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Belize 2025,II: Buenavista, Xunantunich, Cahal Pech & San Ignacio

Wir wachten früh auf, die erneute Zeitverschiebung ließ uns bereits um 4:30 Uhr wach werden. Unser Tourveranstalter hatte sich gemeldet, wir wurden am Hotel abgeholt.

Unser Frühstück bestand aus Instantcoffee, Milchbrötchen und nem Kitkat aus dem Supermarkt.

Luis war oberpünktlich da und teilte uns freudestrahlend mit, dass wir zunächst unseren Reitausflug starten würden, dann nach Xunantunich weiterfahren würden. Gesagt getan….im Modder, vor der Zufahrt von Buenavista stellten wir den Wagen ab und keine zwei Minuten später kamen unsere Reitbegleiter, liebenswerte Kerle, die auf Buenavista arbeiten. Mit Ihnen unsere Pferdchen, Sprit und Ebony.

Mit einigen Schwierigkeiten gings in den Sattel und mit Blick auf die Berge in Guatemala machten wir uns auf den Weg zu der Mayaruinenanlage Buenavista, nach der die Farm benannt wurde. Zunächst ging es durch Farmland…

Irgendwann türmte sich rechts von uns eine Palmenwand auf, die beeindruckender war, als man es auf den Fotos ( alle nur aus der Hüfte geschossen) vermuten würde.

Diese Palmenwand ist ein Mayagebäude, welches zwar von Archäologen regelmäßig erforscht ( jährlich, Professor aus Texas) aber nicht freigelegt wurde. Freilegungen sind extrem teuer!.

Wie dem auch sei, wir erklommen diese Wand mit den Tieren und ritten durch dichtesten Palmendschungel, unglaublich beeindruckend, ich hab noch nie so riesige Palmen gesehen.

Und aufeinmal standen wir tatsächlich für uns Unkundige vor dem Zeugnis der Maya.Eine freigelegte Wand, die eindeutig die Palmenwand identifizierte.

Wir lernten, das der Begriff Maya ein künstlicher Begriff der Spanier ist. Maya heißt auf Quechua „geh weg“ und das wurde genau den Conquistadores zugerufen, als sie sich gewaltsam das Land nahmen….im Namen der Kirche, wohlbemerkt!

Wir ritten auf einen kürzeren Weg zurück, hörten Brüllaffen in den Bergen, stierten nach Guatemala. Unser Guide erzählte uns, das Guate Anspruch auf ungefähr die Hälfte des Landes erhebt und die Angelegenheit am Obersten Gerichtshof verhandelt wird. Es gab ein Referendum in beiden Ländern, nur das in Guate die Fragestellung eine Andere war „ möchtet Ihr, das es den Bewohnern von Belize besser geht?“ Blanker Hohn, wenn man beide Länder kennt.

Die Verabschiedung war herzlich, unser Tag hatte super begonnen.

Schnurstracks machten wir uns auf dem Weg zum Mopan, der Fluss, der überquert werden will, wenn man nach Xunantunich will. Ausgesprochen wird die Anlage Schunantunich, die Amis sagen gerne Tunasandwich….bissel respektlos!

Begrüßt wurden wir von einem Brüllaffen, der uns imposant seine dicken Eier zeigte…. :0). Wer hier von Fotos sehen möchte, wendet sich bitte vertrauensvoll an mich.

Zur Geschichte von Xunantunich verweise ich auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Xunantunich Fest steht, dass die Siedlung keine Begrüßung der neuen Herrscher vornehmen konnte, da sie bereits ab 900 verlassen war. Erwähenswert ist, dass man in Xunntunich eine Grabkammer gefunden hatte, was bislang bei den Mayas als ausgeschlossen galt…und es lag eine Frau drin, was ebenfalls für die Stellung der Frau in dieser Zeit ungewöhnlich war.

Unterteilt ist die Anlage zwischen Adelspalast und normalem Volk, El Castillo ist das beeindruckenste Gebäude und das folgende Foto wurde uns, aufgrund der Lichtverhältnisse verwehrt!

Quelle:Get your Guide

Unseres sieht so aus, wir durften auch nicht auf die hinter uns liegenden Gebäude.

Alles in Allem gefiel uns Xunantunich riesig, der Urwald, die Symetrie der Anlage. Alle Fotos von oben, wurden vom Palastgebäude geschossen.

El Castillo:

Wir wurden mit einem authentischen Mittagessen überrascht und genossen Chicken Stew, Bohnen, Cole Slaw und Kochbanane.

