Unsere letzten zwei Tage verbrachten wir relaxt am Strand von Las Peñitas. Der Ort ist eigentlich als Vorort von León zu bezeichnen und verteilt sich auf die Strände Poneloya und Las Peñitas.
Wir nahmen uns für die rd. 20 km Strecke ein Taxi, wir hatte keine Lust mit dem Chickenbus zu fahren, 37 Grad sagte das Thermometer. Bereits kurz nach 9:00 Uhr erreichten wir unser neues und arg hübsches Minihotel “ El Belga Loco“ und tatsächlich, zwei verrückte Belgier erwarteten uns freudestrahlend. Die Anlage ist erst seit einem Jahr in Betrieb und man merkt die Liebe zum Detail. Wenn ich daran denke, dass die Zimmer gerade mal 35$ kosten….alles richtig gemacht, würde ich sagen:
Der Strand ist schwarz, wie viele Pazifikstrände und zum baden nur bedingt geeignet, wie ebenfalls viele Pazifikstrände. Immerhin kann man morgens ganz gut in den Wellen planschen, da sie weit vor dem Strand brechen. Über die Mittagszeit kann man nicht am Strand laufen, der Sand verbrennt die Pfötchen.
Wie überall am Pazifik verwöhnte uns auch Las Peñitas mit wunderschönen Sonnenuntergängen.
Die touristische Infrastruktur hält sich an beiden Stränden in Grenzen, wir liefen einmal zum Comedor Bertha, rd. 10 Minuten vom Hotel entfernt. Dort gab es authentische Nicaküche und Ceviche aus seeeehr großen Gläsern.
Die Nächte hier am Meer waren sehr heiß, die Mosquitos aktiv und gerade an den letzten Tagen perfektionierte ich den Look “ Streuselkuchen“….. immerhin diene ich als Nahrungsquelle für Tierchen mit dem possierlichen Namen „Mozzie“.
Wir vertrödelten unsere Zeit am Pool und im Meer, genossen Seafood und erwanderten uns am zweiten Tag die andere Seite vom Strand bin in den Ort von Las Peñitas, wo wir zum Abschluß nochmal super schlemmten. Mathias aß Fisch und ich eine sagenhafte Sopa de Mariscos.
Mein Fazit zu Nicaragua: Nica ist auf der Travellerlandkarte angekommen, es war zum Teil sehr voll und überraschend viele Deutsche sind interessiert an dem Land und auch Reisegruppen haben Nicaragua entdeckt.
Hotels gibt es in allen Kategorien und Preisklassen. Wir haben ordentlich für 15-20€ pro Zimmer gewohnt und natürlich auch im Preissegment darüber.
Das Essen ist mexikanisch angehaucht, es fehlt aber die Schärfe. Koriander ist in dem Land unbekannt. Essen geht nach europäischen Preisen ( Hauptgericht 8-12€) aber genauso gut und viel authentischer darunter (4-6€). Ich kann die kleinen Comedores und Strandrestaurants sehr empfehlen, schick geht in Berlin, gehört meines Erachtens in einem Entwicklungsland nicht unbedingt dazu. Der Durchschnittslohn der Nicaraguaner liegt bei rd. 100-120$ im Monat, ein Essen von 10$ ist demzufolge dekadent und geht auf jeden Fall preiswerter. In Nicaragua wird die Lebensqualitätsschere sehr schnell offenbar. Auf dem Land dominieren Wellblech und Holzhütten, in den Städten wie Granada und León sieht man viele koloniale Häuser spanischer Architektur. In einer Pizzeria in Matagalpa ist uns die obere Bevölkerungsschicht aufgefallen….eindeutig eine blasse, weiße Bevölkerung die mit den Cordobabündeln spielte.
Laut Maria, Fernando und Mered ( unsere belgische Gastgeberin im Belga Loco) ist die Kriminalität auf Diebstähle beschränkt, um Leib und Leben, wie in Guatemala oder Honduras , muss man sich nicht sorgen. Damit decken sich diese Aussagen mit unseren Erkenntnissen und dem Vergleich zu Kuba. Beide Länder sind sozialistisch und auch auf Kuba war Gewaltkriminalität weitestgehend nicht bekannt.
Wer eine gute Mischung aus Kultur, Abenteuerspielplatz und Natur sucht, wird in Nica fündig werden. Indigene Kultur wie in Mexiko, Guatemala, Belize und Honduras sucht man hier allerdings vergeblich. Wer diesbezüglich Interesse hat, würde ich grundsätzlich auf Mexiko und noch mehr auf Guatemala verweisen, wo der Mayaanteil in der Bevölkerung bei über 50% liegt und Märkte wie Chichicastenango ihresgleichen such und nicht zu toppen sind. Auch mit Ruinen kann Nica nicht dienen, León Viejo sieht auf den Bildern alles andere als beeindruckend aus. Dennoch umgibt Nicaragua eine entspannte Atmosphäre, die Menschen sind fürchterlich freundlich und aufgeschlossen gegenüber Ausländer und wir haben uns sehr, sehr wohlgefühlt.
Wir werden mit Sicherheit nochmal dieses schöne Land bereisen und sei es nur gezielt auf der Durchreise durch Mittelamerika.