Unser Länderwechsel begann früh und sollte nach rd. sechs Stunden Reisezeit der Geschichte angehören, eigentlich! Man stellt sich im Vorfeld ja immer die Frage, warum Strecken von 180-200km lange dauern können, in der nun folgenden Geschichte stehen am Ende sogar über zwölf Stunden auf der Uhr. Ich könnte schreiben, long story short….menschliches Versagen gehörte auch dazu, das wäre aber doch langweilig?
Wir liefen in froher Erwartung gegen 6:15 Uhr nach Bacalar zum Treffpunkt des Busses, der uns nach Belize bringen sollte.Um uns herum turnten die Hunde des Ortes, die Alle wussten, das wir es gut mit Ihnen meinen. Ein süsses Hundemädel wäre am Liebsten bis Berlin mit uns mit, sie passte aufmerksam auf, dass keine bösen Buben uns zu tiefdunkler Zeit hops nehmen. Ein Labrador mit Halsband nahm die zweite Schlafrunde zu unseren Füssen wahr. Bacalar kümmert sich übrigens sehr um seine Straßenwuffis, wir haben gesehen, wie diese Schlaflager in Geschäften und Kneipen hatten, mit Trinkwasser und Futter versorgt wurden. Kein Hund sah räudig aus.
Unser Bus hatte schon mal rd. 20 Stunden Verspätung, juhuu….die Hunde freuten sich! Der Minibus fuhr genau bis Chetumal, kurz vor der Grenze und ließ uns am Hauptbüro von Marlin Espadas raus. Die Uhr zeigte 8:05 Uhr. Großzügig wurde uns Kaffee, Toast mit Marmelade und recht saubere Toiletten angeboten. Wir mussten unsere Pässe zeigen, erhielten Armbänder mit dem Endziel und dann begann das Warten, ohne Infos von seiten der Busgesellschaft. Eine deutsche Reisende, mit der wir uns austauschten, erzählte das es wohl Probleme in Tulum geben würde, zu viele Leute….komisch, der Bus der dann endlich nach 10:30 Uhr auftauchte, war leer.
Da sich nicht Jeder, so wie wir, aufs Reisen vorbereitet, mussten aufeinmal fast zehn Leute zum ATM um ausreichend Bargeld für die Ausreise zu haben…ok, diese bträgt in Chetumal komischerweise über 35$ ( ein Schelm wer an Korruption denkt) offiziell im www nur 26US$…
Also der Bankentrip kostete nochmal 30 Minuten, die Zahlung der Korruptionsgebühren nahm für den ganzen Bus über 1,5-2 Std. in Anspruch. Unsere Kohle wanderte übrigens in ein goldenes Schminktäschchen….soviel dazu…und ja, am Ende muss das Ganze ja auch gerecht aufgeteilt werden!
Statt um 12:20 in San Ignacio zu sein, waren wir immer noch in Mexiko, juhuu! Die Einreise nach Belize war übrigens auch wieder lustig. Wir musste unsere kompletten Sachen durchs Gebäude schlörren, durchleuchtet wurde nichts….astreines Kokain hätte ungehindert ins Land mitgenommen werden können- hätten wir das vorher gewusst ( Achtung, Scherz!).
Der erste Eindruck vom Land war positiv, grosse Grundstücke, die Häuser in etwas besseren Zustand als im Nachbarländle und Massen an wunderschönen Palmen…
Um 15:00 Uhr hatten wir es geschafft, wir waren in Belize City, schnell machte ich ein paar Bilder vom Hafen und endlich war auch eine Toilette in Sicht. Mathias Uhr zeigte 16:00 Uhr an, mex. Zeit….herrjee, wir stellen auch noch die Uhr zurück.
Bus wechseln und auf die Straße nach San Ignacio kostete nochmal und endlich konnten wir uns mit dem Land vertraut machen. Grün, grüner und wunderschönste Palmen jeglicher Art verschönerten die Szenerie. Orte wie „ Blackman Eddy, Honeymoonville, Teakettle, One Boat, Pepperland, Roaring Creek, Central Farm , Praying Mountain und Riverwalk“ zauberten ein Lächeln ins Gesicht. Evangelikale Sekten, Zeugen Jehovas und ab und an die katholische Kirche buhlten um neue Schafe und zeigten sich mehr als präsent im Straßenbild. Mal sehen, ob ich eine Bilderserie anfertige….immerhin durften wir lesen. „ Jesus holds it‘s hands over Belize“….ich hoffe der Nazarener weiß das bei jedem Hurrican, der über die Insel fegt!
Kommen wir kurz zur Geschichte,mehr wie immer mehr in Wikipedia: Bis 1973 war Belize noch Britisch- Honduras, ab 1981 unabhängig von Großbritannien. Erst im 18 Jh. unterlagen die Spanier im Kampf mit den Briten und Belize wurde britisch. Englisch ist Amtssprache, es wird aber immer noch mehr spanisch gesprochen. Die meisten Füchtlinge im Land kommen aus Guatemala undHonduras, Mayaeinflüsse sieht man an jeder Ecke. Rund zehn Prozent Deutschstämmige ( Altkolonier- Mennoniten) leben in Belize und deutsch ist geläufig. Bis 1970 war Belize City Hauptstadt‘ dann hatte Jesus nicht augepasst und zugelassen, dass 1967 ein Hurrican die Stadt komplett zelegt. Die Hauptstadt wurde ins unbedeutende Belmopan verlegt. An dem Nest fuhren wir einfach mal vorbei…..13.000 Einwohner, sonst nichts…Übrigens spielt Ethnie in Belize keine Rolle, schön auch das mal zu lesen.
Gegen 17:30 Uhr hatten wir es geschafft, juhuuu…San Ignacio mit null Regen! Leider wurde es aufgrund der Stunde schon dunkel. Ein netter, sicherlich auch Schlitzohr, Taxifahrer brachte uns und drei Andere aus dem Bus zum nächsten ATM, zeigte uns die Stadt und fuhr uns ins Rolson Hotel, etwas außerhalb der Stadt…zack 10$ weg.
Unser Hotel, solide Mittelkasse mit Pool. Zimmer top…
Nach dem Einchecken versuchten wir im Dunkeln den Treffpunkt für unsere morgige Tour zu finden, Fehlanzeige. Wir fragten, die Befragten kannten die englischen Begriffe nicht…also erstmal frühstücken um kurz nach 19:00 Uhr! Bis auf Kekse und Chips hatten wir noch nichts drin im Magen.
Gott sei Dank fanden wir ein nettes Restaurant, die Pork Shops, am Ende waren es Koteletts, waren sensationell und auch das erste Belikin schmeckte…ANGEKOMMEN.
Auch die Mär, Belize ist sooooo teuer, hat sich relativiert. Unser Essen kam keine zehn Euro!
Wir schlenderten über Helen‘s Supermarket und kauften Happischnappi für unser Frühstück am nächsten Tag. Per Mail unseren Veranstalter kontaktiert und angefragt, ob Pickup vom Hotel stattfinden kann.
Schnell geduscht und ab in die Heia…