Unsere Abreise Richtung Lissabon war unspektakulär. Wir frühstückten wie immer um 8:30 Uhr und machten uns dann gelassen auf den Weg. Nur Emily war den ganzen Morgen schon beunruhigt und spätestens mit Ankunft in Cascais wurde es ihr schmerzlich bewusst…….meine Mama war nicht mehr da! Sie wartete in Lagos und später dann in Faro auf ihren Flieger, der sie und Klaus heile nach Berlin brachte.
Mit einem Schnitt von 100km/h passierten wir pünktlich nach drei Stunden Christo Rei und das Duplikat der Golden Gate Bridge, die Ponte de 25.Abril
Unsere letzten Kilometer bis zur Casa Luisa im schönen Cascais zogen sich ein wenig. Emily wusste wieder genau wo es hingeht und machte Remmidemmi in ihrer Höhle. Wieder bekamen wir ein traumhaftes Zimmer in dieser traumhaften Unterkunft. Mathias schaffte es sogar auf einen Sprung in den Pool. Wir hatten uns für zwei Nächte in Cascais entschieden, weil es einfach sooooo schön für den Abschluss einer gelungenen Reise ist.
Nachdem unsere Sachen nochmal geplatzt sind und wir uns häuslich eingerichtet hatten, fuhren wir nach Estoril.
Cascais und Estoril werden immer in einem Atemzug genannt, vor Allem weil der Promenadenweg zwischen den beiden Orten recht nett ist. Wir fuhren allerdings mit dem Auto, da Emily in der Hitze meistens trödelig unterwegs ist. Direkt am Kasino fanden wir einen Parkplatz für unseren Ibiz und schon ging es an den Strand.
Cascais ist von beiden Orten sicherlich der Hübschere aber die hohen Wellen und die Surfer in Estoril haben etwas. Die Mole war bereits zur Hälfte gesperrt, so stürmisch ging es im Wasser zu. Wir hatten unseren Spaß und beobachteten die Surfer und die Möchtegerns. Linker Hand vom Praia Tamariz wurden Pools erbaut, die auch den Planschern die Möglichkeit gaben, in die Fluten zu hüpfen. Emily probierte sich natürlich aus und stank am Ende ganz fürchterlich nach Brackwasser „Katzenpisse“ wie mein lieber Mann es betitelte.
Den späten Nachmittag verbrachten wir im B&B, erfreuten uns am tollen Zimmer und der Badewanne. Gegen 19:00 Uhr fuhren wir nochmal kurz nach Cascais und gingen dort mehr als mittelmässig essen. Nach diesem Desaster einigten Mathias und ich uns auf Inder als Henkersmahlzeit für denletzten Tag.
Bevor wir aber in der Tiefgarage an der Marina in C. einparkten, gab es für uns einen kurzen Abstecher am Boca de Inferno, dem Höllenmund. Hierbei handelt es sich um eine Schlucht direkt am Atlantik. In diese hat das Meereswasser direkten Zugang und drückt bei Flut das Wasser senkrecht in die Felsschlote. Der Effekt sieht dann so aus, obwohl wir aufgrund von Parkplatzmangel nicht direkt an der Schlucht dran waren:
Der britische Dichter und Okkultist Aleister Crowley täuschte in den 30er Jahren seinen Selbstmord hier vor und machte damit Cascais weltberühmt. Ebenso beging der portugiesische Dichter da Faria hier Selbstmord
Der nächste Morgen, der letzte echte Urlaubstag begann trödelig. Wir schliefen aus, genossen unser Zimmerchen und waren erst um 9:30 beim Frühstück. Dieses war mehr als liebevoll, es fehlte an nichts…..wer eine tolle, bezahlbare Unterkunft sucht, die Casa da Luisa ist nur zu empfehlen.
Den Vormittag verbrachten wir in Cascais. Wir schlenderten an Altem und Neuem vorbei, die Bilder von diesem Jahr, dürften denen vom letzten Jahr sehr ähneln.
Der obligatorische Gang durch die Innenstadt wurde durch den Verlust meiner Sonnenblende, dem Kauf von 18 Natas und Emilys Spiel,-u. Planschversuche im Meer gekrönt.
Am frühen Nachmittag packte uns dann nochmal der Entdeckergeist oder auch das berühmte letzte Auflehnen gegen das Ende unseres Urlaubes! Wir wollten nochmal nach Azenhas do Mar und an das Cabo da Roca….quasi dorthin, wo der Urlaub 2017 mal begonnen hatte. Das wir auf dem Weg sogar einen Blick auf den Pena Palast, dem Märchenschloss von Sintra werfen konnten, machte die Tour am Nachmittag umso schöner.
Leider war der Atlantik in Azenhas so dermaßen außer Rand und Band, in diesen Waschmaschinenschleudergang gingen nicht mal mehr die Surfer. Die zwei Kräne im Hintergrund versauen ebenfalls das Panorama, long story short….wir beobachteten ein paar Chinesen beim Selfie schießen, ließen Emily zehn Minuten Wasser treten und waren dann wieder „on the road“ to Maças und auf der Suche nach einer Fresstube für unseren Wagen.
In Maças ließen wir den wirklich tollen Strand gleich lnks liegen und kümmerten uns zunächst um unser und Ibiz leibliches Wohl. Arroz con Polva, also Reis mit Tintenfisch für 9,25€ konnten wir nicht am Wegesrand liegen lassen. Der Wirt des Lokals war so super lustig und lieb, man beachte seine Antwort auf unseren Wunsch ein wirklich großes Bier zu erhalten! Dieses war mit Zugabe!
