Mit Nieselregen und schwülen 20 Grade sagten wir adé zur Provence und waren gegen 8:30 auf der Autobahn Richtung Aix en Provence, dann Orange und irgendwann gen Norden. Die Fahrt zog sich wie Kaugummi, mit zwei kurzen Pausen kamen wir nach 830 Km und bei schönem Herbstwetter in Colmar an.
Schnell bezogen wir uns Zimmerchen im Budget und schlenderten in die fußläufige Innenstadt, Meine Güte, was für ein Perlchen…..2012 im Dauerregen blieb uns ja nur Maisons du Monde, für den Rest war es einfach viel zu nass.. Das änderten wir anno 2023 ab und erfreuten uns nicht nur an Villeroy und Boch sondern an einer mittelalterlichen Stadt, die ihres Gleichen sucht.
Um ausführlich in die Geschichte Colmars einzusteigen, empfehle ich Wikipedia…. und sagen wir mal so, Colmar war über Jahrhunderte der Spielball zwischen Deutschland und Frankreich, im 30jährigen Krieg waren sogar die Schweden im Elsaß, die Reformation sorgte für einen großen Anteil Protestanten. Un nein, Colmar war nicht deutsch vor dem zweiten Weltkrieg, erst mit der Niederlage Frankreichs folgten nochmal fünf Jahre deutsche Besetzung, bewegte Geschichte, nachvollziehbar ist sicherlich, dass sich das Elsaß für Frankreich nach dem zweiten Weltkrieg entschieden hat, häufiger Frankreich die Region für sich beanspruchen konnte, als umgekehrt.
Dennoch ist der deutsche Einfluss nicht wegzureden und auch heute wird häufig noch akzentfrei deutsch gesprochen.
Zu erwähnen ist der Schwendi Brunnen von Bartholdi von 1898
Die Markthalle, die unglaublich vielseitig ist
Auf „petite Venise“ oder auch Klein Venedig ist Colmar sehr stolz, eine Ecke pittoresker als die Andere.
Uns quälte nach der langen Autofahrt nicht nur ein kleines Hungerchen, sondern ein ausgewachsener Bärenhunger.
Nach einigem Hin & Her landeten wir beim Platzhirschen, der allerdings einen Stern hatte, empfohlen wurde und preislich super war…
Willkommen im Elsässer Schweinchenfrass..deftig, aber lecker!
Mit leider schlechten Nachrichten ging unser letzter Abend in Frankreich zu Ende und traurig erreichten wir am nächsten Tag, nach wiederum 840km Berlin.
Unser Fazit zu Frankreich 2023 fallt rundherum positiv aus, auch wenn wir wohl doch eher die Normandie/ Bretagneliebhaber bleiben werden. Die Provence war uns persönlich zu austauschbar mit den Nachbarländern, ei n Highlight war sicherlich die Camarque, die uns auf bald mal wiedersehen wird.