Mit der Fähre ging es wieder zurück, herzlich verabschiedeten wir uns von Luis in Cahal Pech und sagten uns „ nach der Ruine, ist vor der Ruine“ und erkundeten die Anlage Nahe San Ignacio alleine.

Ohne große Anleitung erkundeten wir die Anlage, die kleiner als Xunantunich ist und ein wenig mehr der Natur überlassen wird. Auch hier hielten sich andere Besucher in Grenzen.

Auf unserem Weg zurück in die Stadt wurden wir von vielen Belizern gegrüßt, auffällig wie nett die Menschen hier sind. Eventuell liegt es an den nur 430.000 Einwohnern? Man trifft sich vermutlich öfter im Leben.

San Ignacio ist eine nette, untriebige Kleinstadt mit hübscher Polizeistation und einer Minifussgängerzone. Lasst Euch treiben, zur Stadtgeschichte nur soviel: Mit rd. 9000 Einwohnern gesegnet und durch den Zusammenschluss mit Santa Elena die zweitgrößte Stadt in Belize. Der alte Name war EL Cayo, weil die Stadt von zwei Flüssen und einem Kanal umgeben ist.

Mehr gibts erstmal nicht zu sagen…SI ist karibisch, bunt und nett zum bummeln, schaut selbst.

In einem netten Restaurant aßen wir unser Abendessen, Conchfritter….also ausgebackene Muscheln, sehr lecker.

Auch hier werden mit Wand Murals die Straßen verschönert:

Unser Abend ist schnell und bündig berichtet. Wir inspizierten Helens Supermarkt und kauften schon mal die berühmten Marie Sharp‘s Soßen ein, da diese in SI sicherlich preiswerter als auf Caye Caulker sind. Von den unten gezeigten Varianten ließen wir allerdings die Finger…..Achtung, Lebensgefahr!

Den Abend vertrödelten wir, früh zog es uns ins Bett….ein AC Rotz hat sich eingestellt.

Belize 2025, I: Bacalar- San Ignacio

Unser Länderwechsel begann früh und sollte nach rd. sechs Stunden Reisezeit der Geschichte angehören, eigentlich! Man stellt sich im Vorfeld ja immer die Frage, warum Strecken von 180-200km lange dauern können, in der nun folgenden Geschichte stehen am Ende sogar über zwölf Stunden auf der Uhr. Ich könnte schreiben, long story short….menschliches Versagen gehörte auch dazu, das wäre aber doch langweilig?

Wir liefen in froher Erwartung gegen 6:15 Uhr nach Bacalar zum Treffpunkt des Busses, der uns nach Belize bringen sollte.Um uns herum turnten die Hunde des Ortes, die Alle wussten, das wir es gut mit Ihnen meinen. Ein süsses Hundemädel wäre am Liebsten bis Berlin mit uns mit, sie passte aufmerksam auf, dass keine bösen Buben uns zu tiefdunkler Zeit hops nehmen. Ein Labrador mit Halsband nahm die zweite Schlafrunde zu unseren Füssen wahr. Bacalar kümmert sich übrigens sehr um seine Straßenwuffis, wir haben gesehen, wie diese Schlaflager in Geschäften und Kneipen hatten, mit Trinkwasser und Futter versorgt wurden. Kein Hund sah räudig aus.

Unser Bus hatte schon mal rd. 20 Stunden Verspätung, juhuu….die Hunde freuten sich! Der Minibus fuhr genau bis Chetumal, kurz vor der Grenze und ließ uns am Hauptbüro von Marlin Espadas raus. Die Uhr zeigte 8:05 Uhr. Großzügig wurde uns Kaffee, Toast mit Marmelade und recht saubere Toiletten angeboten. Wir mussten unsere Pässe zeigen, erhielten Armbänder mit dem Endziel und dann begann das Warten, ohne Infos von seiten der Busgesellschaft. Eine deutsche Reisende, mit der wir uns austauschten, erzählte das es wohl Probleme in Tulum geben würde, zu viele Leute….komisch, der Bus der dann endlich nach 10:30 Uhr auftauchte, war leer.

Da sich nicht Jeder, so wie wir, aufs Reisen vorbereitet, mussten aufeinmal fast zehn Leute zum ATM um ausreichend Bargeld für die Ausreise zu haben…ok, diese bträgt in Chetumal komischerweise über 35$ ( ein Schelm wer an Korruption denkt) offiziell im www nur 26US$…

Also der Bankentrip kostete nochmal 30 Minuten, die Zahlung der Korruptionsgebühren nahm für den ganzen Bus über 1,5-2 Std. in Anspruch. Unsere Kohle wanderte übrigens in ein goldenes Schminktäschchen….soviel dazu…und ja, am Ende muss das Ganze ja auch gerecht aufgeteilt werden!