Auch der Reis war absolut super und einem letzten Tag würdig. Wir bekamen einen ganzen Topf von dem Zeug und schafften die Portion nur sehr knapp. Nach vier Tellern hörte ich auf zu löffeln!
Das Kap befand sich bereits wieder auf dem Rückweg nach Cascais und war, mal wieder, von Chinesen und Reisegruppen überlaufen. Wir hielten uns nicht sehr lange am westlichsten Punkt des europäischen Festlandes auf, wir wollten eigentlich nur nochmal diesen Blick erhaschen:
Wer will, kann gerne mit den Bildern aus 2017 vergleichen. Damals waren wir später, zum Sonnenuntergang am Cabo: http://allcontinentsinonelife.com/portugal-2017-i-sintra/
Wir hatten auf jeden Fall auf Menschenmassen keine Lust und sahen zu, dass wir in die Badewanne kamen.
Frisch geduscht, gepackt und lustlos traten wir unseren letzten Gang nach Cascais an und aßen an diesem Abend tatsächlich indisch…..so richtig lecker war es aber auch nicht.
Unser Abreisetag war aufregend. Um 4:30 klingelte der Wecker, was eigentlich viel zu früh war und uns am Ende rettete…..
Emily war todmüde und wollte so gar nicht in den Tag starten. Sie wusste bereits was auf sie zukommt und quakte schon auf dem Weg zum Flughafen
Wir fuhren die 40 Minuten nach Humberto Delgado, tankten den Wagen nochmal voll und waren erstaunt, wie voll es bei der Rückgabe des PKWs bereits war. Unser Hund bellte, bellte, bellte…..nichts konnte sie beruhigen. Erst als der Wagen weg war, wir Drei wieder zusammen waren, wurde sie ruhiger.
Gegen 6:30 Uhr beschlossen wir, uns auch in die Reihe der Abreisewütigen einzureihen. Ganz bewusst entschieden wir uns für eine ältere Mitarbeiterin der TAP, die sich in den nächsten 1,5 Std. als Goldschatz entpuppte. Leider habe ich mir ihren Namen nicht gemerkt, habe aber heute einen Dankesdreizeiler an die TAP formuliert.
Zunächst stutzte sie über unsere Platzwahl, diese wäre kostenpflichtig gewesen und ich, also nur die Sandra, müsste noch zuzahlen. Unlogisch, da Mathias ja neben mir sass und wir beide Sitze gemeinsam ausgesucht hatten und die Reihe 8 bereits auf dem Hinflug hatten. Sie war aber superlieb und meinte nur, ich solle warten, ab 7:45 Uhr wäre auch mein Platz umsonst. Später, als wir in der Maschine waren, sahen wir auch das Problem. Unsere Sitze gehörten zur verlängerten Business Class und bedeuteten enorme Beinfreiheit, Kopfstützen, Ipad Halterung usw…..da war ich doch so richtig happy über meinen Wunsch vor dem Flügel sitzen zu wollen.
Unser viel größeres Problem hatte bereits im Frühjahr stattgefunden, als wir Emily zubuchten. Das Callcenter hatte uns nämlich zwei Hunde nach Portugal gebucht und dafür die Emily für den Rückflug vergessen! Das Procedere, unseren Hund auf den Rückflug zu bekommen, dauerte insgesamt 1,5 Std. und brachte Emily zusätzlich Zeit mit uns und nicht in Einzelhaft ein. Außerdem lief gefühlt das gesamte Bodenpersonal der TAP bei uns vorbei und sagte Guten Tag und kuschelte mit unserem kleinen Star! Diese fühlte sich geschmeichelt und ließ sich alle Streicheleinheiten gerne gefallen. schlief zwischendurch sogar ein.
Endlich, gegen 8:10 Uhr war sie dann in der Quarantänebox und wir hundelos. Mit den besten Wünschen vom Bodenpersonal und einem schnellen Uhrenkauf ( meine Fitbit war doch nicht so wasserfest wie angepriesen), liefen wir zum Gate und trackten nebenbei den Hund.
Der Flug war zwar verspätet aber sensationell entspannend ( wen wunderts, bei den Plätzen!) und mit einer Stunde delay landeten wir in TXL. Die Ankunft wurde uns dann natürlich nochmal kräftig versaut, da wir eine Stunde auf unser Gepäck warten mussten und unsere Emily nicht aus ihrer Box kam! Der Seitenschneider war im Rucksack, dank Sicherheitsstandards der Portugiesen wird der Kennel mit Kabelbindern dicht gemacht und somit bestand keine Möglichkeit den Hund zu befreien. Natürlich ließ der verblödete Berliner nicht lange auf sich warten „traumatisierter Hund“, „nun machen Sie doch was“, „unverantwortlich“ waren noch die nettesten Sätze. Meine Antworten: „sie dürfen gerne die Kabelbinder durchbeißen“, „ fragen Sie doch beim nicht vorhandenen Bodenpersonal nach einem Seitenschneider/Schere“, „der Hund ist nicht traumatisiert, sondern will nichtgefilterte Luft atmen und raus aus dem Ding“ ! Als Mathias Rucksack dann endlich kam und wir den Wauz befreit hatten, schwirrten alle Blödis um das Knäuel und waren verzückt….IDIOTEN!
So endeten unsere wundervollen drei Wochen in Spanien, Portugal, ein wenig GB und Marokko im überforderten Berlin!
Vielen Dank fürs Lesen und wie wir bereits mehrfach erwähnt hatten, „ das wiederholen wir nochmal!“