne schien und die Aussicht gar nicht mal soooooo schlecht war.
Wir tranken ein Radler, genossen die Sonne und fuhren wieder hinunter.
Unser nächster Gang führte uns nach Ora/ Auer und dort zu Eurospar und dem chinesischen Dealer unseres Vertrauens….Spanngurte, Mülleimer fürs Bad und allerlei Krims, viels Krams musste her. Wir kauften auch fürs Abendessen ein, wir wollten grillen.
Den Nachmittag verbrachten wir bei zwei Campari und ich im Verlauf der nächsten Stunden im Bett…..der Suff hatte mich dahingerafft. Da es eh anfing zu regnen ( na klar) war eine Siesta auch nicht schlimm. Wir verschliefen quasi den Regen und schmissen gegen 18:30 Uhr tolle Spieße ( mit Salciccia) auf den Cadac.
Wir weihten mein Weihnachtsgeschenk 2020 ein und es stimmt, ein Espresso schmeckt jenseits des Brenners verdammt viel besser.
Bei gemäßigten frischen 13 Grad ließen wir den Abend ausklingen. Unsere Hoffnung liegt auf den 9.6 u. 10.6….da sollte das Wetter besser werden.