Statt um 12:20 in San Ignacio zu sein, waren wir immer noch in Mexiko, juhuu! Die Einreise nach Belize war übrigens auch wieder lustig. Wir musste unsere kompletten Sachen durchs Gebäude schlörren, durchleuchtet wurde nichts….astreines Kokain hätte ungehindert ins Land mitgenommen werden können- hätten wir das vorher gewusst ( Achtung, Scherz!).

Der erste Eindruck vom Land war positiv, grosse Grundstücke, die Häuser in etwas besseren Zustand als im Nachbarländle und Massen an wunderschönen Palmen…

Um 15:00 Uhr hatten wir es geschafft, wir waren in Belize City, schnell machte ich ein paar Bilder vom Hafen und endlich war auch eine Toilette in Sicht. Mathias Uhr zeigte 16:00 Uhr an, mex. Zeit….herrjee, wir stellen auch noch die Uhr zurück.

Bus wechseln und auf die Straße nach San Ignacio kostete nochmal und endlich konnten wir uns mit dem Land vertraut machen. Grün, grüner und wunderschönste Palmen jeglicher Art verschönerten die Szenerie. Orte wie „ Blackman Eddy, Honeymoonville, Teakettle, One Boat, Pepperland, Roaring Creek, Central Farm , Praying Mountain und Riverwalk“ zauberten ein Lächeln ins Gesicht. Evangelikale Sekten, Zeugen Jehovas und ab und an die katholische Kirche buhlten um neue Schafe und zeigten sich mehr als präsent im Straßenbild. Mal sehen, ob ich eine Bilderserie anfertige….immerhin durften wir lesen. „ Jesus holds it‘s hands over Belize“….ich hoffe der Nazarener weiß das bei jedem Hurrican, der über die Insel fegt!

Kommen wir kurz zur Geschichte,mehr wie immer mehr in Wikipedia: Bis 1973 war Belize noch Britisch- Honduras, ab 1981 unabhängig von Großbritannien. Erst im 18 Jh. unterlagen die Spanier im Kampf mit den Briten und Belize wurde britisch. Englisch ist Amtssprache, es wird aber immer noch mehr spanisch gesprochen. Die meisten Füchtlinge im Land kommen aus Guatemala undHonduras, Mayaeinflüsse sieht man an jeder Ecke. Rund zehn Prozent Deutschstämmige ( Altkolonier- Mennoniten) leben in Belize und deutsch ist geläufig. Bis 1970 war Belize City Hauptstadt‘ dann hatte Jesus nicht augepasst und zugelassen, dass 1967 ein Hurrican die Stadt komplett zelegt. Die Hauptstadt wurde ins unbedeutende Belmopan verlegt. An dem Nest fuhren wir einfach mal vorbei…..13.000 Einwohner, sonst nichts…Übrigens spielt Ethnie in Belize keine Rolle, schön auch das mal zu lesen.

Gegen 17:30 Uhr hatten wir es geschafft, juhuuu…San Ignacio mit null Regen! Leider wurde es aufgrund der Stunde schon dunkel. Ein netter, sicherlich auch Schlitzohr, Taxifahrer brachte uns und drei Andere aus dem Bus zum nächsten ATM, zeigte uns die Stadt und fuhr uns ins Rolson Hotel, etwas außerhalb der Stadt…zack 10$ weg.

Unser Hotel, solide Mittelkasse mit Pool. Zimmer top…

Nach dem Einchecken versuchten wir im Dunkeln den Treffpunkt für unsere morgige Tour zu finden, Fehlanzeige. Wir fragten, die Befragten kannten die englischen Begriffe nicht…also erstmal frühstücken um kurz nach 19:00 Uhr! Bis auf Kekse und Chips hatten wir noch nichts drin im Magen.

Gott sei Dank fanden wir ein nettes Restaurant, die Pork Shops, am Ende waren es Koteletts, waren sensationell und auch das erste Belikin schmeckte…ANGEKOMMEN.

Auch die Mär, Belize ist sooooo teuer, hat sich relativiert. Unser Essen kam keine zehn Euro!

Wir schlenderten über Helen‘s Supermarket und kauften Happischnappi für unser Frühstück am nächsten Tag. Per Mail unseren Veranstalter kontaktiert und angefragt, ob Pickup vom Hotel stattfinden kann.

Schnell geduscht und ab in die Heia…